1. US-Kavalleriedivision

Begonnen von BlackWolf, Sa, 25. November 2006, 21:33

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BlackWolf

Geschichte


Die Tradition der Division geht zurück auf das 2. Kavallerie-Regiment, das 1855 aufgestellt wurde, sowie das 7., 8. und 9. Kavallerie-Regiment. Das 2. wurde 1861 in 5. Kavallerie-Regiment umbenannt und nahm am amerikanischen Bürgerkrieg teil, unter anderem an der Ersten Schlacht von Bull Run und der Schlacht von Gettysburg. Das 7. Kavallerie-Regiment unter George Armstrong Custer erlitt 1876 in der Schlacht am Little Bighorn eine vernichtende Niederlage.

Nach dem Ende der Indianerkriege wurden die Kavallerie-Regimenter entlang der inneramerikanischen Frontier als Grenzpatrouille eingesetzt.

Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 unterstanden das 1., 7. und 8. Kavallerie-Regiment der 15. Kavalleriedivision und kamen in Europa zum Einsatz.

Die 1. Kavalleriedivision wurde am 31. Juni 1920 als selbstständiger Großverband aufgestellt, nachdem im National Defense Act die Aufstellung weiterer berittener Divisionen beschlossen wurde. 1922 wurde die Aufstellung abgeschlossen und die Division bezog ihr Hauptquartier in Fort Bliss, Texas. Am 20. August 1921 wurde das 1. Kavallerie-Regiment ebenfalls der 1. Kavalleriedivision unterstellt.

Während der Weltwirtschaftskrise entstand unter Leitung der Division als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in Fort Bliss ein Luftabwehrausbildungszentrum, für das Unterkünfte für 20.000 Soldaten errichtet wurden. Im gleichen Zeitraum begann auch die Umstrukturierung der Division, da sich berittene Truppen schon im ersten Weltkrieg als nicht mehr zeitgemäß erwiesen hatten.

Vietnamkrieg

1967 nahm die Division an der Operation Pershing teil, die in der Binh Dinh-Provinz gegen Widerstandsnester des Vietcong durchgeführt wurde. Die großangelegte Operation war ein voller Erfolg, nach amerikanischen Angaben wurden über 5400 feindliche Kämpfer getötet und etwa 2000 sollen gefangengenommen worden sein. Während der Tet-Offensive war die Division nördlich von Hu¿ im Camp Evans stationiert. Dort war sie maßgeblich an der Rückeroberung von Hu¿ und Quang Tri beteiligt. Die 1. Kavalleriedivision trug gemeinsam mit Einheiten des US Marine Corps die Hauptlast der Kämpfe. Das 9. und 26. Marineinfanterieregiment waren Ende März 1968 in Khe Sanh eingeschlossenen. Die Division entsetzte mit der Operation Pegasus die eingeschlossenen Regimenter. Sie durchbrach den vietnamesischen Belagerungsring und löste die Marines als Besatzungstruppe bis zur Aufgabe der Basis Ende Juni ab.

Die 1. Kavalleriedivision war von Mitte April bis Mitte Mai im A Shau-Tal, das auch als Tal des Todes bekannt war, eingesetzt. Sie nahm dort an verschiedenen Operationen gegen den Ho-Chi-Minh-Pfad teil, dessen Hauptzweig durch das Tal führte.

Im Sommer 1968 unterstützte die Division die vietnamesische Bevölkerung bei der Reisernte und unternahm MedCap genannte Einsätze zur medizinischen Versorgung der Einheimischen im Gebiet des I. Korps.

Die 1. Kavalleriedivision wurde Anfang 1969 nach Süden in den Papageienschnabel genannten Grenzbereich zu Kambodscha westlich von Saigon verlegt. Sie nahm an der Invasion in Kambodscha im Mai 1970 teil, die sich gegen die so genannten "sanctuaries" (Schutzräume) der Nordvietnamesen und des Vietcong richtete. Die amerikanischen Einheiten zogen sich im Zuge des allgemeinen Abzugs aus Vietnam im Juni aus Kambodscha zurück. Im August 1972 verließ mit dem 1. Bataillon des 7. Kavallerie-Regiments der letzte Verband der Division Südvietnam. Die Verluste betrugen während des gesamten Einsatzes 5.444 Gefallene und 26.592 Verwundete.

Im Anschluss an den Vietnam-Einsatz erfolgte die TRICAP-Umstrukturierung (TRICAP: ,,triple capabilities", dt. etwa dreifache Einsatzmöglichkeiten), die den Verband in die Lage versetzten sollte, als Luftlandetruppe, als bodengebundene Panzerdivision und als Luftkavallerie zu operieren. Das kurzlebige Konzept wurde schon 1975 wieder aufgegeben und die 1. Kavalleriedivision in eine Panzerdivision umgewandelt. Sie wurde 1980 als eine der ersten US-Großverbände mit dem Kampfhubschrauber AH-64 Apache und dem Geländewagen HMMWV als Ersatz für die veralteten M151-Jeeps ausgerüstet. Als neuer Kampfpanzer wurde der M1 Abrams eingeführt, als neuer Schützenpanzer der M2 Bradley. Die 1. Kavalleriedivision nimmt seit 1982 regelmäßig an der Ausbildung im National Training Center in Fort Irwin, Kalifornien teil. Das National Training Center ist das modernste Ausbildungs- und Manöverzentrum der US Army, in dem unter realistischen Bedingungen jede Gefechtsart geübt werden kann.

Bei dem REFORGER-NATO-Großmanöver im Sommer 1983 war die 1. US-Kavalleriedivision mit fast 9000 Soldaten die größte jemals beteiligte Einheit.