Autor Thema: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad  (Gelesen 16387 mal)

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Offline H-G Balgenorth

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Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« am: Di, 27. Januar 2009, 10:10 »
Ab März 1943 wurden Gefangene von der 6.Armee in diese Lager
transportiert.

Offiziere :
1) Oransky No 74 (Gorky province) - officers
2) Jelabuga No 97 (Tatar ASSR) - officers
3) Suzdal No 160 (Vladimir province) - Rumanian officers
4) Krasnogorsk No 27 - Hoche Officier ( General ,so wie Paulus)

Soldaten nach:
1) Astrakhan No 60
2) Kapustin Jar No 89
3) Frolov No 50
4) Khrenovsky No 81
5) Novorhopersky No 62
6) Beketovka No 108
7) Urupinsk No 123
9) Bereznayki No 241 (Molotov province)
10) Spasozavodsky No 99 (Karaganda)
11) Raybovsky No 75 (Udmurtiyas)
12) Pokrovsky No 125 (Saratov province)
13) Tyumen No 93 (Omsk province)
14) Farhkatsky No 86 (Uzbek ASSR)

nehme gerne Ergänzungen auf.

gruß h-g
« Letzte Änderung: So, 04. Juli 2010, 11:07 von Adjutant »

Offline kukusek

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Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #1 am: Di, 27. Januar 2009, 10:32 »
Hallo HG,

welche Quelle hast Du benutzt?

Die Lagerbezeichnung 10 ist leider fehlerhaft, das Lager heißt SPASSK.
Die Nummer lautete 99/1, die Nebenlager gingen bis 99/36, später dann 7099/x.

kannst gerne auch nachlesen

http://www.spassk7099.de

gruß
Christian

Offline H-G Balgenorth

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  • heinrich balgenorth 1kp.pz.pi.16 jan 43 stalingrad
Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #2 am: Di, 27. Januar 2009, 13:20 »
hallo christian

die liste habe ich vor längerer Zeit aus diesem Forum bekommen. so weit ich noch weiß von bruno.

http://www.volksbund.de/mitmachaktionen/letzte_hoffnung/forum.asp

sollte jemand noch mehr details haben, sollte er sie hier bitte mit einfügen.

danke für den hinweis.

gruß h-g

Offline md11

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Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #3 am: Di, 27. Januar 2009, 21:23 »
Hallo Hans-Georg
schön daß Du hier dieses Thema eröffnet hast!
Hab hier eine Auflistung:

Krasnogorsk bei Moskau,Lager 27 (später 7027) vorwiegend Offiziere u.Einheitsführer

Oranki bei Gorki,ca.400 km ostwärts Moskau,Lager 74 (später 7074),vorwiegend Offiziere.

Susdal bei Gorki,Lager 160,vorwiegend Offiziere.

Jelabuga,ca.1000 km ostwärts von Moskau,an der Kama (Fluß),Lager 97 (später 97 A und 97 B),vorwiegend Offiziere.

Wolsk,ca. 500 km nordostwärts Stalingrad (Wolgograd),Lager 137 (später 7137)

Arsk,ca. 750 km ostwärts Moskau,bei Kasan,Hospital 3655,nur Kranke und Verwundete soweit sie transportfähig waren.

Taschkent (Uzbekistan),Lager 386,vorwiegend Mannschaften.

Begowad,südostwärts Taschkent,Lager 288,vorwiegend Mannschaften.

Pachta,Aral, südlich Taschkent,Lager 29,vorwiegend Mannschaften.

Tschuama bei Taschkent,Lager 26,vorwiegend Mannschaften.

Karaganda (Kasachstan),Lager 99 (später 7099),vorwiegend Mannschaften

Tschambul bei Taschkent,vorwiegend Mannschaften.

Kokand bei Taschkent,Hospital 3670,vorwiegend Mannschaften.

Die Auflistung ist von 1954 "Die vermissten" von H.Becker von der 60.Inf.Div.

Grüße
Josef
« Letzte Änderung: Do, 29. Januar 2009, 17:50 von md11 »

Offline md11

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Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #4 am: Di, 27. Januar 2009, 21:46 »
Die Masse dieser Gefangenen wurde in folgenden Sammellagern innerhalb des Kampfraumes Stalingrad zusammengezogen:
Begetowka (einschließlich des Gefängnisses),Krasnoarmeisk,Frolow,Dubowka,Kiseljakow,Popow,Rudina,Ilmen,
Barbokin (Barbukin).

