Die neue Gedenk-tafel - das Informationsportal

Allgemeine Informationen alle Kriege und Auseinandersetzungen => Schlachten, Schlachtfelder der Kriege. => Thema gestartet von: Hantsch in Do, 01. März 2007, 08:39

Titel: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Hantsch in Do, 01. März 2007, 08:39
Als Schlacht um Bautzen werden im Zweiten Weltkrieg die umfangreichen Kampfhandlungen zwischen polnischen und sowjetischen Soldaten auf der einen und der deutschen Wehrmacht auf der anderen Seite in und um die Stadt Bautzen im April 1945 bezeichnet, insbesondere die letzte große deutsche Panzeroffensive des Zweiten Weltkrieges am 26. April 1945, sowie der tagelang geführte Häuserkampf innerhalb der Stadt.

Die Schlacht um Bautzen beschränkte sich nicht nur unmittelbar auf die Stadt Bautzen selbst, sondern auch auf die nordöstlich gelegenen ländlichen Gebiete vor allem auf der Linie Bautzen - Niesky. Die Kämpfe begannen am 21. April und dauerten bis zum 26. April an. Vereinzelte Zusammenstöße gab es noch bis zum 30. April. Insbesondere die 2. Polnische Armee hatte dabei hohe Verluste zu beklagen.

Die Kampfhandlungen

Wie viele deutsche Städte wurde auch die Stadt Bautzen in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges zur Festungsstadt erklärt und als ,,Bollwerk" gegen alliierte Truppen ausgebaut.

Iwan Stepanowitsch Konew, Kommandeur der ,,1. Ukrainischen Front", eröffnete am 16. April 1945 mit seinem Vorstoß nach Westen (Operation Lausitz) die Schlacht um Berlin. Die 2. Polnische Armee unter Karol Zwierczewski sollte dabei die linke, südliche Flanke des geplanten Vorstoßes etwa auf der Linie Dresden - Bautzen - Niesky sichern.

Die Deutschen verfügten über etwa 50.000 Mann u.a. die 1. Fallschirm-Panzer-Division ,,Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring" und die 2. Fallschirm-Panzergrenadier-Division ,,Hermann Göring". Teilweise waren diese Einheiten kampferfahren, aber auch mit Rekruten aufgefüllt. Sie verfügten über bis zu 300 Panzer und 600 Geschütze. Die 2. Polnische Armee bestand aus etwa 90.000 Mann und eine große Anzahl an Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und Geschützen, ein Großteil der Soldaten hatte nur wenig Kampferfahrung.

Zunächst lief die polnische Offensive gegen die deutschen Verteidigungsstellungen in und um Bautzen erfolgreich an. An einigen Stellen konnten die deutschen Verteidigungslinien durchbrochen werden und die deutschen Truppen voneinander abgeschnitten werden. Bautzen wurde völlig eingekesselt und teilweise besetzt. Besonders auf der Ortenburg verschanzten sich allerdings Angehörige der deutschen Wehrmacht und der Hitlerjugend. Zeitweise waren über 1.200 Soldaten in der Festung Bautzen eingeschlossen.

Die letzte größere und erfolgreiche deutsche Panzeroffensive des Zweiten Weltkrieges begann ab dem 21. April 1945 auf der Linie Bautzen - Weißenberg, zwischen Spree und Schwarzem Schöps und erreichte am 26. April ihren Höhepunkt. Das XIV. Panzerkorps unter Hermann von Oppeln-Bronikowski konnte infolgedessen die in Bautzen Eingeschlossenen befreien. Die deutsche Offensive spaltete die polnische Armee in zwei Gruppen auf und schnitt deren Versorgungswege teilweise ab. Bei Förstchen (sorbisch DoBha Borš) wurden die Reste der 16. Polnischen Panzerbrigade aufgerieben, sich ergebende Einheiten wurden umgebracht. Die Führung der 2. Polnischen Armee verlor den Überblick und erteilte mehrmals widersprüchliche Befehle. Ein Großteil der polnischen Panzer (über einhundert) wurde vernichtet. Den Deutschen gelang es nach mehrtägigen blutigen Häuserkämpfen ihre Gegner auch wieder aus Bautzen zu vertreiben. Nur der Tatsache, dass Konew sowjetische Einheiten von seinem Vorstoß nach Westen zurückzog und den polnischen Einheiten zur Unterstützung sandte, verhinderte deren völlige Vernichtung. Aber auch die sowjetischen Truppen erlitten bei den folgenden Kämpfen schwere Verluste.

