Autor Thema: Kriegsende in Franken 1945!  (Gelesen 8836 mal)

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #10 am: Do, 04. Januar 2007, 21:13 »
Die Karte zeigt der drei US-Infanterieregimenter bzw.ihrer Bataillone der 3.US-Infanteriedivision gegen den Nordteil der Stadt Nürnberg.Der Weg der 45.US-Infanteriedivision und der 42.US-Infanteriedivision ist nur durch jeweils einen Pfeil angedeutet.
« Letzte Änderung: Mo, 21. Juni 2010, 21:24 von six.darkness »

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #11 am: Fr, 05. Januar 2007, 21:28 »
Die große Anzahl von Flakbatterien, die in einem Umkreis mit einem Durchmesser von etwa 15 km um Nürnberg und Fürth stationiert waren, werden meist als das Rückgrat der Stadtverteidigung angesehen. Das ist allerdings nur sehr bedingt richtig. Tatsächlich besaßen die 8,8-cm und 10,5-cmBatterien eine enorme Feuerkraft und hätten den Angreifern schwere Schäden und Verluste zufügen können, wenn die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Erdeinsatz vorhanden gewesen wären. Aber eine ganze Reihe von Gründen sprach dagegen.

Zuerst muß die ungünstige Lage der meisten Batterien angeführt werden. Der Flakgürtel war ausschließlich nach lufttaktischen Gründen angelegt worden. Niemand hatte wohl je mit einem Erdeinsatz gegen Panzer und Infanterie gerechnet. So standen die Batterien - im Knoblauchsland auf freiem Feld, in Ziegelstein am Waldrand, in Maiach vom Reichswald umgeben - in einem so weiten Umkreis um die Stadt herum, daß sie in keiner Weise infanxeristisch gesichert werden konnten. Etliche Stellungen wurden nach verheerendem Artilleriebeschuß einfach von Panzern oder Sturmgeschützen überrollt. In nur ganz wenigen Fällen zogen sich Kampfgruppen auf die Flakstellungen zurück und verteidigten diese. Fast alle Geschütze waren überdies auf Betonsockel montiert, d. h. ortsfest. Die Geschütze mit Lafetten waren, von wenigen Ausnahmen abgesehen, schon vor Ende 1944 an die Ostfront abgegeben worden. Nur einige wenige Geschütze im Norden der Stadt konnten aus dem Raum Schniegling abgezogen und im Reichsparteitagsgelände eingesetzt werden. Die Flakgeschütze waren z. T. überholungsbedürftig; die Rohre waren ausgeleiert, was die Treffgenauigkeit erheblich minderte.

Die Flakstellungen waren durch neueste Luftbildaufklärung vom April 1945 den Amerikanern bekannt und wurden schon aus größerer Entfernung mit gut gezieltem Feuer der Feldartillerie- und Flakabteilungen der angreifenden Divisionen belegt.

Ein Zusammenwirken der Flak mit den infanteristisch eingesetzten Kräften hat so gut wie überhaupt nicht stattgefunden. Der Zeichner des Abschnittskommandeurs Südwest hat als einzige „schwere Waffen" zwei französische Beute-Pak-Geschütze mit je 20 Schuß Munition in seine Karten eingetragen, nicht aber die schweren oder leichten Flakeinheiten, die sich in diesem Abschnitt befanden .

Die meisten Flaksoldaten - Offiziere und Mannschaften - hatten vom Erdeinsatz keine Ahnung, wenn auch in den letzten Tagen versucht wurde, das fehlende Wissen zu vermitteln; die fehlende Erfahrung konnte das nicht ersetzen.

Welche Schwierigkeiten sich schon vor Kampfbeginn ergaben, zeigt eine Episode, die sich Anfang April ereignete, zu einem Zeitpunkt, an dem die amerikanischen Verbände im Raum Würzburg standen. Der Regimentskommandeur des Flakregiments Oberst Engelhard stellte fest, daß bei den Nürnberger Batterien kaum Karten von Nürnberg und Umgebung vorhanden waren.` Er beauftragte nun den Oberleutnant Ludwig Maier, den Chef der Poppenreuther Batterie, zur Bildstelle des Luftgaukommandos VII, die sich vermutlich in Biberach befand, zu fahren und von dort 50 Einsatzkarten 1 : 25.000 für den Raum Nürnberg zu beschaffen. Dazu wurde ihm der Wagen des Regimentskommandeurs zur Verfügung gestellt. Weil er bei der Luftgaubildstelle nicht genügend Karten erhalten konnte, holte er sich den Rest auf den teilweise zerstörten Flugplätzen in Laupheim, Leipheim, Neuburg a. d. Donau und Ingolstadt. Erst kurz vor Beginn der Kämpfe stand das dringend benötigte Kartenmaterial zur Verfügung.

