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Gedenktafeln/-stätten, Soldatenfriedhöfe, Museen, Beratungsstellen, Personensuche => Gegen das Vergessen - Kriegsgräber => Thema gestartet von: md11 am So, 22. Januar 2012, 08:01

Titel: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: md11 am So, 22. Januar 2012, 08:01
Ein vergessener ehemaliger deutscher Soldatenfriedhof im heutigem Park Askold (Аскольдова могила).Der Park befindet sich in der Hauptstadt Kiev in der Ukraine.

Das Grab des Fürsten Askold wurde seit langer Zeit mit einer Mauer umgeben, die Bestattung selbst befand sich im Keller, der in der Form eines Sarkophags gebaut wurde, und über dem Grab erhob sich die Kirche von St. Nikolaus Wundertäter. Heute befindet sich der Tempel hier.

Über 2000 Menschen waren an diesem Friedhof begraben, unter ihnen viele berühmte und reiche Bürger Kiew - Philosophen, Schriftsteller, Schauspieler, Techniker und Komponisten. Insbesondere, Autor des «toten Schleife» Russische Flieger Nesterov, Professor für Medizin Mering, Unternehmer M. Solowzow. Es gab auch Gruppen Bestattungen. Im Jahr 1918 gab es Soldaten der Roten Armee die in  Kiew kämpften und wurden dort auch begraben, einige Zeit später jungen Patrioten in der Nähe Kruty umgekommen sind, Verteidigung Kiew von Bolschewiki und Petlura Kosaken.


Seit dem XVIII Jahrhundert befand sich der Friedhof um das Askold Grab, wo ursprünglich die Bewohner von Kiew begraben wurden, und während des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung von Kiew verwandelten die deutschen Soldaten ihn in einem deutschen Soldatenfriedhof. Nach dem Großen Askold Grab. Während des  Vaterländischen Krieges begrub man die Männer auf dem Friedhof, die während der heroische Befreiung von Kiew starben, später aber wurde ihre Überreste im Park des Ruhmes umbegraben.

Hier gibt es mehrere Infos dazu über das Grab:
Infos (http://primetour.ua/de/company/articles/Askoldova-mogila---tsarstvo-belogo-mramora--i-Bozhya-blagodat-.html)

sw Foto von 1943 deutsche Soldatengräber
und so sieht der Park heute aus
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: md11 am So, 22. Januar 2012, 08:49
hier paar weitere Bilder:
die Gräber wurden damals zerstört,man sieht noch paar Überreste.
Am jedem Baum hängt auch eine Ikone für die Erinnerung an die verstorbenen.
Alle verstorbene deutsche Soldaten befinden sich noch in diesem Park begraben.

mfg
Josef
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: Ulla am So, 22. Januar 2012, 10:28
Hallo Josef,

ich glaub mal gelesen zu haben, das dort auch Russen bestattet worden sind.
Weißt Du darüber was?

Gruß Ulla
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: Ulla am So, 22. Januar 2012, 16:46
Die Geschichte dieses Areals in Kiew ist sehr wechselvoll und sehr interessant.
Für uns ist aber hauptsächlich die Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg wichtig.
Die kleine Kirche auf dem Hügel wurde in Jahrhunderten immer wieder zerstört und erneut aufgebaut und zu den unterschiedlichsten Zwecken umfunktioniert.
Die wechselnden politischen Richtungen taten ihr übriges dazu. Nach Errichtung der Sowjetmacht wurde die Kirche geschlossen und im Jahr 1936 als Restaurant eröffnet. 1938 wurde das ehem.Gotteshaus in eine Art Parkpavillion umgebaut, der Glockenturm, das Haus des Klostervorstehers und die Klostermauer wurden abgerissen. Auch die Nekropole (größere Begräbnis-und Weihestätte des Altertums)  auf Askolds Grab wurde vernichtet. Die Grabmäler sind als Baumaterial verwendet worden. Es wurde alles platt gemacht und seit dem läuft man über sterbliche Überreste von den damals Bestatteten.
In der Zeit der Besetzung von Kiew wurde hier ein deutscher Soldatenfriedhof angelegt. Dieser wurde nach dem Ende der Besatzung platt gemacht. Nach 1945 wurde dieser Ort zur Begräbnisstätte der im Krieg gefallenen Soldaten und Offiziere der Roten Armee. 1957 wurden diese jedoch nach dem Park des Ewigen ruhmes umgebettet.
Die deutschen Soldaten ruhen noch immer hier und werden wohl nie geborgen werden.
Fels, Wilhelm

Die Geschichte dieses Areals in Kiew ist sehr wechselvoll und sehr interessant.
Für uns ist aber hauptsächlich die Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg wichtig.
Die kleine Kirche auf dem Hügel wurde in Jahrhunderten immer wieder zerstört und erneut aufgebaut und zu den unterschiedlichsten Zwecken umfunktioniert.
Die wechselnden politischen Richtungen taten ihr übriges dazu. Nach Errichtung der Sowjetmacht wurde die Kirche geschlossen und im Jahr 1936 als Restaurant eröffnet. 1938 wurde das ehem.Gotteshaus in eine Art Parkpavillion umgebaut, der Glockenturm, das Haus des Klostervorstehers und die Klostermauer wurden abgerissen. Auch die Nekropole (größere Begräbnis-und Weihestätte des Altertums)  auf Askolds Grab wurde vernichtet. Die Grabmäler sind als Baumaterial verwendet worden. Es wurde alles platt gemacht und seit dem läuft man über sterbliche Überreste von den damals Bestatteten.
In der Zeit der Besetzung von Kiew wurde hier ein deutscher Soldatenfriedhof angelegt. Dieser wurde nach dem Ende der Besatzung platt gemacht. Nach 1945 wurde dieser Ort zur Begräbnisstätte der im Krieg gefallenen Soldaten und Offiziere der Roten Armee. 1957 wurden diese jedoch nach dem Park des Ewigen ruhmes umgebettet.
Die deutschen Soldaten ruhen noch immer hier und werden wohl nie geborgen werden.
so wie:
Fels, Wilhelm  -Obergefreiter-  geb.: 27.04.1899 Altenheim  gefallen 11.03.1943 in Kiew


