Autor Thema: Krausnick- Kriegsgräberstätte hergerichtet  (Gelesen 1083 mal)

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Offline Ulla

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Krausnick- Kriegsgräberstätte hergerichtet
« am: Mo, 26. Januar 2009, 23:08 »
LOkales aus Luckau/Dahme
Lausitzer Rundschau vom 02.09.2008

Kriegsgräberstätte auf Krausnicker Friedhof saniert
Krausnick. Mit einer Feierstunde ist die Sanierung der Kriegsgräberstätte in Krausnick abgeschlossen worden.

„Im geteilten Deutschland gab es von Anfang an eine Gemeinsamkeit: das gebrochene Versprechen, nie wieder Waffen anzufassen“, mahnte Pfarrer Ernst-Günter Heide vor schnellem Vergessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg seien auch an das Pfarramt Krausnick immer wieder Vermisstenanfragen gestellt worden. „Schlesien, Bayern, Hessen – man findet kaum ein Bundesland, aus dem hier kein Gefallener liegt.“
Am Totensonntag im Jahr 1960 wurde das Mahnmal eingeweiht. 1790 Mark hatte die Errichtung der Gedenkstätte damals gekostet. „Insbesondere der Frauenkreis nahm sich der Pflege an“, berichtete Pfarrer Heide. In den vergangenen Wochen waren die Gedenksteine auf kleine Säulen gesetzt worden. Das gesamte Ensemble wurde erneuert. Die Finanzierung der Neugestaltung teilen sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die kommunalen Kassen.
Amtsdirektor des Amtes Unterspreewald Jens-Hermann Kleine nahm Bezug auf ein Zitat aus der Bibel, das auf einem der beiden Gedenksteine vermerkt ist: «Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.» „Ich bin kein Pfarrer und kann nichts über den Glauben der 43 Menschen sagen, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Aber ich kann mir vorstellen, was für Hoffnungen sie hatten“, so Kleine. Es seien Menschen wie wir gewesen, jedoch mit einem großen Unterschied: „Die meisten von ihnen waren viel jünger. Am Schluss hatten sie vielleicht nur noch den einen Traum, unversehrt nach Hause zu kommen“, so Kleine. „Gedenken wir ihrer an dieser neu hergerichteten Stätte, damit sich die schrecklichen Ereignisse, die zu ihrem Tod führten, nicht wiederholen.“
Selbst heutzutage kämen Kriege schnell wie Unwetter. „Wir können nicht viel dagegen tun. Wir können aber diese Kriegsgräberstätte instand halten und wir können sie pflegen. Und mit dem ,wir’ meine ich nicht nur uns als Staat, sondern uns alle als Gemeinwesen.“ Aus diesem Grund seien die fast 16 000 Euro, die für die Sanierung erforderlich waren, gut angelegtes Geld. Es sei nicht nur darum gegangen, eine würdige Gedenkstätte anzulegen. Es sei auch für jene, «die nicht wissen, wo ihr Angehöriger liegt, tröstend, dass der Staat, der Volksbund und die Gemeinschaft dafür sorgen, dass jeder unbekannte Gefallene eine ordentliche Begräbnisstätte hat» .
„Dieser Moment des Gedenkens heute war schon ein bewegender Augenblick“, sagte Gerhard Buschick, Bürgermeister von Krausnick-Groß Wasserburg. „Nach 35 Jahren, eine Zeit, in der man normalerweise immer mehr vergisst, ist es umso erstaunlicher, dass noch immer unbekannte Tote identifiziert werden können.“
„Die Anlage ist wunderschön geworden“, würdigte Anita Krupski. «Wir waren schon 1960 bei der Einweihung sehr stolz auf diese Möglichkeit der Erinnerung auf unserem Friedhof.»  (jgk)
« Letzte Änderung: Sa, 26. Juni 2010, 18:30 von Ulla »
Gruß Ulla

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