Autor Thema: Die Reitende Artilleriedivision Nr.2  (Gelesen 36640 mal)

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"Einen von 128 Gefallenen"
« Antwort #40 am: Do, 23. August 2007, 15:56 »
"Einen von 128 Gefallenen der RAD 2" habe ich beim Kriegerdenkmal in Lassee in der Auflistung der Namen gefunden.

MARAK Josef R.A.D.2  + 14.IV.1916

In der Zeit von 1914 – 1918 sind 15 Offiziere, 24 Unteroffiziere und 89 Kanoniere gefallen.
« Letzte Änderung: Mi, 09. Juni 2010, 16:04 von Adjutant »
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Re: Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #41 am: Do, 11. Oktober 2007, 10:01 »
Die Offiziere der RAD 2 lt.Schematismus im Jahr:1910, 1912, 1913


« Letzte Änderung: Mi, 09. Juni 2010, 16:03 von Adjutant »
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Re: Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #42 am: Do, 11. Oktober 2007, 10:14 »
Artilleristische Hilfe zur rechten Zeit.

Eine Episode aus der Geschichte der (Wiener) Reitenden Artillerie-Division Nr. 2
(18. Oktober 1914)

Von Gm.d. R. Karl Chevallier Hervan-Kirchberg

Die Geschichte der „Wiener Reitenden“ ist reich an ruhm- und erfolgreichen Episoden. Von Kriegsbeginn an, wo sie sich schon in den ersten größeren Kämpfen, bei Krasnik, das volle Vertrauen der Kameraden der 3. A.D., bei welcher sie eingeteilt war und ihres Kommandanten, des ritterlichen FML. Ritter von Brudermann erringen konnte (der damalige Generalstabschef der 3. K.Div. Obst. Von Dranoni berichtet hierüber in Folge 36 der österreichischen Wehrzeitung vom 21.09.1928 anläßlich der Enthüllung der Gedenktafel für die Reit. Art. Division 2: „Am 17. August, unserem ersten großen K, standen die Batterien in stundenlangem Kampfe gegen überlegene feindliche Artillerie. Unser Stab, nach damaligen Grundsatz bei gruppenweiser Gefechtsführung, in der Artilleriestellung. Ruhig, wie wirklich auf dem Schieß- und Exerzierplatze, vollzog sich der Dienst in den Batterien, galoppierten die Munitionswagen der Kolonnen, neue Munition heranbringend, durch das starke gegnerische Feuer. Unter geschickter Ausnützung eines örtlich anschließenden Waldes attackierten Kosaken die Flügelbatterie Gürtler (Batterie Nr. 1). Im Walde durch die sofort anreitende Bedeckungsschwadron, im Freien durch das eigene Geschützfeuer, wurde der Angriff vollkommen abgewiesen. Von diesem Tage datierte das Vertrauen des Divisionärs in seine Batterien“.) über den russischen und rumänischen Feldzug, bis zum bitteren Ende, das die zu einem Regimente mit gemischter Ausrüstung – aber leider schon mit unberittener Bedienung – ausgestaltete „Wiener Reitende“ in den Bergen Tirols traf – wo sie nicht minder entsprach, wie in den unübersehbaren Ebenen Russlands. Das Regiment stand damals allerdings nicht mehr unter meinem Befehle. Im Sommer 1915, nach meiner Abkommandierung zur Generalstabsdienstleistung, hatte Mjr. V. Höpler der Rt. Art. Div. Nr. 5 das Kommando übernommen und bis zum Schlusse mit Auszeichnung geführt

Die Episode, die hier hervorgehoben werden soll, war ganz besonderer Art. Sie bot der Division Gelegenheit, unter Ausnützung ihrer Beweglichkeit, schwer bedrängte Infanterie im Augenblicke höchster Gefahr nicht nur zu unterstützen, sondern einen drohenden Misserfolg in einen halben Erfolg zu verwandeln und sie gab ihr Gelegenheit, diese Hilfe der Infanterie des Bundesgenossen zu gewähren und ihr so vor Augen zu führen, was österreichische Artillerie wert und was sie zu leisten imstande war. Das wog, im bekannt kritischen Urteile der reichsdeutschen Kameraden, besonders schwer.

Es war anlässlich der zweiten Herbstoffensive der Verbündeten in Russischpolen und Mittelgalizien. Die k. u. k. 1. und deutsche 9. Armee unter GD. v. Mackensen strebten der mittleren Weichsel zu, als sich dort und bei Warschau eine gewaltige russische Übermacht zum Gegenangriffe auf die weit auseinander gezogene deutsche 9. Armee zusammenballte. Zu deren Unterstützung wurde österreichischerseits das Kavalleriekorps FML. Hauer (3. und 7. K.D.) von der k. u. k. 1. Armee zur deutschen 9. in Marsch gesetzt. Diese zog die 7. K.D. gegen ihren nördlichen Armeeflügel, die 3., bei welcher unsere Batteriedivision eingeteilt war, in der allgemeinen Richtung auf Gòra Kalwaria vor, um den südöstlichen Flügel der gegen Warschau im Angriffe befindlichen Armeeteile gegen die Weichsel zu decken und den Angriff nach Möglichkeit zu unterstützen.  Im Verfolg dieser Aufgabe traf das Gros der Kaiserbrigade (H.R. 1 und U.R. 4) unter Gm. Ritter von Urzyn-Pruszinski nach einem langen, anstrengenden Marsche auf sandigen Wegen, in welchen die Räder der schwer bepackten Geschütze und Munitionswagen tief einsanken, gegen Nachmittag des 18. Oktober bei Piasezno (30 km südlich Warschau und 10 km westlich der Weichsel) ein. Hier erhielt sie den befehl, in den Kampf der gegen die Weichselniederung im Angriff befindlichen deutschen 87. Brigade unterstützend einzugreifen. Der Angriff hatte sich gegen den sich ständig verstärkenden übermächtigen Feind festgelaufen. Die Batterien Nr. 1 (Hptm. Gürtler) und 2 (Oblt. Schwab) - die Batterie Nr. 3 war bei einer anderen Kolonne detachiert – eilten unter meinem Kommando in schärfster Gangart auf das Gefechtsfeld, um die in der Gegend von Szarnòw uns angewiesenen Stellungen rasch zu erreichen. Dort harrte unser aber eine böse Überraschung. Es war nämlich den Russen einstweilen gelungen, die Deutschen bei Czarne zu durchbrechen und sie drängten diesmal – ausnahmsweise! – schärfstens gegen Westen nach.

Die Lage war kritisch. Weniger für uns – wir konnten ja umkehren und zum Teufel fahren. Ich war den Batterien doch ein gutes Stück voraus und da bisher russische Kavallerie die Weichsel noch nicht übersetzt hatte, hätte uns der Feind, trotz unserer müden Pferde, nicht einholen können. Aber umso kritischer war die Lage für die deutschen Truppen. Weit und breit war für sie, außer den sechs zur Stelle befindlichen schwachen Schwadronen unserer Kavalleriebrigade, keine Pferde mehr zur Hand. Und wenn es der 87. J.Brig. nicht gelang, sich vom Feinde zu lösen, zu sammeln und einen neuen Widerstand aufzurichten, so war der Ostflügel der gegen Norden angreifenden Deutschen, die mit fünf Divisionen zwölf russische angingen, im Rücken bedroht. Ich konnte mich aber auf meine wackeren Batterien verlassen. Und die Möglichkeit, die überlegene Beweglichkeit meiner Batterien auszunützen, gab uns einen Trumpf in die hand, dem die Russen – zumindest nicht augenblicklich – nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatten. Ein kurzer Befehl – beide Batterien schwenkten südwärts ab und jagen – vor den Russen defilierend – in wildem Tempo in die Gegend von Lubuy. Im nächsten Augenblicke feuern acht Kanonen auf die völlig überraschten Russen. Unser Feuer, bei welchem wir mit Munition nicht sparten, hatte den besten Erfolg. Es erfasste die russischen Schützenlinien teilweise unter Schrägfeuer, teilweise sogar längsbestreichend und zwang sie zum Rückzuge. Die rückwärtigen linien mussten, immer unter unserem Verfolgungsfeuer, nachfolgen und bald befand sich hier  die ganze russische Gruppe im Rückzuge gegen Osten, gegen die Weichsel.

Die 87. Brigade bekam Luft, sammelte sich und vermochte teilweise sogar wieder vorzugehen, die Gefahr für den deutschen Ostflügel war gebannt.

Gewiß, unser Eingreifen vermochte keine Entscheidung in dem Sinne hervorzurufen, dass die deutsche 9. Armee und unsere beiden Kavalleriedivisionen den übermächtigen Angriff der fast dreifachen russischen Übermacht zurückzuwerfen vermochten – aber örtlich hatte es vollen Erfolg erzielt und so die Armee Mackensen von einer drohenden Gefahr bewahrt. Ihr später berühmter Rückzug zur großen Umgruppierung, die zu dem entscheidenden Flankenstoße von Lowicz und Lodz führte, wäre durch eine schwere Niederlage des diesen Ostflügel bildenden XX. Armeekorps möglicherweise in Frage gestellt worden. Denn nur auf diese Art vermag ich mir die ungewöhnliche Auszeichnung zu erklären, mit welcher der später so berühmte Feldherr GD. (später FM.) von Mackensen unsere Division behandelte und bei jeder sich bietenden Gelegenheit auszeichnete, so lange sie in seinem Kommandobereiche war.

Das Eiserne Kreuz, das dem Kommandanten und seinem Batteriekommandanten verliehen wurde, sandte ihnen Mackensen durch einen Generalstabsoffizier am nächsten Tage auf das Gefechtsfeld.

Als die Division später, nach der Wiedereinnahme von Lodz, am Marsche zu der im nördlichen Russisch-Polen kämpfenden Armeeabteilung Gallwitz diese Stadt passierte, kam uns der persönliche Adjutant des Armeekommandanten entgegen und meldete, dass uns Mackensen am Eingange der Stadt erwarten und persönlich an der Spitze der Division einziehen werde. Und tatsächlich erwartete uns der große Heerführer in der Uniform seiner Totenkopfhusaren und setzte sich an unsere Spitze und ließ, nachdem er unterwegs viel Lobenswertes über unser Verhalten gesagt hatte,  die Division in der Stadt vor dem Gebäude des Armeekommandos defilieren. Gewiß wird die ehemalige k. u. k. Reitende Artillerie-division Nr. 2 der einzige artilleristische Truppenkörper der alten Armee sein, an deren Spitze der Feldherr eines verbündeten Heeres in eine von ihm eroberte Stadt einzog.

Aber nicht nur beim GFM. Mackensen hatte diese Waffenhilfe zur rechten zeit tiefen und nachhaltigen Eindruck gemacht, auch der Kommandeur der erwähnten, an jenem 18. Oktober so hart bedrängten 87. Brig., Gm v. Hahn, der uns noch am Abend des Gefechtstages wärmstens gedankt hatte, stand noch lange mit mir in Verbindung und zwölf Jahre nach jenem für unsere Division denkwürdigen Tage erinnerten sich noch drei Offiziere des deutschen Reichswehr-I.R. Nr. 6 anläßlich einer kameradschaftlichen Feier unserer Waffen-hilfe und sandten mir ihre Grüße.

