Autor Thema: Heldenfriedhöfe der 79. Infanterie-Division  (Gelesen 1081 mal)

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Online Ulla

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Heldenfriedhöfe der 79. Infanterie-Division
« am: Do, 26. März 2009, 23:44 »
Da das Copyrigth auf dem Buch der "79.Inv.Div." beim Verlag liegt und strengsten verboten ist ohne Zustimmung dieses, Texte oder Passagen zu veröffentlichen, stelle ich den Abschnitt mal ins Interne.

Heldenfriedhöfe der 79.Inf.Div.

Un dann gehen wir in stiller Andacht durch die schmiedeeiserne Tür in das Innere des Ehrenfriedhofes. Wir of schritten wir mit der Ehrenkompanie durch dieses Tor, um unsere Salve als letzten Gruß über den Grabstätten abzufeuern, um dann wieder in unsere Stellungen jenseits der Saar zwischen dem Westwall und der Maginotlinie ins Vorfeld zurückzukehren.
Noch war es außer dem Wehrmachtsbericht erwähnten Stoßtruppunternehmen südwestlich Merzig zu keiner größeren Kampfhandlung gekommen, aber am Sonntag, dem 8.10.1939 hatten wir im Gelände am Sillenberg im Raume Silwingen-Biringen die ersten Toten.
Es waren Oberleutnant Hubert Ganter geb.16.02.1914 in Karlsruhe, gest.8.10.1939. (bestattet jetzt Weiskirchen-Saarland, Endgrablage: Block 1 Reihe 2 Grab 34. (I.R.212)
Feldwebel Heckel, Pionier-Atl.179.
Und am 5.11.1939 trugen wir unseren Kameraden Ewald Geist, 3.(mot.) Pi.179 zu Grabe.
Er starb den Minentod, zwei Stunden nach seiner Rückkehr vom Heimaturlaub. Es füllten sich die Grabreihen in Weisskirchen, als Weihnachten 1939 unser Friedhof im weißen Kleid lag.
Am 7.10.1940 begleiteten wir den englischen Oberleutnant Everitt, Highlander Kings Royal Scots Regiment nach Weisskirchen. Er fiel beim Stoßtruppunternehmen am Bahndamm Biringen-Waldwiese am 4.1.1940.

Die 79.Infanterie-Division und hier Einheiten d.h. Arbeitskommandos der Infanterie und des Pionier-Bataillons 179 hat in den ersten Tagen des Januar 1940 den weiteren Ausbau des Friedhofes in Angriff genommen. Von der Bevölkerung weitgehend unterstützt, nimmt der Ehrenfriedhof weitere Form und Gestaltung an. Divisionspfarrer und Gräberoffizier, Kameraden aller Divisionseinheiten sind bemüht , unseren Gefallen eine würdige Ruhestätte zu schaffen.

Am 13.1.1940 verstarb auf dem Heeresverbandsplatz in Merzig unser Kamerad, der Gefreiter Otto Riedel, 3.(mot) Pi.179, infolge scherer Verwundung.
In der Nacht vom 10./11.4.1940 fiel bei einer Erkundung unser Kamerad, der Gefreite Hermann Kämmerer, 3.(mot)Pi 179, und beide wurden auf dem Friedhof der Division in Weisskirchen beigestzt, und am 13.Mai 1940 brachten wir unsere toten Kameraden vom Grossenwald bei Waldwiese nach Weisskirchen. An diesem Tag hatte die 79.I.D. insgesamt den Tod von 90 Kameraden zu beklagen.

Nach Verlassen des Merziger Raumes finden wir die nächsten Grabstätten unserer Division am 18.und 19.Juni 1940 am Rhein-Marne-Kanal bei Henamenil und im Raume Chatel-Luneville. Am 19.Mai 1941 richteten wir acht Grabstätten für die in der Drau bei Unterdrauburg-Kärnten ertrunkenen Pioniere des P.Btl.179.

Am Sonntag, dem 22.Juni 1941 trat die Division zum Kampfe gegen Rußland an. Die Blüte unserer ältesten Divisionsangehörigen liegt im Raum zwischen Zwiahel und Korosten. Dann entstand zunächst in Zwiahel um den Hauptverbandsplatz ein Friedhof und dann der Ehrenfriedhof der Division in Bondarowka-Huta. Er wurde am 19.August 1941 eingeweiht. Die Gräber während der Kämpfe an der Desna vom 10.-17.9.1941 und ostwärts Kiew bis Bjelgorod liegen zertreut. Im Winter 1941/42 wurde dann ein großer Friedhof bei Bjelgorod angelegt, auf dem wohl die meisten Gefallenen des Donez-Winters ruhen, soweit ihre Einheiten nicht in den Raum von Jsjum abgezweigt  waren.
Die Gräber der Frühjahrsschlacht um Charkow vom 12.-21.Mai 1942 liegen in kleinen Gruppen beisammen im Raume Lichatschewo (I.R.208), Ternowaja (I.R.212) Murom und Schamine. Durch den anschließenden so schnellen Vormarsch blieb keine Zeit zur Anlegung eines geschlossenen Divisionsfriedhofes.

Dagegen befindet sich ein größerer Friedhof der Division bei Prikolotnoje ostwärts Woltschansk und westlich Olchowatka, der die Gefallenen in der Zeit vom 10.6. bis 29.6. 1942 aufnahm und auf dem auch die Gefallenen aus dem Raum Komiisarow beigesetzt wurden.

