Autor Thema: könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?  (Gelesen 3968 mal)

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Offline H-G Balgenorth

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könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« am: Mo, 02. Februar 2009, 16:37 »
nachdem ich nun schon viele bücher gelesen und mit einigen zeitzeugen, die in gefangenschaft geraten sind, gesprochen habe, stellt sich eine nicht ganz abwegige frage.

auf den bahntransporten in die verschiedenen lager, sind nach zeugenaussagen teilweise von hundert personen pro eisenbahnwaggon, nur ca 3-10 lebend angekommen, je nach zustand der gefangenen vor der verladung.

diese toten, wurden bei zwischstopps ausgeladen und neben den gleisen abgelegt.

da es einige tausend gewesen sein müssen, stellt sich doch die frage, ob der volksbund an diesen haltestellen umbettungen durchgeführt hat. zumal diese haltestellen bekannt sein müssten.

wenn nicht, könnten durch nachforschungen seitens des vdk evtl. noch viele einzelschicksale geklärt werden.

ich werde mal beim vdk nachfragen ob in dieser richtung schon etwas unternommen wurde.

gruß h-g
« Letzte Änderung: So, 04. Juli 2010, 14:26 von Adjutant »

Offline Ulla

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Re: könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« Antwort #1 am: Mo, 02. Februar 2009, 16:54 »
Das Thema hatten wir hier schon mal.

Salopp gesagt: Der VDK gibt sich doch nicht mit solchen "Kleinram" ab. Hauptsächlich wird dort geborgen wo eine ganz bestimmte Anzahl Toter (ca. 100) vermutet werden. Das lohnt sich mehr als Einzelgräber.

Für uns klingt das unverständlich aber das ist die Tatsache.
2015 will der VDK gerade in Russland die Bergungen einstellen. D.h., was bis dahin nicht gefunden, bleibt wo es ist.

Ulla
Gruß Ulla

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Offline six.darkness

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Re: könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« Antwort #2 am: Mo, 02. Februar 2009, 17:36 »
hallo alle zusammen,

ich weis nicht wieviel bücher ich von heimkehrern oder die gefangenlager gelesen habe, die masse an toten wird niemand beerdigt haben,namen werden nicht bekannt sein und die örtlichkeiten werden sich verändert haben, die chanchen sind wohl als null zu beziffern da nochwas aufzuklären. selbst wenn knochen gefunden werden,wie identifizieren? die gefangenen hatten nichts mehr bei sich,ringe ,uhren, ekm's waren doch schon lange vor dem transport von den führsorglichen bewachern in "verwahrung"  genommen worden.


gute idee aber ich glaube nicht möglich da was zu klären.

allen einen schönen montag

R.
Niemand sollte Vergangenes mit dem Maßstab von Heute beurteilen.

Offline md11

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Re: könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« Antwort #3 am: Mo, 02. Februar 2009, 20:28 »
Hallo zusammen!
da ich auch sehr viel über die Kriegsgefangenenschaft lese und eins meinen Themen sind, müßte es doch Namen-Listen geben über jeden Bahntransport!
In den Büchern werden nur die Namen der Kameraden des Autors erwähnt die am diesem Zeitpunkt gestorben sind.Für die restlichen Soldaten die gestorben sind war es uninteressant wegen der Erschöpfung und des Hungers.Es wurden nicht einmal die Erkennungsmarken von denen eingesammelt.
Man könnte vielleicht die jenigen Namen(gestorbenen) die in den Büchern erwähnt sind vielleicht mal alle auflisten ? (meine Namen ,Datum und Ortschaft dazu).
Ja leider bleibt der Rest für immer ein ungeklärtes Schicksal,leider!!

Grüße
Josef

Offline adrian

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Re: könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« Antwort #4 am: Mo, 02. Februar 2009, 21:17 »
Hallo,

die Idee, mal an den Bahnlinien zu suchen ist nicht so ohne, aber wenn man
bedenkt, dass Stalins Bahnen auf menschlichen Knochen gebaut sind, dann wird man
wohl sehr viele sterblichen Überreste finden, aber sie sind wohl ehr nicht mehr zu identifizieren.
Allerdings könnte das eine neue Aufgabe des VDK sein.

