Autor Thema: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.  (Gelesen 5981 mal)

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Offline Ulla

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #30 am: Mi, 20. Februar 2008, 18:36 »
Hallo Volker,

kannst Du uns bitte hier von dem Treffen berichten?

Gruß Ulla
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"Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges mal gegeben......" (N.Ostrowski)

Offline adrian

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #31 am: Mi, 20. Februar 2008, 18:39 »
Hallo Volker,

meine Güte, da können wir hier eine Information aus erster Hand bekommen. Wir wissen z.B. nicht,
besser ich weiß nicht, wie sich die Situation darstellt und wie weit die Gründung vorangekommen ist.
Berichte doch einfach mal für uns Interessierte von diesem Treffen in Limburg/Lahn.
Wie geht es denn nun weiter. Was war der volle Erfolg? Kann man auch C.-H. Clauberg befragen?
Gibt es in 2008 evtl. eine Reise nach Wolgograd?
Würde mich sehr freuen, mehr zu erfahren.

Gruß Werner
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Offline six.darkness

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #32 am: Mi, 20. Februar 2008, 20:40 »
guten abend,

mich würde als erstes interessieren ob sich der bund der staligradkämpfer auch für die hinterbliebenen öffnet?
welche kriterien müssen erfüllt sein um zu einem treffen eingeladen zu werden?

dank und gruss

Roman
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Offline Cartwright

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #33 am: Mi, 20. Februar 2008, 21:00 »
Hallo Ulla / Werner,

das besagte Treffen hat am Volkstrauertag-Wochenende in Limburg an der Lahn stattgefunden. Es wurde - wie hier ja bekannt ist - von Herrn Luther aus Berlin organisiert. Hintergrund des Treffens war, wenn ich das richtig mitbekommen habe, daß die Auflösung des Bundes der Stalingradkämpfer 2004 wohl auf der Basis einer sehr knappen Entscheidung für die Auflösung zustandegekommen ist. Somit gab es die Jahre über offenbar Stimmen, die für eine Fortführung sprachen - konkret eben auch eine Fortführung mit jüngeren Leuten, die bereit sind, diese bzw. eine neugegründete Organisation in die Zukunft zu tragen.
Man traf sich also am Samstagabend in der Limburger Stadthalle. Von den verschiedenen Ansprachen (Bürgermeister, Bischof, Pfarrer, Oberst aD Zank usw.) war die von Herrn Luther für mich die wichtigste, weil er darin begründete, warum und wie die Fortführung des alten Bundes geschehen soll. Er sprach sich für die Bezeichnung "Kameradschaft Stalingrad" aus - wohlwissend, daß der Begriff "Kameradschaft" in heutiger Zeit v.a. durch rechtsextreme Gruppen besetzt ist. Dennoch begründete Herr Luther die Namenswahl damit, daß dieser Begriff der Kameradschaft ein zentraler für die (damaligen) Soldaten war, so daß er positiv besetzt verwendet werden sollte. Die Kameradschaft soll zunächst informell wirken, also nicht vereinsrechtlich "festgeklopft" werden. Somit wurde Herr Luther ohne Gegenstimmen zum 1. Vorsitzenden der Kameradschaft gewählt, Herr Zank wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 
An der Veranstaltung nahmen ca. 60 Personen teil, speziell auch ausländische Gäste (England, Schweden, Niederlande). Ich habe sehr lange mit einem englischen Arzt gesprochen, der die Hungerproblematik im Kessel aus medizinischer Sicht untersucht.
Es ist allerdings, auch das muß klar gesagt werden, über die grundsätzliche Konstitution einer neuen Gruppierung hinaus nicht viel besprochen worden. Herr Luther hat seine Kräfte als alleiniger Organisator zunächst nur in dieses konstituierende Treffen gelegt. Ab diesem Jahr soll dann - wie auch immer - Werbung gemacht werden bzw. es soll auch auf jüngere Leute zugegangen werden.
Am Volkstrauertag wurde dann gemeinsam an der Feier auf dem Limburger Friedhof vor dem Stalingrad-Ehrenmal teilgenommen.

