Autor Thema: Die Tiroler Kaiserjäger an der Dolomitenfront  (Gelesen 3518 mal)

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Die Tiroler Kaiserjäger an der Dolomitenfront
« am: Sa, 20. Mai 2006, 20:59 »
Das seit 1813 bestehende Fenner-Jägerkorps,benannt nach seinem Kommandanten Freiherrn Fenner von Fennberg,erhielt im Jahre 1816 den ehrenvollen Namen"Tiroler Jägerregiment Kaiser".1895 enstanden aud diesem Regiment u.seinen einst sechzehn Bataillonen jene vier Regimenter,die unter dem Namen Kaiserjäger zu einem Symbol Tirols werden sollten.Wir wollen hier noch ergänzen,daß die Kaiserjäger eine K.u.K. Infanterietruppe bildeten,die sich aus beiden(ab 1870) Reichshälften der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie rekrutierten.Demgegenüber waren die Landesschützen,später Kaiserschützen,eine K.K.Truppe der österreichischen Reichshälfte,und zwar im Gegensatz zu den Kaiserjägern eine Hochgebirgstruppe.Sie rekrutierte sich vorwiegeng aus Tirol,durch freiwillige Meldung aber auch aus vielen anderen Teilen der Monarchie.
Obwohl die Kaiserjäger nicht als Gebirgstruppe errichtet wurden,kämpften sie mit gleicher Leistung wie die Kaiserschützen an den Gebirgsfronten Südtirols.In ihren Reihen befanden sich nicht nur viele Söhne der Alpenländer,sondern es wurde ab Kriegsbeginn mit Italien 1915 auch besonderer Wert auf die Abhaltung von Alpinkursen gelegt.
Bei Ausbruch des Krieges im Jahre 1914 lagen die Kaiserjäger-Regimenter wie folgt verteilt:
1.Regiment mit Stab in Trient nebst I.und II.Bataillon,III.Bataillon und Ersatzbataillon in Innsbruck.

2.Regiment mit Stab und zwei Bataillonen in Bozen,ein Bataillon in Meran,ein Bataillon und Ersatzbataillon in Bozen.

3.Regiment mit Stab in Rovereto,mit bestimmten Teilen in Ala und Trient.

4.Regiment mit Stab in Riva,weitere Teile in Arco und Mezzolombardo sowie Hall in Tirol.

Der Anteil der Kaiserjäger mit deutscher Muttersprache betrug zwischen 55% und 59%,der mit italienischer Muttersprache zwischen 38% und 41% bei jedem Regiment.Der Anteil verschiedensprachiger Soldaten umfaßte jeweils pro Regiment zwischen 3% und 6% (vorwiegend slawische Muttersprache).
Einen erstaunlichen Beweis für die multinationale Integrationkraft der altösterreichischen Armee bildet der für Tirol und Welschtirol außerordentlich hohe Anteil an Kameraden mit italienischer Muttersprache,angesichts der Bemühungen der Irredenta verwundert dies heute noch um so mehr.
So wie die Kaiserschützen kämpften auch die Tiroler Kaiserjäger bis 1915 gegen Rußland,wo sie einen erschütternden Blutzoll erbrachten.Ab Herbst 1915 finden wir dann die Kaiserjäger auf alle Brennpunkte der Tiroler Front,aber auch in der Hölle des Isonzo verteilt.An der Dolomitenfront standen sie an Monte Piano,Col di Lana,Lagazuoi,an den Tofanen,in der Fanes,am Cristallo,Podoi,Valparola,Marmolata und Kreuzbergsattel,während aller Kriegsjahre auf den Sieben Gemeinden-und am Monte Pasubio.
Kaiserjäger kämpften auch im Abschnitt Gardasee u.in dessen umliegenden Bergen sowie auch am Adamello.
Im Zusammenhang mit dem Gebirgskrieg verdienen die Spezialformationen der Kaiserjäger noch besondere Beachtung,die Kaiserjäger-Sturmformationen,Sturmbataillone und vor allem die Kaiserjäger-Streifkompanien.
Quelle: Die Dolomiten Front(Gebirgskrieg 1915-1918 )
Gruß
Josef
« Letzte Änderung: Mo, 21. Juni 2010, 14:58 von Adjutant »

Offline md11

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Die Tiroler Kaiserjäger an der Dolomitenfront
« Antwort #1 am: So, 22. Oktober 2006, 19:27 »
Ein Alpines Detachement bei der Übung.Wir sehen verschiedene,damals übliche Sicherungstechniken mehrerer Kameraden mittels Bergseils.In der Bildmitte unten werden zwei Soldaten im Aufklettern gesichert.Eine Reihe der Männer trägt an der Feldkappe den Spielhahnstoß der Tiroler Kaierschützen-Regimenter.Alpine Detachements wurden im Krieg oft blitzartig aus Männern verschiedener Einheiten aufgestellt,übernahmen in brenzligen Situationen die Funktion einer gebirgssoldatischen Feuerwehr.Die Detachements operierten weitgehend autonom,waren in ihrer Entscheidung vor Ort auf sich allein gestellt.
Gruß
Josef
« Letzte Änderung: Mo, 21. Juni 2010, 14:58 von Adjutant »

 


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