Auch die personelle Situation der meisten Batterien war angespannt. Die Batterien Poppenreuth, Ronhof und Fischbach waren sogenannte „Ungarnbatterien", d. h. sie setzten sich jeweils aus etwa 35-40 deutschen Flaksoldaten und etwa 120 Ungarn zusammen. Die Flaksoldaten waren hauptsächlich an Kommando- und Funkmeßgeräten sowie als Geschützführer und Nachrichtenleute eingesetzt; die Ungarn bedienten die Geschütze. Die Kampfmoral der Ungarn wurde für die ersten Monate des Jahres 1945 von deutschen Offizieren als gut bezeichnet; sie sank aber nach der Einnahme Budapests und der Eroberung Ungarns durch sowjetische Truppen ganz erheblich. Sie verließen zum Teil ihre Stellungen und setzten sich nach Süden ab.

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #12 am: Fr, 05. Januar 2007, 21:36 »
Bei den meisten anderen Flakbatterien bestanden die Geschützbedienungen weitgehend aus russischen „Hilfswilligen", kurz „Hiwis" genannt. Sie wurden im allgemeinen von den Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten anständig behandelt. Der gemeinsame Dienst am Geschütz, die gleiche durchlebte Gefahr bei Luftangriffen schufen ein gewisses Gemeinschaftsgefühl zwischen Flaksoldaten, Luftwaffenhelfern und „Hiwis". Letztere erwiesen sich als zuverlässig bis zur Räumung der Stellungen. Es konnte tatsächlich kein einziger Fall von Widersetzlichkeit oder Befehlsverweigerung in Erfahrung gebracht werden.

Eine Reihe von Batterien war RAD-Flak, d. h. die Mannschaften bestanden größtenteils aus RAD-Männern der jüngsten Jahrgänge.` Gerade 15 Jahre alt war der jüngste von ihnen, der sein Leben verlor. Er gehörte zur Stellung „Lohe". Luftwaffenhelfer, d. h. „Schülersoldaten", gab es im April kaum noch in Nürnberger Stellungen. Man hatte sie vorher entlassen, dann z. T. zum RAD einberufen und wieder als Flaksoldaten eingesetzt. Diese RAD-Batterien unterstanden nicht Flakoffizieren, sondern RAD-Führern, die wohl stärker ideologisch geprägt waren und daher oft verbissen kämpften.

Eine weitere Schwierigkeit war die der Munitionsversorgung. Die Flak konnte für Luftziele nur Zeitzündermunition verwenden. Gegen angreifende Panzer waren jedoch Granaten mit Aufschlagzünder oder Panzergranaten nötig. Zwar erhielten in den letzten Tagen vor Kampfbeginn die meisten Batterien noch Panzergranaten - angeblich von einem Munitionszug, der am Rangierbahnhof „gefangen" war; aber es scheinen im Höchstfall 20 Granaten pro Geschütz gewesen zu sein.

Von einigen Batterien wissen wir, daß sie auf Kirchtürmen in der Umgebung Beobachtungsstellen (B-Stellen) einrichteten. Die anderen Batterien erhielten die Ziele vom Regiment oder der Untergruppe per Telefon oder über den Flaksender mitgeteilt. Obwohl einige Batterien „bis zur Selbstaufopferung kämpften", wie Major Flierl, der Fürther Kampfkommandant, feststellte, war der Reichsverteidigungskommissar Holz unzufrieden und meinte, die Flak habe teilweise versagt. Bei der Darstellung des Kampfverlaufs werden wir die Frage differenzierter beantworten.

Die Frage allerdings, wieviele Batterien mit wievielen einsatzfähigen Geschützen vorhanden waren, ist sehr schwierig zu beantworten. Der Abzug von Batterien an die Ostfront, die Zusammenfassung von Batterien zu Großbatterien, der Wechsel in günstiger gelegene Stellungen, die schweren Schäden und Verluste, die einige Batterien bei den letzten Großangriffen erlitten hatten, erschweren die Feststellung der genauen Zahl der feuerbereiten Geschütze.Die Nürnberger Flak bildete das Regiment 93, Flakgruppe Nürnberg, und war Teil der 21. Flak-Brigade."' Kommandeur des Regiments war bis zum 5. April Oberst Engelhard, sein Nachfolger war Major Stock.

Dem Regiment unterstand die schwere Flakabteilung 522 unter Major Siebert, Untergruppe Platnersberg, und die schwere Flakabteilung 682 (früher 633), Untergruppe Maiach.