So darf unsere schöne Division mit besonderem Stolze auf jenen den würdigen Tag zurückblicken. Ist für die Artillerie das schönste Lob und die höchste Anerkennung jene, welche die Kameraden der anderen Waffen spenden, so wiegt diese Anerkennung doppelt, wenn sie aus den Reihen einer anderen, waffenstolzen Armee stammt, die mit Anerkennung wahrlich nicht zu freigebig ist.
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Re: Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #43 am: Mi, 17. Oktober 2007, 10:07 »
DIE   SCHLACHT   VON   GROCHOLICE  -  BELCHATO  bei  LODZ
am  7. Dezember 1914   (Russisch   Polen)

Unsere jungen Soldaten werden sich unter einer Reitenden Artilleriedivision nicht viel oder gar nichts vorstellen können. –
Die Reitende Artilleriedivision hatte dasselbe Geschützmaterial wie die fahrenden Batterien, doch war die gesamte Geschützbedienungsmannschaft beritten. –
Hie durch wurden die Geschütze bedeutend leichter, so daß die Batterien rascher vorwärts kommen, Geländeschwierigkeiten leichter überwinden und den Kavalleriekörpern, denen sie organisationsmäßig zugewiesen waren, auch folgen konnten. –
Die Bedienungsmannschaft hatte den leichten Kavalleriesäbel. – Alle Angehörigen der Reitenden Artilleriedivisionen trugen beim Ausmarsch ins Feld – im Gegensatz zur bunten Kleidung der Kavallerie – die hechtgraue Felduniform, dazu die hiebfestere Paradekopfbedeckung mit hechtgrauem Überzug --, Sturmhelme. – wie die Stahlhelme zuerst benannt wurden. –gab es bei Ausbruch des ersten Weltkrieges noch nicht. – Sie wurden im Krieg gegen Italien eingeführt, und waren mehr als Schutz gegen Steinsplitter gedacht, da die Italiener in die Felswände schossen und die Steinsplitter mehr Wirkung hatten, als die Granatsplitter. ---

Die Reitenden Artilleriedivisionen, wie sie zu Kriegsbeginn bestanden, hatten drei Batterien zu je vier Geschützen. – Im Jahr 1917 wurden sie zu Reitenden Artillerieregimentern  ausgebaut, die dann aus sechs Batterien (zwei Kanonen und vier Haubitzbatterien) zu bestehen hatten. --- Ab 1918 lautete die Bezeichnung:  FELDARTILLERIE_REGIMENT Nr.2/K. (Kavallerie). ---

Zu Beginn des Krieges war die Reitende Artilleriedivision bei der Kavalleriedivision Nr.3 eingeteilt. ---
Die Kämpfe von Pilica am 22.November 1914 führten dann später zu dem erbitterten Ringen im Raume von Krakau, an der russisch/schlesischen Grenze und bei Lodz. – Aus dieser Lage entwickelten sich später diese Kämpfe, in deren Rahmen auch das Gefecht bei Grocholice stattfand. ---

Aus der genannten Schilderung sei nur kurz wiederholt, daß es im November 1914 jene gewaltige Masse von 40 – 50 russischen Divisionen aufzuhalten galt, die aus dem mittleren Weichselabschnitt (Nowogeorgiwsk-Sandomierz) mit der Absicht nach Westen vorbrachen “an die obere Oder”  mithin ins Herz Deutschlands vorzurücken (Dampfwalze).—

Anfangs November 1914 klaffte eine 140 km breite Frontlücke zwischen dem Südflügel der deutschen 9.Armee (Generaloberst von Mackensen) und der deutschen Armeeabteilung (AA) (Gen.d.Inf. von Woyrsch) bei Czenstochau. – Diese Lücke auszufüllen und möglichst starke Kräfte der Russen zu binden, war die Aufgabe der Heereskörper, die damals in aller Eile dorthin gesendet und zum Teil der 9.Armee, zum Teil  General d.Inf. Woyrsch unterstellt wurden. ---

Von den öst.-ung. Truppen waren es das Kavalleriekorps, General d.Kav. Hauer (3. Und 9. Kavalleriedivision), das von der k.u.k. . 1. Armee herankam, und die aus den Karpathen in Eiltransporten anrollende 2. k.u.k. Armee, General d.Kav. von Böhm – Ermolli (IV.u.XII.Korps) –

Inzwischen hatte Generaloberst von Mackensen am 12. November den Vormarsch begonnen. --- Es kam am 17.November zu schweren Kämpfen nördlich Lodz (1.Schlacht bei Lodz). --- Schon hatte es den Anschein, als ob den Deutschen ein neuer großer Erfolg bevorstehen würde. – Der Nordflügel des Gegners war bereits von drei Seiten umklammert. – Da brachen aus Nordosten (über Skiernewice) heraneilend russische Verstärkungen ihrer bedrohten Armee Rettung in letzter Stunde – Die Einkreisung gelang

Deutsche Verstärkungen, die aus dem Westen. und Ostpreußen eingetroffen waren, veranlassten den späteren Generalfeldmarschall  Paul von Hindenburg, der das Kommando über alle deutschen Streitkräfte an der Ostfront führte (Oberost) schon für den 30.November die Wiederaufnahme der Offensive anzuordnen. ---

Die deutsche 9.Armee sollte die feindliche Front bei Lodz von Süden her aufrollen, während die Armeeabteilung Woyrsch, Kräfteverschiebungen der Russen nach Norden gegen diese Armee zu hindern hatte. ---
So kam es während der neuerlichen Kämpfe bei der deutschen 9.Armee (2.Schlacht bei Lodz) auch im Bereiche der Armeeabteilung Woyrsch – namentlich an deren linken (nördlichen)  Flügel zu Kampfhandlungen größeren Umfanges, die etwa die Zeit der ersten Dezemberwoche 1914 ausfüllten. ---

Am linken Flügel der Armeeabteilung Woyrsch standen damals folgende der k.u.k. 2.Armee (IV.Korps) angehörende Truppen: Die kombinierte Infanteriedivision, Feldmarsachall-Leutnant von Luetgendorf  (1/2 31.Infanteriedivision Garde-Reservebrigade)  das Kavalleriekorps, General d.Kav. von Hauer und die Gruppe Generalmajor von Dani(4.Baone, 1 .Batterie der 31. Infanteriedivision.) ---

Neben Kavalleriemassen waren es tatsächlich die vom linken zum rechten russischen Flügel (also nach Norden) verschobenen Armeekörper, die mit den im deutschen Verbande kämpfenden k.u.k. Truppen zusammenstießen. –
Das Kavalleriekorps Hauser, das im Verlaufe des Vormarsches am 1. Dezember 1914 die Widawka überschritten hatte,  wurde am 3.Dezember in den Raum südlich von Belchatow dirigiert, um die zwischen der Division Lütgendorf und der 32, Infanteriedivision entstandene Lücke aufzufüllen. –

Als am  Abend dieses Tages bekannt  wurde, daß starke russische Kolonnen (III.kaukasisches Korps von Süden her über Kaminsk anmarschierten,  erhielten das IV.Korps (General der Kav. Tersztyanszky) und das Kavalleriekorps Befehl, am 4. Dezember dieses russische Korps anzugreifen.---
Der Kampf endete am 4.Dezember zwar nicht günstig, doch war der Zweck desselben,den Feind aufzuhalten und seinen Marsch nach Lodz zu hindern, erreicht. ---

Die 32.Infanteriedivision ging auf Rogowiec zurück, während das Kavalleriekorps, das am Vormittag die russische 13.Kavalleriedivision  südlich Grocholice geschlagen hatte, abends wieder an den Ortsrand weichen mußte.—

Der linke Flügel der Armeeabteilung Woyrsch hatte am 4.Dezember schon Front gegen Süden und war im Nordosten (gegen Piotrkow ungeschützt. – Bedenklich aber wurde die Lage, als bekannt wurde, daß 2-3 weitere russische Divisionen hinter der k.u.k.4.Armee nach Norden zogen. ---

Am 5.Dezember 1914 griffen die Russen neuerlich heftig an, namentlich unser linker Flügel  (die kombinierte Division Lütgendorf) war – wie vorausgesehen – starken Angriffen ausgesetzt und mußte abends nach Norden abgebogen werden. ----

Am rechten Flügel des Kavalleriekorps stand die 3.Kavalleriedivision. –
Die   Kriegsgliederung der 3.Kavalleriedivision: Kommandant: Feldmarschall-Leutnant Adolf Ritter von Brudermann; Generalstabschef Major Alfred von Dragoni. ---10. Kavalleriebrigade, Oberst von Knobloch, Dragonerregiment Nr.3 ,Oberst von Spiegelfeld, Ulanenregiment Nr 7, Oberst von Primavesi. ----

Wie bereits bekannt, war die Reitende Artilleriedivision Nr.2 der 3.Kavalleriedivision angeschlossen. –
In erster Linie bildeten das Rückgrat der Verteidigung die Reitende Artilleriedivision Nr.2, Kommandant Major von Hervay-Kirchberg, Batterie1  Hauptmann Gürtler, Batterie 2 Oberleutnant Schwab (Im Jahre 1938 Oberst im Generalstab, eingeteilt im Bundesministerium für Landesverteidigung),  Batterie 3  Hauptmann von Csikany war kontumaziert, dann die Feldkanonenbatterie 4/10 Hauptmann
 Petrini und ein schwerer deutscher Haubitzzug. ---
Im Verein mit den zäh und tapfer kämpfenden . Infanterie- und Kavallerieformationen wurde der Feind,  der aus mehreren Richtungen , 8-10 Reihen tief – gruppierten Russen zurückgeworfen. ---
Bei der Beurteilung der Kämpfe, die unsere Kavallerie im ersten und teilweise auch im zweiten Kriegsjahr im Fußgefechte zu führen hatte, muß bedacht werden,  daß die öst.ung. Reiterei im Frieden mehr für den Dienst zu Pferd ausgebildet wurde, keine für das Fußgefecht entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung besaß. --- Sie hatten keine Bajonette, keine Infanteriespaten, zum Stellungsbau mußten anfangs Werkzeuge requiriert werden. – Außerdem boten sie dem Gegner in ihren bunten Uniformen ein gutes Ziel. ---

An Truppen waren damals beteiligt: 17.Kavalleriebrigade (Generalmajor von Ursin-Pruszynski,  Husarenregiment 1, Oberst von Pongracz (bei der31.Infanteriedivision)
Ulanenregiment 4, Oberst von Strelecki. – Kavalleriefußabteilung, Major von Stadler (300 Mann). –
Reitende Artilleriedivision Nr.2, Major von Hervay-Kirchberg, 3.Batterie


Zugewiesene Truppen fremder Bereiche:
Aon III(19, Major Ernst von Redlich,  III/70, Major Gustav Wolff,  I/Preußische Garde-Reserve-Regiment 1, Major von Pommer-Esche,  Husarenregiment 4, Oberstleutnant von Janky
Batterie 4, Feldkanonierregiment 10, Hauptmann Petrini, 1 Deutscher schwerer Haubitzzug, 1 Pionierkompanie, 1 Baukompanie. –

Das tapfere Ausharren der Reitenden Batterie 2/2 in einer vom Osten eingesehenen Stellung, verdient besonders hervorgehoben zu werden.
1.Offizier der Batterie 2 war Oberleutnant Kurt Freiherr von Leutsch, im Jahre 1938 Oberstleutnant und Kommandant der II.Abteilung des Wiener leichten Artillerieregimentes Nr.2 ----
Zwei Geschütze wurden durch Volltreffer außer Kampf gesetzt, ein Munitionswagen ging in Flammen auf. – Fähnrich von Lauda und mehrere brave Kanoniere fanden hie bei den Heldentod. ---


In der Nacht zum 6.Dezember hatten die Russen Lodz geräumt. – Der Kampf bei Grocholice lebte an diesem Tag erst in den Abendstunden wieder auf. – Der Feind fand an den Reitenden Batterien abermals erbitterten Widerstand. – Die Russen hatten es auch diesmal auf den Kirchturm von Grocholice abgesehen, der dem Kommandanten der Reitenden Batterie 2/2 als Beobachtungsstand vorzüglichen Überblick bot. – Zwei Volltreffer hatten den Turm schon bedenklich erschüttert und die Turmstiege teilweise zum Einsturz  gebracht. ---
Erst dann verließen die wackeren Beobachter ihren Standort und mit Mühe gelang es ihnen am Glockenseil den Boden zu erreichen. ---

Während die 3.Kavalleriedivision bisher allen Angriffen des Feindes standhielt, brachte ein , gegen die 9.Kavalleriedivision – ihren östlichen Nachbar – in den Morgenstunden des 7.Dezember unternommener umfassender und von der weit überlegenen feindlichen Artillerie vorzüglich unterstützte Angriff,  diese zum Weichen.

