Autor Thema: Wien, -der Wiener Zentralfriedhof  (Gelesen 1879 mal)

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Wien, -der Wiener Zentralfriedhof
« am: So, 28. Oktober 2007, 10:39 »
Wiener Zentralfriedhof


320 Bilder von Denkmälern und Grabsteinen von der Zeit 1809 - 1945


Gruß Wolfgang
« Letzte Änderung: So, 28. Januar 2018, 14:53 von kka67 »
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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #1 am: So, 28. Oktober 2007, 10:47 »
Wiener Zentralfriedhof

Gräberfeld 1809
« Letzte Änderung: So, 19. März 2017, 16:15 von Ulla »
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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #2 am: So, 28. Oktober 2007, 11:07 »
Wiener Zentralfriedhof


Gedenkstein an den Vormärz 1848


Im Habsburgerreich und Vielvölkerstaat Österreich wurde die Monarchie nicht nur von heftigen Aufständen im Kernland Österreich selbst, sondern auch von weiteren revolutionären Unruhen bedroht, so etwa in Böhmen, in Ungarn, und in Oberitalien. Das Königreich Sardinien-Piemont unterstützte die Revolutionäre militärisch. Während die ungarischen, böhmischen und italienischen Erhebungen unter anderem die Unabhängigkeit von der österreichischen Vorherrschaft anstrebten, hatte die Revolution im Kernland Österreich ähnlich wie in den anderen Staaten des deutschen Bundes eine liberale und demokratische Veränderung der Regierungspolitik und das Ende der Restauration zum Ziel.

Auch in Österreich war es 1847/1848 zu einem Hungerwinter gekommen. Die wirtschaftliche Not traf die benachteiligten Bevölkerungsgruppen am härtesten. Auch in der Arbeiterschaft war nun die Wut auf das überkommene politische System kurz vor dem Überlaufen. Werke wie Alfred Meissners Neue Sklaven oder Karl Becks Gedicht Warum wir arm sind geben ein anschauliches Bild von der Wut und Verzweiflung, die unter der Bevölkerung herrschte.

Schließlich kam es am 13. März 1848 in Wien mit dem Sturm auf das Ständehaus und Anschlägen von Sozialrevolutionären gegen Läden und Fabriken in den Vorstädten zum Ausbruch der Revolution in Österreich. Das Lied Was kommt dort von der Höh, wobei sich die „Höh'“ auf die Polizei und die Kasernen bezog, wurde zum Lied der Revolution. Es wird heute noch von diversen Studentenverbindungen gesungen, um der Beteiligung der Akademischen Legion zu gedenken.

Vor dem Sturm auf das Ständehaus wurden in einer schon am 3. März 1848 vom ungarischen Nationalistenführer Lajos Kossuth verfassten Rede der Unmut gegen das politische System und die Forderungen der Revolutionäre nach einer konstitutionellen Umwandlung der Monarchie und nach Verfassungen für die österreichischen Länder ausgedrückt. Diese Rede wurde in der Ständeversammlung von Adolf Fischhof verlesen. Der Versuch, eine Petition an Kaiser Ferdinand zu überbringen, entwickelte sich zu einem regelrechten Demonstrationszug, so dass Erzherzog Albrecht den Befehl zum Feuern gab und es zu den ersten Todesopfern kam.

Am Abend des selben Tages trat der inzwischen 78-jährige Staatskanzler Fürst Metternich, die verhasste Symbolfigur der Restauration, zurück und floh nach England. Dieses Ereignis wurde zum Beispiel durch Hermann Rolletts Gedicht Metternichs Linde thematisiert.
Verfassungsversprechen Ferdinands I. vom 15. März 1848
Verfassungsversprechen Ferdinands I. vom 15. März 1848

Am 14. März machte Kaiser Ferdinand I. erste Zugeständnisse: Er billigte die Errichtung einer Nationalgarde und hob die Zensur auf. Am folgenden Tag präzisierte er dies dahingehend, dass er „vollkommene Preßfreiheit gewährt“ habe und versprach zugleich den Erlass einer Verfassung (sog. Verfassungsversprechen vom 15. März 1848, siehe Bild nebenan).

