Autor Thema: 4. Artillerieträgerflottille August 1944. Peipussee/ Dorpat Gregor Hebben  (Gelesen 6644 mal)

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Offline Ulla

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Hallo Reinhard,

ja, das ist ok. Ist besser zu wissen wo noch Anfragen laufen. Aber bitte vergiß nicht uns bei Neuigkeiten zu benachrichtigen. Ist nur wegen Doppelarbeit.

Gruß Ulla
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"Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges mal gegeben......" (N.Ostrowski)

Offline alo

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Gregor Hebben *07.06.1925, Geburtsort Zyfflich am Niederrhein, bei Kranenburg, Kleve, dierekt an der Grenze zu Nijmwegen
Letzte Einheit: 4. Artillerieflottille Peipussee / Dorpat ; Feldpostnummer M 51342 (eventueller Zusatz B)
Laut WASt vermisst seit dem 24.08.1944.
Laut Kameraden Brief vom 13/14.09.1944 von Maschinen Obergefreiten Heinz Bussweiler / Bußweiler (Nachnamen-Deutung fraglich) gefallen bei den schweren Kämpfen um Dorpat am 28.09.1944 => also wahrscheinlich 28.08.1944 wenn man davon Ausgeht das der Schreiber sich um einen Monat vertan hat.
Besonderheit: Gregor Hebben war recht guter Klavierspieler und Akkordeonspieler und hat wohl regelmäßig für seine Einheit mit dem Akkordeon aufgespielt, sollte also deshalb jedem in der Einheit in Erinnerung geblieben sein.

Soweit die Suchanzeige.

Zwischenzeitlich wurden folgende Informationen gesammelt:

1. der Vermisstentermin laut WASt (Wehrmachtsauskunftsstelle) 24.08.1944 fällt laut KTB (Kriegstagebuch) der 4. Marine Artillerie Flottille auf 2. Tag der Erdkämpfe.
   (Siehe Bericht über ersten Start der beiden ersten Erdkampfeinsätze KTB.23.08.1944.jpg)
2. der vermutete Vermisstentermin 28.08.1944 laut Kameradenbrief Heinz "Bussweiler" kann ebenfalls fällt ebenfalls in die Zeit der Erdkämpfe.
   (Siehe weiterhin Siehe KTB.25.08.1944.jpg)
3. In der Zeit vom 23.08. - Bis 19.08.1944 gibt es keinerlei Einträge zu Verlusten oder Ereignissen der im Erdkampf eingesetzten.
   So, daß mir die Eintragung des KTB vom 29.08.1944 die Zusammenfassung aller Verluste und Ereignisse diesbezüglich zu sein scheint.
   (Siehe KTB.19.08.1944.jpg)
4. Es gibt im Monat August zwar auch Tote bei den Booteseinsätzen zu verzeichnen, aber
   a) keine am 24.08. und am 28.08.
   b) sind je Zwischenfall 1-2 Gefallene neben 0 -5 Verletzten bei 28 Mann Besatzungsstärke der MALs (Marine Artillerie Leichter) zu beklagen,
      die bei Fliegerbombenangriffen auf den MAL zu Schaden kamen.
      Warum sollte es also hier zu einer Vermisstenmeldung kommen? Und Wenn gefallen, warum dann nicht gemeldet? =>

Zur Info: Das KTB weist folgende Todesdaten für diesen Zeitaum aus:
- 02.08.1944 MAL 16 1 Tote, 3 Schwerverletzte
- 17.08.1944 MAL 20  2 Tote, 5 Schwerverletzte
- 30.08.1944 MAL 24  1 Toter
- 30.08.1944 ZPK 3  1 Toter

Deshalb komme ich zu der Annahme, dass mein Onkel zu den Toten oder Vermissten des "Sammeleintrages" vom 29.08.1944 zu rechnen ist.


Damit Ergibt sich ein wahrscheinlicher Todeszeipunktm oder Vermissstenbeginn vom 23.08.1944 - 29.08.1944 bei eben diesen Erdeinsätzen.


Um weitere Klärung zu erreichen sind folgende Fragen zu klären:

1. Sind die Gefechtsberichte der 4. MAF dieses Zeiraumes erhältlich?   => genauere Klärung der in Betracht kommenden Vorfälle

2. Die eindeutige Klärung des Absendernachnamens des Kameradenbriefes würde eine konkrete Suche nach ihm ermöglichen.

3. Was bedeutet der Anhang B auf dem Absendereintrag des Kameradenbriefes nach der Feldpostnummer (FPN) => Teileineit währe bekannt und würde Anzahl der Boote und Teileinheitskameraden stark einschränken. => dann und auch:

4. ist es möglich an eine Liste der Angehörigen der 4. MAF zu kommen => Dies würde eine Suche nach Überlebenden und entsprechende Kontakaufnahme ermöglichen.

5. Bei der Suche nach Obermaat Günther Schmidt, Schreiber der 4. MAF beim Volksbund ( siehehttp://www.volksbund.de/mitmachaktionen/letzte_hoffnung/auskunft.asp?id=180 ) wird sehr genau beschrieben wann er zuletzt unter welchen Umständen gesehen wurde. Dies lässt auf eine Erlebnisbericht von einem Kameraden schließen, den es zu ermitteln gilt.


