Autor Thema: Post aus der Hölle  (Gelesen 1409 mal)

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Offline md11

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Post aus der Hölle
« am: Di, 31. Oktober 2006, 22:13 »
Mit 23 Jahren zog der Amerikaner Gary Canant in den Vietnam-Krieg,drei Wochen zuvor hatte er geheiratet,dann schrieb er Briefe an Maxie,seine Frauz,jeden Tag einen.
Jetzt,38 Jahre später,holte Canant seine Briefe aus dem Schuhkarton,scannte sie ein und stellte sie ins Internet-vor kurzem wurde sein Sohn in der Irak abkommandiert,da kamen Canants Erinnerungen wieder hoch.Dearmaxie.com heißt seine Internet-Seite,jeden Tag gibt es einen neuen Brief zu lesen,neun Monate lang.Canant hatte noch Glück gehabt damals,er musste kaum kämpfen.Sein Job war es,Kondolenzbriefe an die Angehörigen der gefallenen Kameraden zu verfassen,mitfühlend,ohne Tippfehler und mit heroischen Details.In seiner privaten Post an Maxie allerdings ändert sich allmählich sein Tonfall,er wird bitterer,Canant weiß immer weniger,was er dort soll.Durch den Irak-Krieg wurde Canant wieder an seine alten Briefe erinnert-die ersten Zeilen seines Sohnes aus dem Irak klangen genauso wie seine eigenen aus Vietnam:"Hallo Mum und Dad,mir geht es gut,ich bin gut angekommen."
Auf dearmaxie.com hat canant nun auch eine Rubrik für die Irak-Briefe eingerichtet.
Gruß
Josef
« Letzte Änderung: Mo, 01. September 2008, 19:40 von Impuls »

 


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