Titel:Man wird nicht als Soldat geboren
Herausgeber:Konstantin Simonow
Verlag:Verlag Kultur und Fortschritt Berlin 1966 L.N.3-285/277/66
Erscheinungsdatum:1966 in der DDR
Seitenzahl:664
ISBN:
Sonstiges:Roman
Der Krieg ist immer schrecklich, für den Sieger ebenso wie für den Besiegten-
dieser Grundgedanke zieht sich durch den Roman, der das erfolgreich verfilmte
Werk "Die Lebenden und die Toten" unmittelbar fortsetzt.
Simonow gestaltet in ihm die furchtbare Stalingrader Kesselschlacht, die
mit dem Untergang von 300.000 deutschen Soldaten endete, aber auch
von der Sowjetunion hohe Opfer verlangte. Unmittelbaren Anteil am
schwererkämpften Sieg über die sechste deutsche Armee hat der ehemalige
Frontberichterstatter Sinzow. Er, der wie alle anderen "nicht als Soldat geboren"
wurde, hat sich zu einem fähigen Bataillonskommandeur entwickelt. Ihm und weiteren
Bekannten begegnen wir in diesem Roman wieder: General Serpilin und seinen Freund
aus dem Hauptquartier, Malinin, und der kleinen Ärztin Tanja, doch auch vielen
anderen Menschen, die der Krieg in seinen Strudel gerissen hat. Sie alle quält die Frage:
Wie konnte es geschehen, dass der Feind so tief in unser Land eindrang? Trotzdem
sind sie alle, mit Ausnahme weniger Schmarotzer, bereit, auch das letzte Opfer zu
bringen, um ihr Land zu befreien.
Ein besonderes verdienst Simonows ist, dass er und erstmalig künstlerisch glaubhaft mit
Stalin konfrontiert. Ungeschminkt, mit all seinen menschlichen Fehlern tritt dieser vor uns,
und wir begreifen die tragische Situation der Offiziere, die seine folgenschweren Irrtümer
sehen, die aber auch wissen, dass sie Stalin notfalls mit ihrem Leib gegen die eine Kugel
decken würden, weil sein Tod unabsehbare Folgen für das kämpfende Land hätte.
Ein spannungsgeladenes Buch, geschrieben mit noch größerer künstlerischer Eindringlichkeit
und in seiner kritischen Aussage noch weiter führend als die "Lebenden und die Toten.
(Text des schutzumschlages - Innenseite)