Noch ein paar persönliche Dinge - also rein für meine Person geltend: Natürlich war es eine sehr spannende Sache an diesem Treffen teilzunehmen. Ich hatte bislang kaum Kontakte zu Veteranen und hier waren ja nun genug anwesend. Ich hatte kurz vorher noch das Stalingradbuch von Herrn Zank gelesen und hatte nun Gelegenheit, mit ihm selbst zu sprechen. Generell aber muß man wohl doch die Frage stellen, was genau soll Zweck der neuen Kameradschaft sein? Wer wird sie in die Zukunft tragen? Woher sollen die Mitglieder kommen? Ganz klar auch: wer interessiert sich denn von den jüngeren Leuten noch für Stalingrad? Es stellt sich für mich die Frage, was passiert, wenn die Erlebnisgeneration "abtritt"? Können Leute, die nicht dabeigewesen sind, wirklich die Bürde tragen und für "die Stalingrader" sprechen? Herr Luther betont immer wieder im Zusammenhang mit der Kameradschaft Stalingrad das Leiden der Soldaten (auf beiden Seiten), das nicht vergessen werden dürfe. Dem stimme ich natürlich zu, frage mich aber auch, ob nicht auch positive, soldatische Werte oder Tugenden erwähnt werden müßten. Die Soldaten haben zum Teil unglaubliches geleistet - und nicht nur gelitten. Soll heißen: wenn man, wie auch angesprochen wurde, auch auf Bundeswehrsoldaten zugehen möchte, dann muß man vermutlich mehr in die Waagschale werfen als nur das Leiden und Gedenken der Leiden. Gerade Soldaten erwarten doch wohl, daß man Dinge wie den Kameradschaftsgeist hervorhebt.
Nun ja, das war von mir so ein bißchen "laut gedacht". Vielleicht hört (liest) man heraus, daß ich noch nicht so genau meinen Beitrag, meinen Ansatzpunkt bei der Kameradschaft Stalingrad gefunden habe.
Bzgl. einer Wolgograd-Reise wurde nichts besprochen (bzw. mir ist davon nichts bekannt).
Weiterhin muß ich gestehen, daß ich nicht genau weiß, ob Herr Clauberg anwesend war - ich meine aber, daß er nicht da war.
Mitmachen kann jeder, der eine Beziehung zu Stalingrad hat - das muß nicht unbedingt Vater / Großvater sein, der dort gekämpft hat oder gefallen ist. Bei mir ist es ja auch "nur" ein Onkel, dessen Schicksal ich zu klären versuche. Das Treffen 2007 stand unter dem Motto des Wiedersehens nach Jahren ohne Treffen und war - so der Ansatz von Herrn Luther - für den engsten Kreis der "Stalingrader" gedacht. Dabei spielte auch mit, daß vermieden werden sollte, daß etliche "Jungspunde" dabei sind, was bei den älteren Herrschaften zu Irritationen führen könnte. Jetzt ist der Bund aber neu gegründet und 2008 werden dann wohl auch mehr jüngere Leute teilnehmen können, sofern Interesse besteht. Am einfachsten wendet man sich dazu an Herrn Luther (gerlut at t minus online punkt de).

Viele Grüße
Volker

Offline adrian

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #34 am: Mi, 20. Februar 2008, 21:14 »
Hallo Volker,

vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Ich habe aus den Ansätzen entnommen,
dass die Veteranen doch wohl eher unter sich bleiben wollen. Überleg doch mal, da reisen jüngere als die Erlebnisgeneration an,
die damit ein Interesse an dieser Kameradschaft wie auch immer bekunden und sollen dann erst 2008 die Gnade vor Herrn Luther
finden.

Es ist sicher nicht so einfach, dass mit wenigen Worten hier so von mir abzutun, aber ich glaube, bevor sich da nicht die
Erlebnisgeneration einen eindeutigen Standpunkt erarbeitet hat und man sagt, was man sich für die Zukunft vorstellt, haben
wir dort wohl wenig Chancen, Gehör zu finden. Ich hatte mich ja mal spontan bereit erklärt, mitzuhelfen. Ich hätte es gern getan,
aber das war nicht im Sinne der Veteranen, wie Herr Luther es nannte. Ich freue mich aber dennoch, dass sich Interessierte in
Limburg trafen. Im Artikel in der Kameradenzeitschrift von Jan./Febr. 2008 stand, dass auch Herr Clauberg dabei gewesen sein soll.
Ich werde ihn mal persönlich fragen und um seinen Kommentar und seine Meinung bitten.

Danke, Volker, auch für Deine Gedanken.