Zur Untergruppe Platnersberg gehörten

Großbatterie Poppenreuth/Ronhof   12 x 8,8 cm

Großbatterie Almoshof/Lohe   18 x 8,8 cm

Batterie Ziegelstein   8 x 8,8 cm

Großbatterie Laufamholz   14 x 8,8 cm

Großbatterie Fischbach   18 x 8,8 cm

Zur Untergruppe Eibach gehörten:

Großbatterie Zollhaus   20 x 8,8 cm

Großbatterie Maiach   8 x 10,5 cm

Batterie Stein A, Zedernwäldchen   6 x 8,8 cm

Batterie Kreutles   6 x 8,8 cm

Großbatterie Höfen   15 x 8,8 cm

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #13 am: Fr, 05. Januar 2007, 21:55 »
Die Stellungen Schusserplatz, Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) sowie Linde-Stadion waren anscheinend im April 1945 nicht mehr besetzt. Eine Batterie aus dem Raum Schniegling mit fünf Geschützen 8,8 cm wurde am 16. April 1945 direkt vor Beginn der Kämpfe abgezogen und in das Reichsparteitagsgelände verbracht. Außerdem befand sich noch in Schwand eine FlakBatterie mit fünf Geschützen russischer Herkunft. Sie wurde am 15. April nach Heroldsberg verlegt und ging im Angriff amerikanischer Panzer und Infanterie am 16. April unter. Insgesamt dürfte die Zahl der im Einsatz befindlichen schweren Flakgeschütze knapp etwa 135 betragen haben. Die meisten Batterien verfügten zusätzlich noch über ein oder zwei leichte Flakkanonen. Der Regimentsgefechtsstand lag in Schafhof. Mit Kampfbeginn verlegte Major Stock seinen Gefechtsstand in einen Bunker unter der Burg. Die gesamten Flak-Einheiten waren in einen Kampfabschnitt West unter Major Siebert und einen Kampfabschnitt Ost gegliedert.

Die Mannschaftsstärke der Flak dürfte etwa bei 3.500 gelegen haben; davon waren aber über die Hälfte Ungarn, die nach einer Vereinbarung mit der ungarischen Regierung nur für den Kampf gegen die Sowjetunion eingesetzt werden durften, und sowjetische „Hiwis", die nur als Munitionsträger und zu Schanzarbeiten verfügbar waren. Der Rest bestand aus blutjungen RAD-Männern ohne Ausbildung für den Erdkampf und ohne Fronterfahrung. Die wenigen hundert Flaksoldaten an den Kommando- und Funkmeßgeräten waren aus verständlichen Gründen weder geeignet noch willens, sich in letzter Minute „verheizen" zu lassen. Außerdem fehlte es an Infanteriewaffen, so daß auch ein infanteristischer Einsatz nicht möglich war.

Am 5. April fand eine Lagebesprechung der Batteriechefs aller im Raum Nürnberg stationierten Flakeinheiten statt, an der auch der ehemalige Kommandeur der in Stalingrad untergegangenen 9. Flakdivision als „Beauftragter des Führers für die Verteidigung deutscher Städte" anwesend war. In dieser Besprechung wurden die für den Erdeinsatz der Flak notwendigen Maßnahmen bekanntgegeben.

Nur etwa zehn Tage standen den Batteriechefs zur Verfügung, um die Vorbereitungen zu treffen. Es mußten die Splitterschutzwälle teilweise abgetragen werden, damit die Geschützrohre so weit gesenkt werden konnten, daß ein Direktbeschuß von Erdzielen möglich war. Es wurden Laufgräben, Schützengräben, Panzerdeckungslöcher innerhalb und um die Stellungen angelegt. Der Stützpunktkommandant Poppenreuth-Ronhof ließ zwei Beobachtungsstellen erkunden, eine für einen Feindangriff von Westen auf dem Kirchturm von Cadolzburg und eine für einen Angriff von Norden auf dem Kirchturm von Kalchreuth. Doch auch diese vom militärischen Standpunkt aus richtigen Maßnahmen hatten nur beschränkten Wert, da die B-Stellen nur über Telefonverbindung, nicht aber über Funkgeräte zur Feuerleitung verfügten. So konnte der Beobachter von Cadolzburg abziehen, als seine Verbindung zur Batterie unterbrochen wurde. Als sich die Infanterieeinheiten von Kalchreuth zurückzogen, mußte auch dieser Beobachter eiligst das Feld räumen. Hätte er über ein Funkgerät verfügt, dann hätte er weiterhin von einem rückwärtigen Punkt aus das Feuer seiner Batterien leiten, den feindlichen Angriff bekämpfen und den Rückzug der eigenen Verbände decken können.

