Die neue Gedenk-tafel - das Informationsportal

Allgemeine Informationen alle Kriege und Auseinandersetzungen => Kriege vor 1914 => Orden und Ehrenzeichen vor den Weltkriegen => Thema gestartet von: Ulla am So, 13. September 2009, 21:12

Titel: Eisernes Kreuz (EK) vor 1914
Beitrag von: Ulla am So, 13. September 2009, 21:12
Das Eiserne Kreuz war ursprünglich ein preußische Kriegsauszeichnung. Sie wurde vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. am 10.März 1813 gestiftet.
Es wurde an Anlehnung eines schwarzen Tatzenkreuzes mit verbreiternden Balkenenden auf einem weißen Mantel, wie es die Deutschritter seit dem 14.Jahrhundert trugen, entworfen.
Friedrich Wilhelm III. hat die Form selbst entworfen, die Ausführung nahm Karl Friedrich Schinkel vor.
Der Orden war aus einfachem schwarzen, mit Silber eingefassten Gusseisen.
Das Eiserne Kreuz trug im unteren Kreuzarm die Stiftungsdaten 1813, 1870, 1914 und 1939.
1813 zierten im oberen Kreuzarm die Initialien des Königs, in der Mitte das Eichenlaub.
1870 und 1814 waren dann die Initialien von Wilhelm I. und Wilhelm II. bzw. die preußische Königskrone eingraviert.

1939 rückte die ursprüngliche Gestaltung der Vorderseite auf die Rückseite. In der Mitte ist nun das Hakenkreuz angebracht.


Von 1813 bis 1918 unterschied man 3 Stufen.
Eisernes Kreuz 2.Klasse (EKII) mit schwarz-weißem Band
Eisernes Kreuz 1.Klasse (EKI) als Steckkreuz
Großkreuz des Eisernen Kreuzes als Halsband

Die preußischen Generalfeldmarschalle Blücher und Hindenburg erhielten für ihre Verdienste eine nicht vorgesehene Stufe des Eisernen Kreuzes. Er hatte die Form eines goldenen achtstrahligen Sternes.
Da nur 2 Personen diesen Orden erhielten, sprach man von einem "Blücherstern" bzw."Hindenburgstern".
Der "Blücherstern" wurde bei einem Brand auf Schloß Krieblowitz (ein Dorf im Kreis Breslau) unwiederbringlich vernichtet.
Der "Hindenburgstern" verschwand kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus dem Preußischen Armeemuseum und gilt seitdem als verschollen.



---kann gern fortgesetzt werden -------

Wichtige Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Eisernes_Kreuz)
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 15. September 2009, 01:10
Die Stiftung des Eisernen Kreuzes von 1813 ist vordergründig die Schaffung eines Kriegsehrenzeichens für Tapferkeit.Eingebettet in das historische
Geschehen und die existenzielle Bedrohung des königreiches Preusens kommt ihm jedoch als Fanal eine für den Aufbruch eine größere Bedeutung zu .
Die Geschichtsschreibung hadert oft mit dem Stifter König Friedrich Willhelm III.Sie findet,daß in drängenden Situationen dessen vorsichtige Nüchternheit , sein zögerliches , abgesichertes und sehr umfassendes Ausloten des Gegebenheiten dem Wollen und der Tatkraft seiner Mitarbeiter als Lähmung und Hemmnis entgegensteht .Das ihm unterstellte Verdrängen von Motivationen begünstigt die Darstellung eines Monarchen , der inmitten seines Volkes
isoliert ist und dem die Nähe zur geistigen Führungsschicht fehlt .
Betrachtet man die Stiftung ohne diese Emutionen ,gemäß der Aktenlage ,zeigt sich eines klar: der Gedanke zu diesem Ehrenzeichen,die Wahl der Form und des Materials ,ist sein geschichtlicher Beitrag .Niemals wieder und niemals anderswo hat ein Symbol , bei der Stiftung nur für den einen,den Befreiungskrieg,gedacht,unmittelbar eine staatspolitische so integrierende Kraft ausgestrahlt und behalten!Die herausragende Manifestation und Kraft des Eisernen Kreuzes läßt sich allein schon an der Erneuerung der Jahre 1870,1914 und 1939,wenn auch unter verändertern Vorzeichen,ablesen.Dabei darf nicht vergessen werden ,daß die Feldzüge von 1864 und 1866 diese Auszeichnung nicht kannten,weil die politischen Ansprüche dafür nicht vorhanden waren bzw. nicht genügten .
Drei Landschaften und drei Personenkreise symbolisieren die stufenweise Befreiung von der drückenden napoleonischen Herrschaft im Jahre 1813.Erste Landschaft ist Ostpreusen ,und verkörpert in den historischen Größen Heinrich Friedrich Karl Frhr.von und zu Stein (1757-1813),General Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755-1913) und General der Infanterie Johann David York , späterer Graf von Wartenburg ( 1759-1831).In der ostpreußischen Hauptstadt  Königsberg, Schauplatz der Krönung des ersten Preußenkönigs von 1701,organisiert sich die "Rebellion für Preußen" zu einem Zeitpunkt ,da der König ,gebunden an das Amt und seine Verträge ,den Willen des Volkes (noch ) nicht vollziehen Kann.


Grüße Hubert  
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mi, 16. September 2009, 00:24
Die zweite Landschaft ist die jüngste preußische Provinz-Schlesien.Erobert unter Friedrich dem Großen wird deren Hauptstadt Breslau Schauplatz wiedergewonnener monarchistischer Handlungsfreiheit: der Freiheitskampf und die Erneuerung des Staates beginnt.
Dreh-und Angelpunkt des Geschehens aber bleibt als dritte Ortsbennenung Berlin.Dort entstand der geistige Nährboden,vornehmlich in den Hörsälen der 1810 gegründeten Friedrich-Wilhelm-Universität.Das geistige Berlin sammelte sich um das Pult Johann Gottlieb Fichtes ( 1762-1814).Seine idealistische
Philosophie ,sein Ruf nach geistiger Erneuerung durch eine allgemeine Nationalerziehung (" Reden an die deutsche Nation " von 1807/08) war im Nachhall ebenso gegenwärtig wie Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) als pädagogischer Politiker oder politischer Pädagoge,der 1811 zur Volkserhebung gegen Frankreich aufrief und die "Wehrertüchtigung" propagierte.Den Ernst seiner gemeinschaftsbewußten Auffassung unterstrich er persönlich durch Eintritt und Kampf im Lützow´schen Freikorps.Das war neu: die deutsche Jugend wurde ohne Rücksicht auf ihr ständiges Herkommen in einer echten sozial-patriotischen Gemeinschaft vereint .Begeisterung und Zulauf waren entsprechend.Und da war Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher ( 1768-1834),Theologe,Mitbegründer der Berliner Universität und Geistlicher .Er predigte die "praktische" Frömmigkeit,in deren Mittelpunkt der geschichtlich erfolgte Erlösungsprozeß Christi steht,der über Mitgliedschaft in der Gemeinde für den Einzelnen wirksam wird.Auf dieser Grundlage ließ sich trefflich predigen und aktuell die zum Kampf ausrückenden Truppen segnen.Nicht zuletzt finden die Gebrüder Grimm ( Jakob 1785-1863 und Wilhelm 1786-1859) in Berlin ein geistige Zuhause.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 18. September 2009, 01:43
Nach außen betrieb die Regierung,militärisch angepaßt und diplomatisch servil,Erfüllungspolitik gegenüber Napoleon und es gab ,keiner sollte das übersehen ,ein Berlin,in dem noch immer die Enkel jener Zögerer lebten,die einst Friedrich dem Großen während des 7-jährigen Krieges zu verlassen drohten,Steuern verweigerten und den Taler vor den Adler stellten.Da war bis in die geistige Welt der Stadt ein fatales Desintresse an politischen Fragen,an elementaren vaterländischen Bewustsein,das einen Heinrich von Kleist in den Bankrott seiner "Berliner Abendblätter" trieb und letztlich Mitschuld an seinem Freitod trägt.
und der König?
"Offiziell" mißbilligt er die Geschehnisse von Tauroggen und die daraus resultierenden Folgen in Königsberg,denn:"offiziell" steht er auf der Seite von Napoleon.So wirkt er reaktionär,wenig zupackend ,wenig sympatisch.Handhabte er nicht Staat und Krone wie der Prinzipal eines Handelshauses? Das Volk sah ihn so Offizielle Verlautbarungen und angekündigte Maßnahmen gegen General York geben dieser Betrachtungsweise nach aussen hin recht.Immer liest es sich so,als hätte man den König bei den onehin schmalen Entscheidungen geradezu überlisten und zwingen müssen.Auch das Ausweichen nach Breslau läßt sich so interpretieren.Ein nahezu unbekanntes Dokument,bisher in keinem Buch zu finden,spricht jedoch eine etwas andere Sprache . Friedrich Wilhelm III.hat die sogenannte "Flucht" nach Breslau keineswegs als solche angesehen,sondern sie im Gegenteil  sorgfälltig erwogen und detailgenau vorbereitet.Das Datum seines Ausweichens nach Schlesien wird bis zum Tag der Abreise sorgsam gehütet.Dem Leiter der Berliner Kadettenanstalt teilte er sich aber bereits am 20.1.1813 mit.Das alles ,nachdem die Spenersche Zeitung Nr.8 vom 19.1.1813 über die Stellungnahme des Königs zum "Abfall" des General York,seine Absetzung sowie über die Nichtanerkennung der Vereinbarung von Taurogen auffälig und exemplarisch Berichtet.

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 22. September 2009, 21:00
In Kenntnis des Schreibens vom 20.1.1813 fällt es nicht schwer,den Wiederholten mündlichen Versicherungen Kaiser Wilhelm I.zu glauben,sein Vater hätte
von Anfang an mit den bewegenden Kräften York und Stein,von Tauroggen bis Königsberg,sympathisiert.Es gibt noch einen anderen,wenn auch nicht im Schluß anerkannten Historischen Beweis-die enge Verbundenheit Friedrich Willhelm III,zur Haltung der Königin Luise.Denn: als der König am 10.3.1813 das Eiserne Kreuz stiftete , verlieh er die erste Prägung  " im Gedanken " seiner verewigten Gattin.Wie ernst es ihm damit war , bewies er nach Friedensschluß.Er lies die Erstausfertigung des Kreuzes in den steinernen Sockel der Marmorbüste der Königin Luise im Schloßpark von Hohenzieritz ( ihrem Sterbeort ) einmauern.Auf die Gedenktafel lies er schreiben : " Wer du auch sein magst,in dessen Hand dieses kalte Metall einst gelangen wird ,so wird es dein Gemüt bewegen und dein Herz mit einem glühenden Strome von heiliger Liebe und Ehrfurcht erfüllen ; denn du hast es dann empfunden,was Luise und Friedrich Wilhelm war ! Würdig zu bezeichnen eine große Zeit und mit leuchtenden Beispiel ihr voranzugehen ."

Kehren wir zu unserem dreiteiligen Modell zurück :
-den Aufbruch für Preußen und den König in die Befreiung vollzieht die alte Provinz Ostpreußen mit der Krönungsstadt Königsberg,-in Berlin,auf der Weltbüne,wird das diplomatische Doppelspiel gewagt und vollzogen ,Erfüllungspolitik nach außen,Organisation der Volkserhebung nach innen,-und als die Würfel wunschgemäß gefallen sind ,der König die Freiheit des Handelns wiedergewonnen hat ,ist es der Beitrag der Provinz Schlesiens,die geschichtliche Wende von Breslau kumulierten die von London bis Petersburg zersplitterten Kräfte.General Gerhard Johann David von Scharbhorst ( 1755-1813) kam,in der festen Erwartung,daß sich nun seine langgehegten Pläne der Erneuerung und Umwertung des preusischen Soldatentums vollziehen könnten.In glücklicher Übereinstimmung mit der Politik  Stein,Hardenberg und Humbold sowie den Militärs Gneisenau und Boyen verfochte er eine Modernisierung der strategie der Menschenführung und zielte auf ein taktisch bewegliches und vaterländisches geprägtes Volksheer ab.Zurückdrängung der Privilegien des Adels ,Aufhebung der Prügelstrafe in der Armee,Abschaffung des Werbesystems mit gepreßten Rekruten , vor allem aber eine Verordnung über die allgemeine Wehrpflicht ,umreißen Wunsch und Erfüllung dieses Programms.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Sa, 26. September 2009, 20:46
(bei Groß-Gorschen,der Auftaktschlacht der Befreiungskriege am 2.Mai 1813,nach der 456,nach anderen Quellen 469 Eiserne Kreuze verliehen wurden,erlitt Scharnhorst eine Verwundung am Fuß und starb in Prag an Wundbrand seiner nicht ausgeheilten Verwundung auf der Reise nach Wien,wo er Österreich für ein Bündniss gegen Napoleon gewinnen wollte.)
Da war August Wilhelm Anton Graf Neidhart von Gneisenau (1760-1831),umglänzt vom Ruhm der standhaften Verteidigung Kolbergs,das er 1807 als Festungskommandant mit dem Bürgerpatrioten Joachim Nettelbeck bis zum Frieden von Tilsit hielt.Eigens aus London angereist ,propagierte er uneingeschränkt den Volkskrieg gegen Napoleon und wurde 1813 nach Scharnhorst`s Tod  Generalstabschef (Generalquartiermeister) Blücher`s (1742-1819).Der,aktiver Freimaurer,war schon aus humanitären Gründen für eine Militärreform und harmonierte von daher grundsätzlich mit Gneisenau .
Der alte Haudegen " Marschall Vorwärts",in vielen Schlachten erprobt ,aber mehr ein intuitiver Taktiker,trinkfreudig,undiplomatisch,ja ein starrer Polterkopp,war mit dem gesonnenen Gneisenau besonders gut bedient.Der wuste den Feueratem des Aufbruchs zu bewahren,ohne ihn unkontrolliert ausbrechen zu lassen.Er trug das "portionierte Feuer" in den Stab hinein und schuf ein ideologisch geschlossenes Offizierskorps.Beide, seit 1813 an der Spitze der Schlesischen Armee,zwangen Napoleon ihre Gangart auf,bis Blücher schlieslich in Paris eintritt.
Auch Karl August Fürst von Hardenberg ( 1750-1822),wiederum als Staatskanzler eingesetzt,trift mit dem König in Breslau ein und  nutzt die französische Katastrophe  im Osten sowie die Konvention von Taurrogen (1812) für eine Neuordnung der Koalitionspolitik zugunsten Preußens und seiner Befreiungsbestreben.Er ist das politische "Stehaufmänchen" seiner Zeit,denn schon zweimal hatte ihn Friedrich Willhelm III. auf dringende diplomatische Vorhaltungen von seiten Napoleons entlassen müssen.


Grüße Hubert  
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 02. Oktober 2009, 20:20
Dieser zähe König,so wenig spontan ,so oft falsch interpretiert von seiner unmittelbaren Umgebung ,hatte, und das doch wohl zufällig,in Breslau um sich vereinigt,was in den Augen des Volkes nichts anderes sein konnte als ein politischer Märtyrerkranz.Vorausahnend sorgte er, nach innen wie nach außen,für den überspringenden Funken .Fichte,der Rektor der Berliner Universität,strahlte mit seinem Grundsatz "..........von der Freiheit des Einzelnen durch die Freiheit der Gemeinschaft " geistig bis nach Breslau aus und der volkstümlichste Lehrer der schlesischen Jugend,Prof.Steffens,begeisterte sie alle,vom Studenten bis zum letzten Schusterjungen.Was braucht man für eine nationale Erhebung? Das waren Vorspiele,die Voraussetzungen schufen.Niemand kann mehr sagen,der Monarch hat nicht die Fäden gezogen,wengleich viele das gesehen haben.So rafft sich der König auf,steht im rechten Augenblick vor dem Volk und gibt der allgemeinen Begeisterung die gewünschte Richtung.Wo er einerseits ungestümes Drängen kupiert,beflügelt er andererseits die Zögernden.Er vermag das nicht so sehr mit der Kraft der Persönlichkeit,als vielmehr durch die Verpflichtung an das königliche Amt.Die Ereignisse bezwingen "König Zögerlich " ,Ernst Moritz Arndt ( 1769-1860),der Dichter und Historiker der Freiheitskriege,Privatsekretär des Freiherr von Stein,spricht in seinem Aufruf an die Deutschen im Februar 1813 erstmal alle an.Sein "Der Gott,der Eisen wachsen ließ......" kündigt zugleich seine Intervention für die Führungsrolle Preußens in Deutschland an.Am 3.Februar 1813 hatte der König,von Scharnhorst gedrängt,die Verordnug zur Bildung von freiwilligen Jägerkorps erlassen-getraut hat er der eigenen Courage als geborener Skeptiker keineswegs.
Was sagt er?
"Freiwilliger Aufruf,ganz gute Sache,aber keiner Kommt!" Das war der Kommentar zur ersten eigenen Staatsmänischen Entscheidung in Breslau.
Dennoch : in nur fünf Wochen reift die Breslauer Atmosphäre des Aufbruchs soweit,um den König am 17.3.1813 zu stiftung des Eisernen Kreuzes zu
bestimmen ( zurückdatiert auf den 10.3.) und zugleich das Landwehrgesetz zu unterzeichnen..Noch am gleichen Tag setzt der Monarch seine Unterschrift unter den Aufruf " An Mein Volk".Das ist wie ein Dammbruch-womöglich auch im Herzen des Königs.Zeitgenössisch und überliefert: " Der König rief,und alle,alle kamen..."."Das Volk stand auf,der Sturm brach los!" Die Proklamation "An Mein Volk" ist Ausdruck und Höhepunkt der inneren Umwandlung Preußens nach der napolionischen Katastrophe.Ein Bündniss entsteht,geschlossen zwischen Regierung und Volk,der Begriff Nation gewinnt Gestalt.

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am So, 04. Oktober 2009, 21:00
Die Vereinigung von königlicher Staatstradition und dem erwachtem Selbstbewustsein,der Kraft des Volkes ,bedeutet einen Schulterschluß,wie er zeitgenössisch kaum enger bestand .Durch schöpferische Theologen,Philosophen und Staatsdenker wie Immanuel Kant ( 1724-1804),Johann Gottfried Herder (1744-1803) und Georg Friedrich Wilhelm Hegel ( 1770-1831),wie Berthold Georg Niebuhr (1776-1831) und Friedrich Karl von Savigny (1779-1861) aber auch Wilhelm von Humboldt waren Denkmodelle vorgelegt worden ,die zeitlich mit dem Zusammenbruch der Politik eines veralteten Staatswesens gleichsam als Rettungstaten anzusehen waren.Ein neues geschichtliches Prinzip gewinnt Raum .Nahezu verbissen wird es durchgesetzt von zwei Staatsmännern,zum einen dem Freiherr von Stein mit seinen Gesetzen zur Aufhebung der Erbuntertänigkeit der Bauernschaft,durch die Städteordnung sowie durch ein einheitliches ( zentrales) Staatsministerium,besetzt mit Fachministern.Zum anderen durch die Hardenberg`sche Neuordnung der Steuern und Finanzen,verbunden mit der Einführung der Gewerbefreiheit.
So ist das Eiserne Kreuz eingebettet in den Prozeß der Verwandlung nach der Niederlage von Jena und Auerstädt im Jahre 1806.Das Vaterland , nunmehr durchgängig auch als solches empfunden ,war in Not .Der König als Representant geschichtlicher Mächte bündelte die erwachenden Kräfte des Volkes zu dessen und zu seiner Rettung .Vieles in diesen Tagen war oder wurde zum Symbol,das Eiserne Kreuz vielleicht am augenfälligsten.Ludwig van Beethoven widmete seine III.Symphonie,die Eroica zunächst Napoleon,der als Träger der französischen Revolution erschien.Bei der maßlos übersteigerten (Selbst-) Krönung des Kaisers 1804 zerriß er das Titelblatt .Am Schluß des großartigen symphonischen Schaffens von Beethoven steht die "Neunte",ausklingend in Schillers Ode "An die Freude".Diese Symphonie aber trägt die Widmung an den König von Preußen-Friedrich Willhelm III.

Grüße Hubert 
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mo, 05. Oktober 2009, 23:51
Der indirekte Einfluß des Deutschen Ordens auf die Entstehung des Eisernen Kreuzes

Die Ursprünge von Gestalt und Aussehen des Eisernen Kreuzes liegen nicht in der Zeit der Befreiungskriege,sie reichen bis in die Zeit der Kreuzzüge zurück.
Im Jahre 1190,während des dritten Kreuzzuges,gründeten Bermer und Lübecker Bürger bei der Stadt Akkon im Heiligen Land ein Feldspital.Herzog Friedrich von Schwaben nahm sich bald darauf dieser Stiftung an .Es entstand nach der Einnahme der Stadt ein Hospital ,betreut von einer Krankenpflegergemeinschaft.1191 wurde die Gemeinschaft von Papst Clemens II.bestätigt und 1198 in einen geistlichen Ritterorden umgewandelt,welcher 1199 durch Papst Innozenz III.bestätigt wurde.Dem Deutschen Orden wurde die Templerregeln gegeben,und was die Krankenpflege betraf,hatte er die Johanniterregeln zu befolgen.Als Name entwickelte sich " Hospital St.Mariens der Deutschen zu Jerusalem".Zu Anfang des 13 Jahrhunderts beschwerte sich der Templer-Orden bei Papst Innozenz III.darüber,das die Mitglieder des Deutschen Ordens weiße Mäntel trügen.Die Templer vertraten die Auffassung daß sie das alleinige Recht hätten,weiße Mäntel zu tragen .Bereits1128 war ihnen auf der Synode von Troyes das weiße Gewand des Zisterzienserordens zugewiesen und ihre von Bernhard von Clairvaux redigierte Regel bestätigt worden. 1146 fügte Papst Eugen dem Mantel ein auf der Brust zu tragendes rotes Kreuz hinzu.
Seit wan nun die Mitglieder des Deutschen Ordens einen weißen Mantel trugen,läßt sich nicht eindeutig feststellen.Nach einem Bericht des Jakob von Vitry,Bischofs von Akkon um 1215,sollen bereits die Brüder eines bereits 1187 untergegangenen deutschen Spitals in Jerusalem weiße Mäntel getragen haben,um nicht mit den Templern verwechselt zu werden.
Der belgische Mönch Iperius datiert um 1280 die Annahme des weißen Mantels auf das Jahr 1127.Beide Behauptungen sind jedoch nicht nachweisbar ."Der Bericht über die Anfänge des Deutschen Ordens",entstanden nach Augenzeugenberichten und in latainischer und deutscher Fassung erhalten,schildern unter anderem,wie der Orden 1198 in einem geistlichen Ritterorden umgewandelt worden war.Demzufolge hatte der Großmeister des Templer-Ordens dem ersten neuaufgenommenen Ritterbruder des Deutschen Ordens,Heinrich von Kirchein,den weißen Mantel der Templer verliehen.Der weiße Mantel sollte fortan das Abzeichen der Ritterbrüder des Deutschen Ordens sein.