Nahe Bautzen kam es noch bis zum Kriegsende zu einzelnen Scharmützeln. Im Zuge der Kampfhandlungen kam es zu einer Reihe von Kriegsverbrechen. So wurde am 22. April 1945 im heutigen Bautzener Ortsteil Niederkaina eine Scheune, in der sich etwa 200 Volkssturmleute befanden, von sowjetischen oder polnischen Soldaten niedergebrannt, am gleichen Tag brachten deutsche Truppen in Guttau nördlich von Bautzen das gesamte Personal sowie alle Verwundeten und Kranken eines polnischen Feldlazaretts um. Bautzen selbst blieb allerdings bis Kriegsende in deutscher Hand und wurde erst nach der Gesamtkapitulation an sowjetische und polnische Soldaten übergeben.
Titel: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Hantsch in Do, 01. März 2007, 08:42
Bilanz

Besonders die 2. Polnische Armee erlitt während den Kämpfen bei der Operation Lausitz um Bautzen sehr schwere Verluste. Insgesamt verzeichnete sie 4.902 Tote, 2.798 Vermisste und 10.532 Verwundete. In einer relativ kurzen Zeit verlor die Armee damit über 22% ihrer Soldaten und 57% ihrer Panzer und gepanzerten Fahrzeuge. 27% der gesamten polnischen Militärverluste in den 20 Monaten vom Oktober 1943 bis zum Mai 1945 sind auf die Schlacht um Bautzen zurückzuführen. Außer dem Warschauer Aufstand soll es nach polnischen Angaben keine einzelne Militäroperation gegeben haben, bei der mehr Polen ums Leben kamen. Die Verluste der sowjetischen und der deutschen Armee waren ebenfalls beträchtlich. Direkt in und um die Stadt Bautzen selbst sind auf beiden Seiten ca. 6.500 Soldaten gefallen und - nach teilweise widersprüchlichen Angaben - etwa 350 Zivilpersonen getötet worden. Bei den Kampfhandlungen wurden etwa 10% der Wohnhäuser mit ca. 33% des Wohnungsbestandes der Stadt zerstört. 18 Brücken, 46 Kleinbetriebe, 23 größere Betriebe und 35 öffentliche Gebäude wurden völlig zerstört. Trotz der starken Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg zeichnet sich Bautzen auch heute noch durch eine besonders reichhaltige historische Bausubstanz aus.

Trotz des militärischen Disasters wurde Karol Zwierczewski (auch ,,General Walter" genannt) nach der Schlacht um Bautzen befördert. Die polnische Propaganda verschwieg auch die unrühmliche Rolle des polnischen Stabes während der Schlacht. Die Kämpfe wurden zwar als äußerst blutig beschrieben, aber niemals als Niederlage für die polnische Armee bezeichnet. Um Zwierczewski wurde der Mythos des unbesiegten Feldherrn aufgebaut. Heute sieht man ihn in Polen deutlich kritischer.

Quellen

wikipedia, Stadt Bautzen, Pfarramt Gaußig

Bücher

* Eberhard Berndt: Die Kämpfe um Bautzen 18. bis 27. April 1945, in: Kriegsschauplatz Sachsen 1945. Daten, Fakten, Hintergründe, Altenburg/Leipzig 1995, S. 53–67.
* Eberhard Berndt: Die Kämpfe um Weißenberg und Bautzen im April 1945, Wölfersheim-Berstadt 1999.
* Arno Lehnert: Bautzen 1945. 110 Dokumentarbilder von den Zerstörungen in der Stadt Bautzen am Ende des 2. Weltkrieges, Bautzen 1995.
Titel: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Ulla in Sa, 03. März 2007, 10:23
Zu den Kampfhandlungen und deren Folgen im ostsächsischen Raum ist auch das Buch von Theodor Seidel "Kriegsverbrechen in Ostsachsen"
interessant.
Der Vater des Autors ist wohl selbst betroffen von dem Ereignis in Niederkaina.