Es soll hier keineswegs nach einem halben Jahrhundert aufgezeigt werden, was man hätte besser machen können, um den Krieg vielleicht noch um einige Tage zu verlängern; es soll nur an einigen Beispielen gezeigt werden, warum eine so gewaltige Artilleriekonzentration so geringe Wirkung zeitigte.

Der Generalstabsoffizier für Feindaufklärung der 45. Infanteriedivision schätzte nach Gefangenenaussagen und den Ergebnissen der Luftbildaufklärung die Zahl der schweren Flakgeschütze mit etwa 70 erheblich zu niedrig ein. Das mag zum Teil daran liegen, daß die Luftbilder falsch interpretiert wurden; z. B. wurden für Maiach drei Geschütze statt acht gezählt und für Zollhaus drei statt zwanzig.

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #14 am: Fr, 05. Januar 2007, 22:06 »
Flakstellungen um Nürnberg mit Einzeichnung der am 11.4.1945 vermutlich besetzten Batterien und der Zahl ihrer Geschütze.

Dargestellt sind die beim Kampf um Nürnberg noch besetzten Flakstellungen.Die Großbatterie Poppenreuth-auch als Stützpunkt Poppenreuth bezeichnet-umfaßt auch die Stellung Ronhof.Nicht eingezeichnete ist die bis zum 16.April besetzte Stellung Schniegling oder Wetzendorf,deren fünf 8,8 cm-Geschütze abgezogen und in das Reichsparteitagsgelände verlegt wurden.Ebenfalls nicht eingezeichnet ist die Flakbatterie,die am 16.April von Schwand nach Heroldsberg verlegt wurde und deren Angehörige,soweit sie nicht gefallen waren,fast vollzählig in Gefangenschaft gerieten.
Die Kampfgruppe verfügte über fünf russische 8,8 cm - und einige leichte Geschütze.
« Letzte Änderung: Mo, 21. Juni 2010, 21:24 von six.darkness »

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #15 am: Sa, 06. Januar 2007, 16:46 »
Zur Verteidigung wurden selbstverständlich die Reste der in Nürnberg und Fürth stationierten Ersatztruppenteile eingesetzt. In der Artilleriekaserne Nürnberg lag das Artillerieersatzregiment 17, in der Infanteriekaserne das Infanterieersatzregiment 21 sowie eine Panzerjägereinheit; in Fürth war ebenfalls ein Infanterieersatzregiment untergebracht. Bei den Einheiten, von denen immer wieder bis zuletzt jeder nur einigermaßen verwendungsfähige Mann an die immer näherrückende Front abgestellt worden war, handelte es sich fast ausnahmslos um Verwundete oder Genesende, die noch in ärztlicher Behandlung standen, um Schwerkriegsbeschädigte oder um Soldaten, die ihre Einheiten nicht mehr erreichen konnten oder wollten, Soldaten, die von der Feldgendarmerie aufgegriffen worden waren oder die sich durch die Plakatanschläge mit ihrem drohenden Inhalt veranlaßt sahen, sich bei einem Ersatztruppenteil zu melden und so einem Standgerichtsverfahren zu entgehen. Die meisten Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften verfügten über eine lange Fronterfahrung. Gerade dieser Personenkreis sah die Sinnlosigkeit dieses Kampfes wohl am deutlichsten. Die meisten von ihnen, die die langen Kriegsjahre mit einigermaßen heilen oder wieder geheilten Knochen überstanden hatten, wollten keineswegs noch bei der sinnlosen Kriegsverlängerung umkommen. Mancher von ihnen hat wohl nur auf eine gute Gelegenheit gewartet, den Krieg auf seine Weise zu beenden, und zog die Gefangenschaft dem „Heldentod fürs Vaterland" vor. Manche Einheit aber wurde doch noch in Kämpfe verwickelt. Dort, wo die Eigendynamik des Straßen- und Häuserkampfes dem einzelnen kaum mehr Entscheidungsmöglichkeiten überließ, kam es tatsächlich zu erbitterten Kämpfen und zur Zerstörung mehrerer amerikanischer Panzer.

Neben den Wehrmachtseinheiten gab es in Nürnberg noch eine Waffen-SS Nachrichten-Ersatz- und Ausbildungseinheit, über deren Stärke wir leider keine Nachrichten haben. Sie unterstand nicht dem Kommandeur im Wehrkreis XIII und wird in den Quellen kaum erwähnt. Wir wissen lediglich, daß sie unter der Führung des Sturmbannführers Weiß den südlichen Verteidigungsabschnitt zugewiesen erhielt. Anscheinend gelang es dieser Einheit, wenigstens zum Teil den Einschließungsring vor Ende der Kämpfe um die Innenstadt zu durchbrechen.