Gruß Werner
« Letzte Änderung: Mi, 20. Februar 2008, 21:24 von adrian »
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Offline six.darkness

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #35 am: Mi, 20. Februar 2008, 21:29 »
kurze Info,Herr Clauberg war dabei wie er mir in einem brief mitteilte.

ich weis nicht ob es etwas bringt,aber wer soll denn die kameradschaft weiterführen wenn nicht die jungen?
ausserdem suchen doch immernoch genug  familien nach ihren angehörigen aus dem kessel.
ist nicht das sammeln und ausstauschen von informationen innerhalb dieser kameradschaft genug grund sie weiter zu führen?
ich rede nur von mir,aber die letzten überlebenden von damals haben mir bei meiner suche nach meinem opa sehr geholfen. was wird wenn kein überlebender mehr da ist.sind dann nicht wir die ansprechpartner die noch informationen aus erster hand bekommen haben in der pflicht weiter zu helfen?
leider fehlt mir zu diesem thema die meinung der wenigen noch lebenden.
zur zeit kocht jeder suchende sein eigenes süppchen,kann es nicht möglich sein das zu bündeln und damit su einem besseren und schnellerem ergebniss kommen? vielleicht in einer "kameradschaft"?
wer führt denn die suche nach den verschollenen kameraden von damals weiter wenn  die überlebenden nicht mehr sind oder jetzt schon mit dem beantwortender anfragen nicht mehr nachkommen?

genug für heute

Roman

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Offline adrian

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #36 am: Mi, 20. Februar 2008, 21:36 »
Hallo Roman,

ja, bin auch Deiner Meinung. Ich werde mal alles sacken lassen, was ich an Informationen bekommen habe,
und mich dann mal um einiges kümmern. Ich werde Dich auf dem Laufenden halten. Mal sehen, wie es meine Zeit erlaubt,
bin bis zum Wochenende ziemlich ausgebucht und abends nehme ich mir nur noch etwas Zeit für's Forum. Bin auch mal
anderswo beim Informieren und Lesen.

Gruß Werner
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Offline adrian

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #37 am: Mi, 20. Februar 2008, 22:34 »
Hallo Arthur,

jetzt ist hier soviel von den Nachgeborenen gesprochen worden. Ich denke, es ist an der Zeit,
dass Du hierzu mal einen Kommentar abgibst und uns vielleicht die Meinung eines Überlebenden und
aktiven Mitgliedes des ehem. Stalingradkämpferbundes mitteilen würdest. Ich wäre sehr froh, hier etwas von
Dir zu hören. Wir haben immer nur von Tod und Leiden sprechen gehört, da muss es doch auch noch etwas
anderes gegeben haben. Wenn Du Lust und Zeit hast, kläre uns doch bitte mal auf. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Gruß Werner
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Offline nimbus0

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #38 am: Do, 21. Februar 2008, 00:22 »


Ich habe aus den Ansätzen entnommen,
dass die Veteranen doch wohl eher unter sich bleiben wollen.

Hallo Werner,

lies doch mal den Beitrag aus dem Kameraden durch, Bürgermeiser, Heimkehrerverband usw., das spricht doch absolut nicht dafür, daß sie "allein" bleiben wollen. Geht ja garnicht, dann hätten sie den Verein nicht nochmal neu gründen brauchen.

Offline Cartwright

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Re: Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.
« Antwort #39 am: Do, 21. Februar 2008, 08:28 »
dass die Veteranen doch wohl eher unter sich bleiben wollen.

Hallo Werner,

das wollte ich mit meinem Beitrag nicht vermitteln, weil es auch nicht meinem Eindruck entspricht. Vielleicht kann man es am ehesten so formulieren: Die Mehrheit der "Stalingrader" möchte sich in diesem Rahmen treffen, solange es geht. Ich hatte nicht den Eindruck, daß viele Personen mit der Frage beschäftigt sind, was nach ihrem Tod mit dem Bund passiert. Es ist doch eher eine kleine Gruppe Aktiver, die etwas voranbringen möchte. Daß Bürgermeister und Co. beim Treffen sprachen, hat ja nicht direkt etwas mit dem Fortbestand des Bundes zu tun; das sind einfach die üblichen "Formalitäten".
Ich habe beispielsweise mit einem Veteran gesprochen, der mir sagte, er hätte seinen Sohn schon so oft gebeten, doch auch mal mit zu einem Treffen zu fahren. Dieser habe immer abgelehnt.
Was man ganz klar sagen kann: es gab keinen (offenen) Protest zu den Ausführungen Herrn Luthers bzgl. Neugründung der Kameradschaft. Man kann also wohl sagen, daß die anwesenden Stalingrader das Vorhaben "abgesegnet" haben.
Roman hat ja auch schon angesprochen, was man alles aus solche einer Kameradschaft machen könnte. Hilfe für Suchende, Diskussion, Reisen nach Wolgograd usw.

Viele Grüße
Volker

 


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