Am 17. März wurde die erste verantwortliche Regierung gebildet; deren Innenminister Franz von Pillersdorf entwarf die nach ihm so benannte Pillersdorfsche Verfassung, welche zum Geburtstagsfest des Kaisers am 25. April 1848 kundgemacht wurde. Diese Verfassung hatte frühkonstitutionellen Charakter; vor allem das Zweikammernsystem und die am 9. Mai veröffentlichte Reichstags-Wahlordnung sorgten für Empörung, worauf es zu neuerlichen Unruhen kam ("Mairevolution"). Aufgrund der "Sturmpetition" vom 15. Mai wurde die Verfassung dahin abgeändert, dass der Reichstag nur aus einer Kammer bestehen sollte und überdies "konstituierend", d.h. die definitive Verfassung erst schaffend, erklärt wurde; mit anderen Worten, die Pillersdorfsche Verfassung wurde zum Provisorium erklärt, blieb aber desungeachtet vorläufig in Geltung. Der überforderte führungsschwache Kaiser brachte sich am 17. Mai 1848 durch seine Flucht nach Innsbruck vor den sich verstärkenden Unruhen in Sicherheit.

Am 16. Juni schlugen österreichische Truppen unter Alfred Fürst zu Windischgrätz den Prager Pfingstaufstand nieder.

Am 22. Juli 1848 wurde der konstituierende österreichische Reichstag mit 383 Delegierten aus Österreich und den slawischen Ländern von Erzherzog Johann eröffnet. Unter anderem wurde dort Anfang September die Bauernbefreiung von der Erbuntertänigkeit beschlossen.

In Folge der Ereignisse in Ungarn seit dem 12. September 1848, bei denen unter Führung von Lajos Kossuth der ungarische Aufstand in eine kriegerische Auseinandersetzung gegen die kaiserlichen Truppen mündete, und in Folge der Ermordung des österreichischen Kriegsministers Theodor Graf Baillet von Latour am 6. Oktober, kam es in Wien zur 3. Phase der österreichischen Revolution, der so genannten Wiener „Oktoberrevolution“. In deren Verlauf gelang es den Wiener Bürgern, Studenten und Arbeitern, die Hauptstadt in ihre Gewalt zu bringen, nachdem die Regierungstruppen geflohen waren. Aber die Revolutionäre konnten sich nur kurze Zeit halten.

Am 23. Oktober wurde Wien von konterrevolutionären Truppen aus Kroatien unter dem Banus Joseph Jellačić und aus dem böhmischen Prag unter Feldmarschall Alfred Fürst zu Windischgrätz eingeschlossen. Trotz des heftigen, aber aussichtslosen Widerstands der Wiener Bevölkerung, wurde die Stadt nach einer Woche von den kaiserlichen Truppen wieder eingenommen. Um die 2000 Aufständische waren gefallen. Weitere Anführer der Wiener Oktoberrevolution fielen der anschließenden blutigen Rache der Militärs zum Opfer. Viele wurden zum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt.

Unter den standrechtlich erschossenen Opfern war neben anderen auch der populäre linksliberal-republikanische Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung Robert Blum, der am 9. November 1848 trotz seiner parlamentarischen Immunität hingerichtet wurde und damit zu einem Märtyrer der Revolution wurde. Literarisch wurde dieses Ereignis im (Volks-) „Lied von Robert Blum“ verarbeitet, welches aber vorwiegend in den deutschen Staaten außerhalb Österreichs gesungen wurde.