Dadurch kam auch von der 3.Kavalleriedivision die linke Flügelgruppe, Oberstleutnant von Janky (Husarenregiment 4, Teile des Ulanenregimentes und Reitende Batterie ½, Hauptmann Gürtler, in eine besonders kritische Lage:  der linke Flügel hing in der Luft. ---
Die Russen erkannten diese für sie günstige Situation und gingen ungestüm gegen die Gruppe Janky vor. ---

Ein unglücklicher Zufall wollte es auch noch, daß die in den Schützengräben des Husarenregimentes 4 zum Schutze gegen Kälte und Nässe befindliche Streu durch Beschießung Feuer fing. –
Ein großer Teil der brav kämpfenden Husaren war so gezwungen, die Gräben zu verlassen. – Diesen Moment nützten die Kaukasier aus und schritten zum Sturm. – In breiter Front, fünf bis sechs Linien tief, brachen sie aus dem Wald hervor. ---.

Die Batterie Gürtler (Reitende I/2) befand sich kaum 300 Schritte hinter der ersten Linie und stand nunmehr ganz isoliert am linken Flügel der 3.Kavaleriedivision. –
Ihr, seiner Kaltblütigkeit wegen bekannter Kommandant eröffnete sogleich ein wirkungsvolles Feuer, in das auch die andren Batterien der Gruppe  Major von Hervay, besonders die Schwesterbatterie (Reitende 2/2 Oberleutnant Schwab, die in eine vorgeschobene Stellung befohlen worden war,  eingriffen. ---
Trotz den besonders starken Verlusten, die den Russen durch das zusammengefasste und teilweise flankierende Artilleriefeuer zugefügt wurden, blieb sie in unaufhaltsamen Vorgehen. –
Der Feind war schließlich auf nächste Entfernung herangekommen und Hauptmann Gürtler befahl nun Kartätschschrappnell-Einzelfeuer. ---

Die Lage der 3.Kavalleriedivision war eine recht kritische geworden. – An einzelnen Stellen des Abschnittes Oberstleutnants von Janky /Husarenregiment 4) war es zum Handgemenge gekommen, in dem  sich die energisch   wehrenden Husaren erfolgreich blieben. ---

Um für den Fall eines möglichen Zurückdrückens der Front dieser auch weitere Artillerieunterstützung zu sichern, dann um die offene, östliche wirken zu können, hatte Hauptmann Gürtler schon vorher seinen 1.Offizier, Oberleutnant i.d.Res. Dr. Links mit einer halben Batterie (Zug Leutnant Emmerich Freiherr von Boxberg) einen Stellungswechsel auf den Windmühlberg (nördlich der Batteriestellung ) durchführen lassen. ---
Dieser Stellungswechsel wurde unter unmittelbarer Einwirkung des auf etwa 500 x herangekommenen Feindes durchgeführt und von der zurückgebliebenen Halbbatterie durch verstärktes, die äußerste Feuerschnelligkeit der Geschütze ausnützendes Feuer gedeckt. ---

Auf den Windmühlberg angekommen, übersah Oberleutnant i.d.Res. Dr. Konrad Links  von der stark überhöhten Kuppe die Lage, überzeugte sich, dass vom Osten keine Gefahr drohe und dass der Feind unter dem Kartätschschrappnell-Feuer der Halbbatterie Gürtler bereits zurückzugehen beginne. –
Er entschloß sich daher, mit dem Zug sogleich wieder in die alte Batteriestellung vorzugehen. –
Hauptmann Gürtler war so in der Lage, mit vereinter Feuerkraft die zurückgehenden Russen bis in ihre Ausgangsstellungen zu verfolgen. ---

DER  ANGRIFF  DES  FEINDES  WAR  NUN  ENDGÜLTIG ABGESCHLAGEN   DAS  AUFROLLEN  DER   3. KAVALLERIEDIVISION   UND DAMIT DER  EINBRUCH  IN  DIE  FRONT  DER   2  ARMEE   VERHINDERT. –

So endete dieser Kampftag mit einem selten schönen Erfolg, Letzterer war dem ausgezeichneten Verhalten aller Teile der  3.Kavaleriedivision 2 zuzuschreiben. ---
Deren Batterien zeichneten sich nicht bloß durch hervorragende Ausbildung und Tapferkeit aus, der Erfolg war vielmehr dem Geist zu danken, der alle Angehörigen der Division, vom Kommandanten angefangen bis zum letzten Kanonier beseelte. – Dank dem umsichtigen und energischen Wirken der Offiziere, die durch aufopferungsvolle Leistungen der Unteroffiziere und Mannschaften unterstützt wurden, konnten Tat an vollbracht werden, die sich würdig jenen anreihen
DURCH  DIE  DIE  TAPFERE  ÖSTERREICHISCHE  ARTILLERIE  IN  FRÜHEREN  KRIEGEN  IHREN  RUHM  BEGRÜNDETE. -----
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Re: Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #44 am: Mi, 17. Oktober 2007, 10:15 »
BESONDERE   WAFFENTATEN   WÄHREND   DER   KAMPFTAGE
VOM  6.-8. DEZEMBER   1914


Als bei der Batterie 2 am 5.Dezember die an früherer Stelle erwähnten Granatvolltreffer zwei Geschütze demontierten und außerdem ein Munitionswagen in Brand  geriet, eilten der Zugskommandant Leutnant Paul Sallmann mit Vormeister Brandner und Kanonier Bühn zum brennenden Wagen und löschten im feindlichen Feuer den Brand,  der schon die Munitionsverschläge ergriffen hatte. ---
Diese tapferen Männer verhüteten so eine Explosionskatastrophe. –
Außerdem zeichneten sie sich auch bei der Bergung von Verwundeten aus. ---   VORMEISTER BRANDNER  UND  KANONIER  BRÜHN
WURDEN  MIT  DER  SILBERNEN  TAPFERKEITSMEDAILLE  1. KLASSE
dekoriert. –

Auch Feuerwerker Zauner der 1.Batterie, der sich während der Kämpfe bei ORCHOLICE  durch beispielgebende Tapferkeit auszeichnete und sich freiwillig zu besonders schwierigen und gefahrvollen Diensten meldete, muß hier Erwähnung finden. ---
   FEUERWERKER  ZAUNER  WURDE  MIT  DER  SILBERNEN  TAPFERKEITSMEDAILLE  1.  KLASSE  dekoriert.---

Ferner sind Sanitätsgehilfe Vormeister Rebel und mehrere Kanoniere zu erwähnen, die im Infanterie- und Artilleriefeuer, der in der vordersten  Halbbatterie Hauptmann Gürtler, teils zu Pferd, teils zu Fuß Munition zutrugen und es somit ermöglichten, dass ein  dauerndes Feuer unterhalten und der Gegner schließlich abgewiesen werden konnte. ---

SANITÄTSGEHILFE   VORMEISTER  REBEL  WURDE  MIT DER  SILBERNEN
TAPFERKEITSMEDAILLE   1. KLASSE  dekoriert. –


Natürlich hatten die Batterien so manche Verluste durch  Tod, Verwundung und Materialschaden  aufzuweisen:

IM  VERLAUF DES  KRIEGES  STARBEN  FÜR  GOTT,  KAISER  UND  VATERLAND:
15   Offiziere
24 Unteroffiziere
89   Kanonier
 Am Abend des letzten Gefechtstages wurde dem Kavalleriekorps Hauer vom Kommando der 2.k.u.k.Armee ein besonderes Lob zuteil.
Von diesem fällt ein großer Teil der tapferen Reitenden Artilleriedivision Nr.2  zu --- Hatte sie doch stets in vorbildlicher Weise ihre Pflicht erfüllt. ---

WEITERE  ERWÄHNENSWERTE  HELDENTATEN


WIRTSCHAFTSVIZELEUTNANT  JOSEF  SVOBODA

Des Wiener leichten Artillerieregimentes Nr.2 stand im Sommer 1918 als Telephonist beim Feldartillerieregiment Nr.3/K  früher Reitende Artilleriedivision Nr.2 im Gebiete der “Sieben Gemeinden” (Südtirol). –
Als im Juni 1918 die letzte große Offensive gegen Italien begann, nahmen auch Teile der Heeeresgruppe Feldmarschall Conrad von Hötzendorf aus Südtirol daran teil. --- Unsere braven Truppen hatten fast Übermenschliches zu leisten. – Ein besonders schwieriger und verantwortungsvoller Dienst fiel den Telephonisten zu, die häufig in schwerstem Feuer, dessen Wirkung durch das Felsgelände noch erhöht wurde, die Verbindungen aufrechterhalten mussten. – Diesen tapferen Leuten gehörte auch
VIZELEUTNANT  JOSEF  SVOBODA
an, der die vom Batteriebeobachtungsstand zum Artilleriegruppenkommando führenden Linien instandhielt und es so ermöglichte, dass die eigenen Batterien die stets wechselnden Ziele rasch und erfolgreich beschießen konnten.  Für das ausgezeichnete Verhalten wurde
VIZELEUTNANT  JOSEF  SVOBODA  MIT  DER  SILBERNEN  TAPFERKEITSMEDAILLE  1.KLASSE  dekoriert.