Bei Waluiki hatte das Infanterie-Regiment 212 einen kleinen Ehrenfriedhof am Ortsausgang des Ortes angelegt. An der Straße, nicht weit von einem ehemaligen russischen Militärlager, sauber eingefriedet mit einem gestrichenen Holzzaun, befinden sich 20 Einzelgräber des Regiments. Ein großes Holzkreuz mit der Inschrift "Inf.Rgt.212" überragt die Ruhestätten dieser gefallenen Kameraden. Dann wieder befinden sich acht Grabstätten bei Dmytrowka westlich von Katerinowka. Eines dieser Kreuze trägt den Namen des Bruders unseres Hauptmann Göttert vom Inf.Rgt.208 und 212.

Beim Vormarsch auf Stalingrad wurde während der Kämpfe am Don bei Sserafimowitsch am 26.9.1942 der wohl größte Friedhof unserer Division bei Wechny-Forminski angelegt. Ein großes Kreuz in einem quadratischen Steinhaufen verankert, überragt die Hunderte von Einzelgräbern. Ein kleiner Friedhof liegt dort noch bei Seredny-Zarinzinski (1.10.1942).

In Stalingrad konnte in der ersten Zeit im November - Dezember 1942 den Kameraden das Grab dort gerichtet werden, wo sie gerade fielen. Später kroch das Leben unter die Erde und es wurde überall, in jedem Erdloch, in jedem Straßengraben und in jedem Keller und Erdbunker gestorben. Weder Zeit noch Kraft blieben hier zur Anlage eines Friedhofes.
Bei der neuaufgestellten 79.I.D. füllen sich die ersten Gräberreihen seit Ende Mai 1943 auf dem Kuban im Raum nordwestlich Krymskaja, zwischen Prikubanskij-Riegel, Kijewskoje und Moldawanskoje. An eine zentrale Erfassung der Gefallenen auf größeren Friedhöfen konnte auch hier nicht gedacht werden.
Während des Rückzuges wurden die Gefallenen bei Pilenkowe begraben.

Auf dem Kuban in Kijewskoje befindet sich ein kleiner Friedhof mit 28 Einzelgräbern und zwölf Kilometer westlich auf der Höhe von Ilijewskij ein Friedhof mit 574 Divisionsangehörigen.
In Nikopol am Dnjepr ist wieder ein größerer Friedhof, der die Gefallenen aus den Rückzugskämpfen zwischen Melitopol und Nikopol im Spätherbst (15.9.bis Weihnachten 1943) aufnahm.
Auf dem Friedhof in Nowo-Fedorofka, 26 km Kilometer nördlich Melitopol, liegen 89 Kameraden.
Auf dem Nikopol-Brückenkopf in Bolschau-Snamenka wurde ein Friedhof mit 679 Divisionsangehörigen in Einzelgräbern (Reihengräbern) angelegt.
In Schewschenko, 17 km westlich Beriskow, liegt ein kleiner Friedhof mit 46 Kameraden.

In Rumänien, 28 km östlich Jassy, liegt Cornesty mit unserem Friedhof. Hier ruhen 89 Kameraden, und am Waldrand, außerhalb des Friedhofes, aber ebenfalls bei Cornesty, 69  Kameraden. Letztere sollten noch umgebettet werden, aber durch Vorrücken der russischen Front kam es nicht mehr dazu.

Der letzte und zugleich größte Friedhof im Osten, den die 79.I.D. anlegte, liegt in Jassy (Rumänien), ergänzt durch kleinere Friedhöfe um die Lazarette in Vaslui und Barlad südlich Jassy. Vom Frühjahr bis zum 29.August 1944 forderten die harten Kämpfe östlich des Pruth und später nördlich Jassy große Opfer. Dieser Friedhof in Jassy barg bis zum 20.August 1944 insgesamt 1.167 Divisionsangehörige. Aber doch sind sie gering gegen das, was kam. Durch einen russischen Durchbruch weit westlich der eigenen Stellungen gerieten rund 8.000 bis 9.000 Divisionsangehörige zwischen dem 20.und 31.August in russische Umklammerung und Gefangenschaft. Die wenigsten von ihnen sind heimgekehrt. Ihre Gräber sind unbekannt. Daß in Rumänien in jenen Tagen mehr als die doppelte Zahl an deutschen Soldaten in Gefangenschaft geriet wie in Stalingrad, wer weiß es? Wir aber wissen, daß die Zahlenliste unserer toten Kameraden angeführt wird von denen, die Ende August 1944 westlich Vulkani in unverschuldete Gefangenschaft gerieten und bald darauf auf den Hungermärschen umkamen oder später im russischen Gefangenenlager starben.

Die neuaufgestellte 79.Grenadier-Division kämpfte in den letzten Woschen des Krieges im Raum um Trier und Luxemburg. Die Gräber der Gefallenen dürften auf deutschem Boden in diesem Raum liegen. Von der alten 79.Division waren etwa 30 Gefallene dabei.

Weitere Angehörige der 79.Inf.Div. liegen auf dem Soldatenfriedhof Bad Niederbronn, wohin sie umgebettet wurden.
Andere Kameraden liegen auf den Friedhöfen in Königsbach/Baden, Unteröwisheim, Stutensee bei Blankenloch und in Neustadt/Weinstraße. Andere wurden in die Heimatorte überführt.

-------Schluß---------
« Letzte Änderung: Sa, 28. März 2009, 21:57 von Ulla »
Gruß Ulla

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Re: Heldenfriedhöfe der 79. Infanterie-Division
« Antwort #1 am: Mo, 01. Januar 2018, 07:44 »
Ehrenfriedhof der 79.Inf.Div. in Weiskirchen/Saarland

Offline kka67

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Re: Heldenfriedhöfe der 79. Infanterie-Division
« Antwort #2 am: Sa, 07. März 2020, 21:06 »
Ehrenfriedhof der 79.Inf.Div. in Weiskirchen/Saarland

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