Gruß Ulla
Titel: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Hantsch in Sa, 03. März 2007, 12:22
Danke Ulla ... wieder ein Buch was ich brauche  :D

Gruß Micha
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in Fr, 07. Dezember 2007, 19:38
Hallo Michael,
hab hier einen Augenzeugenbericht gefunden über das Thema hier!

Rettung aus dem Lazarett von Bautzen

Am 16. April 1945 begann der letzte sowjetische Großangriff auf das Herz Deutschlands. Auf dem Südflügel der Angriffsfront stürmte die 1. Ukrainische Armee auf die deutschen Verteidigungsstellungen an der Neiße vor. Marschall Konjew ließ seine 13. Armee unter General Puchow von der Kette. Flugzeuge vernebelten den Angriffsstreifen, und nach einem 55 Minuten dauernden Artilleriehagel überquerten die Rotarmisten die 130 Meter breite Neiße. Sie bildeten einen ersten Brückenkopf, durch den die 4. Garde-Panzerarmee unter Generaloberst Leljuschenko weiter vorstieß und Triebel erreichte.

Gleichzeitig damit trat auch die 5. Garde-Panzerarmee der Sowjets, geführt von Generaloberst Schadow, weiter südlich an. Für Generaloberst Rybalko, den Oberbefehlshaber der 3. Garde-Panzerarmee, hatte Marschall Konjew ein besonderes Ziel ausersehen: Berlin.

Diesem Ansturm von vier russischen Armeen sah sich die 4. deutsche Panzerarmee am frühen Morgen des 16. April 1945 gegenüber. Ich, Leutnant Heinz Kellermann, Zugführer in der zweiten Kompanie des Panzerregiments »Hermann Göring«, stand am frühen Morgen des 19. April mit meinen drei Panthern an einem Bachlauf bei Kodersdorf. Ich gehörte zur Kampfgruppe Roßmann. Oberstleutnant Karl Roßmann führte die hier stehenden 17 Panzer V (Panther). Nördlich von uns waren die Russen bereits mit starken Panzerkeilen durchgebrochen, hatten uns überflügelt, Niesky und Weißenberg genommen und standen vor Bautzen.

»Achtung! Chef an alle: Erst schießen, wenn Feuerbefehl gegeben ist!«

Noch stand ich im offenen Turmluk meines Panthers und spähte durch das Fernglas auf die Feindpanzer, die sich langsam, im Breitkeil vorrollend, näherten.
»Gefechtsbereitschaft!« kam der nächste Befehl.
Ich kletterte zurück. Das Luk fiel zu. Der Ladekanonier meldete seine Waffen klar.
»Wie viele, Herr Leutnant?« fragte Unteroffizier Hölzel, unser »Kutscher«.
»Vielleicht hundert Stück. Darunter schwere und überschwere Josef-Stalin-Panzer.«
»Wir können überhaupt nicht danebenschießen!« meinte Richtschütze Feldwebel Becker sarkastisch. Er richtete bereits die Kanone auf die ersten auftauchenden Ziele.
Jetzt hörten wir alle die Panzergeräusche: das dumpfe Grummeln der Motoren, das hellere Rasseln der Ketten und ab und zu knallende Fehlzündungen.
Dann kam der Feuerbefehl:

»Entfernung hundert! Zwölf Uhr - Feuer!« befahl auch ich. Becker drückte den Abfeuerknopf. Der Panther zuckte im Rückstoß seiner Langrohrkanone. Abschußblitz und Einschlagflamme folgten so dicht, daß es wie ein Feuerschein durch den Kinon-Ausblick zu sehen war.
»Treffer!«
Aus siebzehn Kampfwagenkanonen peitschten die Abschüsse fast gleichzeitig. Die feindliche Panzerarmada kam ins Stocken. Die Spitze war binnen einer Minute aus dem stählernen Stoßkeil herausgebrochen.
»Halblinks, zehn Uhr!«
Becker drehte den Turm. Ladekanonier Dahl hatte bereits die nächste Granate eingerammt. Sie traf den T 34 zwischen Turm und Unterwagen und wuchtete den Turm zur Seite.
Jetzt eröffneten die nachfolgenden Feindpanzer das Feuer. Um uns herum krachten die Einschläge, Flammen lohten in den Kampfraum hinein. Dann dicker, beizender Qualm. Ein mächtig hallender Schlag erschütterte unseren »Adler«.
»Geier« und »Sperber« meldeten ebenfalls Treffer.
»Links einschlagen! Vollgas!« brüllte ich, als ich den Stalin-Panzer halbrechts erblickte, dessen 12,2-cm-Kanone auf uns eindrehte.

