Autor Thema: Ruhe im Frieden  (Gelesen 626 mal)

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Ruhe im Frieden
« am: Mi, 07. August 2013, 18:16 »

Ruhe im Frieden
von Moritz Gathmann (PNN 06.08.2013)

Sie haben vergilbte Fotos dabei, die sich ähneln, und Todesnachrichten, in denen immer dasselbe steht: „... für Führer, Volk und Vaterland“. Wie zwei Geschwister auf einem Friedhof für deutsche Kriegsgräber ihren Vater finden – und merken, dass sie Kinder geblieben sind


Sie haben sehr lange gewartet. Warten müssen. „Ich kann einfach nicht den Schrei vergessen von meiner Mutter damals, als sie den Brief bekommen hat“, sagt Wolfgang Richter jetzt und beginnt zu schluchzen. Auch seiner Schwester Gisela Strache neben ihm kommen die Tränen. „Sieh ma Papa“, sagt sie und blickt auf das Gras zu ihren Füßen, „ham wa’s doch noch geschafft.“

Die Geschwister sind den weiten Weg aus Berlin-Britz bis nach Duchowschina gekommen, um ihrem Vater diesen Satz sagen zu können. 71 Jahre ist es her, dass Herbert Richter, Vater eines Sohnes, die Geburt der Tochter wird erwartet, im Alter von 30 Jahren auf der Straße von Smolensk nach Duchowschina auf eine russische Mine fuhr und starb. Nun stehen seine beiden Kinder an diesem heißen Augusttag inmitten einer leicht abfallenden, von Birkenwäldchen eingerahmten Wiese, über ihnen der weite russische Sommerhimmel, unter ihnen die Gebeine von 30 000 Wehrmachtssoldaten. Die Stelle, an der die sterblichen Überreste Herbert Richters liegen, ist durch einen Metallstift und ein Namensschildchen markiert. Die Kinder haben es gerade noch rechtzeitig geschafft, „wo wir selber schon fast am Ende stehen“. Und sie haben eine rosafarbene und eine rote Rose in den Boden gesteckt.

Um sie herum auf dem fünf Hektar großen Areal sitzen und knien alte Menschen aus Deutschland und aus Österreich im Gras und nehmen Abschied von denen, die sie nicht oder fast nicht gekannt haben.

In fünf Bussen sind Gisela Strache, Wolfgang Richter und weitere Soldatenkinder am Samstag von Moskau nach Smolensk gefahren worden und weiter zu einem Ort, an dem der 500 000. deutsche Soldat in Russland beigesetzt werden soll. Das ist auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière wichtig genug, um persönlich zu erscheinen. Die Drohnenaffäre hat er in der Hauptstadt zurückgelassen. Fünf Särge, bedeckt mit einer deutschen Fahne, stehen neben einer Grube in Duchowschina. Und vor dem Minister, auf grünen Plastikstühlen, haben der Kommandeur der russischen Landstreitkräfte, dem er für seine Unterstützung danken muss, sowie hunderte deutsche Rentner Platz genommen, die sich gerade von ihren Vätern verabschiedet haben.

Über die Soldaten zu sprechen, die für das Falsche gekämpft und ihr Leben dabei verloren haben, ist immer noch heikel. Bei einer ähnlichen Gedenkveranstaltung erlaubte sich ein Staatssekretär, von der „Schuld“ der Soldaten zu sprechen. Der Protest der Angehörigen war laut.

Mit dem großen Krieg im Osten sind die Deutschen noch nicht fertig, vor allem jene aus der Kindergeneration, die persönlich unter den Langzeitfolgen gelitten haben: den toten Vater, die Vertreibung, die Bombardierungen, die Vergewaltigungen nach dem Einmarsch der Roten Armee und schließlich die Teilung der Heimat. Aber in den Bussen nach Smolensk gibt es den Deutschlehrer aus Duisburg, der nach seiner Pensionierung für zwei Jahre nach St. Petersburg ging und an einer Schule deutsche Literatur unterrichtete. Es gibt da den Bayern aus Rothenburg ob der Tauber, der seit 1991 schon 30-mal in der Partnerstadt Susdal war und keine Zweifel hat: „I sog immer, von der Mentalität san die Russn uns näher wia die Franzosn.“