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #16 am: Sa, 06. Januar 2007, 16:56 »
An Scheinwerfern und Horchgeräten standen fast ausschließlich „Arbeitsmaiden", d. h. Angehörige des weiblichen Arbeitsdienstes. Sie waren in keiner Weise an den Kämpfen beteiligt. Das Communique 377 des Supreme Headquarters in Paris vom 20. April 1945 meldete, daß sich unter den 8.101 Kriegsgefangenen, die man innerhalb von 24 Stunden zwischen Heilbronn und Nürnberg gemacht hatte, drei Generäle, 150 Feuerwehrmänner und „a trainload of German women auxiliaries" befänden. Zu diesen „Wagenladungen" des weiblichen Wehrmachtsgefolges werden wohl auch die Arbeitsmaiden der Scheinwerferbatterien gehört haben, die nicht rechtzeitig Zivilkleidung angelegt hatten.

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #17 am: Sa, 06. Januar 2007, 17:07 »
1. Flak, einschließlich RAD-Flak,   etwa 3.500 Mann, davon ein großer Teil Ungarn und russische „Hiwis"

2. SS-Panzergrenadierregiment 38   400 Mann,

 3. Jagdgeschwader 104   etwa   500 Mann,

 4. Kampfgruppe Rienow   etwa   500 Mann,

 5. Sonstige Luftwaffenangehörige,
einschließlich Fallschirmjäger,   etwa   300 Mann,

 6. Reste der Infanterie- und Artillerieersatzeinheiten,
bei denen auch alle Versprengten usw.
eingegliedert waren   etwa   900 Mann,

7. SS-Nachrichten-Ausb. u. Ers. Abt. 1   etwa   200 Mann, ,

8. Volkssturm und Hitlerjugend-Panzervernichtungsbataillon
etwa   600 Mann,

9. Angehörige von verschiedenen Wehrmachtsdienststellen [Heimatpferdelazarett, Heeresbäckerei usw.]   etwa   600 Mann,

Gesamtzahl: etwa 7.500 Mann.

Wenn wir die Ausländer, d. h. Ungarn und „Hiwis" aus der Sowjetunion, abziehen, beträgt die Zahl der bei der Stadtverteidigung eingesetzten deutschen Soldaten etwa 5.000-6.000. Von diesen konnten sich etwa 1.000 Mann vor Beendigung der Kampfhandlungen durch den Ring der Belagerer nach Süden absetzen.

Oberst Cord von Hohe, der Führer der Panzerkampfgruppe XIII, meinte, als er von der Einsetzung Oberst Wolfs als Kampfkommandant erfuhr: „Er [Wolf] verfügt über eine bunte Speisekarte an Truppenteilen, vor allem auch der Luftwaffe, mit denen er diese Aufgabe niemals erfüllen kann.