Am 2. Dezember 1848 kam es in Österreich zum Thronwechsel. Die revolutionären Ereignisse hatten die Führungsschwäche von Kaiser Ferdinand I. verdeutlicht. Auf Initiative des österreichischen Ministerpräsidenten, Feldmarschallleutnant Felix Fürst zu Schwarzenberg dankte Ferdinand ab und überließ den Thron seinem 18-jährigen Neffen Franz, der den Kaisernamen Franz Joseph I. annahm. Mit diesem Namen lehnte er sich bewusst an seinen Urgroßonkel Joseph II. (1741-1790) an, dessen Politik für Reformfreudigkeit gestanden hatte.

Damit war die Revolution in Österreich niedergeschlagen. Die im März ausgearbeitete Verfassung trat nie in Kraft. Allerdings blieben die Ereignisse in Ungarn und Italien zunächst noch ein Hindernis für Franz Joseph I., seinen Machtanspruch im ganzen Habsburgerreich durchzusetzen.

Kulturell war das Jahr 1848 durch die kurzfristige Aufhebung der Zensur geprägt. Dies hatte zur Folge, dass eine Vielzahl von Werken veröffentlicht wurde, Zeitschriften aus dem Boden schossen und wieder verschwanden und sich die Schreibkultur grundlegend wandelte. Friedrich Gerhards „Die Presse frei !", M. G. Saphirs „Der tote Zensor“, das Zensorlied oder Ferdinand Sauters „Geheime Polizei“ geben ein Bild von der Aufbruchsstimmung. Es wurde auch scharfe Kritik am bestehenden System geübt. Beispiele dafür finden sich in Johann Nestroys Freiheit in Krähwinkel, Skizzen zu Höllenangst, Lady und Schneider oder Die Lieben Anverwandten (1848), in den politischen Gedichte von Anastasius Grün sowie in den Schriften von Franz Grillparzer: „Dem Vaterlande“ und „Gedanken zur Politik“.

Quelle:Wikipedia
« Letzte Änderung: So, 19. März 2017, 16:16 von Ulla »
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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #3 am: So, 28. Oktober 2007, 11:12 »
Wiener Zentralfriedhof

Denkmal " Sachsens tapferen Soehnen das Vaterland 1866 "
« Letzte Änderung: So, 19. März 2017, 16:18 von Ulla »
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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #4 am: Mi, 31. Oktober 2007, 18:39 »
Wiener Zentralfriedhof

Gedenkstätte für die Opfer des 15. und 16. Juli 1927

Am Abend des 14. Juli 1927 verbreitete sich die Nachricht vom Schattendorfer Urteil. Der Prozess gegen die drei angeklagten Mitglieder der Frontkämpfervereinigung, die im burgenländischen Schattendorf bei einem Zusammenstoß mit Sozialdemokraten zwei Menschen erschossen hatten (einen 40-jährigen kroatischen Hilfsarbeiter und ein 8-jähriges Kind), hatte mit dem Freispruch aller drei Angeklagten durch ein Geschworenengericht geendet.

Am Tag darauf wurde der Strom der Wiener Straßenbahn durch die Direktion der Städtischen Elektrizitätswerke abgeschaltet, so dass der öffentliche Verkehr in Wien lahmgelegt war. Dies geschah, um einen Proteststreik auszulösen. Die erste Marschkolonne, die den Ring erreichte, war die der E-Werker, welche vergebens versuchten, das Universitätshauptgebäude zu stürmen. Nach und nach füllte sich der Ring. Angriffe galten dem Polizeiwachzimmer in der Lichtenfelsgasse nahe dem Rathaus, ein weiterer verwüstete die Redaktion der „Wiener Neuesten Nachrichten“, welche nicht im Sinne der Demonstranten über das Urteil berichtet hatte.

