Autor Thema: Kriegsschauplatz China-Burma-Indien  (Gelesen 858 mal)

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Kriegsschauplatz China-Burma-Indien
« am: Sa, 14. Oktober 2006, 23:10 »
Der Kriegsschauplatz in China-Burma -Indien.
Die Speerspitze von Stilwells (General Stilwell) Großangriff gegen Mjitkjina im Jahre 1944 bildeten die chinesische Kampfgruppe X und Merrills Marauders.Stilwells Truppen drangen ins Hukawng-Tal vor und versuchten,die japanische 18.Division bei Walawbum einzuschließen.Nach dem Rückzug des Feindes ins Mogaung-Tal vollführten die Marauders eine Schwenkung durch die Jambu-Bum-Berge,um die Japaner bei Schaduzup und Inkangahtawng von ihren rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden.Nachdem sie die Japaner bei Nhpum Ga zurückgeworfen hatten,überschritten sie die Kumon-Berge,besetzten den Luftstützpunkt von Mjitkjina und nahmen den Ort Mjitkjina.Zur Unterstützung Stilwells brachen Wingates Tschindits zu Fuß von Ledo nach Indaw auf,wo sie das Flugfeld besetzten,und landeten gleichzeitig auf einer Dschungellichtung namens Broadway.Von dort aus begannen sie einen Angriff auf White City und durchschnitten anschließend die von Norden nach Süden führende Eisenbahnlinie.
Die Karte dazu.
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Josef
« Letzte Änderung: Fr, 02. Juli 2010, 18:39 von Ulla »

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Kriegsschauplatz China-Burma-Indien
« Antwort #1 am: So, 15. Oktober 2006, 23:18 »
Ein Angriff auf britische Streitkräfte bei Tiddim im Kabaw-Tal (rote Pfeile)
bildete Anfang März 1944 den Auftakt zur japanischen Invasion Indiens.Die Briten bekamen daraufhin Befehl,sich durch den Dschungel auf eine Abwehrstellung in der Ebene von Imphal zurückzuziehen.Im Norden wurde die britische Garnison von Kohima am 4.April ebenfalls angegriffen,zwei Wochen lang belagert und gegen Ende April von der britischen 161.Brigade und Teilen der 2.Division (schwarze Pfeile)entsetzt.
Zwei Monate später marschierte die 2.Division nach Süden,um die bei Imphal kämpfenden Truppen zu entsetzen.Am 8.Juli traten die Japaner schließlich den Rückmarsch nach Burma an.
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Josef
« Letzte Änderung: Fr, 02. Juli 2010, 18:32 von Ulla »

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Kriegsschauplatz China-Burma-Indien
« Antwort #2 am: Sa, 21. Oktober 2006, 13:45 »
An dem überstürzten alliierten Rückzug aus Burma im Jahre 1942 waren britische Truppen unter Generalleutnant William J.Slim (siehe gebrochener Pfeil) und die chinesische 5.Armee unter dem Kommando von US- Generalleutnant Joseph W.Stilwell (durchgehender Pfeil) beteiligt.Slims I.Burma-Korps trat von Prome am Irawadi aus einen rund 1.450 Kilometer langen Rückmarsch in nördlicher und westlicher Richtung an und erreichte schießlich die indische Grenze im Süden von Tamu.Die 5.Armee trat nach ihrer Niederlage bei Toungoo zusammen mit Stilwell den Rückzug an,zerstreute sich dann aber längs des Sittang und Irawadi.Stilwell marschierte mit 114 Soldaten und Krankenschwestern weiter und erreichte schließlich am 20.Mai 1942 Imphal in Indien.
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Josef
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Kriegsschauplatz China-Burma-Indien
« Antwort #3 am: Mo, 23. Oktober 2006, 19:55 »
Aus der Niederlage-Eine Neue Chance
Knapp vier Monate nach dem mühevollen Rückmarsch seiner dezimierten Streitmacht durch den burmesischen Dschungel bereitete Wingate eine weitere Expidition gegen die Japaner vor.
"Die erste war bloß die Generalprobe" meinte er."Jetzt kommt die Galavostellung."
Bei der Planung dieser neuen Operation wurde Wingate von einem unentwegt auf Neuerungen sinnenden jungen amerikanischen Jagdflieger namens Philip Cochran unterstützt,durch dessen Fliegerkommandos der Dschungelkampf einen neuartigen Charakter bekam.Unter Cochrans Leitung wollte man auf dem Kriegsschauplatz China-Burma-Indien zum erstenmal Lastensegler einsetzen,die über 400 Mann sowie Rodegerätschaften hinter die feindlichen Linien transportieren sollten.
Der Start wurde auf Sonntag,den 5.März 1944,festgesetzt.B-25s und P-51s machten unterdessen in mehr als 335 Einsätzen feindliche Stellungen sturmreif.Schleppflugzeuge übten das Abheben mit schwer beladenen Lastenseglern,während sich die Tschindits selber durch Übungen an Attrappen aus Bambusrohren auf ihren Einsatz vorbereiteten.
Bild-Vor dem Start instruiert Oberst Cochran seine Fliegerkommandos.