Unteroffizier Hölzel drehte wie irre, und mit jähem Ruck zog unser »Adler« vor. Die uns zugedachte Granate zischte keine zwei Meter hinter dem Heck des Panzers vorbei.
Im Feuerhagel wechselten die Panther rasch ihre Positionen, sie schossen schnell und sicher. Einer fiel aus. Dann meldete der »Sperber« wieder einen Treffer.
Auf einmal krachte es auch in unseren »Adler« hinein. Ich spürte einen harten Schlag. Ein fürchterlicher Schmerz, der wie glühendes Feuer durch meinen Körper raste, eine Detonation, Benzingestank.
»Ausbooten!« rief ich, glaubte ich zu rufen. Dann wußte ich von nichts mehr.
Als ich erwachte, lag ich in einem Lazarettbett. Daneben stand Feldwebel Becker, mein Richtschütze. Er trug den Arm in der Binde.
»Was ist? Wo bin ich, Becker?«
»Wir sind in Bautzen, Herr Leutnant. Wir haben Sie 'rausgeholt, bevor unser Panzer verbrannte. Auf einem Sturmgeschütz sind wir hierhergekarrt worden.«
»Was ist das?« fragte ich; denn jetzt erst wurde mir bewußt, daß ununterbrochen Panzerabschüsse und Artilleriefeuer hämmerten.
»Die Russen sind in Bautzen eingedrungen, Herr Leutnant!« »Dann verschwinden Sie hier, Becker!«
»Ich bleibe bei Ihnen, Herr Leutnant!« erwiderte mein braver Richtschütze. Wir hatten zusammen auf Sizilien gekämpft und bei Warschau. Er war immer bei mir gewesen, und er wollte auch jetzt bei mir bleiben.
»Schwester Hildegard«, rief Rolf Becker die Schwester an, die ein paar Betten vor uns hantierte.
Die Schwester richtete sich auf und kam zu uns herüber. Sie war groß und schlank. Ihre blauen Augen blickten mich an. Ich starrte in ihr Gesicht. Die gerade Nase, das Kinn mit dem Grübchen und dazwischen ein Mund, weichgeschnitten.
Sie nickte mir zu und errötete, weil ich sie so anstarren mußte. »Na also, dann haben wir es doch geschafft, Herr Leutnant!« sagte sie.
»Was fehlt mir denn?« fragte ich.
»Fleischwunde am Bein und an der Hüfte links. Schußbruch rechter Unterarm«, erwiderte sie sachlich.
»Was meinen Sie ... ?« Ich kam nicht weiter, denn auf einmal wurde das Getöse von Panzermotoren brüllend laut. Sekunden später kamen Russen hereingestürmt. Sie hielten ihre MPi schußbereit. Einige ballerten gegen die Decke.
Schwester Hildegard wich zurück. Feldwebel Becker stellte sich vor sie. Aber die Russen hatten das Mädchen schon erspäht.
Einer von ihnen wollte Becker zur Seite stoßen. Der schlug blindlings zu. Eine MPi-Garbe wirbelte meinen Kameraden drei, vier Meter zurück. Er flog gegen die Wand und stürzte zu Boden.
»Mörder! Mörder!« brüllten die Verwundeten in ihren Betten, brüllte auch ich in ohnmächtiger Wut.
Der Russe, der am nächsten stand, griff nach Hildegard, die sich an mein Bett klammerte und schrie, schrie, schrie.
Die Tür wurde aufgerissen. Ein russischer Offizier erschien. Er brüllte etwas. Die Soldaten erstarrten und machten dann kehrt. Der Offizier kam näher.
»Hören Sie«, sagte er in hartem Deutsch zu Schwester Hildegard, »es wird Ihnen nichts geschehen. Ihnen nicht, den anderen Schwestern und Ärzten und den Verwundeten ebenfalls nicht.«

Zwei Sanitäter trugen meinen toten Kameraden hinaus. Zum letztenmal sah ich Rolfs Gesicht. Es war spitz geworden und trug einen ungläubigen Ausdruck.


Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in Fr, 07. Dezember 2007, 19:42
Die Russen nahmen von dem Lazarett Besitz. Sie durchkämmten die Säle und schleppten unverwundete Kameraden weg, die sich hier sicher gewähnt hatten.

Schwester Hildegard berichtete davon, daß die hilfswilligen russischen und polnischen Mädchen, die im Lazarett geholfen hatten, von den Russen als Kriegsbeute kassiert worden waren. Sie mußten im Tagesraum der Lust der Soldaten dienen.

In der nächsten Nacht kamen zwei Russen in unseren Saal. Sie erreichten mein Bett.
»Leutnant Kellermann! - Gutt, serr gutt! Mitkommen!«

Aus ihrem Verschlag huschte Hildegard hinaus und verschwand. Sie kam drei Minuten später, als die Russen mich schon auf eine Bahre gelegt hatten, mit dem Major zurück. So wurde ich in letzter Sekunde gerettet.
Als Schwester Hildegard eine Stunde später wieder erschien, spürte ich, daß sie etwas erlebt hatte, das sie schmerzte. Und bald darauf wußte ich es, als der Bursche des Majors sie zum zweitenmal holte. Sie hatte sich für uns geopfert. Sie gab sich dem Major hin, um uns hier im Saal zu retten.

Am späten Abend des 21. April 1945 kam ein Mann schwerverwundet ins Lazarett. Er wurde in dem Bett neben mir untergebracht. Es war Unteroffizier Hölzel, mein Fahrer. In der Nacht huschte er an mein Bett. Er war gar nicht verwundet. Die Verbände trug er nur zur Tarnung.

»Herr Leutnant, wir brechen in einer Stunde auf und fahren zur Burg, dort verteidigt der Kampfkommandant noch mit 1200 Mann. Die 20. Panzerdivision stellt sich bereit, um uns herauszuhauen!«

Ich versuchte aufzustehen; es ging, wenn auch nur mit Mühe und Not.

In dieser Nacht war es wieder Schwester Hildegard, die die Posten weglockte. Wir verließen den Saal. Einer der Russen am Hinterausgang stellte sich uns in den Weg. Unteroffizier Hölzel erstach ihn kurzerhand. Wir erreichten den Kübelwagen. Schwester Hildegard, eine andere Schwester, die ich nicht kannte, und ein verwundeter Sturmbannführer der Waffen-SS stiegen ein, nachdem sie mich vorher hineingehoben hatten. Hölzel setzte sich hinter das Steuer des Wagens, der einen sowjetischen Stander trug.

Wir fuhren mitten durch die Stadt, vorbei an Russenpanzern, die auf die Verteidiger der Burg feuerten, und dann rollten wir in die Burg hinein und waren vorerst in Sicherheit.

Generalmajor Hermann von Oppeln-Bronikowski, Kommandeur der 20. Panzerdivision und Olympiasieger von 1936 im Dressurreiten, rollte im Spitzenpanzer der Angriffstruppen auf Bautzen zu.

Er hatte Befehl, die Stadt zu durchstoßen, die Burgbesatzung zu entsetzen und die Brücke über die Spree wieder in deutsche Hand zu bringen.

Mitten durch die Stadt rollten unsere Panzer. Sie schossen nach rechts und links durch die Straßenzüge. Brennende Feindpanzer blieben zurück. Feindinfanterie wurde durch die nachrollenden Panzergrenadiere der Division vernichtet. Um 3.15 Uhr waren sie angetreten. Im Morgengrauen hatten sie Bautzen durchstoßen und schossen sich den Weg zur Burg frei.

Als das Panzerfeuer näher kam, trat Hildegard in das provisorische Lazarett und kam zu mir.
»Gleich ist es soweit, Heinz!« sagte sie, und ihre Lippen zuckten. Ich haschte nach ihrer Hand. Und tief innen in mir spürte ich die Liebe, die Verehrung und - daß ich sie zur Frau haben wollte; trotz allem, was geschehen war.