Aber viele haben auch Berührungsängste. „Russland“, sagt Richter, der mit seiner Familie im Sommer 1945 in den Gewehrlauf eines Rotarmisten schauen musste, weil sie ihre Tante nicht ausliefern wollten, „das ist für mich immer noch Feindesland.“ Richter schimpft später darüber, dass sein Minister ausdrücklich den Bürgern von Duchowschina dafür dankt, dass sie „ihre Herzen geöffnet“ und den Friedhof vor den Toren ihres Städtchens zugelassen haben. Mit den Worten des russischen Heeresführers Alexander Suworow mahnte de Maizière: „Der Krieg ist erst dann zu Ende, wenn der letzte Soldat begraben ist.“

Vor 70 Jahren war an ordentliche Bestattungen nicht zu denken. Die Gefallenen wurden von der sich zurückziehenden Wehrmacht auf zehntausende Friedhöfe verteilt und provisorisch begraben. So blieben die Gebeine von knapp eineinhalb Millionen Wehrmachtssoldaten in russischer Erde. Während Deutschland sich schon bald nach Kriegsende mit Ländern wie Frankreich und Italien darauf einigen konnte, die Soldaten auf Sammelfriedhöfe „umzubetten“, stieß der Volksbund Kriegsgräberfürsorge in der Sowjetunion auf Ablehnung. Die sowjetischen Behörden antworteten auf Anfragen knapp, aber eindeutig: Auf dem Gebiet der Sowjetunion würde es keine Gräber von deutschen Soldaten geben.

Aber die Deutschen wären ja nicht die Deutschen gewesen, hätten sie nicht auch während schwerster Kämpfe die Lage jeder Grabstätte exakt kartiert. Die Blockade endete erst 1992. Da fand Helmut Kohl mit Boris Jelzin zu einem Abkommen, das die Deutschen dazu verpflichtete, die russischen Kriegsgräber in ihrem Land zu pflegen, im Gegenzug sollten sie ihre eigenen Soldaten in Russland bergen und ihnen auf Sammelfriedhöfen eine würdige letzte Ruhestätte geben dürfen.

Für die Russen ist das ein wunder Punkt. Als die Deutschen nach 1992 kamen, ihre Toten bargen und begruben, fragten sich viele Russen plötzlich, wo eigentlich ihre eigenen Soldaten liegen. 26 Millionen Kriegstote hatte die Sowjetunion zu verzeichnen, aber weil die offizielle Erinnerung lange Jahre vor allem dem großen Sieg gelten sollte und nicht den Opfern, gibt es bis heute nur wenige Ehrenfriedhöfe. Oft wurden die toten Rotarmisten auf den Schlachtfeldern liegen gelassen oder notdürftig verscharrt, und dort befinden sie sich bis heute. Erst seit einigen Jahren gibt es immer mehr Studenten und Schüler, die sich freiwillig in Wolgograd, rund um St. Petersburg, in Rschew oder Kursk auf die Suche nach jenen machen, die ihr Land damals verteidigten. In Reschew etwa machten es die Bewohner zur Bedingung, dass ein russischer Kriegsfriedhof eingerichtet würde, bevor die Deutschen einen bekämen.

Das Feld bei Smolensk ist der letzte von 22 Sammelfriedhöfen, die der Volksbund in Russland eröffnet. Ein Mann, der sich dagegen sträubte, ist Alexej Rusakow. Der 60-jährige Russe trägt einen Schnauzbart, ist Kommunist und Mitglied des Bezirksrats. „Wir sind nicht Rschew“, sagt er in einem Hinterzimmer des Kinos von Duchowschina, in dem er sich einen Kaffee genehmigt. Er meint damit den großen Friedhof einige hundert Kilometer Richtung Moskau, den es schon seit 2002 gibt. „Da haben sich zwei Armeen ein Jahr lang abwechselnd über die Wolga gejagt“, sagt Rusakow. „Aber Duchowschina war zwei Jahre, zwei Monate und zwei Tage unter Besatzung, und die Menschen, die hier leben, haben die Gräueltaten der Deutschen miterlebt und erinnern sich daran.“ Rusakow berichtet von den 14 Dörfern im Bezirk Duchowschina, deren Bevölkerung von deutschen Einheiten bestialisch ermordet wurde, meist als Vergeltung für Partisanenangriffe. 38 000 Einwohner hatte der Bezirk vor dem Krieg, 1943 lebten noch 14 000 Menschen. Beim Einmarsch nahmen die Deutschen auch Rusakows Großvater mit. Die Familie sah ihn nie wieder.