Als die Menge den Kordon von Sicherheitskräften vor dem Parlamentsgebäude mit Steinwürfen attackierte, drängte berittene Polizei die Menge in die Parkanlage gegen den Justizpalast ab. Der Platz vor dem Haupteingang des Justizpalasts lag frei. Bald stand er als Symbol der als parteiisch empfundenen Justiz im Zentrum der Aufmerksamkeit der heranrückenden Demonstranten - obwohl im Justizpalast in erster Linie die Zivilgerichtsbarkeit angesiedelt war und obwohl das Urteil von einem Geschworenengericht, einer von den Sozialdemokraten immer geforderten Form der Laiengerichtsbarkeit, gefällt worden war.

Einige Angehörige des sozialdemokratischen Schutzbunds versuchten als Ordner auf die Menge mäßigend einzuwirken, hatten jedoch wenig Erfolg. Ab 12 Uhr hatten die ersten Protestierenden die Fensterscheiben im Erdgeschoss eingeschlagen und waren in das Gebäude eingestiegen, wo sie begannen, das Mobiliar und die vorhandenen Akten zu zerstören. Theodor Körner, später Bundespräsident, verlangte von den Wachebeamten des Justizpalastes die Herausgabe ihrer Waffen (meist ungeschliffene Paradesäbel), was von den um ihr Leben fürchtenden Beamten verweigert wurde. Körner brachte die Wachbeamten in Sicherheit, indem er sie als Verletzte getarnt auf Bahren heraustragen oder sie die Windjacken anwesender Schutzbündler überziehen ließ, damit sie unerkannt flüchten konnten. Ein Versuch Körners, die Menge durch eine Ansprache zu beruhigen, scheiterte. Währenddessen legte ein unerkannt gebliebener Eindringling im Gebäude Feuer.

Die Rolle von Johann Schober

Polizeipräsident war der ehemalige (und spätere) Bundeskanzler Johann Schober. Schober stellte an den Wiener Bürgermeister Karl Seitz das Ansuchen, das Bundesheer gegen die Unruhen einzusetzen, da die damalige Polizei für derartige Aufgaben, wie sie am Justizpalast anstanden, nicht gut gerüstet war. Seitz verweigerte den Einsatz, ebenso der Heerminister Carl Vaugoin. Darüber, ob der Einsatz des Bundesheeres den Tag anders hätte ausgehen lassen, wurde seither oft spekuliert. Fraglich wäre die Loyalität des Heeres gewesen, andererseits hätte aber alleine schon ein Aufmarsch in Formation die Menge zum Zurückweichen veranlassen können.

Daher forderte Schober, der in seiner Position gegen eine rasende Menge, die das Gerichtsgebäude stürmte und anzündete, zweifellos eine Entscheidung zu treffen hatte, Gewehre aus Heeresbeständen an, mit welchen er die Polizei ausrüstete. Hierbei kündigte er an, bei weiterer Behinderung der Feuerwehr - welcher der Zugang vor das Gebäude verwehrt und deren Schläuche durchschnitten wurden - den Platz mit Waffengewalt räumen zu lassen. Versuche Seitz' und Julius Deutschs, durch ihren persönlichen Einsatz die Menge zum Abzug zu bewegen, hatten ebenso wenig Erfolg wie der Einsatz Körners.

Die Schüsse, die Opfer, die Bewertung

Dann fielen die ersten Schüsse, zunächst in die Luft, sodann in die Menge, welche gegen die Vorstädte zurückzuweichen begann. Der Tag endete nach Polizeiangaben mit 89 toten Demonstranten, vier toten Sicherheitswachbeamten und einem toten Kriminalbeamten. 120 Polizisten erlitten schwere, 480 leichte Verletzungen, während 548 Zivilisten verwundet wurden. Das völlig vergiftete politische Klima war nach allgemeiner Ansicht ein erster Schritt in den Bürgerkrieg Mitte der 30er Jahre.

