Geschichtliches
Die wechselvolle Geschichte des Flugplatzes begann im Jahr 1914. Damals wurde das Gelände als zweiter Flugplatz neben Oberschleißheim für das dritte bayerische Armee-Korps ausgewählt und in den Jahren 1916 bis 1918 großzügig und aufwändig ausgebaut. Am wichtigsten war die Flugwerft, deren repräsentative Architektur den hohen Stellenwert der Fliegerei im Ersten Weltkrieg wiederspiegelt.
Nach dem Krieg wurde der Flugplatz in die Liste der internationalen Flughäfen aufgenommen und deshalb nur teilweise demontiert. Ab 1920 entwickelte sich ein regelmäßiger ziviler Flugverkehr. Es entstand der „Flughafen Fürth-Nürnberg", der unter den 88 deutschen Flughäfen der achtgrößte war. Seine Bedeutung wuchs durch die Verlegung der zentralen Reparaturwerkstatt der wichtigen Flugzeugfabrik und Luftfahrtgesellschaft Junkers in das große Werftgebäude in Fürth. Zug um Zug verlagerten die Junkers-Werke sogar Endmontagen ihrer Flugzeuge aus Dessau nach Fürth.
Die innovativen ersten Ganzmetallflugzeuge F13 und G24 sind deshalb eng mit der Fürther Werft verbunden.1928 übernahm die Stadt Nürnberg den Hauptanteil am Flughafenbetrieb und nannte den Flughafen nun „Nürnberg-Fürth". Der zivile Flugbetrieb in Atzenhof endete 1933, nachdem ein neuer und größerer Flughafen auf dem Gebiet des Nürnberger Marienbergs entstanden war.
Bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde der Flughafen wieder militärisch als Fliegerschule genutzt und weiter ausgebaut. Es entstanden zwei große Hallen, eine neue Werft, ein Befehls- und ein Feuerwehrgebäude. Von 1945 bis 1993 belegte die US-Armee den Flugplatz als Panzerkaserne und verlieh ihm den Namen „Monteith-Barracks". Auf dem alten Flugfeld legten sie einen Golfplatz an. Sie hielten die alten Gebäude in Stand und trugen so dazu bei, dass diese seltenen Überreste aus der Pionierzeit der Fliegerei in Deutschland erhalten geblieben sind.
Ziel der Stadt ist, dass auf diesem historisch wertvollen Gelände ein hochattraktiver Gewerbepark entsteht. Die historische Bausubstanz soll erhalten bleiben und Zeugnisse der Geschichte des Areals und seiner Nutzung darstellen.