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #18 am: Sa, 06. Januar 2007, 18:36 »
-Erlangen-eine Stadt wird gerettet(16.April 1945)
Am 9.April 1945 wurde Oberstleutnant Werner Lorleberg,ein im Ersten u.Zweiten Weltkrieg schwer verwundeter u.fronterfahrener Offizier,zum Kampfkommandanten ernannt.Sein Autrag war die Verteidigung der Stadt um jeden Preis.Darauf war er vereidigt worden.Dies erfuhr Prof.Dr.Wintz,der noch einmal versucht hatte,den Wehrkreisbefehlshaber Karl Weisenberger von der Unsinnigkeit der Verteidigung Erlangens zu überzeugen.
Am 12.April wurde erlangen der 352.Volksgrenadierdivision unterstellt.
Diese Division war völlig abgekämpft u.hatte vielleicht noch Bataillonsstärke,so daß sie keine Kräfte für die Verteidigung Erlangens abstellen konnte.Der Kampfkommandant blieb trotz der Unterstellung persönlich für die Verteidigung der Stadt verantwortlich u.mußte dem Führerbefehl vom 12.April gehorchen.Er hoffte wohl,daß zurückflutende Feldtruppeneinheiten in die Stadt kommen würden,mit denen dann eine Verteidigung möglich sei.Am Freitag,13.April,wurde Ritter von Schmidt auf Grund einer Denunziation verhaftet,nach Nürnberg gebracht und dort von einen Standgericht wegen Hochverrats zum Tode durch Strang verurteilt.Die Hinrichtung wurde auf Intervention des Stellvertetenden Gauleiters Holz vorläufig ausgesetzt.Am nächsten Tag wurde Holz vorgeführt,der ihn auf Grund der fürsprache hoher Persönlichkeiten auf Bewährung zur Verteidigung Erlangens entließ.Zu Fuß machte sich von Schmidt nach Erlangen auf u.erhielt wieder die Führung des Volkssturms im Norden Erlangens übertragen.
Die Nacht zum 16.April war unruhig.Der Artilleriebeschuß verstärkte sich durch die näher an die Stadt herangeführten Artillerieeinheiten u.richtete schwere Schäden an Erlanger Gebäuden an.
Noch war der Kampfkommandant entschlossen,die Stadt bis zum letzten zu verteidigen,obwohl ihm nur wenige Soldaten-Augenzeugen berichten von etwa 200-zur Verfügung standen.In den frühen Morgenstunden des 16. April 1945 rückten die amerikanische Vorauseinheiten zum Burgberg vor.Um diese Zeit rief der Stellvertretende Gauleiter Holz Lorleberg und den Oberbürgermeister an und teilte ihnen mit,daß eine SS-Division in Nürnberg zum Abmarsch nach Erlangen bereit stehe u.daß Erlangen unbedingt bis zu deren Eintreffen zu halten sei.Im Falle einer Übergabe würde er selbst den Kampfkommandanten u.den Oberbürgermeister an den Kandelabern vor dem Rathaus aufhängen.Gegen neun Uhr drangen die Amerikaner fast ohne Gegenwehr bis in die Rathsberger Straße vor und nahmen von einem Privathaus aus telefonische Verbindung mit Oberbürgermeister Ohly auf,sie forderten ihn auf ,die Stadt zu übergeben.Er sprach seine Bereitschaft dazu aus,sagte aber,daß nur der Kampfkommandant für den militärischen Widerstand zuständig sei.Der amerikanische Offizier stellte der Stadt ein Ultimatum von 20 Minuten.Sollte in dieser Zeit die Stadt nicht übergeben werden,so würde sie durch ein Bombergeschwader,das schon bereit stehe,vernichtet.Ohly beschwor am telefon den Kampfkommandanten in eindringlicher Weise,den Widerstand im Interesse der Zivilbevölkerung,besonders der Schwer-u.Schwerstverwundeten u.der Schwerkranken,einzustellen.Lorleberg kam eiligst zu Ohly ins Altstädter Rathaus,wo ihn der Bürgermeister nochmals den ohnehin sinnlosen Widerstand einzustellen.Seine Verpflichtung für die ihm anvertraute Stadt u.für seine Soldaten gab wohl den Ausschlag.Von dieser Minute der Entscheidung an tat er ohne Rücksicht auf seine Person zielbewußt u.entschieden alles,um Schaden von Menschen u.der Stadt abzuwenden.Drei Minuten vor Ablauf des Ultimatums,das inzwischen um 20 Minuten verlängert worden war,wurde mit dem amerikanischen Offizier telefonisch ein Treffen in der Spardorfer Straße vereinbart.Nach kurzer militärischer Begrüßung übergab der Kampfkommandant die Stadt.