Zum 80. Jahrestag der Ereignisse wurde am 11. Juli 2007 in der Halle des Justizpalastes eine Gedenktafel mit einem Text von und durch Bundespräsident Heinz Fischer enthüllt:

    "Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des Republikanischen Schutzbundes und der Frontkämpfervereinigung im burgenländischen Ort Schattendorf am 30. Jänner 1927 wurden zwei unschuldige Menschen getötet. Die Täter wurden freigesprochen. Im Zuge einer gewaltsamen Demonstration gegen dieses Urteil wurde der Justizpalast in Brand gesetzt. Die Polizei erhielt Schießbefehl, und 89 Personen kamen ums Leben. Die Ereignisse dieser Zeit, die schließlich im Bürgerkrieg des Jahres 1934 mündeten, sollen für alle Zeiten Mahnung sein."

Quelle: Wikipedia
« Letzte Änderung: So, 19. März 2017, 16:19 von Ulla »
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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #5 am: Mi, 31. Oktober 2007, 18:51 »
Wiener Zentralfriedhof

Gedenkstätte an den Österreichische Bürgerkrieg im Februar 1934

Der Österreichische Bürgerkrieg war eine Auseinandersetzung zwischen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), deren Republikanischem Schutzbund und dem austrofaschistischen Ständestaat in Österreich im Februar 1934. Auslöser für diesen Bürgerkrieg war der gewaltsame Widerstand des oberösterreichischen Schutzbundführers Bernaschek gegen die Räumung des Waffenlagers des von Engelbert Dollfuß verbotenen Republikanischen Schutzbundes im Linzer Hotel Schiff.

Am 12. November 1918 wurde auf der Rampe des Parlamentsgebäudes am Ring der neue Staat „Deutsch-Österreich“ ausgerufen. Erster Staatskanzler war der Sozialdemokrat Dr. Karl Renner.

Sowohl in weiten Teilen der Bevölkerung wie auch unter den neuen politischen Eliten der meisten Parteien mit Ausnahme der Monarchisten und der Kommunisten war die Ansicht vorherrschend, Deutsch-Österreich sei als ein Teil einer gesamtdeutschen Nation anzusehen. Quer durch die politischen Lager wurde die Auffassung vertreten, dass dieser „Rest-“ bzw. „Rumpfstaat“ - beraubt der ungarischen Agrar- und der böhmischen Industriegebiete - alleine nicht lebensfähig sein könne. Der Anschluss an die deutsche Republik wurde zwar angestrebt, aber von den Siegermächten im Vertrag von St. Germain verboten, da er eine Stärkung Deutschlands bedeutet hätte. Auch der Name „Deutsch-Österreich“ wurde von den Alliierten untersagt. Am 21. Oktober 1919, mit Ratifizierung des Vertrages von St. Germain, wurde der Name in "Republik Österreich" geändert.

Die Wirtschaft des jungen Staates lag nach der zweijährigen inflationsbedingten Nachkriegskonjunktur darnieder. Die Hyperinflation („galoppierende Inflation“) konnte erst Anfang 1924 beendet werden. Für 10.000 Kronen bekam man 1914 noch einen Häuserblock, wogegen man im Dezember 1922 nur noch einen Laib Brot bekam. Erst danach begann ein zaghafter wirtschaftlicher Aufschwung, der jedoch lediglich ein Zwischenhoch Mitte der 1920er Jahre darstellte und mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ein jähes Ende fand. Zur latenten Strukturkrise war die große Konjunkturkrise gekommen. 1933 war etwa ein Drittel der Arbeitskräfte ohne Arbeit.

Mit den Unruhen der unmittelbaren Nachkriegszeit und den wirtschaftlichen Problemen ging eine immer schärfere politische Polarisierung (siehe z.B. Linzer Programm der Sozialdemokraten) einher: Hauptgegner waren einerseits die regierende Christlichsoziale Partei und die in der Stadt Wien regierenden Sozialdemokraten. Gegner dieser beiden waren wiederum die österreichischen Nationalsozialisten, diese strebten die Vereinigung Österreichs mit dem „Reich“ an, sie hatten vor allem außerhalb Wiens (etwa in der Steiermark) eine große Anhängerschaft.

