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Die Unmenschlichkeit des Krieges

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md11:
So heißt der Titel des Buches Herausgegeben von Stefan Schmitz.
Ein Manuskript über die  Kriegserlebnisse vom Wehrmachtsoldat Willy Peter Reese,war beim Regiment 279 der 95.I.D.
Teilnahme an zahlreichen Gefechten,unter anderem in Weißrussland und der Umgebung des Tim westlich von Woronesh.
Wenige Monate nach seiner Rückkehr an die Front wird der Obergefreite
Reese zu Beginn der sowjetischen Sommeroffensive in der Nähe von Witebsk,gut 500 Kilometer westlich von Moskau,vermisst.
Hab mir das Buch letztes Jahr gekauft,es hat mich sehr erschüttert über seine ganzen Erlebnisse,war schockiert!
Hat jemand schon das Buch von Euch gelesen?
mfg
Josef

zirkulon:
Mir selber seltsam fremd. Die Unmenschlichkeit des Krieges. Russland 1941-44. Hrsg. v. Stefan Schmitz

. 283 S.,. Fotos, Faks. u. Dok. auf 16 Taf. sowie 1 Übers.-Kte.

"Nicht nur das Paradies, auch die Hölle ging uns verloren". Willy Peter Reese ist erst zwanzig Jahre alt und will Schriftsteller werden, als er zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt wird. Von 1941 bis 1944 schreibt er auf,was er erlebt - unbarmherzig gegen sich selbst und mit unverstelltem Blick. Entstanden ist so ein Bekenntnis von bedrückender Intensität . .

In die Suchmaske:  Die Unmenschlichkeit des Krieges   eingeben und schon wird Euch geholfen.
Gibt es HIER zu kaufen, gebraucht oder auch noch neu, ab ca. 7,00 (T)euronen

Quelle: Text und Bild http://www.zvab.com
Danke Josef für den Tip. Wie Du "siehst" werd ich es demnächst lesen.
Gruß
Michael
P.S. Hab´s mir grad bestellt..

zirkulon:
Ich hab´s mittlerweile durchgelesen. Ist wirklich empfehlenswert. Mal was anderes als die Tagebuchartigen Sachen die man so zu sehen bekommt. Das ganze Elend literarisch aufgearbeitet und zum Teil übelst unter die Haut gehend. Schildert nicht nur die Kämpfe, sondern zeigt auch auf, was mit den Soldaten in psychischer Hinsicht passiert. KEIN Heldentum, KEINE Kameradschaft mehr, zum Teil OHNE Gnade gegenüber der Bevölkerung... dann wieder den Blick auf die mögliche, spätere Rache.... Viel persönliches Gefühl und Eindrücke des Willy Peter Reese.


--- Zitat ---Ein Schlag im Rücken warf mich zu Boden. Ich riß mich empor, fühlte, wie das Blut die Hüfte herabrieselte, warf Gewehr und Koppel fort und hetzte weiter.
Zwischen den wenigen Überlebenden hielt ich ein. Wir waren die Letzten, schon aufgegeben. Ich riß den Rock herunter und zog den Splitter aus der Haut. Ein Pflaster mußte als Verband genügen. Ich nahm das Gewehr eines Toten und steckte Munition in die Taschen.
Wir gingen zum Gegenstoß vor, dreißig Soldaten gegen eine unbekannte Übermacht. Sturmgeschütze rollten heran und bogen zur Seite ab, wo der Einbruch noch tiefer war.
Aufrecht gingen wir durch die Gärten, an Toten und Verwundeten vorbei, Deutschen und Russen. Am Getreide trocknete das Blut.
Die Sonne stürzte zur Nacht. Die meisten unserer Kampfgruppe fielen. Wir erreichten wieder unser Geschütz. Nach Sekunden schon begannen wir wieder zu schießen. Die letzten Russen flohen an uns vorbei.
Der Kampf war zu Ende.-
Zwischen Leichen hielten wir Wacht. Stunde um Stunde. Meine Wunde schmerzte, doch ich lebte. Die Russen wußten nicht, wie Wenige wir waren, als wir den verzweifelten Sturmlauf wagten, wie Wenige nun zu Tode erschöpft in ihren Löchern lagen und in die Finsterniss starrten. In unserer Stellung blieben wir beide allein.
Reserven trafen ein. Wir konnten unser Geschütz in eine Lauerstellung zurückziehen. Da kamen wir an den Toten vorbei, die man dort zusammengetragen hatte, vom Feuerschein eines brennenden Hauses und den Fackeln der Leuchtkugeln fantastisch erleuchtet.
Rostbraune Blutflecken verkrusteten auf den Uniformen. Schwarzrot klebte das Blut an zerfetzten Gesichten, hing in verwirrten Haaren, an zerschossenen Stahlhelmen. Verkrampfte Fäuste streckten sich sinnlos empor und warfen drohende Schatten. Lose Glieder lagen notdürftig an blutleere Leiber gefügt. Ein Kopf grinste allein neben einem Zaun, Zwei, deren Verletzungen die Dunkelheit verbarg, lagen sich gegenüber wie im geisterhaften Gespräch. Im Flammenschein gewannen die toten Augen ein geheimnisvolles, wildes Leben. Ein Lachen aus Licht und Schatten zuckte um stumme Münder, im Todesschrei erstarrt, oder ein hämisches Grinsen, ein verbissener Trotz flog um gepreßte Lippen. Andere Köpfe waren nur noch eine Masse von Knochen, Blut und Hirn. Aus aufgerissenen Bäuchen quollen die Därme.
Schweigende Soldaten umstanden die regungslose Versammlung. Wir falteten die Hände................................
Am nächsten Tage wurden sie verscharrt, und als man die Birkenkreuze auf die Hügel setzte, wußte keiner mehr, ob der Name dem Aas darunter angehörte, in dem nun schon Hitze und Würmer arbeiteten und woraus bald Moos wuchs und das Gras. Die russische Erde nahm leicht alle Leichname auf, - die ihrer Söhne und auch die der fremden Soldaten.......
--- Ende Zitat ---


Michael

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