Autor Thema: Operation Junction City  (Gelesen 2602 mal)

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Operation Junction City
« am: Mi, 31. Mai 2006, 22:00 »
Mit Junction City wollte man in die Kriegszone C eindringen,die 9.Division
des VC bekämpfen,das COSVN (Central Office of South Vietnam)und andere Stützpunkte zerstören.Die Panzerkräfte sollten den VC binden und in eine Verteidigungslinie treiben.Täuschungsmanöver gingen voraus.Vom 2.bis 20.Februar brachte die Operation Gadsden die 25.Infanterie Division bei Lo Go in das westliche Operationsgebiet,bei der Operations Tucson vom 14.bis 17. Februar wurde die 2.Brigade der 1.Infanterie Division ostwärts nach Binh long verlegt.
Am 22. Februar begann die  Phase 1 von Junction City,als  beide Divisionen und die 173.Fallschirmjägerbrigade eine hufeisenförmige Verteidigungsstellung schufen,in die die 2.Brigade der 25.Infanterie Division und das 11.gepanzerte Aufklärungsregiment am nächsten Tag von Süden hineinrückten.Phase 2 begann am 18.März mit der Verlegung der 1.Infanterie Division nach Osten,in Teilen unterstützt durch die 11. gepanzerte Aufklärungsbrigade,die 173.Fallschirmjägerbrigade und die 9.Infanterie Division.Eine ungeplante
Phase 3 folgte am 16.April,als Einheiten unter dem Kommando der 25. Division die Aufspüraktionen bis zum 14.Mai fortführten.
Die Feindberührung beschränkte sich auf fünf Gelegenheiten,bei denen größere VC-Angriffe abgewehrt wurden:
Am 25.Februar und 10.März im Prek Klok,am 19.März in Ap Bau Bang,am
21.März in Suoi Tre und am 1.April in Ap Gu.
Es wurden 282 Amerikaner getötet,1576 verwundet,schätzungsweise 2728 VC wurden getötet,34 gefangen genommen und 139 liefen über.
Erbeutet wurden 810 Tonnen Reis,600 Waffen und 500.000 Seiten
Dokumente.Doch die 9.VC-Division wurde nie zerstört und das COSVN
nicht gefunden.Nur Special Forces Truppen konnten danach in diesem Gebiet stationiert werden.Ein bei Katum gebauter Flugplatz blieb ungesichert zurück.Der Einsatz der 22 US-Bataillone hatte wenig bewirkt.Der VC war bald wieder da.
mfg
Josef

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Operation Junction City
« Antwort #1 am: Fr, 13. April 2007, 22:12 »
Gefreiter William D. Kuhl zitterte vor Nervosität. Im Lärm der C-130-Maschinen sagte er: „Meine Mutter wird stolzer als ich selbst sein." Der Rest des 2. Bataillons der 503. Luftlandebrigade begann seine Ausrüstung zu prüfen. Sie waren alle in über 90 Pfund Ausrüstung eingeschnürt: Haupt- und Reservefallschirm, Munition und Waffen, Funkgeräte und Granaten, Claymore-Minen und panzerbrechende Raketen. „Heute lesen wir nicht in der Geschichte, sondern wir machen sie", sagte er. Und dann begann er das Lied der Fallschirmjäger zu singen: „Glory, glory, what a helluva way to die." Der Rest seiner Kameraden wurde still und ging in sich. Die Absetzzone kam näher, und sie fragten sich, ob die B-52-Schläge zuvor auch wirklich die Flugabwehrkanonen des Vietcong zum Schweigen gebracht hatten. Sie waren Teil des ersten und einzigen Fallschirmjägerangriffs in Vietnam. Amerika erhöhte erneut den Einsatz.

Man schrieb den 22. Februar 1967, und 249 Helikopter transportierten das Äquivalent von 8 Bataillonen an das nördliche Ende eines riesigen, umgedrehten hufeisenförmigen Gürtels. Westmoreland war überzeugt, daß der VC bei der Operation Junction City nicht mehr entwischen konnte.