So, dass sind die gesamelten Zwischenergebnisse, Gedanken und momentanen Zielsetzungen im Vorgang.

Ich währe sehr dankbar, wenn Ihr mir bei der einwandfreien Entzifferung des Nachnamens des Absenders des Kameradenbriefes helfen würdet, deshalb habe ich mich entschlossen diesen komplett anzuhängen.

Vielleicht kann mir ja jemand auch bei den ersten 4 Fragepunkten behilflich sein.

Vielen Dank vorab, Gruß
« Letzte Änderung: Di, 22. Juni 2010, 14:46 von Ulla »

Offline alo

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und hier noch der Kameradenbrief zur Klärung des Nachnamens des Absenders
« Letzte Änderung: Di, 22. Juni 2010, 14:45 von Ulla »

Offline alo

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Mir liegen zwischenzeitlich die beiden Seiten der Vermisstenbildliste des DRK zur 4. Artillerieträgerflottille vor.

Daraus ergibt sich folgende Auffälligkeit:
Im KTB-Eintrag vom 29.08.1944 wird von 48 Vermissten berichtet,
Die DRK Vermisstenbildliste enthält "nur" 29 Vermisste für die gesamte Einheit nach Ende des Krieges.

Welche Umstände können dazu geführt haben?
1. Es sind nicht alle Vermissten auf der DRK Vermisstenbildliste gelistet worden
2. Es wurden zum Zeitpunkt des KTB Eintrag vermisste aufgefunden, entweder als versprengte Einheiten oder Gefallene, deren verbleib bekannt geworden ist.

Es gilt also zu prüfen ob es dazu Meldungen oder Vermerke gibt.
Kommt man da vielleicht über den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.  weiter ?

Gruß
alo
« Letzte Änderung: Di, 22. Juni 2010, 14:45 von Ulla »

Impuls

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Aus welcher Zeit sind die Vermisstenlisten?

Es gab auch Nachtragsbände....

Offline alo

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Q impuls:

kann ich leider nicht sagen.

gruß
alo

Offline Hubert

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Hallo alo

Die Vermisstenbildlisten wurden bis 1952 in etwa erstellt,fals in einem Zeitraum vorher die "fehlenden" vermissten aus dem Zeitraum von 29.8.1944 mit 48 angegebenen ,für Tot erklärt wurden durch Zeugenaussagen u.s.w. wurden diese ja nicht mehr als "vermisst"geführt.

daraus ergibt sich dieser zahlenmäßiger Unterschied.

Grüße Hubert
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Offline alo

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Es hat sich eine weitere Frage ergeben:

Auf einem der Briefe, die nach dem 30.08.1944 zurückgekommen sind, wurde unter der Feldpostnummer der Zusatz B mit Bleistift vermerkt.

Somit lautet die Feldpostnummer nun:  M 51342 B

Daraus schließe ich, dass mein Onkel der zugehörigen Untergliederung der 4. Artillerieträgerflottille angehörte.

Die Frage lautet nun,

für welche Untergliederung steht bei einer Feldpostnummer einer Artillerieträgerflottille aus dem 2.WK der Buchstabe B nach der Feldpostnummer ?

Hoffe auf Eure Unterstützung!

Alo
« Letzte Änderung: Di, 22. Juni 2010, 14:44 von Ulla »

Offline Ulla

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Hallo,

die Buchstaben hinter einer Fp.-Nr. steht z.Bsp. für  A  Stab,   B Nummer für Kompanie , Btl. o.ä.
Die Feldpost ist ein sehr komplexes Thema, im Netz gibt es zahlreiche Informationen.

Ergänzung:
Für den einzelnen Soldaten bedeutet hingegen eine Versetzung zu einer Einheit auch den Wechsel seiner Fp.
Nachgeordnete zusätzliche Buchstaben A, B, C bezeichnen dann eine untergordnete Einheit, z.B. Stab oder Kompanie innerhalb eines Batl.
Buchstaben vor der Fp.-Nr.  M: für Feldpostnummern schwimmende Einheiten  Marine+ Landmarineeinheiten.

Gruß Ulla
« Letzte Änderung: Sa, 23. Januar 2010, 20:09 von Ulla »
Gruß Ulla

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Offline alo

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Hallo Ulla, ich wollte es halt gerne genau wissen, bevor ich nach überlebenden Kameraden aktiv suche.

Ich habe heute mit einem freundlichen Mitarbeiter der WASt gesprochen.

Dort werde ich die konkrete Auskunft zur Feldpostnummer und zum militärischen Werdegang / Dienststellenverlauf meines Onkels erhalten.

Ich werde berichten.

Zwischenzeitlich habe ich eine interessante Truppenbewegungskarte der russischen Armee genau zu den Kämpfen um Dorpat gefunden (siehe Anhang) diese stammt aus folgendem Wikipedia Eintrag: http://en.wikipedia.org/wiki/Tartu_Offensive

Jetzt müßte man nur noch russisch können ....

Gruß
alo
« Letzte Änderung: Di, 22. Juni 2010, 14:44 von Ulla »

 


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