Nach der Übergabe kehrte Lorleberg in die Stadt zurück und gab den ihm unterstellten Verbänden den Befehl,das Feuer einzustellen u.sich um 12.45 Uhr am Altstädter Rathaus zu sammeln.Fast alle Soldaten waren froh,daß für sie damit der Krieg zu Ende war.Nur eine Kampfgruppe in der Thalermühle weigerte sich,dem telefonisch durchgegebenen Befehl zu gehorchen.Lorleberg wußte,daß dies die getroffenen Vereinbarungen in frage stellte,und begab sich erneut zum amerikanischen Kommandeur,der ihm bedeutete,daß er so die Kapitulation nicht annehmen könne.Er drohte wieder,die Stadt durch Bomben u.Artillerie zu zerstören,falls der Widerstand nicht umgehend u.vollständig eigestellt werde.
Nun begann für Lorleberg der schwierigste u.zugleich der gefährlichste Teil seiner Mission.Ein SS-Führer u.etwa 120 Mann weigerten sich angeblich,den Kampf einzustellen.Wieder begleitete ihn polizeioberleutnant Fischer aus freien Stücken,ebenso fand sich ein Freiwilliger,der beide zur Thalermühle fuhr.Lorleberg ließ den Fahrer u.PKW an einer Gerberei in der Nähe der Mühle zurück u.ging mit Fischer den letzten Teil des Weges zu Fuß.An der Thalermühle stellte sich heraus,daß es sich bei den Durchhaltefanatikern nicht um einen SS-Offizier u.120 Mann handelte,sondern um einen jungen Leutnant der Wehrmacht und etwa 20 Soldaten.Lorleberg gab dem Führer der Kampfgruppe erneut den Befehl um den Widerstand einzustellen.Es kam zu einem heftigen Wortwechsel,in dem der Leutnant u.Angehörige der Kampfgruppe Lorleberg u.Fischer als Feiglinge und Verräter beschimpften und sich den Führerbefehl beriefen,der eine Kapitulation verbot."Schließlich warf der Leutnant Lorleberg einen Notizblock hin u. verlangte den Befehl schriftlich.Als dieser den Befehl ausgefertigt hatte,zeigte der Leutnant auf Fischer u.schrie:"Der soll auch unterschreiben!"Fischer unterschrieb.Dann verließen der Kampfkommandant u.sein Begleiter den Gefechtsstand.Vor dem Gefechtsstand sagte Lorleberg zu Fischer:"Rauchen wir zur Beruhigung eine Zigarette."Aber Fischer trieb ihn zur Eile.Er ging einige Schritte vor Lorleberg auf einem schmalen,von Büschen gesäumten Weg zum ludwigskanal.Noch bevor sie den Kanal erreicht hatten,fiel plötzlich ein Schuß.Fischer wandte sich um und sah Lorleberg am Boden liegen.Er sprang zu ihm u.konnte kein Lebenszeichen mehr erkennen.Fischer lief weiter in Richtung Kanal u.wurde von einem Pistolenschützen-sicher vom Mörder Lorlebergs-beschossen.Oberst Lorleberg war nicht sofort tot.Der Leutnant,ein Unteroffizier u.einige andere Angehörige der Kampfgruppe liefen zu dem am Boden liegenden u.sahen,daß dieser doch noch Lebenszeichen von sich gab.Der leutnant befahl einem Unteroffizier,dem Verwundeten den "Gnadenschuß"zu geben.Als dieser sich weigerte,setzte er seine Maschinenpistole auf die linke Brustseite Lorlebergs u.drückte zweimal ab.Der Leutnant stellte nach dem tode Lorlebergs den Angehörigen seiner Kampfgruppe frei,entweder in Zivil unterzutauchen oder in Richtung Süden zurückzuziehen.Als lorleberg bis zum Ablauf des Ultimatums um 13.55 Uhr nicht ins Rathaus zurückkam,begab sich Oberbürgermeister Ohly zum amerikanischen Kommandeur und äußerte die Berfürchtung,daß dem Kampfkommandanten etwas zugestoßen sein könnte.Er bat um Schonung der Stadt u.wollte für die Einstellung des Widerstandes die Garantie übernehmen.Lediglich an der Thalermühle werde noch Widerstand geleistet.Daraufhin beschoß amerikanische Artillerie diesen Bereich.Amerikanische Verbände rückten nun in die Stadt ein,ohne auf Widerstand zu stoßen.
Generalfeldmarschall Kesselring,der als Oberbefehlshaber West Lorlebergs höchster Vorgesetzter war,hat leider erst im Ruhestand dessen Verhalten indirekt gerechtfertigt,wenn er schon im Zusammenhang mit dem Kampf um Würzburg,als dort noch beachtliche Kräfte der Wehrmacht zur Verfügung standen ,schrieb,daß"dieser Kampf militärisch nicht zu verantworten war".Lorleberg hat schon am 16.April 1945 erkannt,was der Marschall erst Jahre nach dem Krieg einsehen wollte,und er hat das getan,was jener vorgibt,getan zu haben,nämlich sinnloses Blutvergießen und Zerstörung zu vermieden.Er hat Mut bewiesen,er hat sein Leben riskiert und es verloren.
Quelle:Kriegsende in Franken und der Kampf um Nürnberg im April 1945 von Karl Kunze.
Gruß
Josef