Zurückdrängende Russenpanzer wurden dicht vor dem Hauptgraben der Burg vernichtet. Dann rollte der General und Olympiasieger in die Burg hinein.
Im humpelte, auf Hildegard gestützt, zum Fenster, sah die Kameraden, sah die Balkenkreuze auf den Panzern.

Eine Stunde später begann der Abtransport der Verwundeten. Alle Schwestern und Ärzte wurden verladen. Schwester Hildegard blieb bei mir. Wir fuhren unter Panzerbedeckung aus der Stadt bis nach Dresden.

Zwei weitere Tage und Nächte hielten die 20. Panzerdivision, meine alte Division »Hermann Göring« und die Division »Brandenburg« den Feind auf. Sie schossen 355 Feindpanzer ab, sie kämpften für uns, die Verwundeten von Bautzen, die alle befreit werden konnten.

Heute noch denken meine Frau Hildegard und ich voller Dankbarkeit an jene Soldaten, die uns gerettet haben.

Quelle:Kriegsschicksale in Dokumenten

mfg
Josef
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Hantsch in Di, 08. Januar 2008, 11:27
Wieder ein bewegender Bericht ... ich hab nochmal geschaut wegen den Fotos aber ich finde die leider nicht mehr. es gibt aber in bautzen einen Bilderband zu kaufen mit Orginalen Fotos zu der Zeit. Bin leider noch net flüssig sonst hätte ich Ihn mir schon zugelegt

MkG Michael
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in Do, 17. Juli 2008, 20:37
Die Panzerbrigade schoß beim Vorgehen auf der Löbauer Straße auf kürzeste Entfernung über zwanzig T 34 ab, die rechts herangefahren waren. Die Besatzungen hatten sich in den Häusern vergnügt. Nicht nur die Rotarmisten, auch die Polen hatten unter der Bevölkerung furchtbar gewütet. Fast alle Häuser um die Bautzener Burg herum brannten. Der Ort mußte im Kampf Mann gegen Mann gegen betrunkene Polen freigekämpft werden. Die Polen trieben dabei deutsche Frauen als Kugelfang vor sich her.

Die deutschen Einsatztruppen drangen zunächst nicht bis zur Burg vor, deren deutsche Besatzung sich hielt. Der Nordteil Bautzens lag zu dieser Zeit noch in Feindeshand. Am 24. April um 9.00 Uhr sollte der Angriff auf die Burg beginnen. Die Bereitstellung litt jedoch unter einem starken Fliegerangriff, weshalb der Angriff unterbleiben mußte. Es folgte ein sowjetischer Bomberangriff. Um 14.00 Uhr stießen die Kradschützen der 20. PzD von Norden her angreifend bis zur Burg vor und stellten die Verbindung zu deren Verteidigern her, befreiten über 10.000 Soldaten und Zivilisten.

Ein weiterer Kampfschwerpunkt ergab sich nordostwärts von Hochkirch südostwärts Bautzen. Hier gerieten eine ganze Reihe T 34 einsatzfähig in deutsche Hände, ebenfalls zahlreiche LKW. Eine ganze Panzerkompanie hätte damit ausgestattet werden können. Es fehlte aber an Treibstoff, um alle mitzuführen. Aus gleichem Grunde stoppte die Führung ostwärts Elstra zwischen Bautzen und Kamenz die Fortsetzung eines erfolgreichen Angriffs und Verfolgung der geschlagenen Sowjets. Es fehlte an Treibstoff. Ohnehin wunderte man sich, woher der Treibstoff für die bisherigen Bewegungen der motorisierten Kräfte nachgekommen war. Findungstrupps hatten sich aufgemacht, um an zerstörten Tankstellen Treibstoffreste aus den Tanks abzupumpen.
Quelle:Letztes Aufgebot (R.Hinze)

mfg
Josef
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Dieco in Do, 17. Juli 2008, 20:49
Hallo Josef

lies hier   " Die Schlacht um Bautzen " einfach weiter

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Bautzen_%28Zweiter_Weltkrieg%29 (http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Bautzen_%28Zweiter_Weltkrieg%29)

Gruss Dieco
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Stahlgewitter in So, 17. August 2008, 18:39
Hallo

@ Dieco

also wiki ist nicht zu empfehlen, gerade in Themen wie Geschichte oder Medizin, da doch die Ansichten der Moderatoren das Prinzip der Wissensbündelung des öfteren politisieren oder polarisieren. Auch der Strang: Schlacht um Bautzen hat riesige Lücken und Fehler über Fehler.