VIZELEUTNANT   JOSEF   RASCH

Des Wiener leichten Artillerieregiments Nr.2 im Weltkrieg bei der Gebirgshaubitzbatterie 2/II als Zugskommandant eingeteilt. ---
Seine  Batterie stand im Verbande des XV.Korps  am oberen Isonzo. –

Am 28.August 1915 wurde ein in Stellung befindliches Geschütz seines Zuges durch einen Volltreffer eines italienischen Mörsers unbrauchbar. -  Von der Bedienungsmannschaft  fiel ein Kanonier, während drei Männer schwer verwundet wurden. –
Der damalige Offiziersstellvertreter Josef Rasch, der sich gerade bei diesem Geschütz aufhielt, beteiligte sich eifrig an der Bergung der verschütteten Leute und brachte trotz andauerndem Feuer des Gegners die schon brennenden Munitionsverschläge in Sicherheit. --- Seiner Energie war es zu danken, dass das Geschütz bald wieder durch ein anderes ersetzt werden konnte. –
Einige Tage später, am 12. September 1915 , leitete er von einem Beobachtungsstand aus das Feuer zweier Batterieen gegen erkannt feindliche Ansammlungen so erfolgreich, dass der hierauf einsetzende Angriff der Italiener leicht abgewiesen wurde. ---

Der brave Offiziersstellvertreter Josef Rasch, der auch schon früher als Aufklärer und Zugskommandant stets Vorzügliches geleistet hatte, wurde hiebei schwer verwundet. -  Er hatte schon am 15.Juli 1915 eine leichte Verwundung erlitten, war aber an der Front geblieben. –

In Anerkennung seines hervorragend tapferen Verhaltens und des seiner Mannschaft gegebenen ausgezeichneten Beispieles wurde
VIZELEUTNANT  JOSEF  RASCH  MIT  DER  GOLDENEN  TAPFERKEITSMEDAILLE  dekoriert. –

Im Laufe des ersten Weltkrieges wurden ihm noch alle übrigen Tapferkeitsmedaillen verliehen. – Er ist auch der Besitzer der österreichischen Goldenen Verdienstmedaille. -----

Als die Reitende Artilleriedivision Nr.2 einige Zeit später im Verbande der 3.Kavalleriedivision durch Lodz marschierte, setzte sich
GENERALFELDMARSCHALL   VON   MACKENSEN
an die Spitze der Kavalleriedivision;  hiedurch betonend, wie sehr er die Leistungen derselben anerkenne. –
Stolze Freude erfüllte hierüber alle Angehörigen der 3.Kavalleriedivision. –
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Re: Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #45 am: Fr, 02. November 2007, 08:23 »
DIE   EREIGNISSE  NÖRDLICH  DER   WEICHSEL  Teil 1

Eingreifen der Armee Böhm-Ermolli in die Kämpfe südlich von Lodz
(29. November bis 14. Dezember)

Ende November hielt die in Polen kämpfende deutsche 9.Armee zwischen der Widawka und der Weichsel und wehrte, nachdem sich das XXV. R.Korps und die 3. GID, durch den Ring der feindlichen Massen auf Brzeziny glücklich durchgeschlagen hatten (S554), mit dem Gros westlich und nördlich von Lodz russische Angriffe ab. --- Vom 26.an gelang es die gefährliche Lücke zu schließen, die zwischen ihrer Hauptkraft und dem vom feindlicher Überlegenheit zurückgedrängten linken Flügel klaffte. – In den nächsten Tagen gestaltete sich aber die Lage an der unteren Bzura abermals schwierig. –Neue russische Divisionen stießen aus Lowicz vor: sie drohten die 9.Armee von Ost nach West aufzurollen und ihre Verbindungen mit Thorn-Gnesen zu durchschneiden. –Auf dem rechten Weichselufer erhielt die unter Befehl des GLt.v.Zastrow an der west- und ostpreußische Südgrenze stehende, aus Landwehr-, Ersatz- und Landsturmtruppen zusammengesetzte “Gruppe Graudenz” den Auftag, gegen die Narewfront vorzugehen und hiedurch die hart kämpfende 9.Armee zu entlasten. – In Ostpreußen endlich war die 8.Armee in der ersten Novemberhälfte vor der Übermacht der russischen 10.Armee aus ihren Stellungen an der Grenze langsam zurückgegangen und behauptete sich an der Angerapp und in den masurischen Seenengen gegen feindliche Angriffe. ---

Trotzdem Ende November die Kampfkraft der 9.Armee nach dem wechselvollen Ringen bei Lodz zu erlahmen begann, entschloß sich GFM.Hindenburg zur Wiederaufnahme der Offensive, - Endlich waren auch die sehnlichst erwarteten Verstärkungen aus dem Westen eingetroffen, um die er und Conrad die DOHL. wiederholt bestürmt hatten. – Von diesen wurde das II.Korps von Kalisz gegen die Südwestecke der russischen Front bei Lodz, das Genkmdo. des XXIV.Rkorps und die 48 RD. von Kreuzburg rechts neben das II.Korps vorgeführt, endlich die 26.ID. des XIII Korps von Wreschen in die Gegend nordöstlich von Lowicz dirigiert.

Weiters wurde die aus Ostpreußen herangeholte 1.ID von Thorn gegen den linken Flügel Mackensens in Bewegung gesetzt. – Die 47.RD hatte Hindenburg auf Wunsch Conrads nach Krakau weiterrollen lassen (S.556), von wo aus sie an den Südflügel der 4.Armee geworfen wurde (S.562).---

Als am 30.November das deutsche XXIV. Rkorps (48.RD und Division GLt Menges) das Kavalleriekorps Frommel (öst.-ung 7., deutsche 5. Und 8.KD, verstärkt durch eine Landwehrbrigade) sowie das deutsche II.Korps aus der Linie Widawa-Zdunska Wola anzugreifen begannen, um zwischen der 4. Und 5.Russenarmee durchzustoßen und die feindliche Front bei Lodz von Süden her aufzurollen, sollte die Armeeabteilung Woyrsch gemäß dem am 26. erlassenen Befehle des AOK (S.559) “Kräfteverschiebungen nordwärts gegen die deutsche 9.Armee” verhindern und sich “sodann, vom Nordflügel umfassend, dem Angriffe Mackensens anschließen”. ---

Auf dem Nordflügel der Armeeabteilung stand am Vorabende der neuen deutschen Operation die Armee Böhm-Ermolli mit dem XII.Korps etwa einen Tagmarsch westlich von Noworadomsk beiderseits der Warta und mit dem IV.Korps nördlich davon. – Die deutsche 1.GRBrig. und das Kavalleriekorps Hauer waren am 28. November nach wechselvollen Kämpfen bis nach Widawka gelangt, tags darauf aber vor überlegenen russischen Kräfte zum Rückzuge hinter den Sosniaabschnitt genötigt worden. ---

Dem Führer des IV.Korps, GdK Tersztyansky wurde vom 2.Armeekmdo befohlen, wieder auf Szczercow vorzustoßen. – Die jedoch am 29. spät abends einlangenden Nachrichten besagten, daß die Masse der zwischen der 4. Und der 5.Russenarmee bisher festgestellten Feindkräfte (7.ID des V.Korps und etwa  3 ½ Kavalleriedivisionen) soeben von Lask nach Süden gegen Szczercow verschoben worden sei.

Überdies gewann man jetzt im Hauptquartier Böhm-Ermollis aus verschiedenen Anzeichen den Eindruck, daß sich neben dem GrenKorps auch noch das feindliche XIX. vor der Armee befand. --- GdK Böhm-Ermolli gab daher das für den 30. November geplante Unternehmen gegen Szczercow auf und erbat bei seiner Heeresleitung neuerlich (S.550) Verstärkungen, um mit Aussicht auf Erfolg in der Richtung Belchatow zwischen der russischen 4. Und der 5.Armee durchstoßen zu können. --  GdI. Conrad hielt aber eine Schwächung der Front nordwestlich von Krakau, wo Dankl noch immer mit russischen Angriffen rechnete, zugunsten Böhm-Ermollis nicht ratsam, bevor die soeben südlich der Weichsel beginnende neue Offensive der k.u.k.4.Armee(S.562) nicht ein entscheidendes Ergebnis erzielt hatte.----

Inzwischen lagen neue Nachrichten vor. – Es sollten die Ural- und die 5.DonKosD. den Widawkaabschnitt bei Szczercow besetzen und die russische 7.ID sich in der Gegend nordösttlich von Widawa versammeln. – Um den dortigen Flußübergang kämpfte das deutsche XXIV.Rkorps, das am 1.Dezember den Angriff auf dem Ostufer gegen Nord fortsetzen wollte. --- Hindenburg drängte daher auf ein neuerliches Vorgehen der 1.GRBrig. und des Kavalleriekorps Hauer.

Noch am 30.November abends wurde Böhm-Ermolli sowohl von Conrad als auch von Woyrsch angewiesen, sich mit der 2.Armee am kommenden Tage vom linken Flügel aus der Offensive in der Richtung auf Piotrkow anzuschließen. ---

Demgemäß verfügte der Armeeführer für den 1.Dezember, daß die1.GRBrig sowie die “möglichst frühzeitig im Staffelverhältnis heranzuziehende 31.ID. das nördliche Widawkaufer bei Szczercow und südöstlich davon” zu gewinnen hatten. --- Die Anordnung zur Vorrückung auf Belchatow behielt sich das Armeekommmándo. noch vor. – Die 32.ID. war entweder für einen Angriff gegen Nordost oder gegen Ost bereitzustellen. – Endlich hatte sich das XII.Korps in seinen bisherigen Stellungen zu behaupten begonnen---

Somit gingen am 1.Dezember vormittags auf dem Nordflügel der 2.Armee die halbe 31.ID. und die 1.GRBrig. unter FML. Lütgendorf zum Angriffe vor. – Die Garde trieb die Uralkosaken von Szczercow zurück, rechts davon faßte die halbe 31.ID. unter leichten Gefechten an der Widawka Fuß und flußaufwärts gelangte  das Kavalleriekorps Hauer auf das Ostufer. – Erschöpft von ihrem Gewaltmarsch auf das Schlachtfeld und von nächtlichen Kämpfen um die Widawkaübergänge lag neben der öst.-ung.Reiterei die 48. RD. Des deutschen XXIV.RKorps. – Weiter nördlich drang aber das Kavalleriekorps Frömmel bereits gegen die Straße Szczercow – Lask vor und das deutsche II.Korps focht schon westlich von Pabianice. ---

Inzwischen drängte GFM. Hindenburg in Teschen und Koschentin auf Entlastung der hart ringenden 48.RD.
Böhm-Ermolli wurde hierauf vom AOK. Und von Woyrsch beordert, die Offensive kräftigst fortzusetzen. –

Am 2. Und 3.Dezember fanden die inneren Flügel der k.u.k.2. und der deutschen 9.Armee nur geringen Widerstand. – Lütgendorf und Hauer kamen am 2. bis halbenwegs zwischen Szczercow und Belchatow vorwärts, die 48.RD. bis in die Gegend westlich von Wadlew. --- Am 3. warf die 1.GRBrig. russische Reiterei über Balchatow zurück, die halbe 31.ID: erstürmte Grocholice, während der Nordflügel der 32.ID. zum Schutze der Südflanke, der nun weit nach Osten vorgedrungenen Gruppe Lütgendorf  bis in die Gegend  von Chorzenice vorging. --- GDK. Hauer mußte mit seinen beiden Kavalleriedivisionen vom äußersten Nordflügel der 2.Armee nach rechts in die Lücke abrücken, die zwischen Lütgendorf und der 32.ID. aufgesprungen war. --- Das Kavalleriekorps Frommel sollte  in rechts überholender Verfolgung den Rücken des vor dem deutschen II.Korps bei Pabianice stehenden Feindes bis an die Straße von Lodz – Piotrkow vorstoßen. --- Es konnte jedoch am 2. mit der vorne befindlichen  öst.-ung. 7.KD. südöstlich von Lask nicht durchdringen, kam aber am 3. Über die obere Grabia hinaus. --- Auch die deutsche 48.RD. erzielte bei Wadlew  Erfolge. ---