Darüber hinaus spielten paramilitärische Einheiten wie die Heimwehr auf der rechten Seite des politischen Spektrums (ohne klare Parteibindung) und der Republikanische Schutzbund der Sozialdemokratischen Partei auf der linken Seite eine verhängnisvolle Rolle.

Die politischen Gegensätze in Österreich waren groß und eskalierten schließlich 1927: In Schattendorf (Burgenland) wurden bei einem Schutzbundaufmarsch zwei Personen von Mitgliedern einer kaisertreuen Frontkämpfervereinigung erschossen. Im Schattendorfer Urteil wurden die mutmaßlichen Täter aber danach von einem Geschworenengericht freigesprochen. Die danach folgenden Demonstrationen einer empörten Menge konnte die Sozialdemokratische Parteiführung nicht mehr kontrollieren. Der Justizpalast neben dem Parlament wurde in der so genannten Julirevolte von Demonstranten gestürmt und in Brand gesetzt. Nachdem auch Polizeiwachzimmer gestürmt worden waren, bekam die Polizei von ihrem Präsidenten Johann Schober den Befehl, die Demonstration mit Waffengewalt aufzulösen.

Die Bilanz: 89 Tote, 1057 Verwundete, fast 1000 Neubeitritte zu den rechtsgerichteten Heimwehren unter ihrem Führer Ernst Rüdiger Starhemberg und – wegen der unnachgiebigen Haltung des christlichsozialen Bundeskanzlers Prälat Dr. Ignaz Seipel – bis Jahresende 28.000 Kirchenaustritte. Die endgültige Polarisierung war vollzogen. Durch diese Ereignisse wurde die Sozialdemokratie entscheidend geschwächt.

Anfang der 30er-Jahre begannen sich in einer Reihe von Staaten Europas faschistische Bewegungen durchzusetzen. Auch Österreich blieb von dieser Entwicklung nicht verschont. Vor allem die Heimwehr vertrat faschistische Ideen nach dem Vorbild Italiens. Mussolini wurde auch von der im Ausland isolierten Regierung als wichtigste Unterstützung gesehen.

Die Zerschlagung des Nationalrats und Errichtung der Diktatur

siehe auch Selbstausschaltung des Parlaments.

Im März 1933 schaltete der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß das Parlament aus. Eine patt ausgehende Abstimmung über die Eisenbahnergehälter und taktisch bedingte Rücktritte der drei Parlamentspräsidenten nutzte Dollfuß, um das Parlament als handlungsunfähig zu erklären: Im März 1933 streikten die österreichischen Eisenbahner, da ihre Gehälter in drei Etappen ausbezahlt werden sollten. Am 4. März sollte im österreichischen Parlament über die Vorgehensweise gegen die Streikenden abgestimmt werden. Da jedoch alle drei Nationalratspräsidenten zurücktraten, um mit ihren Fraktionen zu stimmen, war das Parlament nicht mehr beschlussfähig, da die Sitzung nicht ordnungsgemäß weitergeführt und geschlossen werden konnte. (Selbstausschaltung des Parlaments)

Daraufhin erklärte Bundeskanzler Dollfuß die "Selbstauflösung" des Parlaments.

Das durch das Kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz aus dem Jahre 1917 etablierte und nie formell abgeschaffte Notverordnungrecht wurde (wie auch in der deutschen Innenpolitik dieser Jahre) benutzt, um ohne die parlamentarische Volksvertretung regieren zu können. Ein neuerliches Zusammentreten des Nationalrats wurde für illegal erklärt und mit Polizeigewalt unterbunden.