Gruß
Werner
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Offline H-G Balgenorth

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Re: könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« Antwort #5 am: Di, 03. Februar 2009, 10:46 »
habe gerade mit dem vdk gesprochen. es wurden vereinzelt schon mal an den bahnlinien ausgrabungen durchgeführt, wird aber nicht mehr gemacht.
des weiteren sind die ausgrabungen im gebiet wolgograd soweit abgeschlossen. herr gurski wird ab april hauptsächlich im kaukasus umbettungen durchführen.

sollten neue grablagen im gebiet wolgograd entdeckt, oder bekannt werden, wird natürlich versucht diese umzubetten.

von den bahnlinien wird fast garnicht gesprochen, oder mit dem hinweis, haltestellen sind nicht bekannt usw. abgetan. dabei müssten dort tausende liegen, inkl. erkennungsmarken.

ohne jemanden zu nahe zu treten oder die arbeit des vdk zu schmälern, der vdk arbeit schon fast wie eine behörde und wie die arbeiten weiß wohl jeder.

die Recherche über die grablagen macht wohl zu viel arbeit, es erweckt zumindest den eindruck.

also, wenn nicht von außen grablagenkenntnisse an den vdk herangeführt werden, wird wohl nur noch wenig oder garnicht im gebiet wolgograd umgebettet.

so sind wir auf mitglieder des forums, wie sergej usw. angewiesen, die evtl. vor ort mehr in erfahrung bringen können. das macht allerdings sehr viel arbeit.

Offline Hummel42

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Re: könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« Antwort #6 am: Di, 03. Februar 2009, 16:44 »
ich will gern helfen,aber ich bin kein Auslander in Russland!
ich glaube in Russland es gibt zu viele noch infos,aber wenn ich gehe und frage,antwort nur : NEIN!
ich meine,Museume und andere.Noch gibt Russiche "SuchenVereine",aber sie suchen nur Russiche soldaten.
ich habe kein Freundschaft mit ihren.Nur mehreren Leute.
Auswahl-nur VolksBund.
ich habe in Panorama Museum ein Brief schicken...aber ich glaube nicht dass wird antwort.

Offline H-G Balgenorth

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Re: könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« Antwort #7 am: Di, 03. Februar 2009, 17:44 »
hallo Sergej

ich finde es richtig klasse, daß du hier hilfsbereit den leuten zur seite stehst.

am besten kommt man an infos über zeitzeugen. zb. alte leute die vor ort noch etwas sagen können.

wo evtl. noch grablagen vorhanden sind, wo bunker waren, wie es damals aussah, nachdem die deutschen truppen ihre stellungen verlassen haben usw. usw. es ist eine ziemlich mühselige arbeit. vielleicht gibt es auch noch private fotos von den damaligen stellungen und bunkern. nur muss man erst einmal an diese zeitzeugen und dokumente rankommen.

sollte es zb. in goroditsche noch grablagen geben, so bekommt man die infos nur über die alten leute, evtl. noch den pfarrer fragen, ob er noch etwas weiß, oder leute kennt, die etwas wissen könnten.

Offline adrian

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Re:könnten noch viele vemisstenschicksale geklärt werden?
« Antwort #8 am: Sa, 28. August 2010, 09:30 »
Hallo Partner,

es wird wohl immer schwieriger, nach Zeitzeugen zu suchen. Vielleicht hat man bei gezielten Nachfragen älterer Einwohner Glück und
bekommt einen Hinweis auf solche unbekannten Grablagen. Nun war aber auch in der damaligen Sowjetunion die Bürokratie ziemlich
groß und da könnte man (vielleicht der VDK), da der Normalsterbliche sicher nicht an die Informationen kommt, in den Archiven recherchieren.
Doch dafür wird es keine finanziellen Mittel geben und ich kann Sergej verstehen, wenn in Wolgograd/Stalingrad von den dortigen Suchgruppen
vorwiegend russische vermisste bzw. Vermisste der Roten Armee gesucht werden. Soweit sind wir nicht einmal hier in Deutschland, wo es  noch
ungezählte Vermisste des Krieges entlang der Frontlinien gibt.

Es wird wohl zukünftig vieles vom Zufall abhängen, wenn noch Schicksale geklärt werden.

Gruß
Werner
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