Außerdem wurde ein großer Teil der Verwundeten und Kranken in die Lazarette I-VI in Stalingrad oder in seine Umgebung eingeliefert.In den Sammellagern verstarb bereits ein erschreckend hoher Prozentsatz an Gefangenen infolge Entkräftung,Wudfieber oder Seuchen.Vorsichtige und ebenfalls wiederholt bestätigte Schätzugen,ganz besonders von Ärzten und Sanitätspersonal,nennen im einzelnen folgende Zahlen:

Begetowka und Krasno-Armeisk zusammen ca.42.000-45.000 Tote

Frolow ca.4.500 Tote

Dubowka ca.10.000-12.000 Tote

Popow,Rudina,Ilmen,Barbakin und Kiseljakow zusammen ca.4.000 Tote

für drei der genannten sechs Lazarette ca.3.000 Tote
(Die Todesziffern der übrigen drei Lazarette sind in den Ziffern für Begetowka,Krasno-Armeisk u.Dubowka enthalten)

Grüße
Josef

Offline H-G Balgenorth

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Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #5 am: Do, 29. Januar 2009, 08:19 »
das schlimmste daran ist, daß die leute nicht bzw. erst sehr spät namentlich erfasst wurden. so gelten heute viele als vermisst, die doch noch in gefangenschaft geraten und dort verstorben sind.
sehr viele sind einfach in irgentwelche bombentrichter oder panzergräben verscharrt worden, ohne das jemand sich die mühe gemacht hätte sie namentlich zu erfassen.

das macht es ja gerade so schwer noch etwas zu erfahren.

gruß h-g

Offline md11

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Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #6 am: Di, 03. Februar 2009, 18:48 »
Hallo zusammen!
habt ihr noch vielleicht Infos dazu über die einzelenen Kriegsgefangenenlager?
Jede Information ist hier Willkommen!

Danke
Grüße
Josef

Offline md11

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Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #7 am: Mo, 02. März 2009, 23:39 »
Weitere Infos dazu:

In Begetowka sind etwa 50.000 bis 70.000 Soldaten in festen Baracken untergebracht.Nach einigen Tagen bricht Fleckfieber aus,an ihm sowie an Hunger und Entkräftung sterben im Verlauf des Februar-März etwa 40.000 Deutsche.
Sie liegen in den Schluchten westl. des Ortes begraben.
Die meisten der 10.000 - 15.000 Überlebenden werden ab Mitte Februar in Güterzügen nach Taschkent verfrachtet,wo sie wegen der primitiven Wohnverhältnisse und schlechten Verpflegung weiter dezimiert werden.
Von hier werden die wenigen tausen,die übrig geblieben sind,in der Ural verlegt,wo sie in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden.Die Zahl der Überlebenden ist nach privaten Schätzungen höchstens 3 bis 5 Prozent.


Die Masse der in Krasn.-Armeisk untergebrachten Offiziere,von denen etwa 1800 die ersten Wochen überleben,wird am 1.3. in 21 Tagen mit einem Güterzug nach Kisnir (ostw. Kasan) gefahren,wobei etwa ein Fünftel stirbt.
Von hier schleppen sie sich in drei Tagen 80 Kilometer bis Jelabuga,einer Klostersiedlung und Bischofsitz am Unterlauf der Kama.
Hier gibt es die erste Entlausung,und die Russen tun alles,um des Fleckfiebers Herr zu werden.Trotzdem setzt wieder ein Massensterben ein,das etwa ein Drittel überlebt.Später werden nur noch wenige sterben.
Quelle:Stalingrad Tagebuch 1942/43 von F.Pickl

mfg
Josef

Offline md11

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Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #8 am: Mi, 02. März 2016, 22:37 »
Hallo,
hab hier einen Artikel gefunden von 2002 (Der Spiegel)
"Es wurde nur gestorben"

hier könnt ihr weiter lesen: http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/25940327

mfg
Josef

Offline kka67

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Re: Gefangenenlager der 6. Armee nach Stalingrad
« Antwort #9 am: Fr, 04. März 2016, 23:05 »
hallo Josef,

was du manchmal hervor kramst, woher auch immer !!!
immer wieder interessant,

Grüße Andreas

 


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