Bei Potatino handelt es sich um ein ORB (Arbeitsbatallion - otdelnij rabotschi batallion). Daher auch die für normale KgfL ungewöhnliche Nummer.
"....Ende 1945 befanden sich insgesamt 1 103 233 deutsche Kriegsgefangene in GUPVI-Lagern. Sie arbeiteten auf Baustellen, in der Kohle- und Forstwirtschaft sowie beim Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten sowjetischen Städte.
Ein Teil der Kriegsgefangenen wurde auf Beschluss der sowjetischen Regierung zu je 500 bzw. 1000 Mann in so genannte Einzelarbeitsbataillone (otdelnyj rabotschi batalion - ORB) des Streitkräfteministeriums untergebracht und von dort aus in verschiedenen Bereichen der Volkswirtschaft eingesetzt. Für die Aufstellung der Einzelarbeitsbatallione und die Vergabe einer entsprechenden Nummer waren die Militärräte der Wehrkreise zuständig, in denen der Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen erfolgen sollte. Das Streitkräfteministerium war auch für die Unterbringung, Verpflegung, für die Bekleidung und den Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen in diesen Bataillonen verantwortlich. Die GUVPVI des MVD der UdSSR übte lediglich die allgemeine Kontrolle über die Tätigkeit der ORB aus.
Laut Angabe des Stabes der Rückwärtigen Dienste der Roten Armee waren zum 1. Oktober 1945 insgesamt 182.000 Kriegsgefangene (verschiedener Nationen, mit Ausnahme der Japaner) an Objekten des NKO der UdSSR im Arbeitseinsatz. Zum Stichtag 1 Januar 1946 gab es 200 Einzelarbeitsbataillone mit insgesamt 210 380 Kriegsgefangene, 54 davon (mit 67 809 Gefangenen) waren japanische.
In den ORB herrschten für die Kriegsgefangenen schlechtere Bedingungen als in den Lagern. Die Sterblichkeit lag hier um das Fünffache höher als in regulären MVD-Lagern....)
Quelle: RGWA-Findbuch S. XX
Für das ORB 1083 gibt es eine beim RGWA registrierte Grabstätte für verstorbene Kriegsgefangene für den Zeitraum 1945 - 1947. Es soll sich um 259 Grabstellen handeln.
Ach ja: Die Kapazität des ORB soll 715 - 1367 Personen gewesen sein.