Autor Thema: KZ und Gedenkstätte - Barth  (Gelesen 1151 mal)

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Offline zirkulon

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KZ und Gedenkstätte - Barth
« am: So, 29. Juni 2008, 11:43 »
Barth – KZ und Gedenkstätte
Förderverein Dokumentations- und Begegnungsstätte Barth e. V
18356 Barth
Teergang 2

Die Gedenkstätte Barth wurde 1966 eingerichtet.
Das Stammlager war Ravensbrück.
Barth liegt ca. 20 km westlich von Stralsund

Die Internetseite ist unter folgender Adresse zu erreichen,
dort sind auch weitere Informationen abrufbar:

Barth Gedenkstätte

Quelle:
Förderverein
Dokumentations- und
Begegnungsstätte Barth e.V.

Gruß
Michael
« Letzte Änderung: Mo, 21. Juni 2010, 09:30 von Ulla »
Bei allen von mir erstellten Beiträgen berufe ich mich auf :
Artikel 5, GG der BRD.
Artikel 11, Charta der Grundrechte der EU.
Artikel 19, Menschenrechtscharta der UN.

Was Du nicht willst dass man Dir tu,
das füg´ auch keinem Andern zu

Offline zirkulon

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Re: Barth - KZ und Gedenkstätte
« Antwort #1 am: Mo, 30. Juni 2008, 15:49 »
Sonntag den 29.6.2008 gehe ich im Internet etwas stöbern, auf der Suche nach Gedenkstätten in Mecklenburg Vorpommern. Das erste was mir ins Auge fällt ist das KZ Mahnmal in Barth. Dann finde ich auf der Internetseite noch einen Hinweis auf das Stalag I in Barth. Ich stelle diese beiden Sachen im Forum ein und entschließe mich spontan heute Mittag dorthin zu fahren und die aufgelisteten Orte zu besuchen.
Kurz nach 13 Uhr sitzen wir am Auto (Odins Erbe, ein Freund von mir, hatte ich in der Zwischenzeit angerufen und gefragt ob er mit möchte) und sind auf der B 105 in Richtung Stralsund unterwegs. Es sind ungefähr einhundert Kilometer zu fahren. Auf dem Hinweg entdecken wir in Gelbensande die Hinweise auf das Jagdschloss und einen Kriegsgräberfriedhof. Wir entschließen uns auf dem Rückweg dort anzuhalten. Die Fahrt geht weiter. In Löbnitz biegen wir links ab nach Barth, es sind nur noch ein paar Kilometer.
Auf der Strecke liegt noch ein alter Flughafen den wir uns auf dem Rückweg auch noch anschauen werden.
Kurz vor dem Ortseingang soll die Gedenkstätte sowie ein Lehrpfad sein so man "Tanta Google" trauen kann. Das stimmt natürlich so nicht, es kommt das Ortsschild und die Gedenkstätte ist nicht in Sicht. Ein paar 100 m weiter, auf der linken Seite, taucht es dann auf. Wir parken das Fahrzeug und steigen aus, gehen zum Mahnmal und ich fotografiere. 180 Menschen liegen hier verscharrt, es sind Tafeln angebracht die in verschiedenen Sprachen auf diese Tatsache hinweisen
Auf einer Schautafel entdecken wir dann den Hinweis wo der Lehrpfad zu finden ist, wir begeben uns dort hin. Der Pfad befindet sich in der Divitzer Straße.
 Es ist im Grunde genommen ein Trampelpfad durch ein stark bewachsenes Brachgelände in dem die Überreste des KZ Frauenlagers ersichtlich sind. Stahlteile, wofür auch immer genutzt, Betonbrocken und Arbeitstische auf denen früher lackiert wurde liegen in einem wilden Durcheinander herum. Die Gebäude in dem Gelände sind offensichtlich nicht verfallen sondern wurden gesprengt.
An dieser Stelle wurde durch KZ Arbeiterinnen für die Heinkel Flugzeugfabrik produziert. Diese Fabrik war eigentlich in Rostock wurde jedoch nach einem Bombenangriff zum Teil ausgelagert.
Auf den Arbeitstischen, die zum Lackieren verwendet wurden, sind noch Lackschichten vorhanden. Sie haben mittlerweile 65 Jahre überdauert.
Die Gebäude waren, soweit wir dies erkennen konnten, in die Erde eingelassen. Das diente sicherlich dem Schutz gegen Fliegerangriffe.
Der Rundgang ist, auch mit dem Lesen der Schautafeln, nach kurzer Zeit beendet.
Nicht vergessen werden sollte, auf was für einem Grund und Boden man sich hier bewegt. Die Umgebung hat mehr Schmerz, Pein, Tränen und Blut gesehen, als wir uns vorstellen können.