Aber einiges sollte in dieser Operation anders kommen. Die Amerikaner waren langsam das Versteckspiel im Untergrundkrieg satt. Sie wollten einen anständigen konventionellen Krieg kämpfen - jene Art des Krieges, von dem sie einen Sieg erwarten konnten. Dieses Mal nun sollten Panzer den Hammer bilden, der den Vietcong gegen die Fallschirmjägertruppen als Amboß schlagen sollte - und nicht, wie bisher, die Infanterie. Die 845 Fallschirmjäger machten ihren Sprung ohne nennenswerte Verletzungen. Sobald sie ihre Verteidigungsstellung bezogen hatten, brachen die gepanzerten Divisionen auf. Es gab in Prek Klok und Suoi Tre Kontakt mit dem Vietcong. Dann, am 19. März, bewegte sich Oberstleutnant Sidney S. Haszard, 3. Bataillon der 5. Aufklärungsdivision - der „Schwarzen Ritter" - auf Ap Bau Bang zu.

Die Schwarzen Ritter waren am 2. Februar als Divisionsaufklärung der 9. Infanteriedivision in Nam angekommen. Ihre Aufgabe war die Sicherung der strategisch wichtigen Route Nr. 13. Um 11.50 Uhr wurde der A-Trupp des Bataillons unter Hauptmann Raoul H. Alcala zur Sicherung eines Feuerunterstützungspunktes abgestellt, der in einem flachen Gelände, 1300 Meter nördlich des Weilers Ap Bau Bang, an der Route 13 lag. Im Süden war eine Gummiplantage, im Norden und Westen der Stellung lagen Waldgebiete. Unmittelbar östlich der Landstraße befand sich eine stillgelegte Eisenbahnstrecke, dahinter kam wieder Wald. Hier lag ein bekannter Unterschlupf des Vietcong. Ein von ihm benutzter Pfad war 2,5 km nördlich entdeckt worden. Schon im November 1965 hatte das 2. Bataillon der 2. Infanteriedivision die feindlichen VC-Regimenter 272 und 273 in einer Schlacht in Ab Bau Bang abgewehrt.

Alcalas Kommando bestand aus 129 Mann, mit sechs M48A3-Panzern, 20 M113-APCs und ACAVs und drei 106-mm-Mörser-Lavetten. Der 1. Zug von Oberleutnant Roger A. Festa bezog westlich der Verteidigungsstellung Posten, der 3. Zug von Leutnant Hiram M. Wolfes im Osten. Der 2. Zug von Leutnant Harlan E. Short sollte gegen 18.00 Uhr aus der Verteidigungsstellung herausgehen und nördlich am Pfad einen Hinterhalt legen. Die Verteidigungsstellung war nicht mit Draht gesichert. Die Kampfpanzer und gepanzerten Fahrzeuge waren zu einer Wagenburg aufgefahren.

Angriff des Vietcong

Um 22.50 Uhr hörte man, wie Vieh etwa 130 m nordöstlich des Lagers über die Straße getrieben wurde. Auf dem Eisenbahndamm stand zur selben Zeit ein fahrbares feuerndes MG, Kaliber 50. Gefreiter Eugen W Stevens nahm die Position des Panzers in seinem Suchgerät auf, und das Maschinengewehr war bald zum Schweigen gebracht. Wolf feuerte in die Wälder hinter dem Bahndamm, erhielt aber keine Antwort. Auch die Infrarotsucher entdeckten keinen VC. Dann plötzlich, am 20. März, um 0.30 Uhr, brach von Westen das Feuer los: Mörsersalven, Raketen und Gewehrgranaten regneten nieder. Festas Kettenfahrzeug wurde getroffen, ebenso zwei M113 und zwei Panzer. Innerhalb von 20 Minuten nach der Eröffnung des Sperrfeuers entwickelten sich massive Vietcongangriffe aus Süden und Südwesten 3owie Ablenkungsangriffe aus Nordosten.

Artillerieunterstützung kam aus Lai Khe durch zwei vorgeschobene Luftbeobachter; sie dirigierten das Feuer auf die Mündungsblitze der Mörser, 1300 Meter westlich des Verteidigungsringes. Während der nächsten sechs Stunden wurden 3000 Schuß Artilleriemunition als Feuerunterstützung abgegeben.

Ein Kampfhubschrauber mit Bordkanonen und weitere Kampfflugzeuge wurden angefordert, sie luden 29 Tonnen Explosivkraft ab. Aber trotz dieser intensiven Feuerunterstützung schloß der VC
westlich des Verteidigungsringes auf, so daß sich Festas Männer zurückhalten mußten.