Zusätzlich legte der Bundeskanzler durch den Rückzug der christlichsozialen Mitglieder den Verfassungsgerichtshof lahm. Der Weg in einen autoritären Ständestaat nach dem Vorbild des faschistischen Italiens war damit beschritten. Dollfuß verbot alle Parteien bis auf die Vaterländische Front (einer Vereinigung der Christlichsozialen mit einigen Wehrverbänden) und ließ politische Gegner verhaften und ermorden. Auch die österreichischen Nationalsozialisten wurden verboten, wodurch die Selbständigkeit Österreichs noch einmal bekräftigt werden sollte. Des Weiteren wurde auch der Schutzbund verboten.

Von nun an regierte Dollfuß unter Berufung auf das Kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz aus dem Jahre 1917 autoritär und wandelte die Republik in einen "autoritären Ständestaat" - de facto in eine Diktatur (siehe Austrofaschismus) um.

Nach dem Verbot der sozialdemokratischen und der kommunistischen Partei und deren Vorfeldorganisationen machten sich Dollfuß, seine Vaterländische Front und die Heimwehren an die Zerschlagung der letzten übriggebliebenen Strukturen der Arbeiterbewegung.

Am 21. Januar 1934 wurde der Verkauf der sozialdemokratischen Arbeiterzeitung verboten, drei Tage später kam es zur endgültigen Entmachtung der Sozialdemokraten, und der Befehl zur Durchsuchung von Parteigebäuden und Wohnungen nach Waffen des Schutzbundes erging.

Trotz dieser Demütigungen reagierten die Spitzen der österreichischen Sozialdemokratie nicht.

Als jedoch am 12. Februar 1934 die Heimwehr (als Hilfspolizei) im Parteiheim der Sozialdemokraten, dem „Hotel Schiff“ in Linz, nach Waffen suchen wollte, um die (von Dollfuß befohlene) Entwaffnung der Sozialdemokraten fortzutreiben, widersetzten sich die Schutzbündler unter dem lokalen Schutzbundkommandanten Richard Bernaschek. Vor dem Parteiheim eröffneten Schutzbündler das Feuer. Ein in der Nacht vom 11. zum 12. Februar 1934 an Bernaschek geschicktes verschlüsseltes Telegramm der sozialdemokratischen Parteispitze, das ihn dringend vor einer Aktion warnte und ihn anwies, die Entscheidungen der Parteileitung abzuwarten, wurde von den Behörden abgefangen und erreichte nie seinen Empfänger. (Das Befinden des Onkel Otto und der Tante wird sich erst morgen entscheiden. Ärzte raten abwarten, vorerst noch nichts unternehmen. Tantes Zustand fast hoffnungslos. Verschiebe deshalb Operation bis nach Ärztekonsilium am Montag.)

In den Morgenstunden des 12. Februar 1934 beginnt die Waffen- suchaktion der Heimwehr im Linzer Parteiheim.

Der Aufstand griff rasch auf das ganze Land über und weitete sich zu einem Bürgerkrieg aus. Vor allem in Wien und den anderen Industriestädten (Steyr, St. Pölten, Weiz, Eggenberg b. Graz , Kapfenberg, Bruck an der Mur (auch Obersteiermark), Wörgl) wurde einige Tage lang heftig gekämpft.

Zentren des Widerstands waren in Wien Arbeiterheime und Gemeindebauten (Karl-Marx-Hof, Goethe-, Sandleiten-, Reumann- und Schlingerhof).

Polizei, Bundesheer und die sie unterstützenden Heimwehrabteilungen konnten den schlecht vernetzten, verzweifelt kämpfenden Schutzbund relativ leicht besiegen. Der wohl wichtigste Grund dafür war die Nichtbefolgung des Aufrufes zum Generalstreik. In Wien wurden die Gemeindebauten von Polizei und dem Bundesheer abgeriegelt. Als die Heimwehren eingriffen, war der Schutzbund unterlegen. Die Kämpfe wurden weiterhin durch Artillerieeinsatz des österreichischen Bundesheeres entschieden.