Wir steigen ins Auto und fahren zum Stalag I, quer durch Barth und das Gewerbegebiet am Betonwerk bis hin zu einer Betonpiste die scheinbar im Nichts endet. Nach dem Klärwerk, es liegt linker Hand von uns, taucht auch dieses Mahnmal vor unseren Augen auf. Ich stelle das Fahrzeug ab damit wir es uns ansehen können. Es ist eine Rasenfläche, umgeben von einem halbkreisförmigen Wall. Auf der Fläche sind Bäume gepflanzt die gruppenweise auf drei dreieckige Flächen verteilt sind. Jedes dieser Dreiecke ist mit Bäumen von einer Sorte bepflanzt, ich erkenne Birken und Tannen, die dritte Art kann ich nicht identifizieren da ich sie nicht kenne. In der Mitte des Areals steht ein riesiger Felsbrocken der vorder- sowie rückseitig mit einer Gedenktafel versehen ist. Vorn in Deutsch, hinten in Englisch. Nahe bei dem Stein steht wieder eine Schautafel die uns erst hier erahnen lässt, welche Dimension das Stalag I einmal gehabt hat. Dieses Mahnmal ist weit und breit das einzige „Bauwerk“ welches darauf hinweist. Alle anderen Gebäude, Baracken oder Hallen sind zerstört und komplett überwachsen oder die Fläche wird mittlerweile landwirtschaftlich genutzt. Auch die Flakschule 3, falls es noch Überreste geben sollte, ist von hier aus nicht zu sehen.

Wir treten dem Rückweg an, schlängeln uns durch Barth und halten an dem Flugplatz an, an dem wir auf dem Hinweg vorbeigefahren sind. Gleich an der Abzweigung steht die Alte Wache von der ich Fotos mache. Ein paar Bilder von den Flughafengebäuden muss ich natürlich auch noch haben, das ist aber auch schnell erledigt.

Das nächste Ziel ist Gelbensande mit dem Jagdschloss und der Kriegsgräberstätte, bis dahin sind aber noch einige Kilometer zu fahren. Zwischendurch fotografiere ich noch ein ungewöhnliches Haus, welches ich schon immer mal ablichten wollte.
Das Jagdschloss übertrifft alle Erwartungen die ich davon hatte. Um dieses Gebäude kann man mindestens fünf Mal herumlaufen und sieht immer wieder neue Details. Ronny hat inzwischen auch die Kriegsgräberstätte entdeckt. Sie befindet sich in der Nähe des Schlosses. Auch dort werden noch einige Aufnahmen gemacht. Leider war das Jagdschloss nicht geöffnet denn dort hätte man noch mehr Informationen über den Friedhof einholen können. Die meisten der vorhandenen Informationen wurden durch Schüler der Regionalschule Gelbensande zusammengetragen, sie sind auch beim Volksbund abrufbar.

Dann geht es wieder Richtung Heimat.

Zur Bearbeitung  der Bilder bin ich gestern nicht mehr gekommen, auch der Text wurde heute erst erstellt.

Hier noch ein Verweis auf das Jagdschloss in Gelbensande und die Kriegsgräber die sich dort befinden.

Jagdschloss Gelbensande

Lieben Gruß
Michael

PS: die Bilder folgen!
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Offline md11

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Re: Barth - KZ und Gedenkstätte
« Antwort #2 am: Mo, 30. Juni 2008, 20:13 »
Hallo Michael!
Hast wieder interessante Sachen endeckt wie ich sehe!Schade das es zu war das Jagdschloss,mich täten auch die Namen interessieren.Vielleicht mal ein anderes mal!
Hab bischen auch rumgestöbert und hab das gefunden:

Jagdschloss Gelbensande

Hab grad auch paar Namen hier gefunden:

Namen-Liste

Grüße
Josef
« Letzte Änderung: Mo, 30. Juni 2008, 20:29 von md11 »

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Re: Barth - KZ und Gedenkstätte
« Antwort #3 am: Mo, 30. Juni 2008, 21:12 »
Na das kannst Du nicht wissen Josef, ich habe dort jeden einzelnen Grabstein fotografiert.
War eben fertig mit dem Bearbeiten und Hochladen der Bilder.
Vielen Dank für Deine Recherchen, kenne Dich ja, Du hast ja zu fast jedem Thema etwas was Du beitragen kannst.

So hier sind die Bilder

Lieben Gruß
Michael
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