Autor Thema: Hitlers letzter Soldat im Reichstag  (Gelesen 1145 mal)

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Offline zirkulon

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Hitlers letzter Soldat im Reichstag
« am: Di, 05. Juni 2007, 14:53 »
Titel: Hitlers letzter Soldat im Reichstag
Herausgeber: Georg Mattke
Verlag: Arrival Verlag Eberswalde
Erscheinungsdatum: Oktober 2004
Seitenzahl: 153
ISBN: 30936997-07-1
Sonstiges:

In diesem Buch sind die wahren Erlebnisse eines 17 jährigen festgehalten, der bis zum bitteren Ende des Krieges die schwersten Kämpfe um den Reichstag miterlebt hat!
einer der letzten Augenzeugen aus dieser Zeit schildert hier ein Stück deutsche Geschichte, wie sie sich wirklich zugetragen hat...

Gruß
Michael
« Letzte Änderung: Di, 05. Juni 2007, 14:57 von zirkulon »
Bei allen von mir erstellten Beiträgen berufe ich mich auf :
Artikel 5, GG der BRD.
Artikel 11, Charta der Grundrechte der EU.
Artikel 19, Menschenrechtscharta der UN.

Was Du nicht willst dass man Dir tu,
das füg´ auch keinem Andern zu

Offline zirkulon

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Re: Hitlers letzter Soldat im Reichstag
« Antwort #1 am: Di, 05. Juni 2007, 15:18 »
Auszug:

Am späten Abend oder in der Nacht zum 1. Mai meldete sich zum ersten Mal der Feind über uns. Zunächst hörten einige in der Nähe des bereits erwähnten Deckendurchbruchs eine fremde Sprache - die Sprache des Feindes. Dann wurde die erste Handgranate durch das Loch geworfen und detonierte. Aber diese hatte keine große Wirkung. Einige erlitten leichte Verletzungen an den Händen oder im Gesicht. Die Sanitäter konnten beim Kerzenschein allen Verwunderten helfen. Wie von selbst rückte jeder aus der Gefahrenzone weg. Das Ganze wiederholte sich noch zweimal. Am Morgen des 1. Mai gab es noch einmal ein gewaltiges Feuer aus leichten Artilleriegeschützen und aus Panzern auf den Reichstag. Auch wir bekamen noch Verstärkung durch Soldaten, die mit Mg´s, Karabinern und Panzerbüchsen bewaffnet waren. Unsere Etage war wieder gut besetzt. Wir selbst hatten ja immerhin noch Zwei Zentimeter Klakgeschütze und einige Maschinengewehre neben den Sturmgewehren.

So etwa gegen 10:00 Uhr begann dann der Sturm, von dem so viel geschrieben wurde. Zunächst bewegten sich noch deutsche Soldaten, in einer Breite zwischen Tiergarten und der Spree kämpfend. Diese Bewegungen waren zunächst nur mit den Ferngläsern zu beobachten, aber dem Gefechtslärm entsprechend war anzunehmen, dass ein erbitterter Kampf tobte. Es war eine ganze Zeit vergangen da konnten wir von unserer Position aus bereits die ersten Russen in ihren, für uns fremden, sandgrauen Mänteln näher kommen sehen. Die deutschen Soldaten zogen sich immer weiter zurück, sie standen etwa 200 Meter vor dem Reichstag. Ausgerüstet waren sie noch mit Maschinengewehren, Handfeuerwaffen und ein paar leichten Geschützen, die mit menschlicher Kraft in Stellung gebracht wurden. Doch sie konnten damit nicht mehr Eingreifen, es fehlte die Munition. Die Russen dagegen verstärkten ihre Aktivitäten. In dem Moment griffen die Russen in der Etage über uns, die scheinbar Verstärkung erhalten hatten, in das Gefecht ein und beschossen die sich zurückziehenden deutschen Soldaten, die dadurch hohe Verluste erlitten. Jetzt waren die Russen so Nahe, dass wir eingreifen konnten und unsere Waffen sie erreichten. Immerhin hatten wir eine erhöhte Position und schossen zielgerichteter. Jetzt erkannten wir auch die einzelnen russischen Soldaten. Sobald sie sich erhoben, wurde geschossen. Die Offiziere liefen zwischen den Reihen und drängten die Soldaten, vorwärts zu stürmen.

Wir hatten nun unsere Angst vergessen, es ging ums Überleben. Jeder dachte, er oder ich! Es lief alles wie im Film ab.

Gegen 14:00 Uhr am 1.Mai 1945 wurde der Angriff abgebrochen, etwa zweihundert Meter vor dem Reichstag. Wir waren nun hellwach und bestrebt, unsere Position zu halten. Es fing an, dunkel zu werden, doch es tat sich nichts. Plötzlich war der Plenarsaal voller Feinde. Sie feierten, schrien laut und feuerten mit ihren Waffen. Im Schutz der Dunkelheit und mit Hilfe der Russen, die bereits in der oberen Etage waren, konnten sie ungesehen in den Reichstag kommen

Während des Kampfes tagsüber hatten auch wir große Verluste erlitten, besonders durch die Granaten, die durch die Fenster immer ihr Ziel erreichten. Aber auch die Geschosse der Handfeuerwaffen des Gegners kosteten vielen das Leben. Wir waren noch etwa 40 Mann, davon 15 Kameraden aus unserer ehemaligen Einheit und eine Flakhelferin aus unserer ehemaligen fünften Batterie. Unter diesen Umständen regierte die Angst, aber auch der Wille, unsere Heimat, unsere Familien wiederzusehen. Wir hielten immer noch das linke Treppenhaus, vor dem Reichstag stehend gesehen, in unserer Hand. Das Erdgeschoss, also der Plenarsaal, und die zweite Etage waren mit dicken Eisentüren verschlossen, die bisher keiner gewaltsam geöffnet hatte. Die Treppe, die wir noch hielten, führte in den Keller. Über diese Treppe gingen wir alle mit unseren Waffen und der noch verbliebenen Verpflegung und Ausrüstung so leise wie möglich in den Keller, wo sich bestimmt schon über 100 Soldaten befanden. Wir hörten die Russen hinter den Türen. Sie feierten, eine Harmonika spielte und sie tobten. Sie bemerkten uns nicht...

Gruß
Michael
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