Da dieser Ort ziemlich geschichtsträchtig ist,
noch folgende Daten zu Karlshorst:
Geschichte:Die erste urkundliche Erwähnung Karlshorsts war am 11. September 1825 als Vorwerk Carlshorst. Als eigentliches Gründungsdatum gilt der 25. Mai 1895, als mit der Kolonie Karlshorst die ersten Wohnhäuser, unter anderem in der heutigen Lehndorffstraße, errichtet wurden. Die Schreibweise Karlshorst wurde am 24. Juni 1901 offiziell festgelegt.
Nach der Fertigstellung des S-Bahnhofs 1902 konnte man sowohl Berlin als auch das Naherholungsgebiet um den Müggelsee in Köpenick problemlos und schnell erreichen. So avancierte die Villenkolonie schnell zu einem der beliebtesten Vororte der Hauptstadt und wurde oft als „Dahlem des Ostens“ bezeichnet.
In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 wurde im Offizierskasino der Pionierschule 1 in Karlshorst, das während der Schlacht um Berlin das Hauptquartier der 5. Stoßarmee der Roten Armee war, jene Kapitulationsurkunde unterzeichnet, die die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht bestätigte. Dasselbe Gebäude diente dann bis 1949 als Hauptquartier der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Der Name „Karlshorst“ tauchte während dieser Zeit oft in der Presse als Kurzbegriff für die SMAD auf.
Zwischen 1945 und 1963 war Karlshorst zu großen Teilen sowjetisches Sperrgebiet, in den folgenden Jahren führte die „Paradestrecke“ für Staatsgäste der DDR über die Karlshorster Treskowallee, die damals allerdings Hermann-Duncker-Straße hieß. 1994 wurden gemäß den Bestimmungen des Zwei-plus-Vier-Vertrages die letzten russischen Soldaten aus Karlshorst abgezogen.
Karlshorst entwickelte sich nach 1990 wieder zu einem gefragten Wohngebiet – insbesondere wegen zahlreicher neuer Siedlungsprojekte und neu gebauter Ein- und Zweifamilienhäuser.
Sehenswürdigkeiten:
Von Anfang an gehörte die Trabrennbahn Karlshorst zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Ortes. Die evangelische Kirche Zur Frohen Botschaft birgt seit 1960 die berühmte Migendt-Orgel. Diese wurde 1753 bis 1755 von Johann Peter Migendt für die Prinzessin Anna Amalia von Preußen, die Schwester Friedrichs des Großen, errichtet und ist die älteste erhaltene Orgel Berlins. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst, das der Kapitulation und der Entwicklung der deutsch-sowjetischen bzw. deutsch-russischen Beziehungen seit 1945 gewidmet ist.
Einrichtungen:Trabrennbahn Karlshorst
Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW)
Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB)
Bedeutende Persönlichkeiten:Max Beer, österreichischer Publizist und Historiker, lebte in Karlshorst, Gundelfinger Str. 47
Hedwig Courths-Mahler, deutsche Schriftstellerin; lebte 1905–1914 in Karlshorst, Dönhoffstraße 11
Joachim Fest, deutscher Zeithistoriker, Publizist und Autor, geboren 1926 in Karlshorst, Hentigstraße 13
Oscar Gregorovius, deutscher Baumeister; Anfang des 20. Jahrhunderts in Karlshorst tätig, lebte in Karlshorst, Ehrlichstraße 12
Johannes Grützke, deutscher Maler, geboren 1937 in Karlshorst
Johanna Hofer, deutsche Schauspielerin, lebte in Karlshorst, Ehrlichstraße 31
Georg Knorr, deutscher Ingenieur und Unternehmer, lebte in Karlshorst, Stechlinstraße 2
Bernhard Lichtenberg, katholischer Priester; 1905–1910 Seelsorger in Friedrichsfelde/Karlshorst
Joachim Lipschitz, SPD-Politiker, 1955–1961 Senator für Inneres in Berlin (West); lebte 1944–1948 in Karlshorst, Stühlinger Straße 15
Rudolf Mandrella, deutscher Jurist und Gegner des Naziregimes, lebte in Karlshorst, Königswinterstraße 24
Maria Matray, deutsche Schauspielerin, Choreografin und Autorin, lebte in Karlshorst, Ehrlichstraße 31
Erich Ollenhauer, deutscher Politiker und Vorsitzender der SPD, lebte in Karlshorst, Trautenauer Straße 6
Colin Ross, österreichischer Journalist und Reiseschriftsteller, lebte in Karlshorst, Gundelfinger Straße 31
Sergei Schilkin, deutscher Unternehmer, lebte in Karlshorst, Güntherstraße 9
August Stramm, deutscher Dichter und Dramatiker des Expressionismus, lebte in Karlshorst, Lehndorffstraße 16
Ernst Torgler, deutscher Politiker und Mitangeklagter im Reichstagsbrandprozess, lebte in Karlshorst, Liepnitzstraße 46
Max Wertheimer, deutscher Psychologe, lebte in Karlshorst, Ehrlichstraße 31
Literatur:Hella Fischer, Bernd Fischer, Michael Laschke, Joachim Hoffmann, Norbert Stein, Walter Fauck, Ursula Braun, Manfred Beulich: 110 Jahre KARLSHORST: Streiflichter der Geschichte eines Berliner Ortsteils. Kulturring in Berlin e.V., Berlin 2005, ISBN 978-3-9805340-9-3.
Hildburg Keil: Karlshorst erzählt: Ein Lesebuch der Erinnerungen. Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Berlin 1999.
Jürgen Bergmann: 100 Jahre Karlshorst. Geschichte einer Villen- und Landhaussiedlung. be.bra, Berlin 1995.
Fritz Maak: Kurze Geschichte von Berlin Friedrichsfelde und Karlshorst. Klinkhardt, Leipzig 1917.
Quelle, alles:
Wikipedia@Josef, habe ich gern gemacht. Lag ich mit meiner Vermutung doch richtig dass Du dir die Kataloge bestimmt bestellst.
Gruß
Michael