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mi, 07. Oktober 2009, 01:47
Die Templer hingegen legten 1210 in ihrer Beschwerde an Papst Innozenz dar,daß die Ritter des Deutschen Ordens neuerdings begonnen hätten,weiße Mäntel zu tragen ( was darauf schließen läßt ,daß sie dies zuvor nicht getan haben).
Papst Innozenz der III.verbot daraufhin den Rittern des Deutschen Ordens das Tragen von weißen Mänteln.Kaiser Friedrich der II.bat anläßlich seiner Krönung Papst Honorius III. um die Gewährung des weißen Mantels für den Deutschen Orden,was dieser 1221schließlich genemigte.In der Ordensregel wurde nun entgültig festgelegt ,daß das Gewand der Ritter fortan ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuz sein sollte.
Die Templer legten zwar gegen diese Entscheidung Wiederspruch ein,konnten aber nichts mehr ausrichten.1230 verbot ihnen Papst Gregor IX.entgültig,sich über die Mäntel des Deutschen Ordens zu beschweren.Damit fand der sogenannte Mantelstreit sein Ende.
Bei dem Kreuz,daß auf dem Ordensmantel aufgelegt wurde,handelte es sich ursprünglich um ein "latainisches Kreuz" mit ungleichen Balken.Auf Münzen vom Beginn des vierzehnten Jahrhunderts findet sich eine richtungsweisende Veränderung der Kreuzform.Der Querbalken rutscht zur Mitte hin und die Balkenenden verbreiten sich .Dieses neue "Tatzenkreuz" findet sich auch später in mehr oder geschweifter Form auf den Mänteln wieder .Es kann gewissermaßen als Urform des Eisernen Kreuzes angesehen werden.Diese Form des Kreuzes hat sich auf den Ordensmänteln im wesentlichen  bis heute erhalten.Seit Anfang des 16.Jahrhunderts kam bei der bürgerlichen Tracht das Tragen eines schwarzen Rockes auf,eine Modeerscheinung ,die auch von den Ordensrittern übernommen wurde.Auf diesem schwarzen Rock konnte das schwarze Ordenskreuz nicht mehr sichtbar angebracht werden.Die Ritter behalfen sich,indem sie ein schwarzes Metallkreuz mit weißem oder silbernen Rand an einem Band um den Hals trugen.Diese Neuerung wurde 1531 vom Hochmeister Walter von Cronberg untersagt,ein Verbot,das nicht von allen Rittern befolgt wurde.Es scheint überhaupt eine gewisse Willkühr bei der Gestalltung der Ordenstracht durch die Ritter gegeben zu haben.Erst Erzherzog Maximilian von Österreich,Hochmeister von 1590 bis 1618,verfügte eine neue Ordnung der Insignien und Kleidung.Er erlaubte den Rittern das Tragen eines goldenen,schwarz und weiß emaillierten Halskreuzes,und bestimmte weiterhin,daß das Mantelkreuz künftig aus schwarzem Atlas und mit "einem weißen silbernen Schnürlein" eingefaßt sein sollte.1741 wurde ein auf der linken Brustseite  des Rockes zu tragendes Kreuz in Form und Farbe des Mantelkreuzes ,jedoch nur ein Drittel so groß ,bestehend aus Atlas mit einem silbernen gestickten Rand eingeführt.Im wesentlichen haben sich die Insignien bis heute so erhalten.

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 08. Oktober 2009, 00:01
Das Kreuz des Deutschen Ordens ist in all seinen verschiedenen Formen im Gebiete des ehemaligen Ordensstaates fast allgegenwärtig.Es fungierte als Hoheitszeichen an Häusern,Kirchen,auf Gräbern,auf alten Grenzsteinen ,auf fast jeglichen Besitztums des Ordens.Auch nach der Auflösung des Ordenstaates und der Umwandlung in das weltliche Herzogtum Preußen blieben die Spuren der ehemaligen Landesherren erhalten.Anfang des 19.Jahrhunderts besann man sich in Preußen wieder mehr auf die Geschichte des Landes und damit auch auf den vormaligen Landesherren,den Deutschen Orden.
König Friedrich Wilhelm der III.bestieg 1797 den preußischen Thron .Von Anfang seiner Regierung an wollte er Land und Untertanen kennenlernen.1802 besuchte er Ost-und Westpreußen.Auf dieser Reise begann er,sich für die Geschichte des Deutschen Ordens zu interessieren ,unter anderem auch für die ehemalige Residenz der Hochmeister,die Marienburg.Im folgenden Jahr sah er sich durch den Artikel des Studenten Max von Schenkendorf über die Zerstörung der Marienburg veranlaßt,mittels Kabinettsordre zu verfügen,daß "für die Erhaltung des Schlosses zu Marienburg,als eines so vorzüglichen Denkmals alter Baukunst,alle Sorge getragen werden solle.Nach der Niederlage gegen Napoleon bei Jena sah sich der König gezwungen,Berlin zu verlassen und seine Residenz in Königsberg zu nehmen,wo er vom 16.Jannuar 1808 bis zum 15.Dezember 1809 ,also beinahe zwei Jahre verweilte.Somit hatte er wiederum Gelegenheit,sich an Ort und Stelle mit der Geschichte des Deutschen Ordens auseinanderzusetzen.Veranlassungen dazu gaben ihm sicher auch Geschehnisse ,die sich außerhalb Preußens ereigneten .Nachdem der noch im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation existierende Deutsche Orden 1801 und 1802 in den Friedensschlüssen von Luneville und Amiens sein gesammtes linksrheinisches Territorium verloren hatte,verfügte Napoleon am 24 August 1809 in Regensburg die völlige Aufhebung des Ordens und die Übereignung der Teritorien an die Rheinbundstaaten.Im Frieden von Wien vom 14.Oktober1809 erkannte Kaiser Franz I.von Österreich die Aufhebung des Ordens im Reichsbebiet an ,so daß der Orden lediglich in den Gebieten der Donaumonarchieunter den Herzogmeister Erzherzog Anton bestehen blieb ,jedoch auch hier ohne jedigliche Souveränität .Der österreichische Kaiser zeigte auch wenig Verlangen ,den Orden wenigstens in Österreich wieder in seine alten Rechte einzusetzen.Somit war der Geschichte eines der bedeutensten Ritterorden ein vorläufiger Schlußpunkt gesetzt worden .

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Sa, 10. Oktober 2009, 19:47
Die seit 1801 einsetzende und immer stärker werdende Bedrängung des Ordens führte jedoch zu einer verstärkten Beschäftigung mit den kulturhistorischen Gegenstand,den der Orden verkörpert.So wurden 1806 durch Ernst Henning die Ordensstatuten und durch den Ordenskomtur Freiherr von Wal schon 1784-1790 eine Geschichte des Deutschen Ordens veröffentlicht.
Während seines Aufenthaltes in Königsberg hat König Friedrich Wilhelm III.vermutlich beide Werke kennengelernt und sich mit ihnen befaßt.Auch von der Auglösung des Deutschen Ordens dürfte es hier erfahren haben.Nach seiner Rückkehr nach Berlin hatte sich der König schon im Sommer 1811 mit der Stiftung eines neuen Ehrenzeichens beschäftigt.Er dachte dabei an ein "Kreuz von Medailleband in den preußischen Farben und des Deutschen Ordens".
1813 gab er seinen Vorstellungen aus dem Jahre 1811 mit der Stiftung des Eisernen Kreuzes reale Gestalt.
Der dritte Entwurf Schinkels läßt die Ähnlichkeit des Eisernen Kreuzes mit dem Ordenskreuz des Deutschen Ordens,wie es die Ordensritter damals trugen
deutlich hervortreten.Jedoch ist weder im Schriftwechsel,noch in der Stiftungsurkunde vom 10.März 1813,noch in sonst einer Akte oder Ausführungsbestimmung etwas von einem Bezug zu den Insignien des Deutschen Ordens zu lesen .Doch das Aussehen des Eisernen Kreuzes läßt den
unabweisbaren Schluß zu,Daß der König direkt vom Ordenskreuz des Deutschen Ordens inspiriert war.Welche Gedanken beim König eine Rolle gespielt haben könnten,läßt sich heute nur mutmaßen.Inwieweit er von der Idee eines "Kreuzzuges" gegen die Franzosen beseelt war,ob überhaupt,ist nirgendwo festgehalten oder bezeugt.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am So, 11. Oktober 2009, 19:50
Zwar spielte die Kreuzigungsidee eine gewisse Rolle in den Befreiungskriegen ,dies jedoch vor allem in Rußland.Hier erklärte sich der Zar Alexander selbst zum Wortführer und Verfechter einer Kreuzigungsidee.Der heilige Synod,das oberste Gremium der russischen Kirche,unterstützte den Zaren durch die Verkündigung eines Edikts,in dem u.a. heißt: " Der herrschsüchtige,unersättliche,keine Eide achtende,keine Altäre ehrende Feind .............trachtet nach unserer Freiheit......streckt die räuberische Hand schon von fern her aus nach der Pracht und dem Schmucke der Tempel Gottes".Dieser Satz verdeutlicht,was die Russen in den Franzosen sahen: wortbrecherische,religionslose Barbaren,die auch vor dem Heiligen nicht zurückschrecken.Die Kirche unterstützte den Kampf gegen den Feind nicht nur mit Worten,sondern half tatkräftig mit bei der Aufstellung von Landwehrbataillionen mit.Dieser volle Einsatz aller gemeinsamen Kräfte führte unter großen Opfern schlieslich zum Sieg,ein Sieg,der ja nicht wie bei den mittelalterlichen Kreuzzügen der gewaltsam Bekehrung eines Ungläubigen diente,sondern der Verteidigung des eigenen Glaubens .
In Preußen war jedoch zunächst nichts vom Aufkommen einer Kreuzzugsidee zu spühren.Das mag zum Teil an der protestantisch geprägten Nüchternheit und Sachlichkeit liegen.Jedoch wurde der Kreuzzugsidee ein neuer Inhalt gegeben,vor allem durch die Prägung des Wahlspruchs: "Mit Gott für König und Vaterland",durch den der Untertan als Bürger in erweiterte Rechte und Pflichten eingesetzt wurde.Dies geschah insbesondere durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht .Die Kreuzzugsidee in Preußen fand ihren Zielpunkt in der Stiftung des Eisernen Kreuzes,das gemäß des Stifterwillens an alle preußischen Bürger gleichermaßen verliehen werden konnte.
Ob König Friedrich Willhelm III.bei der Stiftung des Eisernen Kreuzes die Idee einer Art ideellen Kontinuität des eben aufgelösten Deutschen Ordens hatte,ob er dem alten Ordenskreuz einen neuen,zeitgemäßen Sinn geben wollte-in Anlehnung an die ehemalige Größe des Ordens - dies alles kann nur angenommen werden.Schriftlich überliefert ist ist kein derartiger Bezug.Ein Motiv dafür könnte sein , daß man diplomatische Komplikationen mit Österreich befürchtete , wo der Deutsche Orden ja weiterbestand .
Dennoch ist einigen damaligen Zeitgenossen die Beziehung zwischen dem Eisernen Kreuz und dem Deutschen Orden aufgefallen.Einer von ihnen war Max von Schenkendorf,eben jener Student , der den König zu Rettung der Marienburg veranlaßte.Er verfaßte im Jahre 1813 ein Gedicht mit dem Titel "Das Eisernes Kreuz".In diesem Gedicht wird deutlich und ausdrucksvoll der Bezug zwischen dem Deutschen Orden und dem Eisernen Kreuz hergestellt.Dem König wird das Verdienst zugesprochen , das Ordenskreuz aus der Vergessenheit der Geschichte hervorgeholt und ihm eine neue Bedeutung gegeben zu haben.Nunmehr sei es aus Eisen,weil nur Eisen von "des Bösen Übermut"befreien kann.Das Gedicht schließt mit dem Vers:


                                                           " Um die kühnen Heldengeister
                                                            Schlingt sich dieses Ordensband,
                                                           Und der König ist sein Meister,
                                                             Der das alte Zeichen fand."


Grüße Hubert




Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 13. Oktober 2009, 20:58
Das Eiserne Kreuz 1813

Die Urkunde über die Stiftung des Eisernen Kreuzes datier vom 10.3.1813,dem Geburtstag der Königin Luise.Von Breslau aus wies König Friedrich der III.
die General-Ordens-Kommision zur Durchführung an.Das Dokument selbst umreißt Zweck,Verleihungsdauer,Klasseneinteilung und Voraussetzungen für den Erwerb:
  " Wir Friedrich Wilhelm von Gottes Gnaden König von Preußen,
In der jetzigen Katastrophe,von welcher für das Vaterland Alles abhängt,verdient der kräftige Sinn ,der die Nation so hoch erhebt,durch ganz eigentümliche Monumente geehrt und verewigt zu werden.Daß die Standhaftigkeit,mit welcher das Volk die unwiderstehlichen Uebel einer eisernen Zeit ertrug,nicht zur Kleinmütigkeit herabsank,bewährt der hohe Muth,welcher jetzt jede Brust belebt,und welcher nur auf Religion und Vaterland sich stützend ausharren konnte.Wir haben daher beschlossen,das Verdienst,welches in dem jetzt ausbrechenden Kriege entweder im wirklichen Kampf mit dem Feinde,oder außerdem,im Felde oder daheim,jedoch in Beziehung auf diesen großen Kampf um Freiheit und Selbstständigkeit erworben wird,besonders auszeichnen und diese eigenthümliche >Auszeichnung nach diesem Kriege nicht weiter zu verleihen.
Demgemäß verordnen Wir wie folget:
1.
Die nur für diesen Krieg bestehende Auszeichnung des Verdienstes Unserer Unterthanenum um das Vaterland ist :
das Eiserne Kreuz
von zwei Klassen und einem Großkreuz.
2.
Beide Klassen haben ein ganz gleiches in Silber gefaßtes Kreuz von Gußeisen,die vordere Seite ohne Inschrift,die Kehrseite zu oberst,Unseren Namenszug FW.mit der Krone,in der Mitte drei Eichenblätter und unten die Jahreszahl 1813 und beide Klassen werden an einem schwarzen Bande mit weißer Einfassung ,wenn das Verdienst im Kampf mit dem Feinde erworben ist,und an einem weißen Bande mit schwarzer Einfassung,wenn dies nicht der Fall ist,im Knopfloch getragen;die erste Klasse hat  neben dieser Dekoration noch ein Kreuz von schwarzem Bande mit weißer Einfassung auf der linken Brust;und das Großkreuz,noch einmal so groß als das der beiden Klassen,wird an dem schwarzen Bande mit weißer Einfassung um den Hals getragen.
3.
Die Militair-Ehrenzeichen erster und zweiter Klasse werden während der Dauer dieses Krieges nicht ausgegeben,auch wird die Erttheilung des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse und dritter Klasse,sowie des Ordens pour le merite,bis auf einige einzelne Fälle ,in der Regel suspendirt.Das Eiserne Kreuz ersetzt diese Orden und Ehrenzeichen und wird durchgängig von Höheren und Geringeren auf gleiche Weise in den angeordneten zwei Klassen getragen.Der Orden pour le merite wird in außerordentlichen Fällen mit drei goldenen Eichenblättern am Ring ertheilt.

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 15. Oktober 2009, 20:27
4.
Die zweite Klasse des Eisernen Kreuzes soll durchgängig zuerst verliehen werden;die erste kann nicht anders erfolgen,als wenn die zweite schon erworben war.
5.
Daraus folgt,daß auch diejenigen,welche Orden oder Ehrenzeichen schon besitzen,und sich in diesem Kriege auszeichnen,zunächst nur das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhalten können.
6.
Das Großkreuz kann ausschlieslich nur für eine gewonnene entscheidende Schlacht,nach welcher der Feind seine Position verlassen muß,desgleichen für wegnahme einer bedeutenden Festung , oder für die anhaltende Vertheidigung einer Festung,die nicht in feindliche Hände fällt,der Commandierende erhalten.
7.
Dies jetzt schon vorhandenen Orden und Ehrenzeichen werden mit dem Eisernen Kreuzen zusammen getragen .
8.
Alle Vorzüge,welche bisher mit dem Besitz des Ehrenzeichens erster und zweiter Klasse verbunden waren,gehen auf das Eiserne Kreuz über.Der Soldat,der jetzt schon das Ehrenzeichen zweiter Klasse besitzt,kann bei anderweiter Auszeichnung nur zuerst das Eiserne Kreuz nur zuerst das Eiserne Kreuz der zweiten Klasse erhalten;jedoch erhält er mit demselben zugleich die mit dem Besitz des Ehrenzeichens erster Klasse verbundene monatliche Zulage,die aber fernerhin nicht vermehrt werden kann.
9.
In Rücksicht der Art des verwirkten Verlusts dieser Außzeichnung hat es bei den in Ansehen Unserer übrigen Orden und Ehrenzeichen gegebenen Vorschriften sein Bewenden.
Urkundlich unter Unserer Allerhöchsteigenhändigen Unterschrift und beigedruckten Königlichen Insiegel.
Gegeben Breslau,den 10.März 1813
               (L.S.)Friedrich Wilhelm."

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am So, 18. Oktober 2009, 18:33
Einzelne Bestimmungen der Stiftung erweisen sich als ebenso glücklich wie geschickt.Erstens; die Auszeichnung ist auf die Dauer des damaligen "Rettungs"-krieges begrenzt,alle anderen Orden und Ehrenzeichen sind solange ausgesetzt.Zweitens,und noch einschneidender ist,daß der einfache Soldat die gleiche Dekoration erwerben kann wie der General,denn die Voraussetzungen waren für alle gleich.
Die Gleichstellung aller Kämpfer (und beim Eisernen Kreuz am Nichtkämpferband die der höchsten Staatsbeamten mit dem einfachen Bürger) bedeutete für Preußen eine nie gekannte Ordensdemokratie.Es ist nicht ohne Ironie,daß das Ehrenzeichen ,als eine sehr wirksam gegen Napoleon gerichtete Maßnahme,indirekt vom ihm beeinflußt war.Die 1802 vom damaligen Ersten Konsul gestiftete Ehrenlegion gründete sich auf ähnliche Prinzipien,die Vorbildwirkung gehabt haben durfte.Die Aussetzung aller anderen Orden für die Dauer des Befreiungskrieges war in der Vorbereitungsphase des Eisernen Kreuzes durchaus umstritten.In dem undatierten (jedoch nicht vor dem 27.2.1813 verfaßten) Promemoria des Geheimen Kabinett-Rats Albrecht wird vorgeschlagen ,das Eiserne Kreuz beider Klassen an Stelle der goldenen und silbernen Verdienstmedaillie sowie des Allgemeinen Ehrenzeichens 1. und 2. Klasse einzusetzen .Für Verdienste,die nicht vor dem Feind erworben wurden,sollte das Eiserne Kreuz am Band des Rote Adler -Ordens 3.Klasse getragen werden.Weiterhin war daran gedacht,die Eigenständigkeit des Eisernen Kreuzes durch Parallelverleihungen in Grenzen zu halten:
" Das eiserne Kreuz zweyter Klasse wird mit jedem Orden der in dieser Kriegsperiode durch Verdienst erworben wird,zugleich verliehen,zum Zeichen daß der Orden durch Verdienst in dieser Kriegszeit erlangt ist.Bey Verleihungen des Schwarzen-Adler Ordens und des rothen Adler-Ordens erster und zweyter Klasse,desgleichen bey Verleihungen des Militär-Verdienst-Ordens empfängt der Ernnante das eiserne Kreuz der zweyten Klasse zum  Tragen im Knopfloch und bey Verleihung des rothen Adler-Ordens 3ter Klasse wird dem weißen Kreuz ein ganz kleines eisernes angehängt."
Das herkömmliche Standesdenken ,d.h. generelle Unterschiede Offizieren , Unteroffizieren, und Gemeinen zu machen,drückt folgenden Abschnitt aus:
" Der Offizier,welcher sich in diesem Kriege den Verdienst-Orden erwirbt,erhält mit der Verleihung desselben das eiserne Kreuz zweyter Klasse im Knopfloch an dem schwarzen Bande mit weißer Einfassung.Wer zum Ritter des rothen Adler-Ordens 3ter Klasse in dieser Kriegsperiode ernannt wird,empfängt nach der obigen Bestimmung das Ordens-Kreuz mit dem angehängten kleinen eisernen Kreuze."

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mo, 16. November 2009, 23:49
Die Gleichstellung verlangte eine neue Denkweise.So sieht sich der König in Punkt 6 seines Entwurfs genötigt,eine Erklärung abzugeben.Er nimmt eine qualitative Bewertung der Verdienste vor,die nach außen hin mit dem gleichen Eisernen Kreuz gewürdigt werden.Eindeutig handelt es sich dabei um eine Besänftigung höherer militärischer Chargen:
 " Der Soldat mit dem General ganz gleich;da jedermann doch weiß,wenn er den General und den Soldaten mit derselben Decoration erblickt,daß der General sich dieser Decoration durch Verdienst in seiner Wirksamkeit,der Soldat aber nur in seiner beschränkten Sphäre erworben haben kann,und ebenso im Civil.Auch wenn der Soldat das Kreuz der ersten Klasse und der General das der zweyten hat; so weiß doch jedermann,daß dies nichts weiter andeuten soll,als;der Soldat hat sich durch persönliche außerordentliche Tapferkeit mindestens zweymal ausgezeichnet,der General durch sein Commando und dessen Erfolg nur einmal,der eine in dem sehr kleinen Wirkungskreises eines Soldaten, der andere in dem sehr großen eines Generals;und Niemand wird ,auch in diesem Falle nicht,bestreiten wollen,daß die Verdienste des Generals,der nur ein Kreuz der zweyten Klasse hat,um den Staat viel größer sind,als die Verdienste des Soldaten,dem das Kreuz der ersten Klasse zu Theil geworden ist ".

