Autor Thema: Mosonmagyaróvár, Komitat Győr-Moson-Sopron  (Gelesen 1138 mal)

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Mosonmagyaróvár, Komitat Győr-Moson-Sopron
« am: So, 10. Februar 2008, 16:19 »
9200 Mosonmagyaróvár

Denkmal des Ungarnaufstandes 1956 in Mosonmagyarovar / Ungarn

In ihrer Hoffnung auf eine antistalinistische Wende bestärkt, wuchs die ungarische Protestbewegung rasch an.
Am 23.Oktober demonstrierten in Budapest über 100.000 Menschen gegen die stalinistische Führung, für die nationale Eigenständigkeit, d.h. gegen die Einflussnahme der Sowjetunion auf die ungarische Politik, für den Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn, für demokratische und wirtschaftliche Reformen und für freie Wahlen; außerdem forderten sie die Freilassung politischer Häftlinge und die Abschaffung der Zensur.

Zahlreiche Demonstranten belagerten die Rundfunkgebäude; ein Stalindenkmal, Symbol der Diktatur, wurde vom Sockel gerissen und der Kopf des Diktators durch die Stadt geschleift. Es kam zu Schießereien zwischen Sicherheitspolizei und Aufständischen; einige Armee-Einheiten schlossen sich den Aufständischen an, und schließlich griff auch die ROTE ARMEE ein, wurde aber wenig später, als sich die Lage zuspitzte, wieder aus Budapest abgezogen. Um die Situation zu beruhigen, war noch in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober der bei der Bevölkerung sehr populäre IMRE NAGY zum Ministerpräsidenten und am 25. Oktober JANOS KADAR zum Generalsekretär der Partei ernannt worden.

Trotzdem ging der Aufstand weiter; die Forderung nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurde immer vehementer.

JURIJ ANDROPOW, der sowjetische Botschafter in Ungarn, signalisierte die Bereitschaft der UdSSR, ihre Truppen abzuziehen, verhielt sich im Ganzen jedoch abwartend; gleichzeitig wurden die sowjetischen Truppen an der ungarisch-russischen Grenze und im Landesinneren verstärkt. Nagy stellt sich nun offen auf die Seite der Aufständischen, die in einigen Städten bereits die Macht übernommen hatten, und erklärte am 1. November den Austritt Ungarns aus dem Warschauer Pakt und die Neutralität seines Landes.

Am 4. November bildete KADAR, der inzwischen mit NAGY gebrochen und Verhandlungen mit Moskau aufgenommen hatte, eine Gegenregierung. Am selben Tag stießen sowjetische Panzereinheiten nach Budapest vor, und am 7. November war der Aufstand blutig niedergeschlagen.
Etwa 25 000 Ungarn wurden bei den Kämpfen getötet, 2 000 Aufständische wurden zum Tod verurteilt und etwa 20 000 zu zum Teil langjährigen Haftstrafen.

Beinahe 200 000 Ungarn flüchteten über Österreich ins westliche Ausland. Im Jahre 1989 wurde der Aufstand rehabilitiert.
Schon im Sommer 1956, als die ersten Unruhen in Budapest begannen, kamen die ersten Flüchtlinge über die ungarisch-burgenländische Grenze. In den folgenden Monaten schwoll der Flüchtlingsstrom weiter an.
Allein in der Nähe von Andau, wo der Einser-Kanal die Grenze bildet, kamen rund 70.000 Ungarn nach Österreich.
Als Übergang benützten sie eine schmale Holzbrücke, die als "The Bridge At Andau" sogar zu literarischen Ehre kam. (James A. MICHENER, 1957)

Quelle: Museum Online Archiv 1998
« Letzte Änderung: Sa, 22. Februar 2020, 18:35 von kka67 »
" Tradition ist die Flamme hüten und nicht die Asche bewahren "
Grüße aus Wien

 


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