So schien jetzt der Angriff an den inneren Flügeln der Armeen Böhm-Ermolli und Mackensen zum Ziele zu führen. – Da ließen aufgefangene Funksprüche darauf schließen, da0 die Russen von Süden her einen Angriff auf Belchatow planten und feindliche Reiterei von Piotrkow heraneile, während  das bisher bei Zarki  eingesetzte III. kauk.Korps die Richtung auf Kaminsk einschlug. --- Woyrsch hielt eine weitere Linksschiebung innerhalb seiner Armeegruppe für unmöglich. – Böhm-Ermolli bat daher, die nodh bei Zarki verbliebene halbe 1.GRD. ablösen zu lassen, um sie für seinen bedrohten Nordflügel freizumachen. – Bevor dies durch Vermittlung  Falkenhayns – erreicht werden konnte, war jedoch mit dem russsischen Angriff von Süd auf das Korps Tersztyansky zu rechnen. ---

Als FML. Lütgendorf am 3. In der Verfolgung der geschlagenen russischen Reiterdivisionen über Belchatow ostwärts gegen Piotrkow strebte, beobachteten die Flieger bereits den Anmarsch  starker russischer Kolonnen über Kaminsk. ---
Gerade weilten im Hauptquartier des GO. Woyrsch in Koschentin  der Deutsche Kaiser, Falkenhayn und Böhm-Ermolli. – Die gespannte Lage fand hier  willenskräftige Führer. – Es galt zu verhindern, daß auf der Belchatow zielende Russenangriff den bei Pabianice  anscheinend der Entscheidung  entgegenreifenden Kampf der 9.Armee ungünstig beeinflußte.
Woyrsch meinte diese Aufgabe nur durch Angriff lösen zu können. –Böhm-Ermolli stimmte zu und beauftragte Hauer und Tersztyanszky, am 4. In südöstlicher Richtung gegen das anrückende III.kauk.Korps vorzugehen. – Um dieses Unternehmen in Flanke und Rücken zu sichern, erbat der Armeeführer das gleichzeitige Einsetzen des Kavalleriekorps Frommel gegen Piotrkow. -----

Zur Zeit, als diese Entschlüsse gefaßt wurden, hatte GdK. Tersztyanszky schon die Vorbewegung Lütgendorfs gegen Piotrkow angehalten. – Das IV.Korps stieß am 4. alsbald auf den Feind. – Auf dem rechten Flügel konnte die 32. ID. zunächst Raum gegen Kaminsk gewinnen, am Spätnachmittag drängte sie aber ein Gegenangriff der 2.GrenD. vom bisherigen Nordflügel der russischen 4.Armee wieder auf Rogowice zurück. --  In der Mitte warf Hauer die feindliche 13.KD. über Gracholice, wurde jedoch dann von den Vortruppen desa III.kauk.Korps zum Rückzuge auf diesen Ort genötigt. --- Die halbe 31. ID. War bis in den Raum südwestlich von Bogdanow vorgedrungen und kämpfte dort bis spät in die Winternacht hinein beiderseits des Borowaberges, dessen mondbeleuchteter kahler Kegel aus der schneebedeckten Ebene aufragte. --- Weiter links war die 1.GRBrig. erst nach Einbruch der Dunkelheit in die nunmehr nach Süden gekehrte Schlachtfront gerückt und hatte mit ihrem linken Flügel etwa 10 km südlich von der Straße Belchatow – Piotrkow gefochten. ----

Da sich indes die Masse des Kavalleriekorps Frommel nach Nordost gewandt hatte, um dem vor dem deutschen II.Korps bei Pabianice noch haltenden Feind in den Rücken zu kommen, und nur mit einer Brigade der deutschen 8.KD. westlich von Mzurki an der Grabia stehen geblieben war, drohte die Gefahr eines russischen Angriffes auf die offene Flanke und in den Rücken des Korps Tersztyanszky. ---

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Re: Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #46 am: Fr, 02. November 2007, 08:26 »
DIE   EREIGNISSE  NÖRDLICH  DER   WEICHSEL   Teil 2

Inzwischen kündigten mitgelesene Funksprüche die Verschiebung von zwei bis drei weiteren feindlichen Divisionen an, die hinter der Front der russischen 4.Armee nach Norden ziehen sollten. ---

Angesichts der Lage hatte das AOK. Am 3. Den GdK Dankl beauftragt, die noch bei Zarki stehende halbe 1.GRD. durch Truppen der 1.Armee freizumachen, um sie dem Nordflügel Böhm-Ermollis zuzusenden. – Da Dankl nach Teschen gemeldet hatte, die Stellungen seiner Armee seien nunmehr derart ausgestaltet, daß sie auch mit gerringeren Kräften gehalten werden könnten, beschloß das AOK. noch am gleichen Tage, die 27.ID. aus der Front bei Krakau zu ziehen und sie für Woyrsch mit der Bahn nach Sieradz zu fahren. ---

Infolge der neuerlichen russischen Nordverschiebungen sah man in Koschentin am 4. abends die Lage als recht bedenklich an. – GdK.Böhm-Ermolli wollte ursprünglich den Angriff am nächsten Tage fortsetzen, äußerte aber dann doch im Hinblick auf das schon stark mitgenommene Reiterkorps Hauer Bedenken .   
Der Draht beförderte Bitten um Unterstützung nach Teschen und Posen. --  Um den Kämpfen neuen Schwung zu geben, wies Conrad noch in der Nacht zum 5. In einer Depesche an Böhm-Ermolli auf die Auffassung Hindenburgs hin, der es bei dem elenden Zustande und bei der geringen Gefechtsstärke des III.kauk.Korps für möglich hielt, dieses Korps von den Entscheidungskämpfen bei Lodz  auch ohne augenblickliche Verstärkung Tersztyanszkys abzuhalten. ---

Am 5. wurde Tersztyanszky von den Kaukasiern heftig angegriffen. – Die 1.GRBrig, infolge des Abschwenkens Frommels gegen Nordost in ihrer linken Flanke schwer bedroht, bog, als sie ein Vorstoß der bei Piotrkow versammelten russischen Reitergeschwader traf, ihre bisher gegen Süd gerichtete Front nach Nord zurück. – Die beiderseits des Borowaberges ringenden Bataillone Lütgendorfs und das bei Grocholice bedrängte Kavalleriekorps Hauer hielten dagegen den wiederholten Anstürmen der Kaukasier rühmlich stand. – Ein zur Entlastung der erschöpften Reiterei von der Reserve des IV.Korps (halbe 31.ID) unternommener Gegenangriff blieb im Sumpfgelände der Widawka stecken;  diese Kampfgruppe wurde in der Nacht als Rückhalt hinter das Korps Hauer gezogen. – Auch die auf dem Nordflügel des XII.Korps kämpfende 16.ID. sollte vorstoßen, um Tersztyanszky Luft zu machen. –

Die Stellungen des russischen GrenKorps an der Straße nach Noworadomsk waren aber festungsartig ausgebaut, so daß das Unternehmen aussichtslos zu sein schien. – Dafür wurde eine Abteilung der Division zum IV.Korps in Marsch gesetzt. – Auf dem Nordflügel hatte unterdessen Tersztyanszky in Sorge vor einer weiteren Aufrollung seiner ganzen Kampfgruppe von Piotrkow auch die Division Lütgendorf nach Einbruch der Dunkelheit in eine ostwärts gekehrte Front zurückschwenken lassen. ---

Während sich diese Vorfälle auf dem Gefechtsfelde bei Belchatow abspielten, eilten die sehnlichst erwarteten Verstärkungen herbei. – Am 5. abends langte die  von Zarki herangeführte halbe 1.GRD. in der Gegend nordwestlich von Czenstochau ein, indes die vordersten Staffel der 27.ID. in Sieradz ausgeladen wurden. ---

Mit dem bevorstehenden Einsatz dieser Verstärkungen war zwar eine verläßliche Abwehr des III.kauk.Korps gewährleistet, doch rechnete Woyrsch mit einem Durchdringen des Angriffes der Armee Böhm-Ermolli nicht mehr, da die Russen mittlerweile ihre Front bis Piotrkow ausgedehnt und durch ansehnliche Kräfte verstärkt hatten. – So schien jetzt die Gunst des Augenblickes vorüber, zwischen der 4.und der 5.Armee des Feindes durchzubrechen;  der Unmut über das verspätete Eintreffen der Verstärkungen kam in den Ferngesprächen zwischen dem Armeegruppenkmdo. Woyrsch und dem Stabe Hindenburgs deutlich zum Ausdruck.

Auch bei der Armee Mackensen hatte sich die Lage wenig aussichtsreich entwickelt: auf ihrem Südflügel war Frommel am weitesten gegen Osten vorgedrungen;  sein Kavalleriekorps besaß aber zu wenig Kampfkraft, um einen tiefen Stoß führen zu können. – Die Mitte der Armee sowie ihr linker Flügel lagen noch immer im Angriffe vor Pabianice, östlich von Lutomiersk, an der unteren Mroga und westlich von Bzura, wo den Russen Verstärkungen zuflossen. --  Die deutsche Führung hoffte aber, daß die eintreffenden Westdivisionen dort endlich einen entscheidenden Umschwung erzwingen würden.

In dieser Lage ließen in der Nacht zum 6. aufgefangene Funksprüche erkennen, daß die Russen ihre Lodzer Stellung räumten. – Mochte sich nun der Feind  auch vor Belchartow zum Rückzuge bequemen ? – Auffallen mußte, daß die Kaukasier dort ihre Durchbruchsversuche eingestellt hatten und daß vor dem Kavalleriekorps Frommel ein Nachgeben der russischen Reiterdivision gemeldet wurde. ---

Kaum hatte man in Wielun, wohin das 2.Armeekmdo. am 4. Übersiedelt war, diese überraschenden Vorgänge erfahren, so befahl Böhm-Ermolli dem Führer des IV.Korps, ohne das Einlangen der Zuschübe abzuwarten, den Abmarsch ferindlicher Truppen sofort mit einem Angriffe zu beantworten. – Gespannt sah man den weiteren Nachrichten entgegen. --- In einem Befehle des GO.Woyrsch wurde die Vermutung ausgesprochen, die russische Front werde:sich auch vor der 2. Armee auf Piotrkow-Noworadomsk zurückbiegen, außerdem hieß es aber, daß man in diesem Falle dem Feinde nicht überstürzt nacheilen dürfe, da er sich sicherlich sehr bald in einer neuen befestigten Linie festsetzen werde. ---