                                                              Ein Kreuz nimmt Gestalt an

Den frühesten Entwurf für das Eiserne Kreuz enthält ein Schreiben des Kriegsrats Einsiedel vom 27.2.1813 an den Geheimen Kabinett-Rat Albrecht.Dieser Brief ist warscheinlich Teil eines nicht mehr vorhandenen umfangreicheren Schriftwechsels.Neben einer Zeichnung enthielt das Schreiben ein ungenaues Wachsmodell.Auf die spätere Ausführung in Zinn,als Grundlage für einen Abguß in Eisen,wird ausdrücklich verwiesen.Ob die laienhafte Zeichnung von Einsiedel selbst stammt,oder von ihm lediglich in Auftrag gegeben wurde,ist nicht mehr nachzuvollziehen.Auffällig gegenüber der unrichtigen Wiedergabe in Luis Schneiders Standartwerk " Das Buch vom Eisernen Kreuze" sind die Abweichungen bei den Eichenlaubzweigen sowie die tiefer geschwungene Ausformung zwischen den Kreuzarmen.Fragwürdig ist,was die Chiffre "FRF" soll,wo es doch nur "FWR" (Friedericus Wilhelmus Rex) heißen kann .Friedrich Willhelm III.lehnte diesen ersten Entwurf ab und fertigte selbst eine Skizze an.Die ist zwar verschollen,jedoch durch das Schreiben des Geheimen Kabinett Rats Albrecht an den Kngl.Geheimen Ober-Bauassessor Karl Friedrich Schinkel vom 13.3.1813 (abgesant am 14.3.) aus Berlin hinreichend beschrieben und belegt:


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 03. Dezember 2009, 08:06
" Se.Königl.Maj.haben beschlossen,für die Dauer des jetzigen Krieges eine eigenthümliche Auszeichnung des Verdienstes eintreten zu lassen.Sie soll in einem schwarzen in Silber gefaßten Kreuz von Gußeisen bestehen,und dessen Vorderseite ganz glatt und ohne alle Inschrift bleiben,die Kehrseite aber zu oberst den Namenszug FW mit Krone,in der Mitte drey Eichenblätter,unten die Jahreszahl  enthalten.Se.Maj.haben allerhöchstselbst die anliegende Zeichnung davon entworfen,und wünschen eine sauber ausgeführte Zeichnung.
1.von der Vorderseite des eisernen Kreuzes,welches mit Tinte abgezeichnet ist,
2.von der Kehrseite desselben,welche Ew.Wohlgeb.rüchwärts mit Bleystift angegeben finden,und
3.u.4. die nemlichen Zeichnungen noch einmal so groß , wie die angegebene Skizzen von Bleystift,welche das Blatt enthält,kommt es nicht an.
Se.Maj.überlassen es Ew.Wohlgeb.Beurtheilung,ob der weiße Rand,den die silberne Fassung um das eiserne Kreuz bildet,so wie angegeben ist ,breit genug ,oder ob es nach dem Verhältniß der Größe des Kreuzes angenessen,oder für das Auge gefälliger sey,ihn etwas breiter zu machen."
 Schinkel lieferte bereits am 21.3.1813 eine Federzeichnung , die sich im Schinkelmuseum der Technischen Hochschule Berlin befand und 1914 erstmals veröffentlicht wurde. Der Baumeister läßt sich in seinem Antwortschreiben vor allem über Probleme der Vergrößerung vom normalen Eisernen Kreuz zum Großkreuz aus.Schinkel wendet den Pythagoreischen Lehrsatz an Friedrich Willhelm III.wollte daß Großkreuz "........noch einmal so groß" .Das bedeutete aber den vierfachen Flächeninhalt .Schinkel reduzierte den Flächeninhalt auf das Doppelte.Wunschgemäß fertigte er auch noch eine Zeichnung an,wie der König  sich das Großkreuz gewünscht hat,sie ist jedoch nicht erhalten geblieben.Die bei Louis Schneider abgebildete Schinkelzeichnung des Großkreuzes ist offensichtlich unrichtig,da sie bereits die innere Zierleiste zeigt,die Schinkel keineswegs gewollt hat.Einen eindeutigeren Beleg Bildet Prof.Max Gg.Zimmermann "Das Eiserne Kreuz-Original-Abdruck der Akten und Zeichnungen" ab .Ihm standen die Unterlagen des Geheimen Kabinetts Seiner Majestät des Kaisers für die Zivil-Angelegenheiten zur Verfügung.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 03. Dezember 2009, 18:02
Über den Auftrag hinaus machte sich Schinkel Gedanken über die Befestigungg des Eisernen Kreuzes und legte einen Entwurf ,in seinem Brief vom 20.3.1813 "Zeichnung Nr.4 " genannt,mit drei Ösen zum Annähen des Bandes bei.Der Vorschlag wurde abgelehnt,vor allem wegen der aufwendigen Näharbeit.Wie recht Schinkel mit seinen Befürchtigungen hatte,bewies der Verlust zahlreicher Exemplare, insbesondere bei Kämpfen,da die Befestigung an nur einer schwachen Öse mit Bandring unzureichend war.Der vergleich zwischen Schinkels erstem Entwurf und der tatsächlichen Ausführung ergibt einige kleine Abänderungen.Die Enden der Kreuzarme sind verbreitert,das Kreuz insgesamt stärker geschweift.Die silberne Einfassung ist deutlich breiter und nach innen mit einer Zierleiste abgeschlossen.Die streng klassizistische Form Schinkels wurde dadurch maßgeblich abgeschwächt.
Band und Bandkreuz

Die Stiftungsurkunde und die darauffolgende Entwurfsarbeiten Schinkels legten das Eiserne Kreuz 2.Klasse als Dekoration aus Metall eindeutig fest.Für das Band jedoch fehlten gegenüber der Generals-Ordens-Kommision eindeutige Anweisungen.So schrieb deren Präses,Generallietnant von Diericke am 18.3.1813 an den Geheimen Kabinett-Rat Albrecht:
 "1) Ob die erste und die zweite Klasse des Eisernen Kreuzes,wenn sie im Kampfe mit dem Feinde erworben sind,an demselben Bande als das Militair-Ehrenzeichen getragen werden sollen?
 2) Ob das mit der ersten Klasse auf der Brust zu tragende Kreuz von der Form und dem Bande,wie die beibehende Probe sein soll ?
 3) Ob ein Kreuz von gleicher Gestalt und Größe auch mit dem Großkreuz zusammengetragen wird?
 4) Ob das Band zum Großkreuze von der Breite und Beschaffenheit sein darf, wie das Band des Verdienst-Ordens,nur mit dem Unterschiede,daß es statt der silbernen eine seidene Einfassung bekommt."
Die Antwort vom 9.4.1813 lautete:
Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 04. Dezember 2009, 19:24
"1) daß das Eiserne Kreuz an dem schwarzen seidenen Bande mit weißem seidenen Rande im Knopfloch getragen werden soll;

2) daß aber das auf der Brust zu tragende Kreuz vom Band,welches die erste Klasse des Eisernen Kreuzes von der zweiten unterscheidet,nicht von diesem Bande,sondern so gemacht werden soll,wie solches die vierte von Sr.Majestät entworfene Zeichnung,welche ich ,unter Zurückerbittung,Ew.Excellenz bereits mitgetheilt habe,vorschreibt;

3) daß das eben bemerkte Kreuz von Band,von gleicher Gestalt und Größe,mit dem Großkreuze zusammengetragen und

4) daß Großkreuz an einem etwas breiteren Bande als der Verdienst-Orden , und zwar mit weiß-seidenen Streifen am Rande sein soll."


Die 1.Klasse sollte also aus Stoff bestehen.Das entspricht dem Selbstverständnis der damaligen Zeit,die meisten höheren Dekorationen (Ordenssterne) wurden in gestickter Form ,z.T. mit metallenen Medaillions und zusätzen wie Schwerter , Eichenlaub, Jahreszahlen etc.,auf der Uniform getragen.Durch die gestickte Form war die Auszeichnung untrennbar mit dem Träger verbunden,was zweifellos eine symbolische Rolle gespielt haben dürfte.

Im ehemaligen Zeughaus zu Berlin befand sich ein Stoffkreuz,zugeschnitten aus samtartigen Seidenstoff mit silbernem metallenen Rand.Auch von Hessenthal/Schreiber geben diese Form an: " Es ist 40 mm groß und hat um den samtartigen schwarzen Stoffbezug eine silberne,nach innen zu erhöhte und schraffierte Umrahmung .Als Unterlage dient eine feste Pappe von etwa 0.75 mm Dicke,womit die Stoffunterlage mittels schwarzen Seidenfadens vernäht ist.Jeder Schenkel zeigt rückseitig zwei im rechten Winkel angelötete Ösen."
Bleibt die Frage offen, wie man auf Samt und Pappe Ösen anlötet? Bei einer versuchten Rekonstruktion könnten die Ösen jedoch aus der metallenen silbernen  Einfassung (Draht) bestanden haben ,die bei der gesammten Einfassung mitgedreht wurden.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 10. Dezember 2009, 00:45
Es kann nicht ausgeschlossen werden daß in der Zeit bis zum 15.8.1813 auch ein solches Exemplar wie es von Hessenthal/Schreiber anführen,verliehen worden ist.Wir sind jedoch der Auffassung von Friedhelm Heyde,daß die Interiemslösung bis zur Verleihung metallener Eiserner Kreuze das aus Bandabschnitten zusammengenähte Kreuz war.Für das Bandkreuz spricht auch die hartnäckige Intention des Königs für diese Form.Schon 1811 stellte er die Frage"".......warum nicht ein Kreuz aus Medaillenband auf der Brust ?" Am Plan einer Auszeichnung aus Stoff hielt Friedrich Willhelm III.ja zunächst auch beim Kulmer Kreuz fest.

Das Eiserne Kreuz 1.Klasse aus Metall

Die Bandkreuze waren unansehlich ,verschmutzten leicht und entsprachen nicht der angestrebten Würde der Auszeichnung.Bis zum 16.6.1813 waren lediglich 15 Eiserne Kreuze 1.Klasse ( Schneider gibt 13 an) für die Gefechte bei Wanfried (1) ,Luckau (2),Haynau (1) und die Schlacht bei Bautzen (11) verliehen worden.Erfolgte die Aushändigung der Kreuze tatsächlich bis zum 16.Juni, so müssen diese Dekorationen Bandkreuze gewesen sein .Unter dem gleichen Datum schreibt Major von Thiele aus dem Hauptquatier an der Neisse an General-Lieutnant von Dierick über die Änderung des Kreuzes 1.KLasse aus Seide in Eisenblech :
 "Des Königs Majestät haben die Absicht ,das Zeichen der Ersten Klasse vom Eisernen Kreuze nicht mehr in Seide ,sondern in gleicher Größe und Form wie das Zweiter ,von Eisen mit silberner Einfassung tragen zu lassen.Höchst dieselben haben mich daher beauftragt,Ew.Exzellenz dies gehorsamst bekannt zu machen.Denselben dabei aber zugleich bemerklich zu machen ob es nicht , da das gegossene Eisen leicht springt,zweckmäsiger sein dürfte, daß in Rede stehende Kreuz aus schwarzem Blech schlagen und ihm eine silberne Einfassung geben zu lassen.Das Kreuz soll übrigens ganz Glatt sein,ohne das gepräge auf dem Kreuz der zweiten Klasse.und würde es noch nothig werden,daß in den Ecken dieser Kreuze Ösen angelöthet werden,um dasselbe auf den Rock heften zu können.Ew.Exzellenz soll ich hiernächst ersuchen,demgemäß Proben angefertigen und davon gleich 10 Stück an mich einsenden zu lassen,um sie Sr.Majestät verlangter Maßen vorzulegen " .

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 11. Dezember 2009, 00:43
Mit Blech als Material hat es seine eigene Bewandnis.Als die Umstellung auf Metall bekannt wurde , schnitten Offiziere vom Stab ( aus der Umgebung des Königs) aus einem alten Ofenrohr ein Eisernes Kreuz ,strichen es mit schwarzem Militärlack und färbten die Ränder mit weißem Grenadier-Putzkalk ein.Dieses "Ansichtsexemplar" durfte auch der König bekannt gewesen sein.Die ersten beiden Probekreuze aus Blech gingen am 27.6.1813 im Hauptquartier Tscherbau bei Kudowa ein ,wurden jedoch von Friedrich Wilhelm III. wegen ihrer Klobigen Ausführung und unschönen Form verworfen.Major von Thiele schickte die Kreuze an von Diericke mit der Maßgabe zurück , neue Kreuze von halber Stärke vorzulegen.Anstatt der Ösen sollten sie nun Löcher zum Annähen haben.Anfang Juli lag ein derartiges Kreuz vor ,war jedoch durch die Ereignisse überholt.Zwischenzeitlich hatte Prinz Friedrich August Carl von Mecklenburg-Strelitz ( 1785-1837),damals Brigade-Kommandeur und späterer kommandierender General des Garde-Korps,auf eigene Kosten in Breslau ein dünnes Probekreuz aus Gußeisen herstellen lassen.Rückseitig befanden sich vier ( Knopf) Ösen,d.h. im rechten Winkel von der jeweiligen Fläche abstehend.Die Ösen sollten durch die Uniform gesteckt und innen befestigt werden,lt. Vorschlag mit einem durchgehenden Band. Der Prinz hatte am 7.5.1813 bei Groß-Görschen das Eiserne Kreuz 2.Klasse erworben und erhielt später die 1.Klasse für die Schlacht an der Katzbach am 26.8.1813 .Als Schwager des Königs hatte er aus der Summe dieser Gründe ein lebhaftes Interesse an einer schnellen und einer befriedigenden Lösung der formalen und herstellungsbedingten Probleme des Eisernen Kreuzes.Das Probekreuz gefiel dem König und am 15.8.1813 ging der Befehl an von Diericke nach dieser Machart sofort 50 Kreuze fertigen zu lassen.


Grüße Hubert

Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 15. Dezember 2009, 19:32
Das Eiserne Kreuz für Nichtkämpfer

Ohne Zweifel ist das Eiserne Kreuz eine Auszeichnung für außergewöhnliche militärische Tapferkeit und Leistungen.So bleiben die 371 Verleihungen an Nichtkämpfer weitgehend eine Randerscheinung,obwohl sich zahlreiche Persönlichkeiten von heute historischen Rang darunter befanden.Am 10.10.1813 schrieb der Geheime Kabinetts-Rat Albrecht an die General-Ordens-Kommision . Demnach sollte die Kommission und die Kgl.Militärgouvernements Nachrichten und Vorschläge für die vom König beabsichtigte Verleihung einziehen.Wie für die gesamte Entstehungsphase des Eisernen Kreuzes typisch,geht es hier auch nicht ohne Einschränkungen ab :
 " Bey dieser ersten Austheilung sollen nur ausgezeichnete Handlungen oder große, dem Staat in seiner dermaligen Lage dargebrachte Opfer in Betrachtung kommen; bey der ruhmvollen Auszeichnung,die sich die ganze Nation -jedes Mittglied derselben nach seinen Kräften und Verhältnissen  ervorben  hat,glauben Se.Majestät diese ehrenvolle Einschränkung machen zu müssen und wollen nächsdem zu gelegener Zeit eine größere Ausdehnung stattfinden lassen "

Die General-Ordens-Kommission tagte am 19.10.1813 unter dem Geheimen Staatsrat von Klewitz,Präsident von Schlabrendorf und dem Geheimen Legationsrat von Raumer.Kriegsrat Zyka vom Militärgouvernement wurde beauftragt,Listen anzulegen für :
    -Personen ,über deren Vorschlag beim König die Kommission noch zu beraten hatte,
    -Personen ,die dem König bekannt gemacht werden müßten,auch wenn die Verdienste für eine Verleihung noch nicht ausreichten und
    -"Frauenspersonen " ,eine getrente Liste
Staatsminister Graf zu Dohna,Chef des Militärgouvernements legte Friedrich Wilhelm III. eine Liste von 12 Personen vor ,die der Verleihung würdig seien.Da die Liste fast nur hohe und höchste Staatsbeamte enthielt konnte ihr der König zustimmen,wollte er nicht das Eiserne Kreuz als " die Auszeichnung für alle Preußen " infrage stellen.
Der Geheime Staatsrat von Schön ( der übrigens auf Dohna`s an erster Stelle stand ) verfaßte zudem ein Gutachtenmit der Empfehlung,den preußischen Landtag  durch Verleihung des Eisernen Kreuzes am Nichtkämpferband insgesammt auszuzeichnen.Begründung : Wegen der 1812 erfolgten eigenmächtigen Einberufung und der rechtlichen Absicherung der Konvention von Tauroggen,die entgegen den preußischen Gesetzenerfolgte.Im Gespräch war auch,daß die Stadt Insterburg das Eiserne Kreuz am weißem Bandeim Stadtwappen führen sollte,ebenso war die Belohnung von besonders spendenfreudigen Landkreisen vorgesehen.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 17. Dezember 2009, 20:26
Alle diese Vorschläge interpretieren jedoch die Absicht des Königs falsch.Natürlich war eine Verleihung an eine Körperschaft rechtlich möglich, auch das Statut vom 10.3.1813 schließt eine derartige, zugegeben ungewöhnliche,Verleihung nicht ausdrücklich aus.Ordenshistorisch betrachtet hat sich in den sozialistischen Ländern die Verleihung an juristische Personen ja längst durchgesetzt.Innerhalb der abgelaufenen Entwicklung von weltlichen Ritterorden zum Verdienstorden ist jedoch die Ausdehnung der Verleihung auf Gruppen,Institutionen oder Körperschaften nach wie vor auf Einzelfälle begrenzt . Festzustellen ist jedoch,daß auszeichnungswürdige Leistungen Einzelner oft auf dem Fundament einer Gemeinschaft beruhen.Zeichnet man anstatt des Einzelnen die Gemeinschaft aus,könnte dies ein bedeutsamer Schritt zu mehr Ordensgerechtigkeit sein .
Preußen hielt diese Modalität für nicht vereinbar mit der bisherigen Ordenstradition,bei der Verleihung stets an Personen gebunden waren.So unterblieb beispielsweise 1811 die Verleihung des Allgemeinen Ehrenzeichens 1.Klasse an die Gemeinden Stützkow und Lünow an der Oder.
Trotz vielfältiger Bemühungen der damit befaßten Dienststellen gab es 1813 nur zwei Verleihungen und zwar 1.Klasse,jeweils verbunden mit der 2.Klasse am Nichtkämpferband:
 -Karl August Fürst von Hardenberg (1750-1822),Statskanzler seit 1810,diplomatischer Wegbegleiter der Befreiungskriege.Er vertrat Preußen auf dem Wiener Kongreß 1814/15.Befürworter für den Übergang Preußens vom aufgeklärten Absolotismus zum Liberalismus.
 - Wilhelm Freiherr von Humboldt (1767-1835),Sprachforscher,Politiker und Philosoph,Leiter der preußischen Kulturpolitik,ab 1810,Staatsminister.Mit von Hardenberg Gesandter Preußens auf dem Wiener Kongreß.1819 Rücktritt aus Protest gegen die reaktionäre preußische Politik ( Verfassungsstreit).
Die Verleihung der 1.Klasse an Nichtkämpfer blieb auf diese beiden Ausnahmen beschränkt.Die 2.Klasse am Nichtkämpferband wurde 1814 an insgesamt 135 Personen verliehen.Graf Dohana war zu diesem Zeitpunkt der Meinung , die Verleihung an Nichtkämpfer gänzlich einzustellen,da keine verbindlichen Richtlinien für die Würdigkeit aufzustellen wären.Erster Träger der Verleihung vom Sommer 1814 war der General der Kavallerie,Anton Wilhelm von I`Estocq,Gouverneur von Breslau.Hauptsächlich gewürdigt wurden mit dem "weißem Kreuz",wie es im Volksmund hieß,Minister und hohe Staatsbeamte,preußische Vertreter bei ausländischen Mächten,Offiziere in der Etappe und Beamte(im Bergbau,Land-und Forstwesen,in der Militärverwaltung und bei der Post).Auffällig ist daß neben 31 Land-Edelleuten,11 Kaufleuten,und 4 Proffesoren 70 Zivililärzte das Eiserne Kreuz 2.Klasse am Nichtkämpferband erhielten.Das läßt indirekt auf eine desolate Sanitätsversorgung im Felde schließen.Bei Militär-und Veterinärärzten sowie den Feldgeistlichen war die Verleihungspraxis uneinheitlich.Etwa 180 Verleihungen des Eisernen Kreuzes am Nichtkämpferband waren (entgegen der Verleihungsbestimmungen) erfolgt.Zur Begründung berief man sich auf den Bataillonsarzt Kuhn (1.Ostpreußisches Inf.Reg.),der im Gefecht bei Dannigkow/Möckern mehrere französische Kavalleristen gefangennahm.Da es sich um eine Tapferkeitstat handelte , der nicht den Status eines Kampfes hatte.Als dieser Wiederspruch bewußt wurde ,kennzeichnete man den Unterschied Zwischen dem "schwarzen" Kreuz eines Kommbatanten und eines Nicht-Kombattanten durch das zusätzliche Tragen der Kriegsdenkmünze für Nichtkämpfer.Nach dem Kriege 1870/71 kehrte man diese Praxis um Militärärzte erhielten nun das Eiserne Kreuz am Nichtkämpferband und die Kriegsdenkmünze für Kämpfer.
1914/18 erhielten Militärärzte und das Sanitätspersonal überwiegend das Eiserne Kreuz 2.Klasse am Nichtkämpferband.
1939 kam die Zweite Klasse für Nichtkämpfer in Fortfall,stattdessen wurde das Kriegsverdienstkreuz ausgegeben.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 18. Dezember 2009, 21:36
Die Vererbung des Eisernen Kreuzes

Vom Hauptquartier in Chaumont aus erließ Friedrich Wilhelm III.am 12.3.1814 eine Allerhöchste Kabinetts-Ordre zur Vererbung der Eisernen Kreuze.
  "Unter den im jetzigen Kriege wegen Tapferkeit und Wohlverhalten Mir nahmhaft empfohlenen Soldaten Meines Heeres sind viele,die durch Ertheilung des Eisernen Kreuzes nicht haben ausgezeichnet werden können.Um auch ihren Anspruch auf das bleibende Andenken an ihr erworbenes Verdienst nicht ganz verlohren gehen zu lassen,setze Ich hierdurch fest,daß die Eisernen Kreuze der Soldaten,welche im Laufe des Krieges vor dem Feinde bleiben,oder mit Tode abgehen,in den Regimentern verbleiben sollen,wenn es darin noch Soldaten gibt,welche ihres ausgezeichneten Benehmens wegen Mir nahmhaft empfohlen worden sind,ohne das Kreuz erhalten zu haben.Die Wahl der Würdigsten unter ihnen,auf welche die erledigten Kreuze übergehen,geschieht vom Regiment oder Bataillon, und in der Art,daß die Kreuze der Offiziere wiederan Offiziere,die der Soldaten aber an Feldwebel,Unteroffiziere und Gemeine ohne Unterschied des Ranges vergeben werden.
Nur in dem Falle,daß die Regiementer keine Mir für Auszeichnung empfohlene Soldaten mehr haben,welche das Kreuz nicht erhalten hatten,werden die durch Todesfälle während des Krieges erledigten Kreuze an die General-Ordens-Commission zurückgesandt.Die Regimenter müssen von dieser Vererbung der Kreuze genaue Listen führen und bei jedesmaliger Veränderung der General-Ordens-Commission mit dem Bemerken,bei welcher Gelegenheit die neuen Empfänger sich ausgezeichnet haben und Mir empfohlen worden sind,Anzeige machen. In Beziehung auf die Offiziere erwarte Ich diese Anzeige Selbst auf dem vorschriftsmäßigen Wege.Der General-Ordens-Commission trage Ich auf,diese Verfügung zur Kenntniß der Militair-Behörden zu bringen."
Diese Grundüberlegungen decken sich mit denen der Verordnung vom 5.5.1813.
Offiziell war dieses Vorgehen für Preußen ein Novum,wenn auch bis 1801 in der Armee die Goldene und Silberne Verdienstmedaille "vererbt" und weitergetragen wurde. Die Weitergabe wurde stillschweigend geduldet,entsprang aber dem übersteigerten Ehrgeiz einzelner Regimentskommandeure.1801  hatte der König diesen Brauch untersagt.
Die nunmehr angeordnete Vererbung des Eisernen Kreuzes läßt sich auch als indirekte Verleihung bezeichnen.Gleichzeitig sollte durch diese Anordnung eine Inflation der Kreuze vermieden werden.Anzeichen dafür waren vorhanden,wurden doch für die Schlacht bei Groß-Göschen 555 ,bei Dennewitz 601 und für die Völkerschlacht bei Leibzig 1339 Eiserne Kreuze 2.Klasse vergeben.Vom 2.4.1813 (Lüneburg) bis zum 30.3.1814 (Einzug in Paris) waren es bereits 6639 Kreuze der 2.Klasse. Die 333 Kreuze der 1. Klasse im gleichen Zeitraum haben hier ,da nicht für die Vererbung bestimmt,nur marginalen Wert .So Vermehrte sich durch die vererbung zwar die Zahl der Träger , nicht aber die der Kreuze. Einerseits entlastete diese Maßnahme die Staatskasse und anderseits erhöhte die Weitergabe-über-nommen von einem toten Helden -den immateriellen Wert der Auszeichnung. 