Rusakow hat keinen Hass auf die Deutschen, aber er meint: „Die Zeit ist noch nicht gekommen.“ 2009, als die Pläne für den Friedhof bekannt wurden, initiierten er und seine Parteigenossen ein Referendum. Doch es wurde von den Behörden blockiert, und der damalige Bürgermeister unterschrieb schnell alle nötigen Papiere, um den Weg für den Friedhof frei zu machen.

Über die Straßen von Duchowschina patrouillieren an diesem Tag Sondereinheiten der Polizei, an Straßensperren werden Einheimische abgewiesen. „Sie haben Angst vor Störaktionen der Menschen“, sagt Rusakow. Dann führt er zu einem zweistöckigen Backsteinhaus und zeigt nach oben. In weißen, nur leicht verwischten Lettern ist dort noch heute „Kommandantur“ zu lesen. „Ein kleines Andenken an den Besuch Ihrer Vorfahren“, sagt Rusakow zum Abschied.

In den Bussen werden vergilbte Fotos herumgereicht, sie ähneln einander sehr. Der Vater beim Heimaturlaub mit dem Neugeborenen auf dem Arm. Der Vater im weißen Kampfanzug vor einem zugeschneiten russischen Bauernhaus. Die Briefe vom Kompanieführer mit den immer gleichen Versatzstücken: „... den Heldentod fand“, „von einem Granatsplitter getroffen und sofort tot“, „... besondere Beliebtheit bei den Kameraden“, „... für Führer, Volk und Vaterland“.

Die Idee hinter den großen Friedhöfen ist es, den Menschen einen Ort der Trauer zu geben, damit sie endlich mehr als die Todesurkunden und ein paar vergilbte Fotos haben, damit sie Abschied nehmen können und vielleicht ein Kapitel zu Ende geht. „Aber wissen Sie was“, hatte Wolfgang Richter schon vor seinem Aufbruch in Berlin, im idyllischen Garten seines kleinen Häuschens, gesagt, „die Zeit heilt die Wunden nicht. Je länger ich lebe, desto mehr reißt die Wunde auf, desto schmerzhafter wird der Gedanke an den Vater.“

Jetzt, 1500 Kilometer weiter östlich, als Richter langsam den staubigen Weg vom Friedhof zu den Reisebussen schreitet, ist er glücklich, dass er gekommen ist. Auch wenn er vor dem Besuch des Grabes tagelang Angst hatte und nun erschöpft ist.

Hat er in diesem Moment mit einem Kapitel abgeschlossen?

„Nee, glaub ich nicht“, sagt er.

Da kommen ihm wieder die Tränen. Er denkt an Mutters Schrei, an den Brief mit der Todesnachricht. Fünf Jahre alt war er damals, und seine Kindheit war vorüber.

Die Überreste von 70 000 Wehrmachtssoldaten werden einmal auf dem Friedhof von Duchowschina liegen. Damit wäre er der weltweit größte deutsche Soldatenfriedhof. Bis 2018 ist die Sucharbeit des Volksbundes finanziell gesichert, dann wird wohl der Großteil derer gefunden sein, die nach all den Jahren noch zu finden waren.

Ein altes russisches Mütterchen im geblümten Kopftuch steht während der gesamten Zeremonie ein paar Meter vom Mikrofon entfernt. Sie hat es als eine der wenigen aus Duchowschina durch die Absperrung geschafft. 1937 wurde sie in einem nahen Dorf geboren. „Franz und Wilhelm“, wie sie sich erinnert, hatten in ihrem Haus Quartier bezogen. „Sie waren gut zu uns, andere waren Bestien“, erzählt sie. Vielleicht würde sie gerne mit einem der vielen Deutschen sprechen, die in ihre Heimat gekommen und so alt sind wie sie selbst. Aber wie? Nach fast drei Stunden macht sie sich ruhigen Schrittes auf den Heimweg, vorbei an einem Spalier russischer Soldaten.