Diese vorsichtige Beurteilung der Lage durch den Führer in Koschentin war berechtigt, denn bald zeigte es sich, daß der Russe mit der Räumung von Lodz nur eine Verkürzung seines weit nach West vorspringenden Stellungsbogens bezweckte und daß er vor der Armee Böhm-Ermolli in seinen Gräben stehen blieb. – Schon am 6. abends entbrannten an den inneren Flügeln der Division Lütgendorf und des Korps Hauer neue Kämpfe, sodaß sich Tersztyanszky zum Einsatze der hinter der Reiterei bereitgehaltenen Korpsreserve (halbe 31.ID.) genötigt sah. --- GdK. Böhm-Ermolli gedachte, Hauer durch Truppen der 31.ID. ablösen und ihn sodann links von der 1.GRBrig. auf Piotrkow vorbrechen zu lassen;  hier sollte er den Russen die Rochadelinie nächst der Wien-Warschauer-Bahn zerschneiden, auf der sie anscheinend neue Kräfte nordwärts verschoben. ---
Dem IV. und dem XII.Krps wurde daher, falls der Feind vor der eigenen Front wich,die Schienenstrecke Noworadomsk-Kaminsk-Piotrkow als Ziel gegeben. -–Tersztyanszky erhob jedoch Einspruch gegen diesen Befehl, weil er die stark in Anspruch genommene Reiterei zur Lösung der ihr gestellten Aufgabe nicht mehr für befähigt hielt und auch erst das Eintreffen der 27.ID. und der gleichfalls anrückenden halben 1.GRD. (15.RBrig.) abwarten wollte, um dann erst vom linken Flügel aus zum Angriffe vorzugehen. ----

Schon am Frühmorgen des 7. fielen die Russen den Nordflügel der 2.Armee neuerlich an, sodaß die Durchführung eines einheitlichen Gegenangriffes unmöglich wurde. – Das schwer ringende Kavalleriekorps Hauer, dessen 9.KD. zurückwich, mußte durch einen Gegenstoß der Gruppe GM.Dani (halbe 31.ID.) entlang des Nordufers der Widawka entlastet werden. – Glücklicherweise traf jetzt die Spitze der im Gewaltmarsche von Sieradz und Lask auf das Schlachtfeld von Belchatow herbeieilenden 27.ID. ein, die Division setzte am Nachmittag links von der 1.GRBrig. zum Angriffe an und drängte nach hartem Kampfe die Reiter Grillenschmidts in den Raum nördlich von Bogdanow zurück. ---

In der Nacht zum 8. Und am Tage darauf stürmte der Russe abermals gegen Belchatow los. – Im Abschnitte Hauers gelang es den Vorhutbataillonen der 15.RBrig. und Teilen der 1.GRBrig., den Feind aus dem bereits verlorenen eigenen  Gräben zu werfen. ----

Am 9. Standen die Russen von weiteren Angriffen ab. – GdK. Böhm-Ermolli zog jetzt das Kavalleriekorps Hauer aus der Front und wollte zum Angriffe auf Piotrkow schreiten. – Unterdessen war aber die Verschiebung des bisher vor der Armee Dankl stehenden feindlichn XIV.Korps nach Piotrkow beobachtet worden, während sich die Russen vor dem rechten Flügel Mackensens nach Preisgabe von Lodz in einer neuen Stellung zwischen Wolborz_Brzeziny und hinter der Mroga festgesetzt hatten. – Angesichts der Gesamtlage riet GO. Woyrsch dem GdK.Böhm-Ermolli, sich mit der Behauptung der bisherigen Stellung zu begnügen. ---

Die in den nächsten Tagen herrschende Kampfpause nützte der Führer der 2.Armee zur Einstellung der soeben eingetroffenen Marschkompagnien und zur Ordnung der stark vermengten Verbände. – Am 12. Stand das XII.Korps (35. Und 16.ID) wie bisher auf dem rechten Flügel bei Prusiecko, beiderseits der Warta, das IV. (32. Und 31.ID.) hatte sich als Armeemitte bis an die Widawka bei Rogowiec ausgedehnt. – Noch weiter nördlich, auf dem Angriffsflügel hielten das Kavallierkorps Hauer 8 km östlich von Belchatow und die 27.ID. an der Straße nach Piotrkow;  um Belchatow war die nunmehr vereinigte 1.GRD. versammelt. --- Auf Vorschlag Böhm-Ermollis übernahm der Führer des GRKorps, GdA.v.Gallwitz den Befehl über die 27.ID und die 1.GRD. ---

Wieder plante das 2.Armeekmdo., Piotrkow am 13. anzugreifen und abermals befahl Woyrsch, hievon noch abzusehen, weil die deutsche 9.Armee gegenwärtig ihren rechten Flügel versagte, auf dessen Beteiligung Böhm-Ermolli gerechnet hatte, um die Entscheidung an der unteren Bzura herbeizuführen. – Nur wenn sich das bei Piotrkow eingelangte russische XIV.Korps nordwärts gegen Mackensen wenden sollte, sei dieses sofort anzugreifen. ---

So hielten sich am 13. die Truppen des neugebildeten Korps Gallwitz zum Sturme auf Piotrkow nur bereirt. – Die Lufterkundung war durch Regen und Nebelwetter ausgeschlossen;  Erkundungsabteilungen, die gegen die Stadt streiften, stießen überall auf heftigen Widerstand. – Infolge der ungeklärten Lage unterblieb auch am 14. jedes Angriffsunternehmen. -----

DIE  BEGEBENHEITEN  BEI  DER  ARMEE  DANKL

Auf dem rechten Flügel der Armeeabteilung Woyrsch hatte seit den letzten Novembertagen im wesentlichen Ruhe geherrscht. – Gegen die 1.Armee  (10) – die damit betraut war, in Anlehnung an die Festung Krakau die Front zwischen Bialy Kosciol und Zarki zu halten und die gegenüber befindlichen russischen Kräfte zu binden, war der Feind noch bis zum 3. Dezember in vereinzelten Angriffsversuchen tätig. –
Später sandte die Artillerie der russischen 9. Armee nur mehr zeitweise ihre Geschosse gegen die öst.-ung. Linien, während die Infanterie zum Spaten griff, weil Letschitzkis Verbände infolge des bereits erwähnten Abmarsches des III.kauk. und des XIV.Korps nach Nord und der Rückkehr des XXI. Und des X. auf das rechte Weichselufer sich strecken mußten. – Hiemit begannen die Russen den südlichen Teil ihrer Front im Weichselbogen zugunsten der ihnen wichtiger erscheinenden Operationsfelder zu schwächen. ---

Die eingetretene Kampfpause, die allmähliche Wiederherstellung der Ordnung in den Verbänden, der fortschreitende Ausbau der Stellungen sowie die durch Lufterkundung festgestellte Schwächung der Front Letschitzkis gestatteten es der 1.Armee, Verstärkungen nach Nord (S.769) und nach Süd zu der schwer ringenden 4.Armee abzusenden. ---


Quelle:  Österreich-Ungarns letzter Krieg  1914-1918, Bd.I,
           Hrsg.v.Österreichischen Bundesministerium für
           Heereswesen und vom Kriegsarchiv, Wien  1930
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Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #47 am: Mo, 17. Dezember 2007, 02:54 »
ENTHÜLLUNG  DES  GEFALLENENDENKMALS
DER  WIENER  REITENDEN (RAD 2) IN DER WIENER KARLSKIRCHE



Auszug aus der Österreichische Wehrzeitung, 21.September 1928 Folge 38 Seite 2
von Oberst Alfred v. Dragoni


Sonntag, den 23. September  ½ 11 Uhr, wird in der Karlskirche das Gefallenendenkmal der ehemaligen k.u.k. Reitenden Artilleriedivision Nr.2   der einzigen “Reitenden”, die sich aus dem heutigen Österreich ergänzte feierlich enthüllt werden. Unter dem Ehrenpräsidium des Kriegskavalleriedivisionärs, GdK. Adolf von BRUDERMANN, hat ein Komitee des Kameradschaftsverbandes mit Hauptmann  Dr, Konrad LINKS als Vorsitzenden, bestehend aus Hauptmann Emmerich Br.BOXBERG, Architekt Oberleutnant Walter SOBOTKA, den Feuerwerkern KOLLER und DUNGL, wie der Zugsführer BRANDNER und BOSCHAN alle Vorarbeiten für die Feier durchgeführt. – Nach den Entwürfen Sobotkas wurde das Denkmal in Marmor eingebaut, steht in Bronze die heilige Barbara auf einem Sockel, der künstlerisch vollendet den rückwärtigen Teil des Geschützes mit der galoppierenden Koppel zeigt vom Bildhauer Mauer hergestellt. Eine Batterie des  Traditionstruppenkörpers der Wiener Reitenden, der Brigadeartillerieabteilung 2, dann eine Batterie zu Fuß und eine Inf.Regts-Musik werden auf dem Karlsplatz gestellt sein.