Gruß Ulla
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: md11 am Mo, 23. Januar 2012, 20:07
Hallo Ulla,
Danke für die ergänzung hier!
Der Friedhof diente früher für die Zivilbevölkerung auch und später während des Krieges wurden hier auch die russische Soldaten begraben ob aber alle umgebettet sind weiß ich nicht leider Ulla.
Aber ich glaube das nicht alle russische Soldaten umgebettet worden sind.

Grüße
Josef
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: JürgenP am Mo, 23. Januar 2012, 20:56
Hallo allerseits,

in dem Buch "Kiev 1941-1943" habe ich noch folgendes zum Thema passendes Bild gefunden.
Leider ist das Buch in ukrainisch geschrieben und da muß ich dann passen, auch wenn ich ein wenig russisch lesen kann.

Herzliche Grüße Jürgen
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: md11 am Mo, 23. Januar 2012, 21:31
Hallo Jürgen,
Danke für die Fotos.Heißt das Buch Kiev 1941-1943?Wo hast es gefunden wenn ich fragen darf?
Ja es ist auf ukrainisch.
Junge Wehrmachtsoffiziere besuchen den Friedhof,die deutsche Soldaten wurden von den Partisanen getötet.(kurze Übersetzung)

Gruß
Josef
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: JürgenP am Mo, 23. Januar 2012, 22:49
Hallo Josef,

ja, das Buch heißt "Kiev 1941-1943" und ist der Fotoband zur Ausstellung 1998 im Museum für Geschichte der Stadt Kiew.
Ich hänge mal die Titelseite an.
Wo ich das her habe, kann ich Dir nicht mal sagen. Wenn Interesse besteht, dann können wir das gern über PN besprechen.

Herzliche Grüße Jürgen
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: md11 am Di, 24. Januar 2012, 21:13
Hallo Jürgen,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort hier.Muß ein intetessantes Buch sein.
Hier sind noch zwei Fotos vom Park.Der Park ist sehr groß.Unterhalb des Parkes befindet sich der Fluß Dnjepr.Ich war dort im Dezember letztes Jahr.Dank Deine Anfrage hier im Forum hätte ich es auch nicht gewusst das dort früher ein ehemaliger Soldatenfriedhof gewesen war.

Grüße
Josef
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: md11 am Sa, 11. Februar 2012, 03:09
Hier noch zwei Fotos:
der Eingang hier geht bis zum Kellerraum der Kapelle.
Jede Info über diesen Friedhof ist gerne Willkommen hier!

Danke
mfg
Josef
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: manetho am Mo, 30. Juli 2012, 09:22
Als Nachtrag noch die Übersetzung der Bildunterschriften aus dem ukr. Buch zum Askold Grab während WW II:

oberes Foto:
Hochrangige Beamte, Offiziere der Wehrmacht und der SS auf dem Askold-Grab
1942

unteres Foto:
Der Militärfriedhof der Wehrmacht befindet sich auf den Terrassen des ehemaligen Friedhofes des Askold Grabes.
November 1943
In den 30er Jahren wurde der aristokratische Friedhof in Kiew zerstört, die Okkupanten bestatteten junge Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Wehrmacht. Sie sind in Kiewer Krankenhäusern an Verwundungen verstorben, aber sie wurden auch von Partisanen und Illegalen getötet.

Zeugen erinnern sich: Die Deutschen haben mit Bulldozer lange Gräben gegraben und Sarg hinter Sarg beerdigt, jeden Sarg zugeschüttet.
Auf dem Hügel, neben der Rotunde des Pavillons, stand das Monument. Das Monument war ein großer Kopf mit einem deutschen Stahlhelm. Der Kopf stand mit Blickrichtung nach Osten. (wörtlich: Der Kopf war auf Ost umgedreht.)
Der Friedhof und das Monument wurden im Herbst 1943, nach Ankunft der Sowjetarmee in Kiew, zerstört.
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: JürgenP am Mo, 30. Juli 2012, 09:40
Moin manetho,

vielen Dank für die Übersetzung.  8)

Herzliche Grüße Jürgen
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: md11 am Di, 12. Juli 2016, 23:15
Hallo,
hab hier ein besseres Foto gefunden.

mfg
Josef
Titel: Re: Park Askold-Kiev/Ukraine
Beitrag von: kka67 am Sa, 16. Juli 2016, 00:12
hallo Josef,

wenn du das Bild vom Mo, 23. Januar 2012 verkleinerst, sieht es genauso scharf oder auch unscharf aus,
find ich jedenfalls, habe beide Bilder mal verglichen,

Grüße Andreas
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