Autor Thema: Immer noch Funde von Kriegstoten  (Gelesen 6136 mal)

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Offline Thomas

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Immer noch Funde von Kriegstoten
« am: Fr, 18. November 2011, 17:52 »
17.11.2011 Quelle: Welt-Online

Rostock - Bauarbeiter haben bei Rostock einen russischen Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Darin waren noch menschliche Überreste und scharfe Munition.



Joachim Kozlowski steht in einer kleinen Grube auf einer Baustelle an der Rostocker Schleusenbrücke und begutachtet, was seine Mitarbeiter mit Schaufeln aus der Erde holen. Sie suchen nach Knochenresten am Fundort eines russischen Panzers, der am Donnerstag geborgen wurde. Der Umbetter des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge versucht herauszufinden, wer die Toten waren und will ihnen eine würdige letzte Ruhestätte verschaffen.
Bauarbeiter hatten die Metallteile am Vortag zufällig entdeckt und den Munitionsbergungsdienst verständigt. Der förderte die vordere Hälfte eines russischen Panzers aus dem Zweiten Weltkrieg zutage, das völlig verrostete Geschützrohr ist noch gut zu erkennen. «Das ist ein russischer Panzer, vermutlich ein T-34», sagt Sprengmeister Fred Tribanek, der für die Bergung zuständig ist.

Im Inneren seien noch Granaten, Handgranaten und Gewehrmunition gefunden worden. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe aber nicht bestanden. «Die Munition ist noch scharf, aber solange sie ruhig in dem Panzer liegt, passiert nichts», sagt er.
Derzeit stehe nicht fest, ob es sich bei den im Panzer gefundenen Gebeinen um Überreste von russischen oder deutschen Soldaten handele, sagt Kozlowski. Auch sei noch völlig unklar, ob die Knochen zu einem oder mehreren Toten gehören. «Normalerweise sind diese Panzer mit vier bis fünf Mann besetzt.» Nachdem die Identität geklärt und das Gebiet um den Panzer abgesucht sei, würden die Gebeine auf der Kriegsgräberstätte in Rostock beigesetzt. «Die zweite Hälfte des Panzers liegt auf der anderen Straßenseite, die muss auch noch untersucht werden», sagt er.
Für das Tief- und Hafenbauamt ist der Einsatz an der Schleusenbrücke etwas Besonderes. «Wir wussten, dass wir hier auf belastetem Gebiet arbeiten, aber mit einem Panzer haben wir nicht gerechnet», sagt Anja Koch. Rostock wurde am 1. Mai 1945 von vorrückenden sowjetischen Truppen besetzt. Nach Auskunft der Stadt ist die Straße, an der die Panzerreste gefunden wurden, damals ein Zufahrtsweg gewesen und daher als «Straße der Befreiung» bekannt.
Dennoch, so einen Fund habe er noch nie gehabt, sagt Tribanek kopfschüttelnd. Große Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg finde man häufiger, ganze Panzer eigentlich nie. Dann rollen die Panzerreste auf einem Tieflader davon ins Depot, um weiter untersucht zu werden.



« Letzte Änderung: Fr, 18. November 2011, 17:56 von Thomas »
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.
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Re: Immer noch Funde von Kriegstoten
« Antwort #1 am: Mo, 21. November 2011, 23:03 »
21.11.2011 Quelle: BZ-Berlin.de

Berlin Gruseliger Fund auf der Rütli-Baustelle



Beim Sporthallen-Neubau entdeckten Arbeiter Knochenteile auf dem Gelände der Neuköllner Schule.
Unheimliche Entdeckung neben dem Schulhof der Rütli-Schule in Neukölln. Beim Ausschachten eines Fundaments entdeckten Bauarbeiter menschliche Knochen.

Berlins bekannteste Problem-Schule wird gegenwärtig zur mustergültigen Bildungsstätte ausgebaut. Dazu gehört eine moderne Sporthalle. Bei den Arbeiten für den Neubau wurden jetzt die Knochenteile gefunden.

„Es sind wohl zusammen die sterblichen Überreste von drei Menschen“, glaubt Dr. Jörg Neumann, der die Bauaufsicht für das Projekt hat.

Die Bergung erfolgt in mehreren Etappen, weil es nicht nur bei wenigen Knochen geblieben ist. Auch Schuhe, Stiefel, Koppelreste und andere Bekleidungstücke kamen ans Licht. Außerdem eine leere Brieftasche, Kamm, Löffel, ein Parfümfläschchen, Glasreste und schließlich sogar gefährliche Funde. Neumann: „Wir entdeckten zwei Werfergranaten und einen chemischen Langzeitzünder.“

„Wir lassen nun alles sichern“, sagt Matthias Gille, Sprecher des zuständigen Stadtentwicklungssenats. Hinweise auf ein Verbrechen gibt es bislang nicht. Berlins oberster Rechtsmediziner, Prof. Michael Tsokos (44): „In Berlin werden auch heute noch häufig Opfer aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.“

Eine Identifizierung der drei Menschen scheint ausgeschlossen, da weder Personalpapiere noch Erkennungsmarken gefunden wurden. Man vermutet, dass es sich um drei Soldaten der Roten Armee handelt, die beim Kampf um Berlin ihr Leben verloren und gleich vor Ort begraben wurden.
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