Es war in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre, als wir  damals Zöglinge der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt  nach Felixdorf kamen, um auf dem Steinfelde dem kriegsmäßigen Schießen der Reitenden Division des KAR.2 beizuwohnen.  Uns haben damals  ich erinnere mich genau die Kdten der Div. Mjr.v.VUKELLIC und des Rgts. Obst.v.WITTAS, beide mit der Eis.Kr. vor dem Feinde dekoriert, sehr imponiert;  wie zukünftigen Kavalleristen waren von dem glänzenden Galoppieren der Batterien begeistert. Die Division schoß aber auch sehr gut und erntete das volle Lob ihren Regimentskommandanten, wie den Kavalleriedivisionärs FML. Br.WERSEBE, der mit seinem Generalstabschef  Mjr.v.ZIEGLER  (1) gleichfalls anwesend war.  Damals habe ich wohl nicht geahnt, daß 2 Dezennien später durch über 2 Kriegsjahre  FML:v.Biedermann  an Wersebes, ich an Zieglers Stelle – diese Batterien zum Rückgrate meines taktischen Denkens, das Rückgrat aller Kämpfe der 3.Kav.Div. werden sollten.
Vor Lublin, in der Armee Dankl, vor Warschau unter Hindenburg, zur Deckung Preußisch-Schlesiens unter Böhm-Ermolli, westlich Warschau unter Mackensen, hoch droben in Nordpolen unter Gallwitz, dann 14 mitunter recht harte  Monate unter Pflanzer-Baltin in der Bukowina und in den Karpathen, immer konnte sich FML. Von Brudermann auf seine braven Batterien  VOLL verlassen. Die Wiener Reitende hat dann in der 2. Kriegshälfte, in Siebenbürgen und schließlich in den Tiroler Bergen ihren Ruf – bis zum Schlusse! – auf voller Höhe erhalten.
Ihre Kommandanten -  Mjr.v.HERDVAY das 1.Kriegsjahr, dann bis zum Schlusse, mit Ausnahme eines Interregnums während seiner schweren Verwundung, Mjr (bis Oberst) v.HÖPLER – hatten es im Vergleiche zu manch anderen Artillerietruppenkommandanten allerdings leichter. Ein glänzendes Offizierskorps, dessen Nachwuchs seit Jahren – “Reitende!”,  “WIEN!”  ein erstklassiger war und ein Mannschaftsmaterial (wie Sachsen-Dragoner und 15.Dragoner) gegen dessen überragende Kampfesqualitäten, Intelligenz und unverwüstlichen Humor die bekannten kleinen Mängel ganz unters Maß fielen. Nur einen Fehler hatte die brave Wiener Reitende, an dem sie freilich völlig unschuldig war. Sie rückte mit den Wiener Pferden  also ausgesprochenen PFLASTER-Zugpferden ins Feld.  Und gerade die 3.KD. kam eigentlich von der Auswaggonierungsstation Rzeszow an Aufmarsch am unteren San, Vormarsch durch die berüchtigte Tannew-Region -  in den TIEFEN SAND:  Diesem war das Zugpferdematerial, namentlich die nicht trainierten Augmentationspferde bei doch starken Marschleistungen im Kavallerietempo,  nicht gewachsen. Und trotz aller Fürsorge Hervays und seiner ausgezeichneten Batteriekommandanten und trotz aller Hilfe durch die Munitionskolonnen, die vom Munitionsparkkommandanten fortgesetzt “geschröpft” wurden, hatten die Batterien während des unvergeßlichen, ersten Bewegungskrieges mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Auch die KD. half, wie sie konnte. Was an schweren Pferden IRGEND verfügbar wurde wir ließen den Kavalleriebrückentrain gleich in der Aufbruchstation unbespannt stehen, Sanitätsanstalt und Feldpost wurden größtenteils in leichte Landetrains umorganisiert, später gaben auch die Kavallerieregimenter starke Pferde erhielt die Artillerie..
Es war Ende September, vor Beginn der 2.Offensive. – Die 3.KD. war schon untergezogen, die 7.KD. marschierte spätnachmittag durch unseren Nächtigungsraum;  FML. V.Brudermann und ich standen vor unserem Quartier (Schl. Bren nördl. Tarnow), als eben die Reitende 1. .unter ihrem Mjr. Gf. LEDOCHOWSKI vorüberkam. Ich höre noch meinen verehrten Divisionär, den gewiegten alten Reiters- und Pferdsmann, wie er mir etwas ärgerlich-neidisch zurief:  “Jetzt schau!, das sind die Sechsspänner, wie sie vor 6 Wochen aus Krakau ausmarschiert sind!” Was hatten unsere braven Batterien  IN  DER  Hinsicht bisher durchgemacht!  Solch einen tiefgehenden Unterschied zeitigte eben das in Galizien bodenständige Zugpferdematerial. – Und umso höher ist es zu bewerten, daß unsere Reitende trotz des zermürbenden Kampfes gegen die Materie doch immer in Kampf und Not zur Stelle und dann GANZ  am Platze war.
Viele Episoden haben sich meinem Gedächtnis fest eingeprägt. – Nur  einige:
Am 17. August im Gefecht bei Krasnik unserem ersten großen Kampftage, standen die Batterien in stundenlangem Kampfe gegen überlegene Artillerie;  der KD.-Stab nach damaligen Grundsatz – bei gruppenweisen Gefecht wird das Divisionskommando in der Regel nächst der Artillerie zu finden sein – in der Artilleriestellung. Ruhig, wirklich wie auf dem Schieß- oder Exerzierplatze zum Überflusse soll es tatsächlich der Artillerieschießplatz der Garnison Krasnik gewesen sein vollzog sich der Dienst in den Batterien, galoppierten die Munitionswagen der Kolonnen neue Munition durchs starke gegnerische Feuer heran. Unter geschickter Ausnützung eines östlich anschließenden Waldes attackierten Kosaken die Flügelbatterie GÜRTLER.. Im Walde durch die sofort anreitende Bedeckungsschwadron  POTEN von Kaiser-Ulanen, im Freien durch das eigene Geschützfeuer wurde der Angriff vollständig abgewiesen. Von diesem Tage datierte das Vertrauen des Divisionärs in seine Batterien.
Während der schweren Kämpfe der 1. Armee rokierte die 3. KD. Vom linken an den rechten Armeeflügel. Unterwegs war dringend eine “Lücke” zu füllen. Die Division geriet noch zu Pferde in eine Art Mausefalle;  unter dem wütenden Feuer ihrer Batterien bremste der vorgehende Russe, vermochten die Kavallerieregimenter wieder glatt herauszukommen. Ende Oktober, unter Hindenburg vor Warschau, eilten als es auf dem rechten Flügel MACKENSENS nächst Kalwarya kritisch wurde vorerst 6 Schwadronen der Kaiser-Brigade mit der Reit.-Div. Zu Hilfe. Gerade rechtzeitig vermochte HERVAY seine Batterien zu entscheidender Wirkung zu bringen;  die schon hart bedrängte rechte Flügeldivision Mackensens konnte sich wieder halten.
GO. v.Mackensen hat sich später noch persönlich für die so wirksame Unterstützung bedankt.
Anfang Dezember, an einem der fünf harten Kampftage der 3.KD. bei Grocholice (Gegend Petrikau) schritten vor der schwachen  Gruppe Obst. V.JANKY (heute Oberkmdt. In Ungarn) die wohl zehnfach überlegenen Russen gute sibirische Truppen zum Sturm. Im Schnellfeuer der nahe hinter der notdürftig eingegrabenen Schwarmlinie offen stehenden und kaltblütig ausharrenden Batterie GÜRTLER brach der Sturm kaum 50 Schritte vor Jankys Husaren blutig zusammen.
 Und wenige Tage später ein ganz anderes Bild. Die KD. wollte gerade in dem ausgedehnten Orte Smardzewice (östlich der Pilica) zur Ruhe übergehen. Unser Baon REDLICH (II/19) hatte den Ort vom Feinde gesäubert, die Quartiermacher waren schon drinnen. Plötzlich begann eine deutsche  SCHWERE Batterie weit vom Westufer des Flusses her ausgerechnet unser Smardzewice recht lebhaft mit Zugslagen zu beschießen. Die Quartiermacher flatterten ziemlich flott wieder heraus und Redlich suchte mit seinen Leuten auf der feindwärtigen Seite eines starken Klosters Deckung. Da hieß es nun ruhig warten, bis die Batterie zum Schweigen gebracht. Ein deutscher Dragonerpatrouillekommandant Fähnrich Gf.  BETHUSI-HUC  durchschwamm  die Pilica und ritt dann, was sein Gaul konnte. Die ganze KD. stand abgesessen es war ein klarer, schöner Winterabend – und wartete. – Da dröhnte plötzlich mächtiger, dabei schöner Chorgesang. Der Gesangverein unserer braven Kanoniere brachte altbekannte, heimatliche Weisen. Alles lauschte andächtig in dieser Umgebung, unter Kanonendonner!  jedem wohl unvergeßlich.
In Nordposen unter Gallwitz war die Batterie SCHWAB deutschen Landwehrtruppen für den Angriff auf Plock beigegeben;  der Korpskommandant GLt. von DICKHUT-HARRACH  selbst sprach ihr ein Hauptverdienst an dem Erfolge zu.
Anfang Juli 1915 vom Nordflügel der damaligen Ostfront an ihren Südflügel gefahren, folgten bis in den September währende , oft schwere, wechselseitige Kämpfe knapp nördlich des Dnjestr..
Am 7.September, als nach sehr erfolgreich begonnenen Angriff der von FML v.Brudermann geführten Gruppe des Korps Benigni durch übermächtigen russischen Gegenstoß der rechte Nachbar in schwierige Lage geriet, der eigene weit vorgedrungene rechte Flügel in Flanke und Rücken hart bedroht wurde, waren es die Batterien  CSIKANYI  und eine Batterie der Jaroslauer Reitenden, die im Infanteriefeuer rechts frontierend kaltblütig ausharrten und so den örtlichen Führern Zeit zu Gegenmaßnahmen schufen.
Der erfolgreichen Tätigkeit der Wiener Reitenden in der Brussilow-Schlacht Juni 1916 hat ihr Kommandant Obst. v. .HÖPLER in zur 10-jährigen Wiederkehr im Juni 1926 in der “Wehrzeitung” erschienener, schwungvoll schöner Artikelserie gedacht. Die ruhmvolle Behauptung des “Kavalleriestützpunktes 458” am rechten Flügel des Korps Benigni durch die ganze Dauer der 7tägigen Schlacht

   DER  GRÖSSTEN  UND  GLÄNZENDSTEN  WAFFENTAT  DER WIENER  KAVALLERIEDIVISION  IM  GANZEN  WELTKRIEGE
   
haben die unter Höpler am 2.Schlachttage in diesem Gefechtsraum eilenden  6 reitenden Batterien (Wiener und Budapester Honved-Reitende) in entscheidender Weise unterstützt.
Es würde zuweit führen, all der Episoden der nun folgenden monatelangen Karpaten-Kämpfe zu gedenken, der oft unsäglich harten Leistungen unter den erschwerenden Verhältnissen eines Gebirgskrieges, die wir  FORDERTEN und die unsere Batterien  DURCHFÜHRTEN:

   DIE  WIENER  KAVALLERIEDIVISION  IST  VON  IHREN KANONIEREN  NIE  IM  STICH  GELASSEN  WORDEN !
   

 Könnte doch, wenn übermorgen vom  Portale der ehrwürdigen Karlskirche der Trompeter den alten “Divisionsruf” hinausschmettert, das Signal mächtig hinausschallen bis in die weitesten Gaue unseres alten, dahingegangenen, großen Vaterlandes! – Mögen, wenn dann unter kriegerischen Klängen die Hülle vom Denkmal für die gefallenen Kameraden sinkt, mögen dann unsere reitenden Kanoniere überzeugt sein, daß außer den Hunderten anwesender, TAUSENDE wackerer Kriegs-Reitersmänner draußen am Lande, drüben in Ungarn, wie Neurumänien und droben in den weiten Gefilden Ostgaliziens in dankbarer,  treuer, Erinnerung ihrer gedächten !


1)   Im Kriege der bewährte Führer d er 2. KD., später des XVIII.Korps,
im Sommer 1915 der Cholera erlegen.
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Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #48 am: Mi, 19. März 2008, 17:05 »
GEFECHT   BEI   DUBNO   am 24. September 1915  Teil 1
     
Der Heldenkampf der Batterie 1./schw.Hb.Div. 2,  Oblt. August Simek
Gedenktag der   II.Abteilung/schw.A.R. (ehemals schwere Haubitzdivision Nr. 2).
Von Major Adolf Wilthau



Unter heftigen Kämpfen war es der russischen Übermacht nördlich von Dubno gelungen, unseren Marsch gegen Rowno aufzuhalten und sich östlich der Ikwa festzusetzen,  während unsere Truppen Dubno behaupteten und eine Stellung, die sich in nordwestlicher Richtung entlang der nach Mlynow   führenden  Landstraße hinzog. –

Die 25. I.D., welcher die Batterie I/schw.Hb.Div.2 unterstellt war, stand von Dubno nach Süden bis Werba, wo das XVIII. Korps der 2. Armee anschloß. --  Die Batterie I/schw.Hb.Div. 2 war westlich von Dubno nächst der Kote 196 in Stellung und dem Artillerieabschnittskommandanten, dem Divisionskommandanten Obstlt. Maximilian MÜLLER  unterstellt.

Der Batteriebeobachtungsstand südlich Dubno, im Parke Palestyna, gewährte keine günstigen Beobachtungsmöglichkeiten,, weshalb dessen Verlegung auf die westlich Dubno gelegene Kote 256 erbeten wurde. – Diese Höhe krönte ein markanter kleiner Hügel, der eine prächtige Fernsicht bot. --  Dieser Vorteil blieb natürlich auch dem Gegner nicht verborgen,  und die täglichen Beschießungen an der sich auch schwere Kaliber bis zu 18cm beteiligten, zeigten,  welchen Wert er darauf legte, gerade diesen Punkt von Beobachtern frei zu halten.