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Josef
« Letzte Änderung: Fr, 02. Juli 2010, 18:33 von Ulla »

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Kriegsschauplatz China-Burma-Indien
« Antwort #4 am: Fr, 27. Oktober 2006, 21:24 »
Kaum war General Stilwell am 11.März 1942 in Burma eingetroffen,als sich auch schon Schwierigkeiten über Schwierigkeiten vor ihm auftürmten. Die Verbindungs- und Nachschublage war verheerend,medizinische Betreuung und Sanitätsmaterial gab es nicht,und Munition war knapp.Als die japaner seine chinesischen Streitkräfte bei Toungoo angriffen,versuchte Stilwell per Schiene Verstärkungen an die Front zu schicken.Das Bahnpersonal drohte jedoch,es werde eher die Züge im Stich lassen,als in das kampfgebiet fahren,und wurde daher mit vorgehaltenen Schußwaffen zur Weiterfahrt gezwungen.
Währenddessen brach die gesamte alliierte Front zusammen.Maymyo,wo Stilwell sein Stabsquartier aufgeschlagen hatte,wurde von japanischen Flugzeugen mit Bomben belegt.Als er es in das weiter nördlich gelegene Pjinmana verlegte,schlugen die feindlichen Bomber abermals zu.Kurz darauf mußte er von dem Feind nach Schwebo ausweichen.Doch am 29.April waren die Japaner nur noch 100 Kilometer entfernt,und Stilwell zog sich mit seinem Stab immer weiter nach Norden zurück.  
Bild 1.Japanische Flugzeuge haben einen Stadtteil von Maymyo durch Abwurf von 150 Brandbomben in ein Feuermeer verwandelt.
Bild 2.Chinesische Artilleristen bei Toungoo.Drei wurden wenige Minuten später von Scharfschützen getötet.

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Josef
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« Antwort #5 am: Sa, 04. November 2006, 07:53 »
Die Tschindits kämpften in Burma tapfer weiter,bis sie schließlich im August zurückgezogen wurden.Im engen Zusammenwirken mit der Luftwaffe hatten sie 11 feindliche Bataillone geschlagen und Truppen gebunden,die die Japaner anderwärts dringend benötigten.
Ihrem mitreißenden,exzentrischen Kommandeur war es jedoch nicht vergönnt,sich ihres Erfolges mitzufreuen.Als Wingate am Abend des 24.März 1944 von einem Truppenbesuch zum Flugfeld Lalaghat zurückflog,stürzte die B-25,in der er sich befand,plötzlich über dem wilden Bergland westlich von Imphal ab.Der Aufprall und der darauffolgende Brand waren so heftig,das Wingate nur aufgrund der Reste seines Tropenhelms und einiger verkohlter Briefe seiner Angehörigen identifiziertz werden konnte.Sein Tod wurde von vielen als schwerer Schlag für die Sache der Alliierten in Burma empfunden.Mit den Worten "Eine helle Flamme ist erloschen" würdigte Premierminister Winston Churchill die Verdienste des Toten.
Bild:Nach der Besichtigung eines Tschindit-Stützpunkts klettert der mit einem Lee-Enfield-Mehrladegewehr bewaffnete Wingate in seine Maschine,um die nächste Etappe seiner Rundfahrt durch das Kampfgebiet anzufliegen.Oberstleutnant Michael Calvert,einer seiner besten Kommandeure,verabschiedet ihn.
« Letzte Änderung: Fr, 02. Juli 2010, 18:34 von Ulla »