Im Museum von Duchowschina gibt es für ein paar Rubel eine Broschüre über die Gräueltaten der Deutschen zu kaufen. Finanziert wurde sie von den Hinterblieben der Ermordeten. Der erste Satz lautet: „Je weiter die Schreckenszeit des Krieges zurückliegt, desto schärfer wird die Erinnerung.“
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.
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Re: Ruhe im Frieden
« Antwort #1 am: Do, 08. August 2013, 18:02 »
Beitrag vom Volksbund:

Die Geschichte wirkt fort

Einweihung der deutschen Kriegsgräberstätte Duchowschtschina am 3. August

5. August 2013 Martin Dodenhoeft

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière im Gespräch mit Angehörigen und Volksbund-Mitarbeiter Robert Zaka

Ein denkwürdiger Moment, ein denkwürdiger Tag: Am 3. August weihten Deutsche und Russen am Rand der kleinen Stadt Duchowschtschina 60 Kilometer östlich von Smolensk gemeinsam den 22. und damit letzten Sammelfriedhof für deutsche Kriegstote in Russland ein. Über 70 000 Kriegstote sollen hier nach Abschluss der noch einige Jahre andauernden Umbettungen einmal ruhen. 30 513 sind es schon, geborgen aus den Gräbern auf den umliegenden Schlachtfeldern im sogenannten „Mittelabschnitt der deutschen Ostfront“. 16 300 Namen sind bekannt und auf Granitstelen dokumentiert. Weitere Namen werden demnächst beschriftet.

Erinnerung an den Krieg

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière dankte in seiner Gedenkansprache Russland und seinen Bürgern für ihre Versöhnungsbereitschaft. Denn schließlich – und das betonte auch Reinhard Führer, der Präsident des Volksbundes – hatten die Deutschen im Juni 1941 die Sowjetunion angegriffen. Die unzähligen Toten sind bis heute nicht vergessen, besonders nicht im Gebiet um Smolensk, das unter den Kämpfen und der deutschen Besatzung schwer gelitten hatte. Damals wurde auch der Ort Duchowschtschina vollständig zerstört – so wie übrigens schon einmal in seiner Geschichte, 1812 im „Vaterländischen Krieg“ gegen Frankreich.

70 Jahre liegen die furchtbaren Kämpfe des Zweiten Weltkrieges in diesem Gebiet nun schon zurück. Die Häuser sind wieder aufgebaut. Über 4 200 Menschen leben in der Stadt. Außer dem russischen Soldatenfriedhof und dem neuen deutschen Friedhof erinnert hier nichts mehr an den Krieg. Anders aber ist es in den Köpfen der Menschen. Die Geschichte wirkt fort. „Nie werden wir das unermessliche Leid vergessen, das den Menschen unseres Volkes – auch von denen, die hier liegen – angetan wurde“, sagte Igor Skobelew, Vizegouverneur des Gebietes Smolensk. Man dürfe aber nicht nur an die Vergangenheit denken – und nie dürfe man sich von Gefühlen der Rache und des Hasses leiten lassen! Dann fügte er einen Satz hinzu, der wahrscheinlich bei all den vielen Gedenkreden in den vergangenen zwanzig Jahren in Russland so noch nie gefallen ist: „Wir dürfen anderen keine Schuldgefühle aufzwingen.“

Versöhnung ist ein Prozess

Versöhnung ist mehr ein Prozess als ein Ziel. Sie lässt sich jedenfalls nicht erzwingen, und sie bedarf des guten Willens der Betroffenen. Dabei gibt es Fortschritte, und es gibt Rückschläge. Die fast 15 Jahre alte Geschichte der Suche nach einem Friedhofsstandort im Raum Smolensk ist dafür ein Beispiel. Der Präsident des Volksbundes fasste es so zusammen: „Viele Steine waren aus dem Weg zu räumen. Aber der gemeinsame Wille führte zu diesem guten Ergebnis!“, und: „Dass wir diesen Tag erleben dürfen, verdanken wir in erster Linie der Versöhnungsbereitschaft der russischen Bevölkerung.“

Und diese Bereitschaft existiert auch auf offizieller, staatlicher Seite. „Unsere Aufgabe besteht gerade darin, die Lehren der Geschichte zu beherzigen und daraus die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Solche Tragödien dürfen sich nie mehr wiederholen. Wir teilen das Motto Versöhnung über den Gräbern!“ Dies ergänzte Generaloberst Wladimir Tschirkin, Oberbefehlshaber der russischen Landstreitkräfte. Er erinnerte an die seit den Genfer Abkommen geltende Verpflichtung, den Kriegstoten würdige Ruhestätten zu geben und würdigte vor allem die vorbildliche Erhaltung der sowjetischen Kriegsgräber in Deutschland durch die deutsche Seite.