Grüße Hubert                                                                                                                                             
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Sa, 19. Dezember 2009, 20:52
Die Rückgabe sogenannter "erledigter Dekorationen" war in Preußen grundsätzlich durch Erlasse der General-Ordens-Kommission geregelt.Sie betraf den Empfang einer höheren Klasse bei Rückstellung der niederen, die Erledugung durch den Tod des Beliehenen und den Verlust durch unehrenhaftes Verhalten.Die Vererbung unterbricht die Rückgabe,sie verlängert deren Zeitpunkt.
Wer ein Eisernes Kreuz 2.Klasse vererbt bekam,regelte jeweils die Einheit in der das Kreuz frei wurde.Waren keine Berechtigten mehr vorhanden,mußte das Eiserne Kreuz an die General-Ordens-Kommission zurückgegeben werden.
Der für die Vererbung erforderliche bürokratische Aufwand war hoch und von zahlreichen Erlassen Begleitet.Nach der Ordre von Chaumont liegen 62 (!) nachfolgende Verordnungen und Erlasse dazu vor, Die Administration war 27 Jahre mit Abwicklungsproblemen Befaßt.
Richtig eingespielt hat sich die Vererbung, so wie Friedrich Wilhelm III. das wollte,eigentlich nie, vor allem wegen der Reorganisation des Heeres nach dem ersten und zweiten Pariser Frieden.Es gab zahlose Versetzungen der Offiziere,Landwehr-Regimenter wurden aufgelöst,neue militärische Formationen aufgestellt.Unklar waren die Ansprüche innerhalb der Freiwilligen - Verbände und der Gendarmerie.Artilleristen und Pioniere,die nicht in Regimenterund Bataillione eingeteilt waren , mußten gesondert behandelt werden.
Anschaulich vermittelt der "Fall" des bekannten Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) , welche langen Wege oft gegangen werden mußten,um an das begehrte erbberechtigte Eiserne Kreuz zu gelangen. Jahn rief 1811 bereits zur Volkserhebung gegen Frankreich auf,danach kämpfte er im Freikorps Lützow.Im Zuge der Demagogenverfolgung wurde er verhaftet und erst 1825 aus langer Untersuchungshaft entlassen.1848 wurde er in die Frankfurter Nationalversammlung delegiert.
Jahn war für sein tapferes Verhalten im Gefecht bei Mölln (1813) in die Liste der erbberechtigten Offiziere des 25. Inf.Reg.am 18.2.1819 aufgenommen worden, seit dem 30.8.1815 war er Premier-Leutnant a.D. Als er 1825 mit seinem Erbanspruch an der Reihe war ,erklärte ihn eine Kgl.Kabinetts-Ordre vom 27.10.1825.............für jetzt des Eiserne Kreuz nicht würdig."Die Verweigerung bezog sich auf Jahns politische Tätigkeit und vorangegangene Haft.Ebenfalls ausgesetzt wurde die Verleihung am 27.7.1839-Preußen vergaß und vergab nicht so schnell.Erst Friedrich Wilhelm IV. ließ durch Kabinetts-Ordre vom 7.12.1840 die Bedenken fallen und das Eiserne Kreuz 27 Jahre nach der rühmlichen Handlung aushändigen.Die oft kopierte Behauptung,der König habe Jahn das Eiserne Kreuz nachträglich verliehen ist also unrichtig.

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am So, 20. Dezember 2009, 20:57
Je länger das Vererbungsverfahren dauerte, desto schwieriger wurde der Nachweis der auszeichnungswürdigen Tat.Das wurde auch höheren Orts erkannt.Lt.Kgl.Anweisung vom 13.3.1817 an den Kriegsminister von Boyen verlangte der König die Wahl der Erbberechtigten alsbald vorzunehmen sowie eine Reihenfolge festzulegen,streng getrennt nach Offizieren und Mannschaften.Am 20.6.1822 wurden die Richtlinien für die Vererbung spürbar erleichtert und zugleich über die Regiments- und Battalionsebene hinaus auf die Truppenteile der Division ausgedehnt.Jetzt standen mehr Eiserne Kreuze zur Verfügung ,dennoch blieb das Verfahren schwerfällig.Viele Erbberechtigte warteten zehn und mehr Jahre auf den Tod des Vorgängers.Erst am 31.12.1834 entschloß sich der König zu einer wenigstens teilweisen Abänderung.Man hatte errechnet,daß spätestens ab 1834 das Eiserne Kreuz erloschen sein würde,vorausgesetzt eine durchschnittliche Lebenserwartung der Träger von 50-60 Jahren.Friedrich Wilhelm III.ordnete daher an :
 " da alle noch im Heer und seinen Abtheilungen dienenden Krieger aller Grade , welche 1813 oder früher in Dienst getreten sind und später die Feldzüge 1814/15 mitmachten, unter grundsätzlicher Doppelrechnung der drei Kriegsjahre , jetzt 25 Jahre gedient haben , so will ich denen  unter ihnen ,welche die Wahlberechtigung zum Eisernen Kreuz haben,dasselbe sogleich verleihen."
Zu diesem Anlaß wurden erneut Eiserne Kreuze hergestellt. Ebenso nachgefertigt wurden mit Zustimmung des Zaren die russischen St.Georgs-Orden 5.Klasse für preußische Soldaten, die ebenfals der Vererbung unterlagen und als Verbündeten-Orden getragen wurden .( Auch Friedrich Wilhelm III. trug den St.Georgs-Orden 3.Klasse neben dem Eisernen Kreuz).
Am 31.12.1837 wurde die letzte Beschränkung des Erbrechts aufgehoben . Die Erbberechtigten von 1813 konnten das Eiserne Kreuz sofort tragen,die des Feldzuges 1814 ab 31.3.1838 und die der Kämpfe 1815 ab 7.7.1839 .Letzteres Datum markiert den Abschluß eines sehr zähen und unbeliebten Verfahrens,das keinesfalls sichergestellt hat,daß alle verdienten Kämpfer der Befreiungskriege zu ihrer Auszeichnung kamen.Einen Überblick über daß Verhältnis von Verleihungen : Erbberechtigten gibt,das 1819 erhobene "General-Tableau": Daraus ergibt sich , daß für einen erbberechtigten Offizier 3,6 mal mehr freiwerdende Kreuze zur Verfügung standen ( 3328:917) als für Angehörige des Manschaftsstandes,bei denen das Verhältnis nahezu 1:1 (5992:6116) war .Man kann daraus auch ablesen ,daß der Offiziersstand bei der Erstausgabe bevorzugt beliehen wurden,da der nachträgliche Bedarf deutlich geringer ist als bei den Gemeinen. Es bleibt anzumerken ,daß die den Generalen und den nicht regimentierten Offizieren sowie die am Nichtkämpferband verliehenen Eisernen Kreuze von der Vererbung ausgenommen waren,lt.Bestimmung der Allerhöchsten Kabinetts-Ordre vom 31.3.1817.


Grüße Hubert  
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 22. Dezember 2009, 20:52
Die Senioren-Stiftung

Trozdem die Vererbung abgeschlossen war, hofften bei Amtsantritt König Friedrich Wilhelm IV. noch immer zahlreiche Offiziere und Soldaten auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens.Der neue Regent sah sich genötigt per Befehl am 2.11.1840 an das Kriegsministerium zu erklären, daß er sich nicht für berechtigt halte,die Verleihungen wieder einzusetzen.Seine Verbundenheit zum Eisernen Kreuz drückte er jedoch durch die Senioren-Stiftung aus,die er am 3.8.1841 ,dem Geburtstag seines Vaters ,in`s Leben rief.
Die wichtigsten Paragraphen lauten:

1.

"Von den Inhabern des Eisernen Kreuzes am schwarzen Bande,welche ihren bleibenden Wohnsitz im Imlande haben,sollen fortan und zwar:

    a)von den Inhabern des Eisernen Kreuzes erster Klasse 12 Senioren aus dem Offizierstande und 12 Senioren aus dem Stande vom Feldwebel abwärts
        einen jährlichen  Ehrensold von Hundert und fünfzig Thalern,und
    b) von den Inhabern des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse 36 Senioren aus dem Offizierstande und 36 Senioren aus dem Stande vom Feldwebel abwärts
        einen jährlichen Ehrensold von Fünfzig Thalern auf lebenszeit empfangen.

3.

Der Eintritt in die Senioren-Stellen jeder der vier Klassen (§1) erfolgt nach bestimmten,durch den Gang der Feldzüge von 1813 bis 1815 gebildeten Zeitabschnitten,von denen der frühere immer vor dem späteren an die Reihe kommt.
Diese Zeitabstände sind folgende :

   1. von Eröffnung der Feindseligkeiten im Jahre 1813 bis zur Schlacht Groß-Göschen;
   2. von der Schlacht von Groß-Göschen bis zum Waffenstillstande;
   3. vom Waffenstillstande bis zur Schlacht von Leibzig;
   4. von der Schlacht von Leibzig bis zum Übergang über den Rhein;
   5. von dem Übergang über den Rhein bis zum Frieden vom 30.Mai 1814;
   6. der Feldzug des Jahres 1815.
Alle ,denen das Eiserne Kreuz in einem dieser Zeitabschnitte verliehen wurden,bilden unter sich ,jedoch nach dem Offizierstande und dem Stande vom Feldwebel abwärts getrennt,eine geschlossene Reihenfolge.An die Berechtigten des 6. Abschnitts schließen sich ,gleichfals nach dem Stande getrennt:
   7. diejenigen , welche das Eiserne Kreuz durch Vererbung erhalten haben.

5.

Gehören Inhaber des Eisernen Kreuzes erster Klasse ,welche als solche in der Reihenfolge noch nicht zu einer Senioren-Stelle gelangen können,nach dem Tage der Verleihung des Eisernen Kruezes zweiter Klasse zu den Senioren dieser Klasse , so empfangen sie in der letzteren den Ehrensold von Fünfzig Thalern , bis sie in eine erledigte Stelle der ersten Klasse eintreten.

8.

Da der mit dem Senioren-Stellen zu verleihende Ehrensold zugleich den Zweck hat, den minder begüterten Inhabern des Eisernen Kreuzes,soweit es die Kräfte des Staats gestatten,eine außerordentliche Unterstützung zu gewähren,so wollen Wir es nicht alleine zulassen,sondern auch mit gnädigem Wohlgefallen bemerken,wenn Senioren,die durch Gehalt,Pension oder Privatvermögen in der Lage sind ,des Ehrensoldes nicht zu bedürfen,denselben zu Gunsten ihrer minder begünstigten Hintermänner abtreten.Es solle ein derartiger Senior die Bezeichnung "Ehren-Senior" führen, auch sein Name bei der jährlichen Verleihung öffentlich bakannt gemacht werden."


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mi, 23. Dezember 2009, 18:00
Am 50.Jahrestag der Stiftung des Eisernen Kreuzes wurde per Gesetz "...........betreffend die Erweiterung der Senioren-Stiftung für die Inhaber des Eisernen Kreuzes " der Ehrensold auf noch alle lebenden Träger ausgedehnt.Zu diesem Zeitpunkt waren noch 1572 Träger beider Klassen empfangsberechtigt. Die Kosten für die Staatskasse betrug 85900 Taler.
Die versuchte Deutung, in der Senioren-Stiftung eine Aufwertung des Eisernen Kreuzes vom Ehrenzeichen zum Orden zu sehen , ist irrig. Es handelt sich eindeutig und vorrangig um eine soziale Maßnahme,wenn auch die Gemeinschaft der Senioren in der öffentlichen Meinung durch den Ehrensold aufgewertet wurde.Daß materielle Vorrechte bestimmend waren, geht auch aus dem Allerhöchstem Erlaß Friedrich Wilhelm IV.vom 17.4.1856 hervor,der für die in den Invalidenhäusern wohnende Träger des Eisernen Kreuzes aus dem Soldatenstand künftig die Bezüge für Unteroffiziere bestimmte.Ab 15.7.1858 erhielten Unteroffiziere die Bezüge wie sie für Feldwebel vorgesehen waren.Die Maßnahme ist für Preußen insofern bedeutend, weil sie neben der finanziellen auch die gesellschaftliche Gleichstellung zwischen Gemeinen und Unteroffizieren versucht und damit im unmittelbaren Konsens zur Stiftungsidee des Eisernen Kreuzes steht.
Aus Spendenüberschüssen anläßlich des 50-jährigen Dienstjubiläum  bei der Armee für den Prinzen von Preußen,dem späteren Kaiser Wilhelm der I., entstand per Statut vom 7.5.1857 die Stiftung für unbemittelte Inhaber des Eisernen Kreuzes .Der Jubilar erhielt von der Armee als Geschenk einen masiv silbernen Kürassierhelm.Da mehr Geld gespendet wurde, als der Helm kostete , floß der Rest der Stiftung zu ,die aus den Zinsen Partien a` 10 Taler für bedürftige Träger des Eisernen Kreuzes auszahlte,sofern diese keinen anderen Ehrensold bezogen.
Als 1863 das Eiserne Kreuz 50-jähriges Jubiläum feierte,kam es zu einer letzten eindrucksvollen Demonstration über die "klassenlose" Gesellschaft der Ehrenzeichen-Inhaber und der Achtung , die sie im Volk genossen.
Noch gut 1500 Veteranen,vom Offizier bis zum Steineklopfer, vom Prinzen bis zum Nichtseßhaften paradierten an König Wilhelm I. vorbei und wurden anschließend zu einem Essen in das Königliche Schloß geladen.Viele waren darunter die ansonsten nicht " hoffähig " waren, aber das Kreuz wies sie als Männer aus, die sich für die Befreiung Preußens tapfer geschlagen hatten.Was galten da höfische Schranken ? An diesem Tag gab es keine höhere Ehre als die des schlichten Kreuzes, denn "....wer das Kreuz trägt , hatte sich zum Opfer angeboten."

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mo, 28. Dezember 2009, 20:55
Die Urkunden zum Eisernen Kreuz

Vom Gleichheitsprinzip bei der Verleihung des Eisernen Kreuzes ging eine starke und einigende Kraft für die Armee aus.Ohne diesen in der Stiftung verankerten Grundsatz hätte es das Ehrenzeichen nicht zu einer solchen Symbolkraft gebracht.Die grundsätzlichen Überlegungen der Gleichstellung setzen sich bei den Urkunden jedoch nicht fort.Offiziere werden bei Erhalt des Eisernen Kreuzes "......mit besonderer Berücksichtigung ihrer Stellung behandelt."
Der König gewährte jedem beliehenen Offizier ein Patent,eigenhändig unterzeichnet.Selbst in den ständig wechselnden Hauptquartieren wird diese Übung nicht unterbrochen.Für Unteroffiziere und Gemeine dagegen genügten Besitzzeugnisse,vollzogen von der Generals-Ordens-Kommission.Verleihungen am Band für Nichtkämpfer erfolgten ebenfalls mit Patent,der Empfängerkreis,d.h. Männer in bedeutender Stellungen,gebot es,jedenfals aus der Sicht des Königs.Jeder Ausgezeichnete sollte das Gefühl haben,sein Kreuz direkt vom König zu bekommen .Wie ernst es dieser damit nahm,beweist eine Rüge an die Generals-Ordens-Kommission in Sachen Generals-Lieutenat von Bülow.Der kommandierte das preußische Armee-Korps bei der Nordarmee des Kronprinzen von Schweden.Das Kgl.Hauptquartier schickte ihm auf seine genehmigten Vorschlagslisten zu wenig Eiserne Kreuze.Daraufhin wandte er sich an die Generals-Ordens-Kommission mit der Bitte um Nachlieferung,die auch prompt ( die onehin schon bewilligten Kreuze ) in die Mark,wo die Truppen standen,sandte.Friedrich Wilhelm III. war darüber sehr ungehalten,als er davon erfuhr.In seiner Ordre vom 4.7.1813 heißt es:
 " Die Generals-Ordens-Kommission hat Unrecht gethan,dem General-Lieutenant v. Bülow die in ihrem Bericht vom 18.v.M. angegebenen Eisernen Kreuze zu übersenden, da aus der mehrmals ergangenen Aufforderung,die Anschaffung und Anhersendung der Kreuze zu fördern,genugsam hervorging,daß Ich sie unmittelbar ausgeben will.Dem General-Lieutnant v. Bülow sind die,seinen Armee-Corps bewilligten Eisernen Kreuze , so weit es bei dem Mangel an Vorrath möglich war,von hier aus bereits zugesandt worden.Aus einer doppelten Versendung dieser Auszeichnung müssen aber nothwendig Verwicklungen in der Berechnung entstehen,zu deren künftigen Vermeidung Ich die Commission hierdurch anweise,sich aller ferneren Ausgabe Eiserne Kreuze zu erhalten,und nur dafür zu sorgen,daß stets ein gehöriger Vorrath derselben in meinem Hauptquartier vorhanden sei."
1817,in den " Allgemeinen Bestimmungen zum Geschäftsbetrieb des Eisernen Kreuzes" verfügte die Generals-Ordens-Kommission in Sachen Urkunden :
 " 1. Die Patente zum Eisernen Kreuze für Offiziere sowohl,als die Besitzzeugnisse für Unteroffiziere und Gemeine ,werden von Seiten der General-Ordens-Commission den Truppentheilen zugefertigt,bei welchen die Besitzer die Auszeichnung erwarben.Für die Personen,welche nicht mehr in denselben stehen,sind Patente und Zeugnisse an die betreffenden Herren Commandeurs,für diejenigen aber,welche die nicht mehr im Militairdienst sich befinden,an sie directe zu senden.
Anmerkung : Se.Majestät der König geruhen die Patente des Eisernen Kreuzes für die Herren Offizier Höchstselbst zu vollziehen."
Auf den Patenten für die Offiziere drückt das die Formulierung "......Beglaubigungsschreiben mit Unserer eigenen Unterschrift" aus.Die vollzogene Aushändigung der Urkunden bestätigte die Bekanntmachung der General-Ordens-Kommission vom 21.8.1819:

   " Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs sind für sämtliche Inhaber des Eisernen Kreuzes am schwarzen Bande,und zwar :
  für Offiziere Ordens-Patente,für die Unteroffiziere und Gemeinen Besitzzeugnisse ausgefertigt,die ersteren von Sr.Majestät,die letzteren von der General-Ordens-Commission vollzogen und
 a) den Inhabern,welche das Eiserne Kreuz in einem Truppenteil erworben haben,durch den Commandeur desselben,
 b) den Inhabern,welche zur Zeit der Erwerbung des Eisernen Kreuzes zu den nicht regimentirten Offizieren gehörten ( den Generalen ,Brigade-Commandeuren,Offizieren des Generalstabes,der Adjudantur u.s.w.), durch die General-Ordens-Commision,

soweit der Aufenthalt derselben bekannt gewesen ist,ausgehändigt worden.In den Fällen wo die Aushändigung der Certificate an Inhaber des Eisernen Kreuzes wegen Unbekanntschaft ihres Aufethalts noch nicht erfolgt ist ,haben sich die unter a) begriffenen an das betreffende Regiment oder Battaillone ,die zu b) erwähnten an die General-Ordens-Commission zu wenden,worauf die Zufertigung des Patents oder Besitz-Zeugnisses bewirkt werden wird."
Wichtig war dem König und seiner Kommission,daß jeder Träger den rechtmäßigen Besitz des Eisernen Kreuzes auf Verlangen vorweisen konnte.Wörtlich hieß es : "......Durch diese Maßregel wird das Anlegen der Dekoration von unberechtigten Personen leicht entdeckt und durch Bestrafung solcher gesetzwiedrigen Anmaßungen künftiger Mißbrauch verhindert werden." Erwähnenswert ist noch, daß in keinem der Werke wie Zimmermann,Perle,Pflugk-Harrtung,Bauch,Höcker,oder in neuerer Zeit Heyde und Bowen sowie die Dissertation von Hütte,die Urkunden bisher abgehandelt worden sind.