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Kriegsende in Franken 1945
« Antwort #19 am: Fr, 12. Januar 2007, 22:09 »
Am 20.April 1945 war die Herrschaft der Nationalsozialisten in Nürnberg zu Ende: Amerikanische Truppen hatten das Stadtgebiet innerhalb von fünf Tagen unter ihre Kontrolle gebracht. Doch während die US-Soldaten ihre Siegesparade am Hauptmarkt abhielten, gab es noch letzte, verzweifelte Schießereien am Polizeipräsidium.


Es war eine Prestigeangelegenheit: Die US-Streitkräfte wollten rechtzeitig zu Hitlers 56. Geburtstag am 20. April die „Stadt der Reichsparteitage" eingenommen haben. Für sie war Nürnberg ein Symbol der Naziherrschaft. Die Verteidiger des einstigen „Reiches Schatzkästleins", das damals bereits schon vollkommen demoliert war, wollten dagegen nicht kapitulieren. Die vier Tage währenden Kämpfe wurden mit großer Härte geführt. Fast 1000 Menschen kamen ums Leben: 371 Zivilpersonen, 130 amerikanische Soldaten und mindestens 400 Angehörige der deutschen Truppen.

Für das sinnlose Blutopfer ist die nationalsozialistische Spitze Nürnbergs verantwortlich, insbesondere Oberbürgermeister Willy Liebel und der stellvertretende Gauleiter Karl Holz, der mit fanatischen Appellen den Widerstand so lange wie möglich aufrechterhalten wollte. Ein Funkspruch von Holz an Adolf Hitler macht dessen verbohrte, absolut engstirnige Haltung deutlich: „Mein Führer! Der Endkampf um die Stadt der Reichsparteitage beginnt. Die Soldaten schlagen sich tapfer und die Bevölkerung ist stolz und standhaft. Ich werde in dieser deutschesten aller Städte bleiben, kämpfen und fallen... Die nationalsozialistische Idee wird Sieger bleiben und alle Teufel überwinden."

Wie gefährlich das öffentliche Äußerns des Wunsches nach Frieden war, belegt unter anderem das Schicksal eines Nürnbergers: Er hatte am 20. April eine weiße Fahne in der Lorenzer Straße gehisst - dies war per Erlass vom 14. April verboten. Der Bürger wurde beim Heraushängen des weißen Tuches erschossen.

Die Amerikaner setzen eine gewaltige Streitmacht in Bewegung: Drei Infanteriedivisionen, zwei Panzerdivisionen und ein Panzeraufklärungsregiment - insgesamt 45 000 Soldaten - standen bereit, dazu Unterstützung aus der Luft. Auf der Gegenseite schätzten Fachleute die Zahl der Verteidiger auf etwa 6000 bis 7000 Personen. Die einzige Kampftruppeneinheit war aber ein SS-Regiment mit 500 Soldaten. Das übrige Aufgebot waren Jagdflieger und Personal der umliegenden Flugplätze, alte Flakschützen, die jüngsten Jahrgänge von Reichsarbeitsdienstmännern, Reste von Ersatztruppenteilen (meist Verwundete und Genesende), Volkssturm und Hitlerjugend, kurz: das letzte Aufgebot.

Rund um die Stadt waren 120 Flakgeschütze auf Betonsockeln montiert. Da die schwache Infanterie sie nicht sichern konnte, hatten sie nur einen geringen strategischen Wert. Rein zahlenmäßig betrachtet war es eine Frage der Zeit, bis der Widerstand der Deutschen gebrochen wurde. Dennoch beschreiben amerikanische Soldaten, wie schwierig es war, manche Häuserblocks einzunehmen und dass sie äußerst vorsichtig vorgehen mussten. Ein US-Kämpfer berichtet: „Es gibt auch die so genannten Vexier-Minen. Du kommst in eine Stube, und es liegt ein Revolver auf dem Tisch. Du hebst den Revolver auf und ziehst dabei an dem Draht, den Du nicht gesehen hast. Aber inzwischen hat es schon geknallt... Jedes Mittel ist recht. Jeder Trick wird angewendet."

Während die US-Army manche Stadtviertel wie die Rangierbahnhof Siedlung ohne einen Schuss abzugeben einnehmen konnte, rannte sie sich in anderen dagegen fest: An der Ringbahn bei Thon und zwischen Laufamholz und Mögeldorf kam es am 17. April zu   erbitterten   Gefechten.
Nach harten Kämpfen fiel Mögeldorf einen Tag später, dabei gingen etliche Häuser in Flammen auf. Im Süden war die Situation verworren: SS-Panzergrenadiere leisteten in vielen Häuserblöcken erbitterte Gegenwehr. Oft wurden bereits aufgegebene Straßenzüge zurückerobert und gingen anschließend wieder verloren.

Im Norden drangen die amerikanischen Einheiten relativ rasch bis zum Ring vor. Letztlich zog sich die Schlinge rund um die Altstadt von
Stunde zu Stunde stärker zusammen. Am 20.April fiel schließlich die Altstadt. Augenzeugen schildern ein erschütterndes Bild: „Die letzten Reste der Innenstadt brennen. Über allem - wie zwei Fackeln - die Türme von St. Sebald." In der Nähe der NS-Befehlszentrale, dem Palmenhofbunker, in den Ruinen des Polizeipräsidiums fanden die letzten Gefechte statt. Hier starben neben vielen anderen Oberbürgermeister Willy Liebel und der stellvertretende Karl Holz.
Quelle-Nürnberger Zeitung

Bild-Siegesparade der US-Soldaten in der Altstadt
Gruß
Josef
« Letzte Änderung: Mo, 21. Juni 2010, 21:25 von six.darkness »

 


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