So dürfte zutreffen, was Thomas de Maizière so zusammenfasste: „Die Bedeutung der Kriegsgräberfürsorge für die Völkerverständigung kann kaum hoch genug eingeschätzt werden.“

Zwischenziel erreicht – die Arbeit geht weiter

Sicher die meisten der über 300 Menschen, davon 200 aus Deutschland, erlebten zum ersten Mal eine Einweihungszeremonie auf einer deutschen Kriegsgräberstätte mit. Dies wird es in Zukunft in dieser Form nicht mehr oft geben. Denn nach der Einweihung des Friedhofs in Duchowschtschina stehen nur noch wenige Neubauprojekte in Südosteuropa auf der Liste des Volksbundes.

In Duchowschtschina setzte der Volksbund während der Einweihungszeremonie fünf deutsche gefallene Soldaten bei. Vier von ihnen sind namentlich bekannt:
Richard Sennecke (geb. 12.9.1905 in Stettin)
Hugo Blankenburg (geb. 15.7.1913 in Witterda)
Günter Ulrich (geb. 2.12.1924 in Berlin)
Werner Zupp (geb. 26.6.1924 in Köslin)

Einer von ihnen ist der fünfhunderttausendste Kriegstote, den die Volksbundmitarbeiter in Russland, Weißrussland und der Ukraine geborgen und würdig bestattet haben. Leider hat der Volksbund bisher zu niemandem aus ihren Familien Kontakt.

Seit dem politischen Umbruch in den für ihn bis dahin für den Volksbund weitestgehend unzugänglichen ehemaligen Ostblockländern wurden insgesamt schon rund 775 000 Kriegstote umgebettet. Diese Arbeit der deutschen Kriegsgräberfürsorge ist allerdings noch lange nicht beendet. Sie wird teilweise sogar noch schwieriger. Das sprach Thomas de Maizière an, als er sagte: „Auch wenn wir heute schon den fünfhunderttausendsten Kriegstoten beigesetzt haben, dürfen wir nicht vergessen: Hunderttausende liegen noch in deutscher und russischer Erde. Viele werden wohl niemals geborgen werden.“

Und auch diese Worte des Ministers sollen erwähnt sein: „Der Volksbund hat sich große und bleibende Verdienste erworben – dafür gebühren ihm Respekt und Anerkennung.“

Die Arbeit bedarf deshalb mehr denn je der Unterstützung durch die Bundesregierung und die Bevölkerung. Wir sind sicher, dass sich die Anerkennung der Verdienste des Volksbundes nach den Bundestagswahlen im September 2013 auch in einer bedarfsgerechten Fortsetzung der finanziellen Unterstützung durch die neue Bundesregierung niederschlagen wird.
« Letzte Änderung: Do, 08. August 2013, 18:20 von Thomas »
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Offline Thomas

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Re: Ruhe im Frieden
« Antwort #2 am: Do, 08. August 2013, 18:16 »
Übernommen in die Datenbank

id 37687
Nachname: Sennecke 
Vorname: Richard
Geburtsort: Stettin 
Geburtsdatum: 12.09.1905
Todesdatum: 11.02.1943
Todesort: Lomnja
ursprüngliche Grablage: Roslawl - Rußland 
gesichertes Grab: Rußland-Duchowschtschina - KGST 
Grablage: Auf dem Friedhof
letzter bekannter Dienstgrad: Gefreiter

id: 37688
Nachname: Blankenburg 
Vorname: Hugo
Geburtsort: Witterda 
Geburtsdatum: 15.07.1913
Todesdatum: 25.05.1942
Todesort:  Krapnoinskaja
ursprüngliche Grablage: Roslawl - Rußland 
gesichertes Grab: Rußland-Duchowschtschina - KGST 
Grablage: Auf dem Friedhof
letzter bekannter Dienstgrad: Obergefreiter

id: 37689
Nachname: Ulrich 
Vorname: Günter
Geburtsort: Berlin 
Geburtsdatum:  02.12.1924
Todesdatum: 11.02.1943
Todesort:  Lomnja
ursprüngliche Grablage: Roslawl - Rußland 
gesichertes Grab: Rußland-Duchowschtschina - KGST 
Grablage:  Auf dem Friedhof
letzter bekannter Dienstgrad: Schütze

id: 37690
Nachname: Zupp 
Vorname:  Werner
Geburtsort: Köslin 
Geburtsdatum: 26.06.1924
Todesdatum: 11.02.1943
Todesort: Lomnja
ursprüngliche Grablage: Roslawl - Rußland 
gesichertes Grab: Rußland-Duchowschtschina - KGST 
Grablage:  Auf dem Friedhof
letzter bekannter Dienstgrad: Schütze 

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