Plötzlich hörte Stabsfeldwebel Dorren vom Fahrzeug Nr. 10 eine eindringliche Stimme: „Sie klettern über mein Fahrzeug. Säubert mich mit Kartäschen!" Dorren zögerte, doch die Aufforderung wurde wiederholt: „Meine Leute sind runter, erschossen!" Mehrere Schüsse 90-mm-Kartäschen wurden direkt auf das Fahrzeug gefeuert und bliesen den VC weg. So befreite Dorren auch das Fahrzeug Nr. 11 mit Stabsfeldwebel Ramos-Rasario, und die anderen Panzer feuerten gleichfalls Kartäschen in die Finsternis.

Als die Kartäschen ausgingen, wurden hochexplosive Schüsse mit Verzögerungszündern in den Boden abgefeuert. Sie hatten die Wirkung von Querschlägern - sie explodierten über den Köpfen des VC und übersäten ihn mit Splittern. Fahrzeug Nr. 10 ging nach einem direkten Mörsertreffer in Flammen auf, zwei weitere Fahrzeuge wurden auch getroffen. Wenn ein gepanzertes Fahrzeug ausfiel, dann versuchte der VC die Bewaffnung abzubauen, während die Amerikaner vorrangig die Besatzung bargen. Festa und Gefreiter Albelardo Penedo saßen unter Feuereinwirkung ab, um eine Besatzung zu retten. Dann wurde Wolfes' Fahrzeug getroffen, und seine Besatzung mußte zum Sanitätssammelpunkt gebracht werden.

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Operation Junction City
« Antwort #2 am: Fr, 13. April 2007, 22:18 »
Haszard setzte nun die Entlastungszüge ein. Der 3. Zug der C-Truppe kam um 1.27 Uhr an, und Alcala schickte ihn 1.300 Meter südlich, wo er in den Südosten des Verteidigungsringes hineinkam. Haszard selbst folgte dem Zug, aber sein Panzerfahrzeug fiel aus. Er mußte absitzen, um ein Abschleppseil an einem Panzer zu befestigen. Der 1. Zug der B-Truppe bewegte sich um den gesamten Verteidigungsring herum. Kurz nach seiner Ankunft begannen die Kanonen im Licht der Suchscheinwerfer und Frontlichter unaufhörlich zu feuern. Um 2.20 Uhr dehnte sich der Verteidigungsring erneut aus und nahm alle Neuankömmlinge auf. Ein weiterer massiver Vietcongangriff wurde um 3.00 Uhr leicht zurückgeschlagen. Als um 3.30 Uhr das VC-Feuer nachließ, nutzte man die Gelegenheit zur Evakuierung von 26 ernsthaft Verwundeten. In den nächsten vier Stunden säuberten - unter gleißender Beleuchtung - 87 Feuerunterstützungseinsätze ein Gebiet von 730 m um den Verteidigungsring. Artilleriefeuer ging in Richtung Nordwesten, Westen und Südosten. Flugzeuge griffen entlang der Im Vietnamkrieg gab es Phasen der Langeweile und Müdigkeit (rechts), unterbrochen durch kurze Perioden intensiver Kampfaktivität. Unten: Warten auf den Verwundetentransport.
Landstraße von Norden nach Süden, anschließend vom Osten nach Westen entlang des südlichen Verteidigungsringes an. Um 4.50 Uhr beobachtete man in der Beleuchtung eine erneute Massierung des Vietcong im Süden. Aber dieser letzte Angriff wurde von der Artillerie mit Bombengruppen und Napalm - gefolgt von 200 kg Bomben - zerschlagen. Um 7.00 Uhr hatte sich der VC zurückgezogen.

Die Aufklärer hatten drei Tote und 63 Verletzte zu beklagen, während die Angreifer - inzwischen als das 273. VC-Regiment identifiziert - 227 Leichen auf dem Schlachtfeld ließen. Es gab drei Gefangene.

Diese Aktion schien wiederum den Wert der Feuerunterstützung zu bestätigen. Die Panzer hatten sich bewährt. Andererseits war festzuhalten, daß die Aktion abermals vom Vietcong initiiert worden war. Bei der Operation Junction City wurden 336.000 Artillerieschüsse abgegeben und 3.235 Tonnen Bomben abgeworfen. Damit kamen auf jeden getöteten Vietcong mehrere Tonnen Geschütze.

Bild 1.Die Männer der C-Battery des 2.Bataillons der 32.Artilleriebrigade helfen der Artillerie beim Verladen von 175-mm-Munition.

Bild 2.Ein Teil der bei Junction City erbeuteten VC-Munition.

Bild 3.Die Artillerie

Gruß
Josef
« Letzte Änderung: Mo, 01. September 2008, 20:09 von Impuls »

 


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