Der Bürgerkrieg kostete die Schutzbündler fast 200 Tote und mehr als 300 Verwundete, die Exekutive 128 Tote und 409 Verwundete. Insgesamt forderten die Kämpfe mehr als 1600 Tote und Verletzte, darunter Polizisten, Schutzbund und Zivilbevölkerung; vor allem der Heimwehrführer und Innenminister Emil Fey war es, der mit besonderer Härte gegen die Sozialdemokraten vorgehen ließ.

Chancenlos gegen die militärische Übermacht des Bundesheeres und der Heimwehren, streckten am 14. Februar die letzten Aufständischen in Wien-Floridsdorf die Waffen.

Nach den Kämpfen

Die Regierung Dollfuß ließ in der Folge viele Verhaftungen vornehmen und führte die Todesstrafe für zahlreiche Delikte wieder ein. Neun prominente Schutzbündler wurden nach dem Standrecht hingerichtet, unter ihnen Karl Münichreiter, der trotz seiner schweren Verletzungen auf einer Tragbahre zum Galgen geschleppt wurde.

Schon im Herbst 1933 war in Wöllersdorf ein Anhaltelager für Gegner des Regimes eingerichtet worden. Zu Beginn wurden dort in erster Linie Kommunisten und Nationalsozialisten interniert, nach dem Februar 1934 auch Sozialdemokraten.

Die sozialdemokratische Parteileitung unter Otto Bauer, Julius Deutsch und anderen flüchtete in die Tschechoslowakei. Die Sozialdemokratische Partei, die Gewerkschaften und alle sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen (inkl. dem Arbeiter-Samariter-Bund) wurden verboten.

Damit war die Opposition ausgeschaltet und der Weg frei zur offiziellen Errichtung des Ständestaats durch die Maiverfassung vom 1. Mai 1934, mit deren Ausarbeitung Dollfuß Otto Ender bereits 1933 beauftragt hatte.

Eine wichtige Rolle hatte dabei der Einfluss Mussolinis gespielt, den die auch gegen die steigende NS-Agitation kämpfende Bundesregierung als Rückendeckung suchte.

In Prag hatte auch die Sopade bereits ein Exilbüro installiert und die in die Tschechoslowakei geflüchteten Sozialdemokraten (unter ihnen war auch der spätere Bundeskanzler Bruno Kreisky) gründeten im Exil die RSÖ (Revolutionäre Sozialisten Österreichs). Mit Hilfe der RSÖ wurden mittels Eisenbahn Ausgaben der verbotenen Arbeiter-Zeitung nach Österreich geschmuggelt.

Der größte außenpolitische Gegner von Dollfuß war Hitler, der zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich drängte. Dollfuß lehnte sich daraufhin mehr und mehr an Mussolini, der als einziger Nachbar Schutz vor den Nationalsozialisten versprach. Der Nationalsozialismus hatte damals bereits eine rapid steigende Anhängerzahl in Österreich und drohte bei Neuwahlen zu einer starken politischen Kraft zu werden; deren Partei wurde allerdings mit der Errichtung des Ständestaates gleichfalls verboten. Ein von längerer Hand vorbereiteter Putschversuch fand am 25. Juli 1934 statt. Der "Juliputsch" war erfolglos, weil das Militär loyal blieb, aber die Putschisten konnten bis ins Bundeskanzleramt vordringen, wo Dollfuß kurz nach 13 Uhr erschossen wurde.

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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #6 am: Mi, 31. Oktober 2007, 18:56 »
Wiener Zentralfriedhof

Gedenkstätten und Gräber des 1. Weltkrieges

« Letzte Änderung: So, 19. März 2017, 16:23 von Ulla »
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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #7 am: Mi, 31. Oktober 2007, 18:58 »
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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #8 am: Mi, 31. Oktober 2007, 19:01 »
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Re: Wiener Zentralfriedhof
« Antwort #9 am: Mi, 31. Oktober 2007, 19:05 »
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