Autor Thema: United States Army Rangers  (Gelesen 2432 mal)

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United States Army Rangers
« am: So, 26. November 2006, 11:32 »
Die United States Army Rangers (75th Ranger Regiment) gehören dem Army Special Operation Command an und stellen nach dem Special Forces Command (Airborne), besser bekannt als „Green Berets“, den zahlenmäßig größten Teil der Spezialtruppen der US Army.

Auftrag

Die Ausbildung und Ausrüstung der Rangers ist sowohl auf spezielle als auch auf klassische militärische Operationen ausgelegt. Grundsätzlich handelt es sich bei den Rangers um leichte Infanterie mit dem Auftrag, schnell und unbemerkt tief ins gegnerische Territorium einzudringen und ihr Einsatzgebiet ebenso zu verlassen, um dort Informationen zu beschaffen, Überfälle auszuführen, gegnerische Operationen zu stören, Landepunkte für nachfolgende Einheiten zu sichern und Personal und Ausrüstung zu bergen. Darüber hinaus sind die Rangers in der Lage, alle Operationen zu übernehmen, die Fallschirmjäger- oder leichte Infanterie-Einheiten ausführen können.

Allerdings ist ihre Fähigkeit zum Kampf gegen gepanzerte Einheiten wegen der leichten Bewaffnung eingeschränkt. Ähnliches gilt für Luftabwehr- und Artilleriekapazitäten. Darüber hinaus verfügen die Rangers nur über geringe eigene Nachschubkapazitäten und sonstige Kampfunterstützung, was sie bei längeren Einsätzen im hohen Maß vom Aufbau einer Unterstützungs-Infrastruktur abhängig macht.

Ihre gegenwärtige Rolle innerhalb des Army Special Operation Command ist die einer Kommandoeinheit für direkte überfallartige Kampfhandlungen (direct action), die auch in der Lage ist auf breit angelegter infantristischer Ebene auch größere Ziele zu bekämpfen und gegebenenfalls einzunehmen (beispielsweise Flughäfen).

Auf strategischer Ebene sind die Ranger-Einheiten innerhalb von 18 Stunden weltweit komplett verlegbar, so dass mindestens ein Bataillon jederzeit einen hohen Grad an Gefechtsbereitschaft aufrecht erhält (Ranger Ready Force - RRF).

Das Motto der Einheit lautet „sua sponte“ (lat. etwa „aus eigenem Antrieb, freiwillig") und der inoffizielle Schlachtruf ist:"Rangers lead the way" (etwa „Rangers voraus!“ oder "Die Ranger sind immer vorn!"). "Lead the way" ist zurückzuführen auf die Invasion in der Normandie, wo General Norman D. Cota diesen Befehl erteilte.

Organisation


Die Rangers der US Army sind im 75th Ranger Regiment mit Hauptquartier in Fort Benning, Georgia, zusammengefasst. Die Stabskompanie mit rund 130 Mitgliedern umfasst Stabs-, Feuerleit-, Ausbildungs- und medizinisches Personal sowie eine große Fernmeldeabteilung und drei Aufklärungsteams, die jeweils sechs Mann stark sind. Die Aufklärungsteams sind meist die ersten Rangers, die sich während einer Operation in das Zielgebiet begeben, im Regelfall per Luftlandung. Dort verschaffen sie sich ein erstes Bild der Lage, markieren und sichern den Absprungort für die Ranger-Haupttruppe.

Die wesentlichen Bestandteile des Ranger-Regiments sind die drei aktiven Bataillone mit einem Personal-Sollbestand von jeweils rund 580 Rangers. Allerdings liegt die Gesamtzahl etwas höher, da rund 15 Prozent der Soldaten sich jederzeit auf Lehrgängen befinden. Jedes Bataillon besteht aus drei Infanterie-Kompanien und einer Stabskompanie. Jede Kompanie verfügt über drei Infanterie-Züge und einen Zug, der mit schweren Waffen ausgerüstet ist. Das 1st Ranger Battalion ist in Hunter Airfield, Georgia, das 2nd Ranger Battailon in Fort Lewis, Washington, das 3rd Ranger Battalion in Fort Benning, Georgia, stationiert.

Darüber hinaus existiert unter dem Dach des Regiments eine Ranger-Ausbildungsbrigade mit drei Ausbildungsbataillonen.

Je nach Aufgabe kann das Regiment spezielle Teams zusammenstellen, die beispielsweise für Tauchgänge, Sabotageaktionen, Luftabwehr oder die Zusammenarbeit mit anderen Truppengattungen speziell ausgebildet und ausgerüstet sind. Die Rangers sind besonders im Einnehmen feindlicher Flugfelder ausgebildet und arbeiten oft mit der 82nd Airborne Division sowie den US Air Force Special Operation Units zusammen.

Ausrüstung

Standardmäßig sind Ranger-Bataillone nur mit leichter Ausrüstung versehen, was die unauffällige Beweglichkeit im Gelände, die Luftverlade- und Luftlandefähigkeit erhöhen soll. Neben dem M16- und dem M4-Sturmgewehr als Infanteriewaffen, teilweise mit M203-Granatwerfern und dem Remington 70 Shotgun, verfügen die Rangers über spezielle leichte Panzerabwehrwaffen wie das Antitank Weapons System (RAWS) (Modell M 3) und 60, 81 und 120 mm-Mörser, Maschinengewehre, wie das M240B, Boden-Luft-Raketenwerfer vom Typ "Stinger", Scharfschützengewehre M24 SWS und SR25 und den AT4 Raketenwerfer. Pro Bataillon sind als Fahrzeuge lediglich zwei leichte Trucks vorgesehen.

Geschichte

Die Rangers berufen sich auf die Tradition der ersten Siedler in den USA, die unter Ausnutzung des Geländes gegen Indianer und britische oder französische Truppen kämpften. Namenspatron sind Rogers' Rangers, die unter Robert Rogers auf britischer Seite im Franzosen- und Indianerkrieg kämpften. Auch im amerikanischen Bürgerkrieg waren Ranger-Einheiten, vor allem auf konföderierter Seite, hinter feindlichen Linien im Einsatz.

Die moderne Ranger-Truppe wurde am 19. Juni 1942 in Nordirland aufgestellt. Als Vorbild dienten die britischen Commandos, die auch massiv Ausbildungshilfe leisteten. Um den neuen Verband von den Commandos abzugrenzen, wählte man den Namen "Rangers".

Der erste Kommandeur war Major William O. Darby. Die Rangers kämpften im Zweiten Weltkrieg auf vielen Kriegsschauplätzen in Nordafrika, Italien und in der Normandie (zum Beispiel am Pointe du Hoc). Auf dem pazifischen Kriegsschauplatz waren sie vor allem in Indien aktiv. Als Luftlande-Einheiten operierten Rangers erstmals im Koreakrieg.

In Vietnam waren sie als Kämpfer und als Ausbilder verbündeter vietnamesischer Truppen eingesetzt.

Anfang 1974 wurde das 75th Ranger Regiment aufgestellt.

Weitere Einsätze waren Operation "Urgent Fury" - Grenada, 1983, Operation "Acid Gambit" - Panama, 1989 , Operation "Desert Storm" - Irak, 1991 und Operation "Irene" - Somalia, 1993.
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