Da sich das Abschnittskommando unter diesen Umständen von einer Beobachtungsmöglichkeit nicht viel versprach, wurde die früher erwähnte Bitte vorerst abgewiesen. – Erst auf wiederholte Vorstellungen gelang es doch die Verlegung zu erwirken. – Als man noch in derselben Nacht den Einbau der Beobachtungsstelle auf dem Hügel durchführte, wurden dabei gut erhaltene menschliche Skelette bloßgelegt. – Der Hügel war ein Tatarengrab und hieß fortan „Tatarenhügel“

Am 22. September wurde noch ein Geschütz zwei Kilometer nordöstlich der eingangs erwähnten Stellung zur Kote 256 vorgezogen, um wichtige Fernziele bekämpfen zu können und eine Feuerkraft,  wenn auch nur eines Geschützes, für alle Fälle selbst dann zu sichern, falls unvorhergesehene Hindernisse die Feuerleitung der übrigen drei Geschütze unterbinden sollten.

Alle  Bemühungen des Gegners durch tägliche, sich wiederholende Feuerüberfälle die Räumung der Beobachtungsstelle zu erzwingen, verfehlten ihren Zweck; das ihn empfindlich treffende Feuer der Batterie bewies dies zur Genüge.
Der 24. September zeigte aber erst so recht den hohen Wert dieser Beobachtungsstelle.

Nach Aussage von Überläufern standen feindliche Angriffe bei Dubno südlich davon bevor. – Obwohl der Feind mit gespanntester Aufmerksamkeit überwacht wurde, zeigte sich dennoch nichts Auffälliges;  er verstand es meisterhaft seine Vorbereitungen zu verschleiern. – Der einzige Anhaltspunkt für einen bevorstehenden Angriff war die erhöhte Feuertätigkeit seiner Batterien, welche die Stellungen der 25. I.D. und die rückwärtigen Räume und Anmarschwege heftig beschossen. – Sowohl die Batterie als auch der Beobachtungsstand auf Kote 256 kamen dabei nicht zu kurz. – Unverdrossen arbeitete alles im Bereiche der 25.I.D. an der Durchführung befohlener vorgesehener Abwehrmaßnahmen. –
Die von Obst. Ing. August v. FILZ-REITERDANK  hervorragend geführte 25. Feldartilleriebrigade war auf einen gehörigen Empfang des Angreifers in besonderer Weise vorbereitet.

Nordwestlich von Dubno, wo unsere 9. I.D. stand, war die feindliche Artillerie wohl auch fleißig,  jedoch beiweitem nicht so wie bei Dubno,  ja am 23. Septemberg stellte sie dort das Feuer ganz ein,  während es gerade an diesem Tage bei der 25. I.D. die heftigsten Formen annahm. – Der Gegner fühlte vielfach auch schon mit Patrouillen vor.

Überfallsartig eröffneten am 24. September früh alle feindlichen Batterien das Feuer auf unsere Gräben bei Dubno. – Auch die Geschütz- und Protzenstellung sowie der Beobachtungsstand auf Kote 256 blieben nicht verschont. – Einige Treffer in der Böschung des Hügels zerstörten alle im Umkreis befindlichen Telephonlinien. – Der dichte Bodennebel mag das Zerstörungswerk der feindlichen Batterien erheblich verringert haben. – Trotz des großen Munitionsaufwandes hatten sie wenig erreicht; Beobachter und Telephonisten blieben unversehrt. – Kaum schwenkten die feindlichen Geschütze das Feuer nach Dubno ab, als auch schon alles fieberhaft arbeitete, um die Schäden auszubessern, aber noch einmal griff ein Feuerüberfall hemmend in die Arbeit ein. – Das mittlerweile aufs Höchste gesteigerte Feuer der feindlichen Artillerie, die nunmehr auch den Raum westlich von Dubno heftig beschoß, spornte Beobachter und Telephonisten zur höchsten Leistung an. – Die Beobachtungsstelle war wieder in Ordnung, auch die Telephonleitungen funktionierten, alles stand auf seinen Posten, die Batterie selbst wie eine Feder gespannt in Erwartung des feindlichen Angriffes. ---
Plötzlich sauste von Westen her, aus den Wolken heraus,  kaum 30 m über die Köpfe der Beobachter hinweg ein feindliches Flugzeug im Gleitfluge und landete brüsk auf dem nordöstlichen Hange der Kote 256 aber noch im Bereiche unserer Stellungen. – Die sofort verständigte Infanterie führte seine beiden Insassen als Gefangene ab. – Dieser Überraschung sollte bald eine zweite folgen, aber nicht im eigenen Abschnitte, sondern in jenen der nordwestlich benachbarten 9. I.D.
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Re: Die Reitende Artilleriedivision Nr.2
« Antwort #49 am: Mi, 19. März 2008, 17:07 »
GEFECHT   BEI   DUBNO   am 24. September 1915  Teil 2


Noch immer nahm dichter Bodennebel jede Sicht in die eigenen Stellungen, als um etwa 5 Uhr 30 vormittags die feindlichen Batterien nördlich und nordwestlich von Dubno schlagartig ein rasendes Feuer auf die 9. I.D. eröffneten, das sich besonders im Raume Chorupan und auf den südöstlich davon gelegenen Höhen 208 und 209 zu einem Feuerwirbel steigerte. – Die Vorgänge in den dortigen Stellungen waren infolge der starken Rauchentwicklung und des noch anhaltenden Bodennebels nicht zu erkennen. – Da aber in diesem Raume ein bereits im Gange befindlicher Angriff sehr wahrscheinlich erschien, wurde der Abschnittskommandant verständigt, obwohl gerade jetzt das feindliche Artilleriefeuer nachließ.

Obgleich seitens der 25. I-D. an die Artillerie der strikte Befehl ergangen war, bei feindlichen Aktionen nur im eigenen Abschnitte zu wirken, bat die Batterie, die 9. I.D. unterstützen zu dürfen.. – Da man jedoch den feindlichen Hauptangriff gegen die Stellung der eigenen Division vermutete, wurde dieser Bitte nicht statt gegeben und neuerdings auf die ergangenen Befehle verwiesen. --- Mit Rücksicht auf den zunehmenden Gefechtslärm bei der 9. I.D. wollte die Batterie für ein sofortiges Eingreifen in den dortigen Kampf unbedingt gerüstet sein und ungeachtet des Verbotes erging der Befehl, die ganze Munition in der Geschützstellung zu hinterlegen und mit dem gesamten Fahrpark der Batterie und der Kolonne den ergänzenden Nachschub ungesäumt und mit aller Beschleunigung zu bewerkstelligen;  für das vorgeschobene Geschütz wurde gleiches vorgesehen.

Endlich hob sich der Bodennebel und man sah östlich von Chorupan zahllose, massenhaft Erde aufwirbelnde Granateinschläge. – Mit einem Male vereinigte die gesamte feindliche Artillerie dort ihr Feuer in kaum zu steigender Art gegen die eigenen Stellungen auf Kote 208 und 209 und das Zwischengelände.—Die Art, wie der Gegner dort mit seinem mächtigen Artilleriefeuer wanderte und schließlich den ganzen Stellungsteil  einschloß, ließen den Einbruch als unmittelbar bevorstehend erwarten. – Als nun der Gegner allmählich das Feuer hinter die Stellung verlegte, war es klar, daß er schon eingedrungen sein musste.

Die Batteriebeobachtungsstelle wurde gerade nordwestwärts verlegt, um den Vorgängen im Raume der 9. I.D. besser folgen zu können, als sich wider Erwarten die Sichtverhältnisse zusehends besserten;  man konnte wahrnehmen, wie der Gegner mit dem Feuer des Großteiles seiner Batterien wieder gegen Chorupan abschwenkte.

Die unerwartet rasch eingetretene klare Sicht entrollte ein Bild, das in seinem überwältigenden Eindruck wohl jedem, der es zu sehen Gelegenheit hatte, unvergeßlich bleiben wird:  Die eigenen Stellungen zwischen den Koten 189, 208 und 209 ein rauchendes Chaos. --- Der Gegner, im überfallartigen Angriffe,  war trotz nachhaltigsten Widerstand nicht nur in die eigenen Stellungen eingedrungen, sondern nach zwei Richtungen hin im Vorwärtsschreiten, ohne mehr Widerstand zu finden. --- Starke Kräfte stießen über Kote 189 gegen Chorupan  und nördlich darüber hinaus westwärts vor, während gleichzeitig noch stärkere Infanteriemassen in dichten Haufen über die Straße hinweg zwischen Kote 2o8 und 209 in südwestlicher Richtung unter vorwiegender Ausnützung der dortigen Mulden vorbrachen.

Es gelang gerade noch dies alles zu melden und der Geschützstellung den Feuerbefehl zu geben, als der Gegner auch schon den soeben bezogenen Beobachterort entdeckt hatte und mit Schrapnellfeuer überschüttete. – Bald darauf lag der Raum der  Kate 256  von drei Richtungen aus im heftigen Feuer; die Telephonleitungen wurden zerschossen; von drei Leitungen zur Geschützstellung war nur mehr eine brauchbar. – Beobachter und Telephonisten lagen bar jeder Deckung im freien Felde.

Das Vordringen des Gegners musste nicht bloß zum gänzlichen Verluste der Stellungen der 9. I.D. und eines Teiles der dortigen Batterien führen, die Gefahr liefen,  umgangen und abgefangen zu werden;  viel Höheres stand auf dem Spiele. – Der Gegner bedrohte auch schon Flanke und Rücken der eigenen 25. I.D., umso mehr, als bei Dubno selbst wieder die Feuerüberfälle seiner Artillerie und Infanterie einsetzten und alles darauf schließen ließ, daß er auch hier in Bälde angreifen werde.

Bei der 9. I.D. gewann er ständig Raum. – Der Ernst der Lage machte es zur Notwendigkeit,  sofort auf eigene Verantwortung trotz aller Befehle in den Kampf der 9. I.D. unterstützend einzugreifen. – Die Batterie sollte den Gegner mit Ausfeuerlagen überfallen. -  Hier zeigte sich die ausgezeichnete Feuerdisziplin der Geschützbedienung. Der erste Offizier konnte unglaublich rasch melden, daß die befohlene Frontveränderung von der bisher nach Osten innegehabten Hauptschußrichtung in die nach Nordwest trotz schlechten Boden und feindlicher Einwirkung durchgeführt sei; und schon sausten die ersten Lagen, denen sich das ebenfalls zum Feuern befohlene vorgezogene Geschütz mit Einzelfeuer anschloß, dem bei Chorupan=Golowzyey  vordringenden Feind in Flanke und Rücken und richtete in seinen anfangs geordnet vorgehenden Linien eine derartige Verwirrung an, daß sie panikartig in die Ortschaften zurückfluteten und dort Schutz suchten. –
Der Gegner bekam hier das erste Mal dier in der Batterie für besondere Aktionen aufgesparten 15 cm M. – 14 Granatschrapnells zu spüren, deren Doppelwirkung alle Erwartungen erheblich übertraf. – Als nun jetzt gar unsere Ekrasitgranaten in die Ortschaft einschlugen, wich der Feind, vom Feuer der Batterie verfolgt, in wilder Flucht in die früher eigenen Stellungen bei Kate 189.
Während dieser Begebenheit jagte ein Reiter der im heftigen Feuer stehenden Kate 256 zu, spang ab und eilte zu der letztgewählten Beobachtungsstelle hinauf;  es war der Artillerieabschnittskommendant Obstlt.. Maximilian  MÜLLER, der sich persönlich über die Gefechtslage im nördlichen Nachbarabschnitte orientieren wollte und die Größe der Aufgabe, vor die sich die Batterie gestellt sah, richtig einzuschätzen wusste.
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