Grüße Hubert  
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 29. Dezember 2009, 18:13
Das Großkreuz des Eisernen Kreuzes 1813

Seinem Charakter gemäß war das Großkreuz des Eisernen Kreuzes eine Auszeichnung für die Generalität,die nur äußerst sparsam , infolge der hohen Anforderungen,vergeben werden konnte.Für das Großkreuz galt das Prinzip der Höherstufung nicht .Das wurde einerseits der Arbeitsweise der Generalität gerecht und ließ andererseits die Möglichkeit politisch motivierter Verleihungen offen,von denen man zum Vorteil der Auszeichnung letztendlich keinen Gebrauch machen mußten; einziger Grenzfall ist die Vergabe an den Kronprinzen Johann von Schweden. Dennoch besaßen alle fünf Armee-und Korpskommandanten zuvor das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse ,Drei der fünf Großkreuze fallen in das Kriegsjahr 1813, denen 162 Eiserne Kreuze 1. Klasse und 4493 der zweiten Klasse gegenüberstehen.Die Verleihungsdaten an Blücher ,Bülow und den schwedischen Kronprinzen beweisen durchaus Fingerspizengefühl und militärisches Kalkül.Der Anfang der Frühjahrsoffensive 1813 war militärisch alles andere als berauschend und zusätzlich schrieb das Statut der Stiftung nach § 6 für ein Großkreuz ".....eine gewonnene Schlacht .... Wegnahme einer bedeutenden Festung bzw. deren anhaltende Verteidung vor ." Erst nach dem Waffenstillstand vom 4.6.1813 , der bis 10.8. dauerte, und in dessen Verlauf sich endlich das Bündnis mit Österreich festigte , stand man besser da.Sofort danach wurden auch die dringend benötigenden militärischen Erfolge in Großkreuze umgesetzt : Blücher am 31.8., Bülow am 15.9. und der Kronprinz noch im Herbst 1813. Der Ansporn für die kämpfende Truppe glich einer moralischen Aufrüßtung.
Ein besseres Beispiel ,daß Auszeichnungen , zeitlich richtig eingesetzt, Instrummente der Politik und Beeinflussung sind,läßt sich kaum denken.1814 erhielten dann Tauenzien,der Eroberer von Wittenberg, und York für seine Erfolge im Frankreich-Feldzug das Großkreuz.Nachträgliche Verleihungen an Friedrich Heinrich Graf Kleist von Nolendorf,Generallieutnant und späterer Generalfeldmarschall , sowie an den russischen Generallieutenant und späteren General der Infanterie ,Graf Ostermann-Tolstoi für den Einsatz bei Kulm,lassen sich nicht bestätigen.

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 29. Dezember 2009, 19:01
Das Eiserne Kreuz mit goldenen Strahlen


Die einzige nicht im Statut vorgesehene Auszeichnung des Eisernen Kreuzes erhielt Generalfeldmarschall Blücher am 26.7.1815- das Eiserne Kreuz mit goldenen Strahlen.( Gritzner gibt fälschlicher weise den 7.7.1815 an.) Die Stiftung erfolgte formlos, jedoch mit persönlichen Handschreiben : " Ich wünsche , daß Sie zum Andenken an ihre letzt erfochtenen Siege das hierbei erfolgende Zeichen an Stelle der ersten Klasse  des eisernen Kreuzes tragen mögen . Ich weiß, das keine goldenen Strahlen den Glanz ihrer Verdienste erhöhen können; es ist mir aber ein freudiges Geschäft,die volle Anerkennung der selben auch durch eine äussere entsprechende Auszeichnung zu beurkunden,in dem ich Mir für ruhigereVerhältnisse das Vergnügen vorbehalte , Ihnen noch fernere Beweise Meiner stets dauernden Erkenntlichkeit zu geben ."
Hauptquartier Paris,den 26.7.1815
Friedrich Wilhelm
Da der König am gleichen Tage mit der General-Ordens-Kommission in Sachen Vererbung korrespondierte wäre es ein leichtes gewesen dieser Auszeichnung eine statutenmäßige Grundlage zu geben. Die Unterlassung beweist,daß der König nur einen einmaligen Gnadenbeweis im Auge hatte.Belohnt wird Blüchers Sieg bei Belle-Alliance.Nach dessen Tod am 17.8.1819 sollte das einmalige Ordenszeichen zunächst in der Kgl.Kunstkammer aufbewahrt und dann, wie von König Friedrich Wilhelm bestimmt, unter die Reliquien des Kgl.Hauses eingereiht werden.
Tatsächlich aber blieben alle Orden und Ehrenzeichen Blüchers auf dessen Wohnsitz Schloß Krieblowitz, wo sie bei einem Großbrand Ende 1820 vernichtet wurden.Um 1850 bemühte sich die Familie die Orden und Ehrenzeichen von den verschiedenen Staaten erneut zu erhalten.Die Generals-Ordens-Kommission ließ daraufhin ein zweites Exemplar anfertigen und der Familie aushändigen.Erst dieses 2.Exemplar gelangte in die Kgl.Kunstkammer und nach der Umwandlung des Kgl.Zeughauses in ein Armeemuseum in dessen Bestand.Schneider bildet das Exemplar aus der Kgl.Kunstkammer ab. Die Abmessungen entsprechen denen ,die von Hessenthal/Schreiber angegeben . Stern : 77,0 x76,5 mm,aufgelegtes Eiserne Kreuz 1.Klasse 33,0 mm Durchmesser.Als Sternkorpus wurde ein silberner Stern des Roten - Adler- Ordens 1.Klasse genommen und vergoldet.Das Exemplar im Kgl.Zeughaus ist 1914 fotografiert worden.( Stern 78,0 x 76.0 mm, aufgelegtes Eiserne Kreuz 1.Klasse 33,0 mm Durchmesser).
So ist die einzige " authentische " Darstellung des tatsächlich verliehenen Eisernen Kreuzes mit goldenen Strahlen das ordensmäßig durchaus sorgfältig ausgeführte Gemälde von Christian David Gebauer,daß sich im Hohenzollern Museum Schloß Monjibou befand.                                                                                                                                                              

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 19. Januar 2010, 00:02
Besondere Ehrungen 1813


Das Ansehen des Eisernen Kreuzes bei König und Volk drückte sich durch zahlreiche Ehrungen aus,von denen die wichtigsten neben der Vererbung sicherlich waren :
  - um auch jene Kämpfer zu ehren und der Nachwelt zu überliefern,die infolge Tod auf dem Schlachtfeld nicht mehr geehrt werden konnten, die aber lt. einstimmigen Zeugnis von Vorgesetzten und Kameraden das Eiserne Kreuz verdient hatten, sollten sie lt. Verordnung vom 5.5.1813 in den Regimentskirchen auf Ehrentafeln namentlich genannt werden.
 - auf allen Kirchentafeln, die alle Gefallenen des jeweiligen Kirchspiels enthielten, kamen "zuförderst" die Träger des Eisernen Kreuzes, bzw. jene, die dessen würdig gewesen wären,
 - die Wachen hatten allen Inhabern des Eisernen Kreuzes Ehrenbezeugungen zu erweisen ,
 - über Inhaber des Eisernen Kreuzes aus dem Mannschaftsstand durfte strenger Arrest nicht mehr verhängt werden ,
 - starb ein Inhaber des Eisernen Kreuzes, so hatten seine Angehörigen Anspruch auf ein Begräbnis  mit militärischen Ehren am Garnisonsort,
 - die Kriegsdenkmünze 1813/14 zeigt auf der Rückseite das Eiserne Kreuz,
 - das Eiserne Kreuz ist Bestandteil der Standarte des Königs,der Königin und des königlichen Hauses.Durch Kaiser Wilhelm I ging es über auf die Standarte des Deutschen Kaisers, der Kaiserin und des Kronprinzen,
 - " um das Eiserne Kreuz für alle Zeiten der Armee zu erhalten " und als ständige Erinnerung erhielten alle vor dem Feinde gewesenen Fahnen und Standarten der Armee lt.Ordre vom 3.6.1814 das Eiserne Kreuz in die Fahnen- und Standartenspitze,
 - ebenfalls am 3.6.1814 wurde als besondere Ehrung für hervorragende Leistung dem Generalfeldmarschall von Blücher und dem Staatskanzler von Hardenberg sowie später (1865) dem Grafen von Nostiz, Adjutant Blüchers, die Einführung des Eisernen Kreuzes in das Wappen gestattet,
 - 1814 wurde die Quadriga,1806 von Napoleon vom Brandenburger Tor requiriert,aus Paris zurückgebracht. Sie erhielt daraufhin an Stelle der aus Helm,Schild und Panzer bestehenden römischen Trophäe einen Stab mit lorbeerumkränzten Eisernen Kreuz
 - eine weitere Manifestation unter zahlreichen anderen Bauwerken war der 1813 aus Eisen errichtete gotische Turm auf der Anhöhe Tempelhofer Berg in Berlin.Er trug auf der Spitze das Eiserne Kreuz und in den sechs Seitenfeldern u.a. die Rückseite des Ehrenzeichens.Das Bauwerk wurde so dominierend, das seit dem bis heute die Gegend um den Turm, obwohl dieser nicht mehr vorhanden ist , nur " Kreuzberg" genannt wird.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 19. Januar 2010, 23:59
Das Kulmer Kreuz


Das Kulmer Kreuz findet sich in fast allen Veröffentlichungen die dem Eisernen Kreuz gewidmet sind,in Zusammenhang mit diesem behandelt,obwohl die beiden Auszeichnungen im Grunde genommen bis auf die formale Ähnlichkeit nichts gemeinsam haben.
Das Eiserne Kreuz war eine individuelle Auszeichnung, die für persönliche erwiesene Tapferkeit ausschließlich an preußische Soldaten verliehen wurde; das Kulmer Kreuz dagegen eine Massenauszeichnung (die erste,die je ein preußischer König gestiftet hat) speziell für die Mitkämpfer der russischen Garde an dem harten Gefächt bei Priesten,einer kleinen Ortschaft westlich von Kulm.Das Kulmer Kreuz wurde unabhängig von irgentwelchen persönlichen Verdienst summarisch vergeben.Es bildet mit diesem Charakter eine Ausnahme im Freiheitskrieg ,denn für keine der folgenden , sicher oft nicht weniger harten Gefechte und Schlachten dieses Feldzugs sind analoge Dekorationen in Preußen vergeben worden. Erst 50 Jahre später,im Krieg gegen Dänemark 1864 , wurden für den Sturm auf Düppel und die Einnahme von Alsen den Mitkämpfern speziell dafür gestiftete Kreuze verliehen, die dem Charakter des Kulmer Kreuzes entsprechen.Der Gedanke an die Stiftung einer speziellen Auszeichnung für die Priesten - Kämpfer kam dem preußischen König Friedrich Wilhelm III., der persönlich das Gefächt verfolgte, ganz offensichtlich noch am Abend des Kampftages;Ein impulsives Gefühl der Erleichterung, daß eine drohende Katastrophe von der Hauptarmee der Verbündeten abgewendet worden war und Dankbarkeit gegenüber den russischen Soldaten,die das verhindert hatten.
Der Freiheitskrieg hatte im April 1813 mit einem Frühjahrsfeldzug begonnen (dessen Höhepunkt die Schlacht von Groß-Görschen war),der für keinen der Gegner einen entscheidenden Erfolg gebracht hatte und am 2.Juni mit einem Waffenstillstand abgeschlossen wurde.Nach Wiederaufnahme der Kampfhandlungen am 15.August traten die Verbündeten, nunmehr durch den Beitritt Österreichs verstärkt,mit drei Armeen,einer Nord-Armee unter Bernadotte,der Blücher`schen Schlesischen Armee und der von Böhmen her operierenden Hauptarmee unter Schwarzenberg,erneut an.Nach einem in Trachenburg gemeinsamen beschlossenen Operationsplan, der nach dem Beitritt Österreichs in Rechenberg erweitert worden war, sollte jede Armee selbstständig offensiv in Richtung auf den mitteldeutschen Raum operieren,dabei jedoch einer entscheidenden Konfrontation mit dem Hauptstreitkräften Napoleons ausweichen,um diesen die Möglichkeit zu nehmen, die verbündeten Armeen einzeln auszuschalten.Eben das und darin lag seine einzige Chance den Feldzug erfolgreich abzuschließen,versuchte Napoleon.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mi, 20. Januar 2010, 23:36
 Er warf sich auf die Schlesische Armee, die jedoch nach Plan einer Schlacht auswich und nach Osten zurückging. Mittlerweile hatte sich die Hauptarmee in Bewegung gesetzt, über die Erzgebirgspässe den Dresdener Raum erreicht und bedrohte damit die Rückzugswege Napoleons über die Elbe.Dieser, immer noch der glänzende Operateur,erkannte die Gefahr, gruppierte blitzschnell um, erreichte mit seinen Garden in Gewaltmärschen Dresden und konnte dort den Verbündeten eine verheerende Niederlage- sein letzter Sieg auf deutschem Boden - beibringen.Deren geschlagene Korps strebten wiederum auf verschiedenen Wegen dem rettenden Bömen zu,wobei das Überschreiten der wenigen Pässe, deren ohnehin schlechte Wege durch regnerisches Wetter aufgeweicht waren, zu einer gefährlichen Stauung führte.Das verfolgende östlichste französische Korps Vandamme konnte relativ schnell die Ausläufer des Erzgebirges über den Nollendorfer Paß überschreiten, in die bömische Ebene eindringen und in Richtung Teplitz vorstoßen. Gelang es ihm diesen Ort zu erreichen,bevor die Hauptstreitkräfte der Verbündeten die Erzgebirgspässe überschritten hatten, waren diese die Rückzugswege abgeschnitten. Die letzte Möglichkeit eine Riegelstellung aufzubauen, um den französischen Vormarsch zu stoppen,lag im Bereich hinter Kulm , das am 29.8. morgens die hinhaltende kämpfenden russischen Truppen , bestehend aus dem Garde- und dem II. Korps auf ihrem Rückzug erreicht hatten. Hier schaltete sich der preußische König, der, Teplitz befindlich, die akute Gefahr erkannt hatte, ein und bat den kommandierenden russischen General Ostermann-Tolstoi dringend ( befehlen konnte er nicht ) den französischen Vormarsch zumindestens für einen Tag zu stoppen und damit die Pässe freizuhalten. Erst der Hinweis, der Zar wäre persönlich in Gefahr, brachte Ostermann-Tolstoi dazu , seinen Truppen den Befehl zu geben, die erreichte Position nunmer coute que coute zu halten. So entbrannte an der Riegelstellung, der russischen Truppen vor Priesten , während des gesammten 29.August eines der härtesten Gefechte des Krieges . Trotz kontinuirlicher Angriffe der mehrfach überlegenen Franzosen ( wobei Priesten einige Male den Besitzer wechselte) , gelang kein Durchbruch. Am Abend des Tages,als erste Verstärkung der Verbündeten herangeführt werden konnten, begann sich die Lage zu entspannen- das Desaster war verhindert.Friedrich Wilhelm III., zu dem sich mittlerweile der Zar Alexander I. gesellt hatte, konnte aufatmen. Dies dürfte auch der Moment gewesen sein, wo der König den Entschluß zur Stiftung einer besonderen Auszeichnung für die russischen Truppen, die schwerste Verluste hat hinnehmen müssen,faßte: sozusagen die Geburtsstunde des Kulmer Kreuzes.



Grüße Hubert  
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 21. Januar 2010, 23:19
Bereits am folgenden Tag erbat der König vom Generaladjutanten des Zaren,Arakschejew, ein Verzeichnis der an den Kämpfen des Vortages beteiligten Einheiten. Dieses Verzeichnis, das schon am 2.September Friedrich Wilhelm III. übergeben wurde, findet sich im Standartwerk über das Eiserne Kreuz von Luis Schneider aus dem Jahre 1872:
Das Verzeichnis weist 12066 Mann aus, was dem etatmäßigen Bestand entsprechen dürfte, also ohne Abzug der Verluste des Kampftages. Auffällig ist, daß fast ausschließlich Garde Einheiten aufgeführt sind, obwohl das II. Korps genauso im Brennpunkt der Kämpfe stand und ihr kommandierender General , Prinz Eugen von Württenberg , nach dem Ausfall Ostermann-Tolstois,dem eine Kanonenkugel einen Arm weggerissen hatte, den Gesammtbefehl führte.Ob nun der König selbst aus Unkenntnis nur die Listen der russischen Garde erbat, oder russischerseits nur die Garde-Einheiten gemeldet wurden, muß offen bleiben.Daß später die Auszeichnungen ausschließlich den Angehörigen der Garde-Regimenter zuteil wurden, hat beim II. Korps zu bitteren Enttäuschungen und zu Protesten Eugen von Württenbergs geführt.
Der König wollte auszeichnen, die Frage war womit ? Das Eiserne Kreuz kam aus den anfangs erwähntenGründen nicht in Betracht, auch nicht das preußische Militär-Ehrenzeichen; gleichfalls eine individuell zu vergebende Auszeichnung. So entstand wohl beim König der Gedanke, eine spezielle Dekoration zu schaffen. Zunächst dachte er an ein gewebtes Kreuz, in der Form des Eisernen Kreuze ähnlich, das auf die Uniform zu nähen war.
Zunächst erlaubten allerdings die dem Höhepunkt der Schlacht bei Leipzig zustrebenden Kampfhandlungen dem König , der sich stets alle das Kreuz betreffenden Entscheidungen persönlich vorbehielt,nicht,die Angelegenheit weiter zu verfolgen. Als er am 5. November erneut in seiner Hauptstadt war, griff er die Frage der Kulmer Auszeichnung sofort wieder auf.Er ordnete die Anfertigung eines gewebten Probekreuzes an, womit eine Witwe Humbert beauftragt wurde.Diese Probeausführung wurde dem König in sein Frankfurter Hauptquartier gesandt und von diesem mit kleineren Abänderungen für gut befunden.Mit Schreiben vom 4.Dezember an die Preußische Ordenskommission, wurde diese von Absicht des Königs , den russischen Truppen , die am 29.8. bei Kulm gefochten hatten,eine Auszeichnung zu verleihen, in Kenntnis gesetzt und die Ausfertigung von 12 000 Stück gemäß der Probe befohlen.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Sa, 23. Januar 2010, 20:58
Dieser 4. Dezember 1813 wird verschiedentlich als Stiftungszeitpunkt des Kulmer Kreuzes angesehen, da eine reguläre Stiftungsurkunde nicht existiert.
Die Fertigung der Webkreuze war bereits im Gange , als sich der Vorsitzende der Ordenskommission, General v.Diericke, der erst jetzt von Schlesien kommend von der Auszeichnung erfuhr, protestierend einschaltete.Er riet dringend von einer gewebten Auszeichnung ab. Auf Grund der schlechten Erfahrungen, die man mit dem Bandkreuz des EKI. gemacht hatte, schlug er seinerseits ein einfaches Blechkreuz vor, von dem er 12 Probekreuze anfertigen  ließ, die keinen höheren Stückpreis als 3 Groschen erforderten.
Die Probekreuze aus Blech folgten dem König nach Frankreich, wo er am 29.Jannuar in Chamont die Ausführung genehmigte und eine sofortige Herstellung anordnete.
Ein Kreuz dieser Fertigung bewahrt das Wehrgeschichtliche Museum Rastatt.Es ist aus 0,4 mm starkem Eisenblech in den Abmessungen 39,5 x 39,5 mm ausgestanzt und wiegt 3,45g.
Die etwa 2,5 mm starke Umrandung wurde aus Silberbronze aufgetragen. An den Kreuzspitzen befinden sich je zwei Bohrungen zum Annähen.
Außer dem Eisenblech-Kreuz wurde eine silberne Ausführung hergestellt, die bei von Hessenthal und Schreiber sowie vorher bei Heyden generell als Offizierskreuz bezeichnet wird.
Nach Luis Schneider wurden jedoch nur 11 Exemplare an die höheren Generalität bis herunter zum Brigadegeneral verteilt.Das ist kaum vorstellbar,waren doch bei Garde auch die Regimentskommandeure Generalmajore, eine Zäsur gegenüber den gleichrangigen Brigadiers ist schlechthin undenkbar. Viele Offiziersporträts unter dem Generalsrang zeigen ein Kulmer Kreuz , daß, soweit mann das auf Gemälden klassifizieren kann, der silbernen Ausführung entspricht .Von diesen Silberkreuzen für Offiziere ist, soweit bekannt, kein Exemplar bis heute erhalten, eine exakte aktenmäßige Beschreibung ist ebenfalls nicht bekannt. Das einzige Exemplar , daß in einer deutschen Sammlung war , besaß das Hohenzollern-Museum im Schloß Monbjiou in Berlin.Die im Kriege verlagerten wertfollen Ordensbestände sind leider verschollen. Archivaufnahmen dieser Sammlung liegen nicht vor.Die einzigen Bilder dürften Privataufnahmen sein , die Oberstleutnant Gutschmidt in den 30-er Jahren von den Einzelnen Einschüben, in denen die Ordenssammlung untergebracht war , machte.Die Negative sind heute im Archiv Wacker verwahrt, das freundlicherweise das wiedergegebene Bild jenes Einschubs , der neben den Eisernen Kreuzen die beiden Ausführungen des Kulmer Kreuzes enthielt, zur Verfügung gestellt hat.Die Anordnung erlaubt einen Größenvergleich der verschiedenen Auszeichnungen. Die leider nicht sehr scharfe Aufnahme läßt zum Offizierskreuz folgende Aussage zu : Das Zentrum war offentsichtlich schwarz lackiert und durch eine erhabene Umrandung wie beim Eisernen Kreuz gegen den silbernen Randstreifen hin abgrenzt. Die Kreuzspitzen hatten wie beim Eisenblech-Kreuz Bohrungen zum Annähen .