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« Antwort #6 am: Mo, 06. November 2006, 22:16 »
Die als die Tschindits bekannte,3.000 Mann starke 77.Indische Infanterie-Brigade des Obersten Orde Wingate trat am 8.Februar 1943 von Imphal aus zu einem Raid tief nach Burma hinein an.Die Brigade teilte sich in zwei Gruppen und überquerte den Tschindwin.Nach einer Reihe weit auseinanderliegender Täuschungsangriffe und etlichen Zusammenstößen (siehe Sterne) mit dem Gegner sprengte die nördliche Gruppe (schwarze Pfeile)unweit Bongjaung und Nankan die Brücken der Eisenbahnlinie Mandalay-Mjitkjina in die Luft,während die südliche Gruppe (graue Pfeile) sie bei kjaikthin durchschnitt.Trotz schwerer Verluste gingen beide Gruppen einzeln über den Irawadi,sie mußten indes feststellen,daß die Versorgung aus der Luft schwierig war und die Japaner immer näher rückten.

Am 24.März wurde die Operation abgebrochen.Die meisten Angehörigen der nördlichen gruppe setzten sich nach Indien ab,während die Überlebenden der südlichen Gruppe nach China entkommen konnten.

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Josef
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Kriegsschauplatz China-Burma-Indien
« Antwort #7 am: Mo, 06. November 2006, 23:09 »
Die Flüge über den "Buckel" (der "W"- Paß über dem Salween war für die den "Buckel" überfliegenden Piloten ein Wahrzeichen.Die Flugzeuge hielten sich rechts oder links vom Visier-Gipfel)  setzten nicht nur den Flugzeugbesatzungen,sondern auch ihren Maschinen hart zu."Ein Flugzeug braucht keinen Schlaf",meinte der Kommandeur der Indien-China-Abteilung des Luftwaffentransportkommandos,General Edward H.Alexander,im Jahre 1943.Doch die auf der Luftbrücke über den "Buckel" eingesetzten Maschinen erforderten eine erstklassige,pausenlose Wartung,die auf den entlegenen Feldflugplätzen in Indien und China auf große Schwierigkeiten stieß.Zeitweise war nicht einmal die Hälfte der Maschinen einer Flugbasis einsatzbereit.
Das Wartungspersonal stand zum Teil vor den gleichen Problemen,die Chennaults Flying Tigers zu schaffen machten:Ersatzteile über eine "Feuerball-Express" genannte Frachtroute direkt aus den Vereinigten Staaten nach Indien,doch reichten die Lieferungen mengen-wie sortenmäßig bei weitem nicht aus.Die Mechaniker waren daher gezwungen,Flugzeugwracks auszuschlachten.
Nicht alle Probleme resultierten aus Abnutzung.Etliche Maschinen wiesen Fabrikationsfehler auf,besonders die neue C-46,die vorzeitig eingesetzt wurde,obwohl ihre Konstruktion noch nicht völlig ausgereift war.Die ersten Maschinen vom Typ C-46,die das Lufttransportkommando erhielt,mußten an die Fabrik zurückgesandt werden.Die Wartung dieser maschinen erforderte auch nach ihrer Abänderung immer noch Hunderte von zusätzlichen Arbeitsstunden.Doch als die C-46 dann ihre Kinderkrankheiten endlich überwunden hatte,erwies sie sich als verläßliches Flugzeug und transportierte viele tausend Tonnen Fracht-vor allem Kraftstoff,Geschütze,Munition und Sanitätsmaterial-über den "Buckel" nach China.
Bild 1.Einige Transportflugzeuge vom Typ C-46 "Commando" werden in Assam (Indien) gründlich überholt.
Bild 2.Ein Sergeant baut aus dem Flügel einer ausrangierten C-47 einen Teil aus,um ihn weiterzuverwenden.
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Josef
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« Antwort #8 am: Mo, 06. November 2006, 23:17 »
Bilder:Überreste von Transportflugzeugen,die beim Starten oder Landen abstürzten,an Felswänden oder im Dschungel zerschellten.
« Letzte Änderung: Fr, 02. Juli 2010, 18:38 von Ulla »