Grüße Hubert                      
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am So, 24. Januar 2010, 20:54
Im Haus Doorn findet sich das "Kulmer Kreuz", das König Leopold I. von Belgien getragen hat, der als russischer General und Kommandeur des Garde Kürassier-Reg. bei Kulm dabei war. Die bei V.E.Bowen abgebildete Rückseite zeigt klar , daß es sich um ein normales EK 1. Klasse mit Nadelausführung handelt, dessen Befestigung etwas modifiziert ist. Kein Zweifel , daß der König es getragen hat, jedoch wird er sich an Stelle des unpraktischen Annähkreuzes eben ein Eisernes Kreuz beschafft haben, was sicher auch andere Besitzer, vor allem wenn sie es auf dem Küraß tragen wollten, taten.So stellt sich auch ein im Ordensbuch des bekannten russischen Numismatikers I.G.Spasskij abgebildetes Kulmer-Kreuz aus dem Besitz der Erimitage als Eisernes-KreuzI.Klasse heraus, daß durchaus aus dem Nachlaß eines Kulm-Mitkämpfers stammen mag.
Bis 23.April 1814 waren 4000 Kreuze hergestellt und nach Paris versandt, wo Friedrich Wilhelm III. dem Vernehmen nach die Verteilung der Auszeichnung persönlich vornehmen wollte. Er soll dann davon Abstand genommen haben, weil diese Anzahl nicht für alle Anwärter ausgereicht hätte.
Der nächste ins Auge gefaßte Termin für die Verleihung war der 13. August 1814 , an dem russischen Garden auf den Marsch in die Heimat Berlin passieren sollten.Es lagen jetzt genügend Kreuze vor, doch kam es erneut zu keiner Verteilung. Der Grund dafür ist nicht klar ersichtlich. Möglicherweise gab es noch Unklarheiten und Unvollständigkeiten in den russischen Listen. Anderer Meinung nach wären Bedenken aufgekommen, einen geschlossenen Truppenkörper durch Berlin marschieren zu lassen, bei dem ein großer Teil der Soldaten ein Kreuz auf der Brust trug,das optisch völlig dem Eisernen Kreuz I.Kl. glich, was der Wertung dieser seltenen Dekoration Abbruch getan hätte. Eine merkwürdige Begründung, die derart kleinlich ist , daß man sie dem König von Preußen nicht zumuten sollte. Wie auch immer, die Kulm-Kämpfer kehrten ohne Kreuz in ihre Heimat zurück.
Erst gut ein Jahr später trafen aus St.Petersburg über den General v. Schröler neue Listen ein, die den König auf dem Wiener Kongreß erreichten. In den Listen waren 19 Generäle, 424 Stabs- und Subalternoffiziere sowie 11 120 Uffz. und Mannschaften ausgewiesen.Das Kriegsministerium erhielt umgehend Order, die Kulmer Kreuze nach St.Petersburg zu senden . Luis Schneider nennt 11 silberne und 7120 Eisenblechkreuze, von Hessenthal und Schreiber dagegen 443 Offizierskreuze und 11120 Mannschaftskreuze. Verteilt wurden gemäß russischer Rückmeldung 7131 Kreuze an die noch überlebenden Veteranen . Gleichzeitig mit der Versand Order wurde im AUftrag des Königs die General-Ordens-Kommission durch ein Schreiben des Obersten Thile vom 24. Mai 1815 verständigt . Dieses Schreiben ist die einzige amtliche Dokummentation über die Stiftung des Kulmer-Kreuzes.


Grüße Hubert  
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mo, 25. Januar 2010, 19:51
Es dauerte ein weiteres Jahr , also fast drei Jahre nach dem Kampftag bei Pristen, bis in St.Petersburg den Veteranen die Kreuze übergeben wurden. Die Militärzeitung " Der russische Invalide" meldet in einer Notiz vom 27. April 1816 :
" Am 24. des Monats sind hier die Ehrenzeichen des Eisernen Kreuzes eingetroffen .S.M. der König von Preußen hat allerhöchst geruht diese zur Verteilung an die Teile der Garde, welche mit herrausragender Tapferkeit am 17.Tag des August 1813 bei Kulm gekämpft haben zu bestimmen. Anläßlich des Eintreffens dieser schmeichelhaften Auszeichnungen hat der Kommandierende General des Garde-Korps Graf Miloradowitsch folgenden Tagesbefehl erlassen : Seine Majestät der Kaiser und die verbündeten Monarchen haben zusammen mit ganz Europa der ungewöhnlichen Tapferkeit, welche die Truppen der russischen Garde bei dem berühmten Gefecht bei Kulm am 17.August 1813 erwiesen haben, volle Gerechtigkeit widerfahren lassen. Aus dem Wunsch, seine besondere Bewunderung für die hervorragenden Leistungen dieser Truppe zum Ausdruck zu bringen, hat der preußische König geruht , sie mit dem Ehrenzeichen des Eisernen Kreuzes zu belohnen.S.M. der Kaiser , der die gleiche Anerkennung zollt, hat dies allerhöchst genehmigt, und freut sich der ihrer Tapferkeit erwiesenen schmeichelhaften Auszeichnung.Euch, ihr verdienstvollen Offiziere und tapferen Soldaten der Garde, die ihr am 17.August gekämpft habt, gehören nun diese neuen Ehrenzeichen. Sie werden auf euerer Brust die Anzahl derer vermehren , die ihr mit eurem Mühen und eurem Blut in den Schlachten zur Rettung des Vaterlands, zum höherem Ruhme Rußlands und zur Befreiung Europas verdient habt.
Gen.d.Inf.Graf Miloradowitsch "

Viele der russischen Soldaten, die damals auf Lebenszeit dienten, verbrachten ihren Lebensabend in Invalidenhäusern, sogenannten " Bogaldenyi"  .Diese verwahrten oft im Nachlaß der im Haus Verstorbenen deren Auszeichnung . Vom Richter zitiert eine Liste der Invalidenhauses zu Tschesmensk aus dem Jahre 1853, mit den seinerzeit verwahrten Dekorationen :
       a) Ehrenzeichen des Anna-Ordens                          10
       b) Ehrenzeichen des Kriegs-Ordens ( Georgskreuz ) 19
       c) Preußisches Eisernes Kreuz                                21
       usw,.......



Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mi, 27. Januar 2010, 21:14
Unter der Bezeichnung Preußisches Eisernes Kreuz verbirgt sich das Kulmer Kreuz.Diese Bezeichnung findet sich generell in russischen Quellen, so auch den Erläuterungen der Ordenszeichen innerhalb der Offizier-Rangliste. Durch die in den Invalidenhäusern verwahrten Kulmer Kreuze haben sich viele in Russland erhalten und können noch heute im historischen Museum in Moskau gezeigt werden.
Anders verfuhr man mit den aus dem Fertigungsüberhang in Preußen verbliebenen Kreuzen.Dr.K.-G. Klietmann berichtet im O & M-Magazin 13/1983: " Auf königliche Order wurden im Jahre 1878 von der Ordens-Kommission 878 Kreuze, die bislang dort verwahrt waren, an das Artillerie-Depot übergeben und dort 1904 auf Befehl von Wilhelm II. eingeschmolzen. Der Erlös-also der von rund 3 kg Eisen-wurde der Kasse der General-Ordens-Kommission überwiesen ! Nur zwei Exemplare, die dem Zeughaus und dem Hohenzollern-Museum übergeben wurden, überlebten die Vernichtungsaktion!"
Russische Offiziersporträts, vor allem die in der sogenannten Kriegs-Galerie ( Woen-naja Galerija ) im Winterpalais zusammengestellten sämtliche Generäle der Freiheitskriege , zeigen verschiedentlich das Kulmer  Kreuz . Als Beispiel seien die Porträts des Generäle Potemkin, Kommadeur des Semjonow-Reg.bei Kulm und des Generals D.W. Golitzyn wiedergegeben , wobei letzterer noch folgende betrachtungswerte Ordens-Kombination trägt : Den preußischen Rote - Adler- Orden des einklassischen Typs, den Kommandeur des bayrischen Militär-Max-Joseph-Ordens und das Ritterkreuz des österreichischen Maria Theresia-Ordens.
Die hohe Wertung, die das Kulmer Kreuz in der russischen Militärgeschichte genoß, ist u.a. aus folgendem ersichtlich : Als um die Jahrhundertwende zum 20 Jhd. für fast alle Regimenter sogennante Regimentsabzeichen gestiftet wurden  ( wobei Regimentsjubiläen meist den Zeitpunkt bestimmten und die Entwürfe von den Regimentern selbst stammten ) , wählten viele der am Gefecht von Priesten beteiligten Einheiten als Grundkörper das Kulmer Kreuz . Darauf wurden dann die Initialien der Herrscher oder Chefs sowie die Jahreszahlen aufgelegt,z.B.die Abzeichen des Garde-Jägerregiments und des St.-Petersburger Garde-Regiments.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 28. Januar 2010, 18:38
Das Eiserne Kreuz 1870


Auch nach mehr als 50 Jahren war der Volkskrieg von 1813 als einer der härtesten und entbehrungsreichsten in der preußischen Geschichte im Bewustsein der Bevölkerung lebendig geblieben. Der Kriegserklärung Frankreichs vom 19.7.1870 leistete diesen Erinnerungen erneut Vorschub,Frankreich - das war das Synonym für Entrechtung und Unterdrückung und diese ( Volks- ) Meinung wurde nun erneut durch die Demütigung des Monarchen Wilhelm I., durch den Angriff auf Preußens existentielle Rechte, bestätigt. Nach dem Krieg und Sieg von 1870/71 entstand eine Fülle patriotischer Literatur zur Vorgeschichte und Vorbereitung des Krieges, zu seiner Militärgeschichte, zur politischen Geschichte des Krieges , ja selbst zur Kulturgeschichte dieser Auseinandersetzung. Niemals wurde dabei versäumt , auf die Wesensgleichheit zum Ablauf von 1813 hinzuweisen.
Das liest sich für 1813 dann so : " Der Druck der Napoleonischen Gewaltherrschaft , das rücksichtslose Zertreten ihrer heiligsten Interessen hatte die Deutschen gewaltsam gelehrt, daß sie ein Volk seien, ein großes gemeinsames Volk.Im Befreiungskriege brachten sie dies zum ersten Male wieder als Macht nach Außen zur Geltung."
Für 1870 klingt es nicht minder heroisch: " Eine Unter den Linden aufgelegte, von vielen Tausenden unterzeichnete Adresse bezeugte"....Euer Königlichen Majestät in diesen Tagen ( 17.7.1870 -Anm.d.Verf.) der Gefahr der unverbrüchliche Treue, die allgemeine Begeisterungfür den Kampf. Das Volk drängt zu den Waffen. Wir haben nur ein Wort in dieser Zeit: Mit Gott für König und Vaterland! Hurra drauf! "
Später schrieben die Chronisten : " Endlich hatte man einen unverfälschten Krieg gegen den Erbfeind, der ohne vernünftigen Grund die ruhe des Friedens brach. In dem Gefühle, daß der Krieg aufgezwungen sei, daß man Haus und Herd, Weib und Kind verteidigen müsse, war die Erregung tiefer und innerlicher als in Frankreich". König Wilhelm I. von Preußen befand sich im Einklang mit der zeitgenössischen Würdigung der Ereignisse durch Staatsführung und Volk, als er am 19.7.1870 vom Staatsministerium unverzüglich die Urkunde eines Stiftungsentwurfs für das Eiserne Kreuz verlangte :
" Angesichts der ernsten Lage des Vaterlandes und in dankbarer Erinnerung an die Heldentaten unserer Vorfahren in den großen Befreiungskriege, will ich das von Meinem in Gott ruhenden Vater gestiftete Ordenszeichen des Eisernen Kreuzes in seiner ganzen Bedeutung wieder aufleben lassen. Das Eiserne Kreuz soll, ohne Unterschied des Ranges oder Standes, verliehen werden als eine Belohnung für das Verdienst , welches entweder im wirklichen Kampfe mit dem Feinde, oder daheim, in Beziehung auf diesen Kampf für die Ehre und Selbstständigkeit des theuren Vaterlandes, erworben wird. Das Staats-Ministerium hat Mir den Entwurf einer Urkunde über die Stiftung des Eisernen Kreuzes unverzüglich vorzulegen. Ich bemerke in Bezug hierauf :


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Sa, 30. Januar 2010, 18:18
1. Die für diesen Krieg wieder ins Leben gerufene Auszeichnung des Eisernen Kreuzes soll, wie früher, aus zwei Klassen und einem Großkreuz bestehen. Die Ordenszeichen und das Band bleiben unverändert, nur ist auf der glatten Vorderseite das W mit der Krone und darunter die Jahreszahl 1870 anzubringen.
2. die zweite Klasse wird an einem schwarzen Bande mit weißer Einfassung , wenn das Verdienst im Kampf mit dem Feinde erworben ist , und an einem weißen Bande mit schwarzer Einfassung, wenn dies nicht der Fall ist, im Knopfloch, die erste Klasse auf der linken Brust und das Großkreuz, noch einmal so groß als die der beiden Klassen , um den Hals getragen:
3. die zweite Klasse des Eisernen Kreuzes soll zuerst verliehen werden; die erste Klasse kann nicht anders erfolgen , als wenn die zweite schon erworben war, und wird neben der letzteren getragen;
4. das Größkreuz kann ausschließlich nur für eine gewonnene entscheidende Schlacht, nach welcher der Feind seine Position verlassen mußte, desgleichen für Wegnahme einer bedeutenden Festung oder für die anhaltende Vertheidigung einer Festung, die nicht in feindliche Hände fällt, der Commandierende erhalten;
5. alle Vorzüge, die bisher mit dem Besitz des Ehrenzeichens erster und zweiter Klasse verbunden waren , gehen auf das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse über;
6. Ich behalte Mir vor, darüber Bestimmung zu treffen , ob und wie weit die jetzt bestehenden Kriegs-Orden und Militär-Ehrenzeichen auch in diesem Kriege zur Ausgabe gelangen sollen."

Wilhelm
Berlin, den 19.Juli 1870

Bereits drei Tage später erhielt Wilhelm I. aus der Hand seines Generaladjutanten und Chef des Militärkabinetts Generallieutenant von Treskow, das erste Probekreuz, entsprechend den Vorschriften des königlichen Erlasses, Punkt 1.
Duplizität der Ereignisse : Auch das Statut von 1870 wird zurückdatiert wie ehedem 1813, diesmal auf den 19.7.1870 , den Todestag der Mutter des Königs, der unvergessenen Königin Luise:


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Sa, 06. Februar 2010, 18:03
" Wir Wilhelm von Gottes Gnaden König von Preußen,
Angesichts der ernsten Lage des Vaterlandes und in dankbarer Erinnerung an die Heldenthaten unserer Vorfahren in den großen Jahren der Befreiungskriege, wollen Wir das von Unserem in Gott ruhenden Vater gestiftete Ordenszeichen des Eisernen Kreuzes  in seiner ganzen Bedeutung wieder aufleben lasen. Das Eiserne Kreuz soll, ohne Unterschied des Ranges oder Standes, verliehen werden als eine  Belohnung für das Verdienst, welches entweder im wirklichen Kampfe mit dem Feinde, oder daheim, in Beziehung auf diesen Kampf für die Ehre und Selbstständigkeit des theuren Vaterlandes erworbenen wird.
Demgemäß verordnen Wir wie folgt :
 
  1. Die für diesen Krieg wieder ins Leben gerufene Auszeichnung des Eisernen Kreuzes soll, wie früher, aus zwei Klassen und einem Großkreuz bestehen. Die              Ordenszeichen sowie das Band bleiben unverändert, nur ist auf der glatten Vorderseite das W mit der Krone und darunter die Jahreszahl 1870 anzubringen.
  2. Die zweite Klasse wird an einem schwarzen Bande mit weißer Einfassung, wenn das Verdienst im Kampf mit dem Feinde erworben ist, und an einem weißen Bande mit schwarzer Einfassung, wenn dies nicht der Fall ist, im Knopfloch, die erste Klasse auf der linken Brust und das Großkreuz , noch einmal so groß als das der beiden Klassen,  um den Hals getragen.
 3. Die zweite Klasse des Eisernen Kreuzes soll zuerst verliehen werden; die erste Klasse kann nicht anders erfolgen , als wenn die zweite schon erworben war, und wird neben der letzteren getragen.
 4. Das Großkreuz kann ausschließlich nur für eine gewonnene entscheidende Schlacht, nach welcher der Feind seine Position verlassen mußte, desgleichen für Wegnahme einer bedeutenden Festung oder für die anhaltende Vertheidigung einer Festung, die nicht in feindliche Hände fallen läßt, der Commandierende erhalten.
 5. Alle Vorzüge , die bisher mit dem Besitz des Militär-Ehrenzeichens erster Klasse verbunden waren, gehen, vorbehaltlich der verfassungsmäßigen Regelung einer Ehren-Zulage, auf das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse über."

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Berlin , den 19. Juli 1870.
(L.S.)
Wilhelm
ggez. Graf v. Bismark-Schönhausen.v. Roon.Graf v. Itzenplitz.v.Mühler.v. Seschow. Graf zu Eulenburg. Leonhardt.Campenhausen.

Das ist im wesentlichen eine abgewandelte Fassung der Stiftung von 1813 . Die im  Erlaß vom 19.7.1870 noch offen gelassene Suspension aller anderen preußischen Kriegsorden ist ( auf Vorschlag des Staatsministeriums ) bereits zurückgenommen; die einzige Auszeichnung für den deutsch französichen Krieg wird das Eiserne Kreuz also nicht sein. Neben diesem werden verliehen ;
der Hohe Orden,vom Schwarzen Adler
der Pour le Merite
der Rote-Adler-Orden
der Kronen- Orden und
das Militär-Ehrenzeichen.



Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am So, 07. Februar 2010, 21:35
Ja mehr noch . Vorrausschauend bestimmt Wilhelm I. per Erlaß vom 22.7.1871 an den Präsidenten des Staatsministeriums wie patriotische Handlungen außerhalb des Kriegsschauplatzes zu belohnen seien.Da bei hat er wohl in erster Linie Sanitätsverdienste und Verwundetenpflege im Auge . Wörtlich heißt es,daß "....Männer, welche sich während des jetzt beendeten Krieges durch patriotische Handlungen auserhalb des Kriegsschauplatzes vorzugsweise hervorgethan haben , ein bereits bestehender Orden mit einem besonderen Abzeichen verliehen werde. Ich bestimme demgemäß zur Dekoration solcher Personen die dritte und vierte Klasse Meines Kronen Ordens,sowie das Allgemeine Ehrenzeichen."
Die Möglichkeit sozusagen das Eiserne Kreuz an Nichtkämpfer zu umgehen um u. a. auch dessen Wert durch geringere Verleihungszahlen zu schützen, wurde ausgiebig genutzt. Im Kriege 1870/71 wurden verliehen;
438 Kronenorden dritter Klasse mit dem roten Kreuz am Erinnerungsbande (=sechsmal gestreiftes weißes Band).
1977 Kronen Orden vierter Klasse mit dem roten Kreuz am Erinnerungsbande.
189 Allgemeine Ehrenzeichen mit dem roten Kreuz am Erinnerungsbande.
58 Kronenorden dritter Klasse am Erinnerungsbande.
288 Kronenorden vierter Klasse am Erinnerungsbande.
42 Allgemeine Erinnerungszeichen am Erinnerungsbande.
Punkt 5 des Statuts von 1870 knüpfte in unmittelbarer Folge an die  Seniorenstiftung vom 3.8.1841 an , indem den Inhabern des Eisernen Kreuzes die gleichen Vorrechte in Aussicht gestellt wurden.( Diese Vorrechte genossen letztlich nur 96 Veteranen von 1813/15!).
Die Präambel, und das scheint wesentlich , hebt die Ausschließlichkeit des Eisernen Kreuzes für preußische Staatsbürger auf und paßt sich damit den neuen politischen und militärischen Gegebenheiten an. Zu seinem Symbol als Zeichen des einseitigen und nunmehr erneuerten Freiheitskampfes kommt ein zweites: das Eiserne Kreuz verbindet die deutschen Einzelstaaten als ihnen übergeordnetes patriotisches Zeichen.



Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 09. Februar 2010, 23:28
Die administrative Abwicklung des Eisernen Kreuzes von 1870/71 lag in den Händen des Militärkabinetts ; also Vorschlagswesen,Registrierung, Übergabe- unterstützt von zuständigen untergeordneten Dienststellen. Die 1813/15 amtierenden Generals-Ordens-Kommission wurde damit nicht mehr beauftragt, sondern konnte sich, ihrer eigentlichen Aufgabe gemäß, um die Orden und Ehrenzeichen Preußens im Sinne einer in Friedenszeiten tätigen Ordenskanzlei kümmern. Unbestritten blieb jedoch ihr Recht die Verleihungspapiere auszufertigen,lt.Allerhöchster Entscheidung vom 1.8.1871.
Analog zu 1813 erhielten die Offiziere wiederum Patente, "... die Seine Majestät Allerhöchsteigenhändig vollziehen wollen",für alle anderen genügten Besitzzeugnisse. In beiden Urkunden wurde der Ort der Auszeichnung nicht mehr angegeben, sondern die Formulierung "....Auszeichnung im Feldzuge von 1870/71 " gebraucht.Sämtliche Verleihungen waren von Wilhelm I. in seiner Eigenschaft als König von Preußen befohlen worden.
Als über den Einzelstaaten stehendes Ehrenzeichen sollte das Eiserne Kreuz an erster Stelle an der Ordensspange getragen werden. Das führte inoffiziell, insbesondere bei den Beliehenen der Königreiche Bayern,Sachsen und Württenberg zu Differenzen. Dort vor allem wurde eine derartige " Unterordnung" unter das Königreich Preußen abgelehnt. Schließlich hatte man das Ehrenzeichen im Kampf für Deutschland erworben und nicht für Preußens Glorie.So finden sich immer wieder Beispiele ,daß die einzelstaatlichen Tapferkeitsauszeichnungen vor dem Eisernen Kreuz getragen wurden.Ähnliches Verhalten ist 1914/18 feststellbar, noch verstärkt durch die zahlreichen Parallelstiftungen der Einzelstaaten zum Eisernen Kreuz.Das erste Eiserne Kreuz von 1870 erwarb sich der Kronprinz als Oberbefehlshaber der 3. Armee für die Siege von Weißenburg und Reichshofen. Der alte General von Steinmetz, Kommandeur der Nordarmee, erhielt das erste Eiserne Kreuz 1. Klasse, wobei man sein Eisernes Kreuz 2. Klasse von 1813 als Vorraussetzung für die nächsthöhere Stufe anerkannte.( Damit umging man geschickt die offene Frage der erneuten Verleihung einer 2. Klasse).Die Vererbung des Eisernen Kreuzes entfiel 1870 : die Auszeichnung war infolge verbesserter technischer Möglichkeiten jederzeit in ausreichender Menge verfügbar, außerdem wirkte der uneffektive bürokratische Aufwand (1814-1839) immer noch abschreckend; hatten doch weder die Generals-Ordens-Kommission noch die zuarbeitenden Militärbehörden eine Erfüllung aller Ansprüche sicherstellen können.Zur Frage der Überschaubarkeit und innewohnende Transparenz des Ehrenzeichens gehört auch der abschlägige Bescheid an die Johanniter, zusätzlich das Eiserne Kreuz mit dem der Johanniter zu verbinden . Auch für die Johanniter-Ritter galt das Eiserne Kreuz am weißen Nichtkämpferband als verbindlich.
Der vielfach vorgetragene Wunsch, Krankenpflegerdienste sowie andere patriotische Handlungen in der Heimat mit dem Eisernen Kreuz am Nichtkämpferband zu belohnen , wurde auf Anraten der Generals-Ordens-Kommission vom 7.6.1871 ebenfalls abgelehnt.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am So, 21. Februar 2010, 14:25
Der Ehrensold nach Artikel 5


der Artikel 5 versprach Vergünstigungen, die mit dem Besitz des Militär-Ehrenzeichens 1.und 2. Klasse verbunden waren, auch auf die Inhaber des Eisernen Kreuzes auszudehnen. Über diesen Passus kam es im November 1872 zum Streit zwischen Reichskanzler Otto von Bismark und dem Kriegsminister Albrecht von Roon.
Von Roon war generell für den Ehrensold,von Bismark war dagegen. Mit Schreiben vom 1.11.1872 listete von Roon alle preußischen Auszeichnungen auf , die materielle Vorrechte beinhalteten und begründete u.a. den Anspruch damit sowie mit der Kabinetts-Ordre vom 28.12.1825, die er als die eigentlichen Grundlagen des Artikels 5 ansah. Das Geld für die Seniorenstiftung von 1841 kam aus einem Staatsfond, den die Generals-Ordens-Kommission verwaltete . Für die Auseinandersetzung ist es wichtig zu wissen,daß die Mittel nicht aus dem Militäretat kamen.Von Roon forderte nun für die Inhaber des Eisernen Kreuzes ebenfalls einen Ehrensold, das finanzielle Defizitsollte durch französische Reperationszahlungen ausgeglichen werden. Geschätzt wurde ein Aufwand von 1,74 Mio.Taler im ersten Jahr, danach würde sich die Summe durch die natürliche Sterbebrate verringern. Es sollten auf jedes Eiserne Kreuz 1.Klasse fünf und jedes Eiserne Kreuz 2. Klasse am Kämpferband 3 Taler monatlich entfallen.
Mit Schreiben vom 13.11.1872 lehnte von Bismark als Reichskanzler den verfassungmäßigen Rechtsanspruch für einen derartigen Ehrensold ab. Begründung: das (preußische) Statut ist weder für den ehemaligen Norddeutschen Bund noch für das nachfolgend ausgerufene Deutsche Reich ( 18.1.1871) rechtlich bindend.
( Ordensstiftungen und -verleihungen , ebenso Ehrenzeichen, waren hochgeschätzte souveräne Ehrenrechte der einzelnen Fürsten, heute würde man sagen Ländersache und nicht Bundesangelegenheiten ).  Von Bismark sieht den Ehrensold zudem eine Pension für Bedürftige, deren Notwendigkeit er mit dem Reichsgesetz vom 27.6.1871 , der Anhebeung der Pensionen von Veteranen und Invaliden, bestreiten. Von Bismark war daran gelegen, den ideellen Wert des Ehrenzeichens hoch zu halten , Geld in Zusammenhang mit dem Eisernen Kreuz war ihm suspekt. In dieses Bild paßt auch , daß er beide Klassen des Eisernen Kreuzes von Wilhelm I. nur äußerst widerwillig annahm.Ablehnen war ihm rechtlich nicht möglich und wäre wohl auch reichspolitisch unklug gewesen. Dennoch warf er dem Monarchen vor, er würde Eiserne Kreuze bei Hofe an hochgestellte Persönlichkeiten " verschenken " . Von Bismark wollte das Eiserne Kreuz alleine für Verdienste an der Front, im Kampfe, bewahren.




Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mo, 01. März 2010, 23:31
Vordergründig aber dürfte von Bismark die Ausgaben für die Staatskasse gescheut haben. Seine Hinhaltetaktik verschlepte die Entscheidung maßgeblich . Am 26.5.1876 bildete sich deswegen in Berlin eine " Petitions-Kommission" , die versuchte, die Auszahlung des Ehrensoldes und die gesetzlichen Absicherung desselben voranzutreiben . Dennoch dauerte es bis zum 2.6.1878 , ehe der Reichstag ein entsprechendes Gesetz billigte.
§ 2 des Gesetzes bennent den Kreis der Berechtigten, denen ein Ehrensold von 3 Talern für die 2. Klasse am Kämpferband pro Monat zusteht , "... wenn sie zugleich das preußische Militär-Ehrenzeichen 2. Klasse oder eine dieser gleichzuachtende militärische  Dienstauszeichnung besitzen " . Die Aussage ist ebenso problematisch wie unklar ,denn ;
Welche nichtpreußischen Ehrenzeichen könnten hilfsweise für das Militär-Ehrenzeichen eingesetzt werden ? Der innere Wertvergleich zwischen zwei verschiedenen Ehrenzeichen läßt sich ja nur subjektiv vollziehen.Alles lief also auf eine Prüfung pro nichtpreußische Antragsteller hinaus, die administrativ und personell überhaupt nicht zu bewältigen war. Außerdem wäre die ( preußische) General-Ordens-Kommission dafür weder kompetent noch autorisiert gewesen. Folglich überließ man Kaiser Wilhelm I. die abschließende Entscheidung. Am 19.11.1878 bestimmte er, welche militärischen Dienstauszeichnungen dem preußischen Militär-Ehrenzeichen " gleichgeschaltet" seien:
a) Auszeichnungen, welche in einem der seit 1866 mit Preußen verbundenen Landesteile vor der Vereinigung verliehen worden sind:
1) das im vormaligen Königreich Hannover verliehene Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inschrift. " Kriegsverdienst " , sofern dasselbe für Tapferkeit im Kriege verliehen worden ist
2) das im vormaligen Kurfürstenthum Hessen verliehene Militär-Verdienstkreuz ( von Silber )
b) Auszeichnungen, welche in einem der Bundesstaaten außer Preußen vor dem Kriege 1870/71 verliehenen worden sind:
3) das Königlich bayrische Militär-Verdienstkreuz;
4)die Königlich bayrische silberne auf goldene Militär-Verdienstmedaille;
5) die Königlich sächsische silberne und goldene Militär-Verdienstmedaille des Militär-St.Heinrichsorden;
6) die Königlich württembergische silberne Militär-Verdienstmedaille;
7) die Großherzoglich badische Verdienstmedaille am Band der militärischen Carl-Friedrich-Verdienstmedaille;
8) das Großherzoglich hessische silberne Kreuz des Verdienstordens Phillips des Großmüthigen;
9) die Großherzogliche hessische goldene Verdienstmedaille des Ludwigsordens mit der Inschrift "Für Tapferkeit";
10) das mit dem Großherzogliche oldenburgischen Haus-und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig verbundene Allgemeine Ehrenzeichen mit gekreuzten Schwertern;
11) das mit dem Herzoglichen braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen gestiftete Verdienstkreuz erster und zweiter Klasse, insofern dasselbe für Tapferkeit im Kriege verliehen ist;
12) die mit dem Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausorden affilierten Ehrenzeichen :
das Verdienstkreuz
dei Verdienstmedaille in Silber und
die Verdienstmedaille in Gold
insofern dieselben für Tapferkeit in Kriege verliehen worden sind



Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 26. März 2010, 16:56
Besondere Ehrungen 1870


Neben dem Ehrensold erfreute sich das Eiserne Kreuz von 1870/71 weiterer Ehrungen :
-Fahnen und Standarten, "...die im Feuer gewesen" wurden ausgezeichnet, indem die Fahnen-und Standartenspitzen das Eiserne Kreuz erhielten. War das Eiserne Kreuz zuvor schon verliehen gab es ein Fahnenband" ...in der Farbe des Eisernen Kreuzes und dem Kreuz darin."
-Die Siegessäule in Berlin zeigt das Eiserne Kreuz in den Parierstange in der Hand der Siegesgöttin Viktoria.
-Die Kriegsdenkmünze 1870/71 zeigt auf der Rückseite bei Kommbattanten und Nichtkommbattanten ein lorbeerumkränztes Eisernes Kreuz .
-Die Wappen aller Ausgezeichneten,die wegen besonderer Verdienste im Kriege geadelt wurden , erhielten das Eiserne Kreuz.
-Am 26.8.1895 verlieh Kaiser Wilhelm II. allen Trägern des Eisernen Kreuzes von 1870/71 zum Ordensband ein silbernes Eichenlaub mit der Jubiläumszahl " 25 ",
 ( das freilich vom Inhaber auf eigene Kosten zu beschaffen war ).
-Die Kriegsflagge der deutschen Flotte,1867 von Norddeutschen Bund geschaffen, wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgestattet.

Die Kriegsjahre 1870/71 wurden nicht nur durch den Sieg über Frankreich erhöht, sondern vor allem durch die Erfüllung des Einheitstraumes vom Deutschen Reich. Vorher empfand man das Land als ohnmächtig, von widerstreitenden Interessen zerrissen und zum Spielball fremder Mächte degradiert. So sah man, ähnlich wie in den Freiheitskriegen 1813 , auch im Eisernen Kreuz von 1870 einen Bestandteil  "... des inneren deutschen Menschen " , was immer das zeitgenössisch bedeutet haben mag. Unter den vielen  ( übersteigerten) vaterländischen Bekenntnissen jener Zeitspiegeln die des Dichters Julius Wolff,selbst Inhaber des Eisernen Kreuzes, den eigentlichen Charakter als stets neu einsetzbares Vehikel patriotischer Begeisterung wieder:

" Doch meinen Enkeln weisen
Noch an des Grabes Rand
Will ich mein Kreuz aus Eisen
Mit hellem Silberrand.
Und will sie lassen schwören
Aufs Kreuz am schwarzen Band
Daß Herz und Hand gehören
Allstund dem Vaterland.
Bricht dann aus alten Gleisen
Noch mal hervor der Krieg,
Hurra! Du Kreuz von Eisen-
Dann wieder auf zum Sieg!"



Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 26. März 2010, 17:52
Die Urkunden zum Eisernen Kreuz [/center



Bis einschließlich Juli 1871 waren 8 Großkreuze , 1230 Eiserne Kreuze 1.Klasse, 40200 Eiserne Kreuze 2.Klasse am Kämpferband und 3050 am Nichtkämpferband, insgesamt also 44 488 Auszeichnungen von der Generals-Ordens-Kommission dem Militärkabinett übergeben und danach ausgehändigt worden. Patente und Besitzzeugnisse waren bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgefertigt, die Unterlagen hatten sich beim Militärkabinett angesammelt.Die nunmehr geforderte Ausstellung der Papiere warf einige grundsätzliche Fragen Auf:
1813-15 enthielten die Patente für Offiziere und ihnen im Range gleichstehende Militärbeamte weder den Grund für die Auszeichnung noch den Ort. Die Reihenfolge der Vergabe wurde lediglich durch das Datum der Kgl.Verleihungs-Ordre festgelegt.König Friedrich Wilhelm III. unterschrieb die Patente eigenhändig, ebenso die für das Eiserne Kreuz am Nichtkämpferband. Sollte man wieder so verfahren ? Entscheidender schien noch die Frage , ob der König von Preußen oder der deutsche Kaiser und König von Preußen die Auszeichnung verliehen hatte und inwieweit diese die Eigenschaft in die Patente einzugehen hatte.Bei den ab der Reichseinigung verliehenen preußischen Orden und Ehrenzeichen hatte man auf das Prädikat des deutschen Kaisers jedenfalls verzichtet.Die General-Ordens-Kommission konnte zu dem die Zahl der Patente an Offiziere nur schätzen.Dabei ging man von den Zahlen der Jahre 1813-15 aus und rechnete sie im Verhältnis zur Truppenstärke von 1870/71 hoch . Man kam auf 10.000 Urkunden,1813-15 waren es noch unter 4000 gewesen.
Zu Klären war ob die Militärpersonen, die ohne Offiziere zu sein vor dem Feinde Offiziersdienst getan hatten, Patente oder Besitzzeugnisse bekommen sollten; da alle Zeugnisse vom Feldwebel abwärts in die Zuständigkeit der Generals-Ordens-Kommission ( Vollzug durch den Präses ) fielen .
Die Form der Besitzzeugnisse war für 1813-15 durch ein Schema festgelegt worden.


Schema zu einem Besitz-Zeugnisse für das Eiserne Kreuz zweiter Klasse.

Zeugniß
über den Rechtmäßigen Besitz des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse für den Unteroffizier Heinrich Kallmäckel vom Leib-Infanterie-Regiment.Auf höchsten Befehl Sr.Majestät des Königs bezeugt die General-Kommission in Angelegenheiten der Königlich Preußischen Orden hierdurch dem



Unteroffizier Heinrich Kallmäckel,


daß Sr. Majestät ihm hat das Eiserne Kreuz zweiter Klasse
wegen Wohlverhaltens in den verschiedenen Gefächten von Laôn bis zur Einnahme Paris zu verleihen geruht haben, und daß es Höchsdero ausdrücklicher Wille ist , daß die Behörden , welche invalide Soldaten zu versorgen verpflichtet sind , auf die baldige und gute Versorgung derjenigen ,die dieses Ehrenzeichen tragen und über dessen Verleihung das Zeugniß der unterschriebenen Commission ausweisen, vorzüglich Rücksicht nehmen sollen, wenn sie den Invaliden-Schein erhalten haben .
    Berlin , den 16.August 1815
 General-Commission in Angelegenheiten der
 Königlich Preußischen Orden.


(L.S)                                                               v.Dieriecke


Wollte man bei diesem Schema bleiben mußte man textlich Bezug nehmen auf §4 des Reglements vom 20.7.1867 über die Zivilanstellung und Zivilversorgung der Militärpersonen des Heeres und der Marine. Die Entscheidung WilhelmI. zu allen diesen Fragen kam aus Bad Ems am 1.8.1871 und lautete :



Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mo, 29. März 2010, 18:50
Allerhöchste Entscheidung, die Ausfertigung der Patente und Besitz-Zeugnisse betreffend.
[/b]



In Folge des Berichts der Königlichen General-Ordens-Commission vom 15.v.Mts. haben des Kaisers und Königs Majestät Allerhöchstlich Vortrag erstatten lassen und Nachstehendes zu bestimmen geruht:

   Für die Offiziere und die im Offiziers-Range stehenden Militär-Beamten , welche für Auszeichnungen im Feldzug 1870-71 mit dem Eisernen Kreuze beliehen worden, sowie für diejenigen Personen in höheren Lebensstellungen , welche das Eiserne Kreuz am weißen Bande mit schwarzen Streifen erhalten haben, sind durch die Königliche General-Ordens-Commission Patente in der bisherigen üblichen Form auszufertigen, die Seine Majestät Allerhöchsteigenhändig vollziehen wollen.
   Die übrigen mit dem Eisernen Kreuz begnädigten Personen - also auch diejenigen Militärs, welche ohne eine Offiziers-Charge zu bekleiden, vor dem Feinde Offizierdienste gethan haben- erhalten Besitz-Zeugnisse nach Maßgabe des vorgelegten Formulars mit der darin vorgeschlagenen Bemerkung hinsichtlich des Civil-Versorgungs-und des Civil-Anstellungs-Scheins. In den Patenten sowohl wie in den Besitz-Zeugnissen ist der Ort der Auszeichnung nicht anzugeben, sondern als Grund der Verleihung : 1870-71 anzuführen.
   Die Verleihungen des Eisernen Kreuzes haben Seine Majestät sämmtlich als König von Preußen zu befehlen geruht, wonach die Ausfertigung der Patente und Besitz-Zeugnisse stattzufinden hat.
   Die Königliche General-Ordens-Commission beehre ich mich auf Allerhöchsten Befehl hiervon ganz ergebenst in Kenntniß zu setzen, indem ich das Weitere ebenmäßig anheimstelle und schließlich nicht unterlasse, ganz ergebenst zu bemerken, wie seine Majestät in Bezug auf die veröffentlichende Ordensliste noch keine Bestimmung getroffen haben und den desfälligen Vorschlägen der Königlichen General-Ordens-Commission entgegen sehen wollen, wenn derselben die stattgehabten Verleihungen des Eisernen Kreuzes durch Allerhöchste Ordre mitgetheilt sein werden.

                                  

                                                                                                                                               v.Selchow






Grüße Hubert

Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 02. April 2010, 20:15
Im Gegensatz zu dieser Allerhöchsten Entschließung gibt es jedoch Abweichungen bei den tatsächlichen Ausführungen, die unter dem einheitlichen Datum vom 19.1.1873 ausgegeben wurden. Für die 1.und 2. Klasse des Eisernen Kreuzes gab es offensichtlich eine Sammlerurkunde mit dem etwas mißverständlichen Text "....das Eiserne Kreuz 2. Klasse und demnächst das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen....".Welche Klasse tatsächlich mit der Urkunde vergeben wurde, ist so nicht zu erkennen. Daneben gab es jedoch Einzelurkunden für die 2. Klasse, sowohl für Kämpfer als auch für Nichtkämpfer ".....am weißen Bande mit schwarzer Einfassung". Es läge nun der Schluß nahe, daß es bei mehr als 1300 Verleihungen Einzelurkunden auch für die 1. Klasse gegeben haben müsse. Solche Urkunden sind jedoch meines Wissens nicht bekannt, ein Beleg oder Hinweis in der Literatur ließ sich ebenfalls nicht finden. Das Besitz-Zeugnis für die 2.Klasse folgt der Allerhöchsten Entscheidung vom 1.8.1871 ; jedoch ohne die vorgeschlagene Bemerkung hinsichtlich der Zivil-Anstellungs-Scheines.Möglicherweise wurden getrennte Dienststellen , ähnlich denen von 1815,ausgestellt. Auch hier sind Besitz-Zeugnisse für die 1. Klasse des Eisernen Kreuzes nicht bekannt.



Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 02. April 2010, 20:49
Das Großkreuz des Eisernen Kreuzes 1870



Am 22.3.1871, seinen 75 Geburtstag, verlieh Wilhelm I. von Preußen sieben Großkreuze des Eisernen Kreuzes. Im Gegensatz zu 1813 dienten sie nicht dem Ansporn und der Motivation eines noch nicht entschiedenen Kampfes sondern drückten Dankbarkeit und Respekt für militärische Taten aus , als der Frankreichfeldzug bereits entgültig ein Siegesfeldzug war. Letztlich spiegelt sich das auch in dem einheitlichen Datum , das wie ein Schlußstrich wirkt.Ausgezeichnet wurden :
-der Chef des Generalstabes Graf Moltke,
-fünf Oberbefehlshaber der Armee (SKH der Kronprinz
von Preußen , SKH Prinz Friedrich Carl,SKH der Kronprinz von Sachsen,
General der Kavallerie von Manteufel und der General der Infanterie
von Goeben ),
- der kommandierende General des XIV.Armeekorps von Werder.

Die Verleihungen erfolgten ohne Aufwand, einfach per königlichem Schreiben und Übersendung der Auszeichnung.Preußen blieb auch im Sieg dankbar zurückhaltend ( in der Form , nicht in den  Forderungen ) , man hatte >>....seine Pflicht getan<< und Euphorie ,wie wir sie später bei den höheren Stufen des Ritterkreuzes von 1939 zu verzeichnen haben, wurde als unpassend empfunden. Die Verleihungen wurden im Staatsanzeiger und im Militär-Wochenblatt mit gleichlautendem Text am 25.3.1871 veröffentlicht.
Die persönlichen Übersendungsschreiben würdigen die Voraussetzungen für die Verleihung und betonen ausdrücklich den statutenmäßigen Anspruch.
Schreiben an den Gen.d.Inf. von Goeben :
>> Ich erinnere Mich an den heutigen Tage gern der Verdienste, welche Sie sich an der Spitze des VIII. Armeekorps und demnächst als Führer der Ersten Armee in zahlreichen Schlachten und Gefechten erworben haben. Unter Ihrer sicheren und kühnen Leitung sind die Truppen stets zum Siege geführt worden.Freudigkeit sowie feste Zuversicht und Vertrauen zu dem bewährten Führer verbürgten stets den Erfolg.Ich verleihe Ihnen deshalb als Beweis Meiner Anerkennung und aufrichtigen Dankbarkeit und namentlich statutengemäß für den selbstständig erfochtenen Sieg bei St.Quentin das Großkreuzdes Eisernen Kreuzes,dessen Insignien anbei folgen.
Berlin , den 22.März 1871
gez.Wilhelm


An den General der Infanterie v. Goeben, Kommandierender General des VIII. Armeekorps.<<

Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am So, 04. April 2010, 19:00
Schreiben an den General der Kav.von Manteufel:

>> Ich erinnere Mich an den heutigen Tage , wo Mir die Dankbarkeit und Zuneigung Meines Volkes in einer Mich bewegenden Weise entgegentragen wird, gern der Männer, welche durch sichere und kühne Leitung ihrer Truppen die Erfolge herbeigeführt haben, auf welche das Vaterland jetzt in dankbarer Bewunderung hinblickt. Die blutigen , aber stets siegreichen Schlachten, welche das I. Armeekorps unter ihrer Führung vor Metz durchkämpft, die Erfolge, welche sie an der Spitze der I.Armee im Norden Frankreichs, namentlich in den selbstständig erfochtenen Siegen bei Amiens und an der Hallue und demnächst als Führer der Südarmee auf dem südlichen Kriegstheater durch die Vernichtung einer feindlichen Armee an der Schweizer Grenze errungen haben, geben ihnen ein statutenmäßiges Anrecht auf die Verleihung des Großkreuzes des Eisernen Kreuzes, dessen Insignien Ich ihnen als den wohlverdienten Beweis Meiner Anerkennung und Dankbarkeit beifolgend übersende,Berlin , 22.3.1871.<<

Schreiben an den General v. Werder:

>> In dankbarer Erinnerung an die von ihnen während des nunmehr beendeten Feldzuges geleisteten hervorragenden Dienste, unter denen die Eroberung der wichtigen Festung Straßburg, sowie die dreitägige selbstständige geleitete siegreiche Schlacht in der Position bei Belfort, den ersten Platz einnehmen,verleihe Ich Ihnen hierdurch statutengemäß und als Anerkenntnis dieser Taten das Großkreuz des Eisernen Kreuzes und lasse ihnen die Insignien desselben als Zeichen meiner Dankbarkeit anbei zugehen,Berlin,22.3.1871.<<

Es ist davon auszugehen,daß die anderen Übersendungsschreiben ähnlich abgefaßt waren, wenn man von persönlich-familiären Wendungen ( Kronprinz,Prinz Friedrich Carl und später der Neffe Kaiser Wilhelm I. , Großherzog Friedrich Franz II. von Meklenburg-Schwerin) einmal absieht.Aus dem Großkreuz an den Großherzog Friedrich Franz II. von Meklenburg-Schwerin vom 2.12.1871 hat man verschiedentlich versucht eine Nachverleihung infolge guter Beziehungen zu konstruieren.Eine wichtige Mitwirkung am 70er Krieg kann man dem Großherzog nicht absprechen: die Einschließung von Metz , die Belagerung von Toul, die Beschießung und Einnahme von Soisson ( Eisernes Kreuz 1.Kl.) , die Einschließung von Paris und die Schlachten bei Loigny-Poupry,Orléons, Beaugency-Cravant, Le Mans sind mit seinem Namen verbunden. Insbesondere bei der Einnahme von Orléons gelang Friedrich Franz II. der unbeschädigte Besitz der beiden wichtigen Loirre-Brücken, eine Eroberung, die er auch zu halten verstand.Später nannte man das >>die Wacht an der Loire<< : Eine starke französische Übermacht unter General Chanzy, der als einer der fähigsten Köpfe der Generalität galt, berannte vom 7.-10.12.1870 die deutschen Stellungen, Das Kräfteverhältnis betrug 100 000 Franzosen zu 30 000 Deutsche-aber die Front hielt.