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Kriegsschauplatz China-Burma-Indien
« Antwort #9 am: Mi, 08. November 2006, 22:05 »
Im März 1945 hallten die stillen Straßen von Mandalay von den peitschenden Gewehrschüssen japanischer Scharfschützen und den Feuerstößen britischer leichter Maschinengewehre wider.Generalleutnant William Slim leitete den Angriff,doch um die Stadt zu nehmen,mußte er als erstes die Japaner aus der alten Festung Fort Dufferin im Herzen von Mandalay vertreiben.
Den Weg dorthin versperrte ihm ein "großer Fels",wie Slim den 236 Meter über dem Fort aufragenden Pagodenberg nannte.Dieser war mit Scharfschützen gespickt,die sich in den Hunderten der ihn zierenden Pagoden verborgen hielten.Ein Elitenbataillon Gurkhas vermochte den Berg erst nach dreitätiger erbitterten Kämpfen zu nehmen,und etliche Japaner mußten danach noch mit Hilfe von Benzinbehältern,die durch Gewehrfeuer in Brand geschossen wurden,aus ihrem Bunkern ausgeräuchert werden.
Von diesem unter so großen Anstrengungen genommenen Aussichtspunkt aus konnte Slim die Zitadelle überblicken,eine zweieinhalb Quadratkilometer messende Stadt innerhalb der Stadt,die von einem großen Teakholzpalast beherrscht wurde.Das Fort war von einer acht Meter hohen und im unteren Teil neun Meter dicken roten Ziegelmauer umschlossen,die mit Schießscharten versehen war und von einem 21 Meter breiten Erddamm abgedeckt wurde.
Slim ließ Bomber und leichte Feldgeschütze heranholen,mit denen er die Festungsmauern zu bezwingen hoffte.Als sich 225-kg-Bomben als unwirksam erwiesen,versuchte er,900-kg-Bomben durch Abprallerabwurf von der Oberfläche des 70 Meter breiten Grabens gegen die Mauern sprengen zu lassen.Durch einwöchige heftige Beschießung gelang es ihm schließlich,ein paar Breschen hineinzureißen.Daraufhin rüstete sich eine Stoßgruppe mit Flößen und Tarnmaterial aus.Viermal überquerte sie spätabends den Graben,um einen Überraschungsangriff vorzutragen,wurde aber jedesmal durch schweres Feuer abgewiesen.Da entschloß sich Slim zu einem abermaligen eintägigen Bombardement.Als schließlich am 20.März sechs Burmesen mit einer weißen Fahne aus dem Fort herauskamen,erfuhr er zu seiner Verblüffung,daß die überlebenden Japaner durch unter dem Graben befindliche Abflußrohre entkommen seien.Endlich konnte die Armee einrücken und über der Zitadelle die britische Flagge aufziehen.
Bild 1.Der Oberbefehlshaber der britischen 14.Armee,Generalleutnant William Slim
Bild 2.20.März 1945,das Fort Dufferin
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