Grüße Hubert
Titel: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Di, 06. April 2010, 19:21
Eigenartig ist natürlich doch, daß die Großkreuzverleihung erst nach der gemeinsamen Vergabe an die anderen sieben Ausgezeichneten erfolgte. Der Großherzog war also zunächst nicht vorgesehen.Möglicherweise wurde mit der Begründung interverniert, wenn Prinz Friedrich Carl das Großkreuz erhalten habe, dann könne man es Friedrich Franz II. nicht verweigern.Am 24.11.1870 hatte das Große Hauptquartier dem Großherzog befohlen seine Truppen mit der 2. Armee des Prinzen Friedrich Carl zu vereinen. Zusammen schlugen sie am 2.12.1870 ( man beachte das Datum gegenüber dem Verleihungsdatum ) bei Loigny-Popry das XVI. und XVII. französische Armeekorps, was zur kampflosen Übernahme von Orléans führte.
Es wirkt fast wie eine Bestätigung auf die Großkreuzverleihung vom 2.12., daß am 5.12.1871 noch das Eichenlaub zum Pour le Mérite nachgereicht wurde-aber das ist hypotetisch.
Stellt man die Leistung des Großherzogs im Verlauf des Krieges von Anderen erbrachten Taten gegenüber , so ergeben sich durch das buchstabengetreue Festhalten an den Statuten zweifellos Ungerechtigkeiten .Andere Korpsführer , die gleiche oder größere Erfolge, jedoch unter einem Armee-Oberkommando stehend,errangen;konnten für ein Großkreuz nicht berücksichtigt werden.
>>Man denke hier z.B.an Konstantin von Alvesleben, der die Schlacht von Vion-ville/Mars la Tour, die wohl härteste des Feldzuges, mit seinem III.Korps aus eigenem Entschluß angenommen und durchgestanden hatte.<<
Zu den acht Beliehenen kam noch das Großkreuz von Wilhelm I., das dieser am 16.6.1871 beim Einzug der Truppen in Berlin zu Ehren der Armee anlegte. Offiziell trug er die Auszeichnung nicht, er ist aber auf Gemälden mit dem Großkreuz dargestellt.Noch ein halbes Jahr vor seinem Tode zeichnete ihn der berühmte Maler Anton Werner am 15.10.1887 mit dem Großkreuz.
Von den neun Großkreuzen sind drei als Originale vorhanden,die hier erstmals in Farbe dargestellt werden können:
-Großkreuz von Goeben
-Großkreuz Kronprinz Friedrich Wilhelm
-Großkreuz König Wilhelm I.v.Preußen
aus dem heutigen Beständen der Sammlung Preußischer Kulturbesitz.Zu den Kreuzen lassen sich folgende Angaben machen:
Abmessungen
Kreuz von Goeben            60x60,5 mm
Kreuz Kronprinz               60x60,5 mm
Kreuz König Wilhelm I.      60x60,0 mm
Gewicht
Kreuz von Goeben            44,7 g
Kreuz Kronprinz               47,2 (m.Nadel)
Kreuz  König Wilhelm        43,0 g
Riffelung
Kreuz von Goeben            21 Kerben/cm
Kreuz Kronprinz               21 Kerben/cm
Kreuz König Wilhelm I.      21 Kerben/cm
Die Übereinstimmung ist offenkundig. Die Größenangaben bei von Hessenthal/Schreiber Nr.1292 von 68 mm sind damit eindeutig wiederlegt . Das Band ist 57 mm breit mit zwei je 11 mm breiten Seitenstreifen ( bei HuS 10 mm ) . Insgesamt abweichend ist das Großkreuz von König Wilhelm I., auch in der Bandbreite. Sie beträgt 51 mm mit zwei je 9 mm breiten Seitenstreifen.
Alle Großkreuze von 1871 wurden nach dem Tode der Inhaber dem Zeughaus in Berlin vermacht . Lediglich das Großkreuz des General von Manteuffel gelangte über einen Umweg dort hin . Da seine Söhne infolge Erbstreitigkeiten den gesamten Nachlaß auf den Markt brachten und in Berlin versteigern ließen, erwarb auf diesem Wege das Zeughaus alle militärischen Objekte.Darunter befand sich offensichtlich auch ein Zweitstück des Großkreuzes, das später durch Tausch in die Sammlung Aurich gelangte.
Höhe :         64,6 mm
Breite :        64,0 mm
Gewicht:      43,6 g
Riffelung :    21 Kerben/cm
Bandbreite : 57 mm
Friedrich Heyde schreibt dazu:
>>Max Aurich glaubte irrtümlich, daß es sich bei diesem Exemplar um das verliehene Original handelt.Ein Vergleich mit den GK im Bestand ZHS ,ehem,läßt,wegen der deutlichen abweichenden , kleineren Platte und des extrem breiten Rahmens beim Manteuffel-GK nur den Schluß zu, daß dieses ein, allerdings vielleicht häufig, oder gar ständig , getragenes Zweitstück des GFM sein wird.<<
Insofern ist das bei Bowen abgebildete Großkreuz aus dem Bestand des Armeemuseums in Liége/Belgien mit einem Durchmesser von 60mm nicht als Original anzusprechen.Auch die Behauptung >>This cross is almost identical to the Grand Cross of Kaiser Wilhelm 1st.<<-kann so nicht stehenbleiben.Allein schon die Aufhängung zeigt beim Original eine völlig andere Öse, identisch mit der bei den Exemplaren von Goeben und dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm.



Grüße Hubert    
Titel: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mo, 03. Januar 2011, 18:09
Katalogteil

Königreich Preussen

_______________________________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 1813

Verleihungszeitraum
1813-1815, Vererbung bis 1839
Stiftung durch/am
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen , Breslau
10.03.1813
Klassen
Großkreuz,1.Klasse, 2.Klasse
Eisernes Kreuz mit goldenen Strahlen, sogenannter "Blücherstern", per Allerhöchster Erschließung vom 26.07.1815
Band
Großkreuz-57 mm/schwarz/2 weiße Seitenstreifen ( 10 mm) /2 schwarze Kanten (3 mm)
2.Klasse am Band für Kämpfer - 36 mm/schwarz/2 weiße Seitenstreifen (6,5 mm)/2 schwarze Kanten (1 mm)
2.Klasse am Band für Nichtkämpfer - 36 mm/weiß/2 schwarze Seitenstreifen (6,5 mm)/2 schwarze Kanten (1mm)

1


_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 1.Kl.1813, 2.Form

Material
Eisenkern/Silberrahmen
44,5 x44,0 mm,15,96 g
Rückseitig 8 gelötete Halteöse zum Aufnähen,
altere Anfertigung.
1.Form war ein Bandkreuz aus Stoff. Ab August 1813 wurden wegen der Schlechten Haltbarkeit der Stoffkreuze solche aus Metall verliehen.
OEK 1898,HuS 1288

2

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 2.Kl.1813

Material
Eisenkern/Silberrahmen
42,0x41,0 mm,17,79 g
Eisenkern gesprungen.
OEK 1899, HuS 1289/1289a

3

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 2.Kl.1813

Material
Eisenkern/Silberrahmen
41,0x41,5 mm,14,91 g
Eisenkern gesprungen, am Originalband.
1838 wurde die eigentliche Rückseite in der Trageweise als Vorderseite anerkannt.
OEK 1899, HuS 1289/1289a



_____________________________________________________________________________________________________________________________________
Titel: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: ghostwriter am Mi, 05. Januar 2011, 19:37
hmh, ... sorry, wenn ich hier einfach so dazwischenfunke!?
aber ich wüßte gerne die quelle zu den brillantenträgern?
habe gerade den "von seemen" vor mir liegen ...
und es gibt doch ein paar abweichungen!?
Titel: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 06. Januar 2011, 15:19

Hallo Ghostwriter

Die Quelle der aufzählung zu den Brillantenträgern stamt aus dem Buch

Edition Deutsches Ordensmuseum
Gegenwart und Geschichte des Auszeichnungswesens
Das Eiserne Kreuz 1813-1939
1990

Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 06. Januar 2011, 15:52
4

_______________________________________________________________________________________________________________________

Mützenblech 1813

Material
Eisenblech
61,0x61,5 mm,7,00 g
Original Mützenbeschlag eines Landwehr-Tschakos von 1813
"Mit Gott/für König und Vaterland/1813",
Fundzettel: "Kreuz in der Trageweise als Vorderseite am Czako,wie es die Landwehr 1813 trug.
Gefunden in Peglitz".



Königreich Preussen

_______________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 1870

Verleihungszeitraum
1870-28.2.1873,Nachverleihungen möglich
Stiftung durch/am
König Wilhelm I.von Preußen ,Berlin 19.7.1870
Klassen
Großkreuz,1.Klasse,2.Klasse
Silbernes Eichenlaub mit der Jubiläumszahl "25" zum >Eisernen Kreuz 2.Kl. von 1870,
gestiftet vom deutschen Kaiser und König von Preußen Wilhelm II.am 18.8.1895 aus Anlaß der 25.Wiederkehr des Sieges.
Band
Großkreuz- 57 mm/schwarz/2 weiße Seitenstreifen (10 mm) 2 schwarze Kanten (3 mm)
2.Klasse am Band für Kämpfer-30 mm/schwarz/2 weiße Seitenstreifen (5mm) /2 schwarze Kanten (2 mm )
2.Klasse am Band für Nichtkämpfer-30 mm/weiß/2 schwarze Seitenstreifen (5 mm)/2 weiße Kanten (2 mm )
Variante Bandbreiten sind unter der jeweiligen Katalog-Nummer angegeben.

5/5 a

_______________________________________________________________________________________________________________________


Großkreuz des Eisernen Kreuzes 1870

Material
 Eisenkern/Weißmetallrahmen
59,0 x 58,0 mm, 34,12 g
5a  - Weißmetallkern/Weißmetallrahmen
63,0 x 63,0 mm , 32,13 g
Museumsanfertigung.
OEK 1902 HuS 1292


6

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 1.kl.1870

Material
Eisenkern/Silberrahmen
42,5 x 42,0 mm, 15,32 g
GODET,breite Nadel mit 2 Steckhaken.
Eisenkern im Zentrum gesprungen,
Kreuz berieben.Rückseitig Herstellermarke GODET,
OEK 1903, HuS 1293

7

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

 Eisernes Kreuz 1.Kl. 1870

Material
Eisenkern/Silberrahmen
42,0 x 42,0 mm, 16,83 g
Rückseitig polierte Silberplatte, neben dem Nadelhaken rechts Herastellermarke WS,
OEK 1903 , HuS 1293


8

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 2.Kl.1870 mit Eichenlaub "25"

Material
42,0x41,5 mm, 17,83 g
Eichenlaub Silbern poliert
17,5 x 23,0 mm , 3,11 g
Luxusausführung im grünbezogenen Etui mit kleinen aufgeprägten EK`s.
OEH 1904 , HuS 1294



Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mi, 12. Januar 2011, 13:04
9

_______________________________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 2.Kl.1870 mit Eichenlaub "25"

Material
Eisenkern/Weißmetallrahmen
42,5x41,5 mm, 29,11 g
Eichenlaub Bronze versilbert
 17,5x24,0 mm, 3,88 g
Rahmen mit angeprägter und durchbohrter Halböse.
Aufhängung mit Zwischenring.
Eichenlaub hohl geprägt, rückseitig zwei runde Befestigungssplinte.
OEK 1904/1905 , HuS 1295

10
_________________________________________________________________________________________________________________________

Eisernes Kreuz 2.Kl. 1870, Reduktion

Material

Eisenkern/Silberrahmen
33,0 x 33,0 mm, 9,82 g
Band 25 mm/schwarz/2 weiße Seitenstreifen
(4 mm ) 2 schwarze Kanten ( 1 mm)
Reduktionen werden als "Prinzengröße" bezeichnet.
OEK-,HuS-


11

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Große Ordensspange mit Eisernen - Kreuz 2.Kl. 1870 mit Eichenlaub "25"


Material
Eisenkern/Silberrahmen
42,0 x 42,0 mm
Eichenlaub Silber
17,5 x 23,0 mm
OEK 1904/1905, HuS 1294/1295
Desweiteren
Preußen - Düppeler Sturmkreuz für Kämpfer, 1864, Bronze
OEK 1928, HuS 1348
Deutsches Reich 1871 - 1918
Kriegsdenkmünze 1870/71 für Kämpfer,
Randinschrift " AUS EROBERTEN GESCHÜTZ ",Geschützbronze
OEK 3123,HuS 391
mit Gefechtsspangen (sämtliche Messing vergoldet ) :

Vionville - Mars la Tour,        OEK 3128
Gravelotte-St.Privat,            OEK 3129
Metz,                                OEK 3148
Beaune la Rolande ,             OEK 3134
Orleans,                            OEK 3137
Beaugency-Cravant,            OEK 3138
Le Mans                            OEK 3141
Gefechtsspangen sämtlich HuS 393a


Preußen - Alsen-Kreuz 1864 für Kämpfer,
Bronze
OEK 1932, HuS 1351
Preußen - Erinnerungskreuz für Königsgrätz 1866, Geschützbronze
OEK 1936, HuS 1354
Preußen - Kriegsdenkmünze 1864 für Kämpfer, Geschützbronze
Deutsches Reich 1871 - 1918 - Centenarmedaille, Goldbronze
OEK 3278, HuS 399
Oldenburg - Kriegsverdienstmedaille 1916 - 1918, Eisen geschwärzt
OEK 1565 , HuS 1223
Rückseitig Hersteller-Etikett  M.Casper jun./Orden & Ordenband Fabrik/Berlin W.
Neue Wilhelmstr.8 B.
Typisches langes Bandblech in der Trageweise ab 1871,
an dieser Spange beinhalten bis 1916/1918.



12

___________________________________________________________________________________________________________________________________


Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Do, 13. Januar 2011, 00:26

Große Ordensspange mit Eisernem Kreuz 2.Kl. 1870 


Material
Eisenkern/Silberrahmen
41,0x41,5 mm,
OEK 1904, HuS 1294
Desweiteren
Bayern - Silberne Militär-Verdienstmedaille (Tapferkeitsmedaille) 1870/71,
Stempelschneider "J.RIESS" , Silber
OEK 492 ,HuS 223
Bayern - Militär-Verdienstorden, Ritterkreuz 2.Kl. ohne Flammen ( bis 1905 ),
Gold
OEK 415 ,HuS -
Bayern_Militär-Verdienstkreuz 2.Kl. mit der Krone , Medaillon emalliert, Tombakbronze vergoldet
OEK 427, HuS 234
Bayern - Jubiläumsmedaille für die bayerische Armee 1905, Bronze
OEK 517 , HuS 328
Hannover - Langensalza- Medaille 1866,
Messingbronze
OEK 749, HuS 494
Deutsches Reich 1871-918-Kriegsdenkmünze 1870/71 für Kämpfer,
Randinschrift "AUS EROBERTEN GESCHÜTZ" , Geschützbronze
OEK 3123, HuS 391
mit Gefechtsspangen (sämtlich Messing vergoldet) :
Wörth,                      OEK 3126
Beaumont,                 OEK 3213
Sedan,                      OEK 3132
Loigny-Pourpry,          OEK 3136
Orleans,                    OEK 3137
Beaugency-Cravant,   OEK 3138
Paris,                       OEK 3146
Gefechtsspangen sämtlich HuS 393 a
Bayern- Armeedenkzeichen1866, Bronze oxydiert
OEK 513, HuS 297
Bayern-Militär-Dienstauszeichnung 1.Kl.für 15 Dienstjahre ,
1913-1919 ,Tombak
OEK 530, HuS 312
Deutsches Reich 1871-1819-Centenarmedaille, Goldbronze
OEK 3278, HuS 399
Preußen- Rote Adler Orden, 3.Modell ca.1846-1918, 4.Kl.mit glatten Armen,Silber
OEK 1702, HuS -
Rückseitig Stempel "Gebr.Hemmerle,München, Maximilianstr.",
Luitpold- und Centenarmedaille privat vergoldet.



13

_____________________________________________________________________________________________________________________________________


Große Ordensspange mit Eisernem Kreuz 2.Kl.1870 ,mit Eichenlaub "25"

Material
Eisenkern/Silberrahmen
42,0 x 41,0 mm, 16,31 g
Eichenlaub Weißmetall versilbert
17,5 x 23,5 mm
OEK 1904/1905, HuS 1294/1295
Desweiteren
Bayern, Goldene Militär-Verdienstmedaille ( Tapferkeitsmedaille ) 1870/71,
Spangenausführung ohne Stempelschneider,Bronze vergoldet
OEK 491, HuS 221 var.
Deutsches Reich 1871 1918, Kriegsdenkmünze 1870/71Randinschrift "AUS EROBERTEM GESCHÜTZ",
Geschützbronze
OEK 3123, HuS 391
mit Gefechtsspangen ( sämtlich Messing vergoldet)
Beaumont,                                           OEK 3130
Orleans,                                              OEK 3137
Beaugency-Gravant,                             OEK 3138
(Spange verprägt,Cravant ist korrekt)
Paris                                                  OEK 3146
Gefechtsspangen sämtlich HuS 393 a
Bayern - Armeedenkzeichen 1866, Bronze oxydiert
OEK 513, HuS 297
Deutsches Reich 1871- 1918 Centenarmedaille,Goldbronze
OEK 3278 , HuS 399



14

_____________________________________________________________________________________________________________________________________



Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Mo, 17. Januar 2011, 20:15

Große Ordensspange mit Eisernem Kreuz 2.Kl.1870 mit Eichenlaub " 25 "


Material
Eisenkern/Silberrahmen
42,0 x 41,0 mm, 16,36 g
Eichenlaub Silber
17,0 x 25,0 mm,
OEK 1904/1905, HuS 1294/1295
Desweiteren
Preußen - Allgemeines Ehrenzeichen 2.Kl.
1847 - 1918, Silber
OEK 1825, HuS 1268
Deutsches Reich 1871-1918-Kriegsdenkmünze 1870/71,
Randinschrift "AUS EROBERTEN GESCHÜTZ",Geschützbronze
OEK 3123, HuS 391
mit Gefechtsspangen (sämtlich Messing vergoldet):
Gravelotte-St.Privat,                      OEK 3129
Sedan ,                                        OEK 3132
Paris                                            OEK 3146
Gefechtsspangen sämtlich HuS 393a
Preußen-Erinnerungskreuz DER/MAIN/ARMEE/1866,Geschützbronze
OEK 1939, HuS 1355
Preußen - Kriegsdenkmünze 1864 , Geschützbronze Randinschrift
"AUS EROBERTEM GESCHÜTZ", Gechützbronze
OEK 1939, HuS 1352
Deutsches reich 1871-1918 Centenarmedaille, Goldbronze.
OEK 3278, HuS 399

15


______________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Große Ordensspange mit Eisernem Kreuz 2.Kl.1870

Material
Eisenkern/Silberrahmen
41,0 x 41,0 mm
OEK 1904, HuS 1294
Desweiteren
Preußen - Hannoversche Jubiläumsdenkmünze " 19. Dezember 1803/19.Dezember 1903",1903 - 1913,
Gechützbronze, für das Füsselier-Reg. 73, das Jäger-Bat. Nr. 10, das Königs-Ulanen-Reg. Nr. 13, das Husaren Reg. Nr.15
und das Feld-Art.-Reg. Nr.10
OEK 1944, HuS 1370
Preußen - Rote Adler Orden 3.Model ca.1846 - 1918,
4.Kl.mit der Krone , gekörnte Armee, Silber
OEK 1706, HuS-
Deutsches Reich 1871-1918-Kriegsdenkmünze 1870/71, Randinschrift "AUS EROBERTEM GESCHÜTZ",Geschützbronze
OEK 3123 , HuS 391
mit Gefechtsspange ( Messing vergoldet ).
Paris,
OEK 3146, HuS 393a
Preußen - Königlicher Hausorden von Hohenzollern,
Kreuz der Ritter mit Schwertern, Silber vergoldet.
OEK 1789,HuS-


16

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Ordensspange mit Eisernem Kreuz 2.Kl.mit Eichenlaub "25"

Material
Eisenkern/Silberrahmen
42,0 x 42,5 mm
Eichenlaub Silber 19,0x23,0 mm
OEK 1904/1905, HuS 1924/1925
Desweiteren
Preußen - Kronen-Orden 1.Modell 1861 - 1888, Kreuz 4.Kl.Bronze vergoldet
OEK 1737, HuS-
Kronen-Orden variante Ausführung mit rückseitig emailiertem Medaillon, vermutlich französische Anfertigung.
Deutsches Reich 1871-1918-Kriegsdenkmünze 1870/71,
Randinschrift "AUS EROBERTEM GESCHÜTZ" Geschützbronze
OEK 3132 , HuS 391
mit Gefechtsspangen (sämtliche Messing vergoldet):
Gravelotte-St.Privat,                OEK 3129
Beaumont,                              OEK 3130
Sedan,                                   OEK 3132
Villiers,                                   OEK 3135
Paris                                      OEK 3146
Gefechtsspangen sämtlich HuS 393a.




Grüße Hubert

Titel: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 04. Februar 2011, 16:47
Bild zu :1-3


Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 04. Februar 2011, 16:49

Bild zu 2-4

Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 04. Februar 2011, 16:51
Bild zu:5-5a-6-7-8.

Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 04. Februar 2011, 16:54

Bild zu : 9-10-11-12-

Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 04. Februar 2011, 16:58
Bild zu :13-14-15


Grüße Hubert
Titel: Re: Re: Re: Re: Re: Eisernes Kreuz (EK)
Beitrag von: Hubert am Fr, 04. Februar 2011, 18:11
Bilder zu: 16


Grüße Hubert
SimplePortal 2.3.2 © 2008-2010, SimplePortal