@ md11

In dem Buch von Kurowski: "Ich kam durch! Kriegsschicksale in Dokumenten", weißt du ob dort noch mehr Berichte aus Ostsachsen (April/Mai '45) enthalten sind?

MfG
SG
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in So, 17. August 2008, 21:52
Hallo Stahlgewitter,
erst mal Herzlich Willkommen hier im Forum!
Leider war das der einzige Bericht im Buch vom F.Kurowski.Aber ich habe einen Bericht aus dem Heft "Kameraden" vom September 2006 über die Kämpfe um Weißenberg und Bautzen im April 1945.Wenn Du willst stell ich Dir gerne diesen Bericht hier ein.

Grüße
Josef
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Stahlgewitter in Mo, 18. August 2008, 10:26
Hallo Josef,

ja da würd ich mich sehr freuen.
Wenn da Bilder dabei sein sollten, hast du die Möglichkeit die zu scannen? Gibt es von dem Autor deines obigen Berichtes ein Foto, in dem Buch sind laut zvab 30 Abbildungen...?!

Danke erstmal soweit!

MfG
SG
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in Mo, 18. August 2008, 21:10
Hallo Stahlgewitter,
ja es stimmt es gibt im Buch Abbildungen aber sehr viele über die Afrika-Korps,über die Schlacht von Bautzen nichts dabei.

Hab hier den Bericht aus dem Kameraden Heft:
Die Kämpfe um Weißenberg und Bautzen im April 1945
Die beiden Fotos gehören dazu zum Bericht.


Grüße
Josef

Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Stahlgewitter in Di, 19. August 2008, 15:34
Hallo Josef, klasse Beitrag, dank dir vielmals!!!

Hast du noch die genaue Ausgabe/Jahr und Autor?
Ich frage mich nur, wieso es am 21.04. beginnt? Die Kämpfe um Weißenberg und Bautzen begannen ja quasi am 17./18.04.1945.
Weißt du da Bescheid?

Wenn du mal wieder derartige Berichte hast, immer her damit, wirklich interessant.

MfG
SG
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in Di, 19. August 2008, 20:38
Hallo SG!
Habs übersehen das war der 2.Teil . September 2006 Nr.633,geschrieben von Eberhard Berndt ehem.Otl (NVA) und von Prof.Kowanda (HTW Dresden).
Ich versuche noch den 1.Teil zubekommen wird aber bischen dauern!

Es gibt noch dazu Literatur über diese Schlacht.Weiß nicht ob Du schon diese Bücher kennst!

Die Befreiung der Lausitz von Pilop Max (Bautzen 1990)

Spurensuche,Band 5 von Eberhard Bernd (Wölfersheim-Berstadt 1999)

Gardeski Neschinski Kußbaski von D.M.Barinow (kemerow 1985)

Kriegsschauplatz Sachsen 1945 ,o.A. (DZA-Verlag Leipzig 1995)

Hitze,Frost und Pulverdampf/Der Schicksalsweg der 20. Panzer-Division von Rolf Hinze (Bochum 1981)

Grüße
Josef
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Stahlgewitter in Di, 19. August 2008, 23:11
Zitat von: md11 in Di, 19. August 2008, 20:38
Hallo SG!
Habs übersehen das war der 2.Teil . September 2006 Nr.633,geschrieben von Eberhard Berndt ehem.Otl (NVA) und von Prof.Kowanda (HTW Dresden).
Ich versuche noch den 1.Teil zubekommen wird aber bischen dauern!

Es gibt noch dazu Literatur über diese Schlacht.Weiß nicht ob Du schon diese Bücher kennst!

Die Befreiung der Lausitz von Pilop Max (Bautzen 1990)

Spurensuche,Band 5 von Eberhard Bernd (Wölfersheim-Berstadt 1999)

Gardeski Neschinski Kußbaski von D.M.Barinow (kemerow 1985)

Kriegsschauplatz Sachsen 1945 ,o.A. (DZA-Verlag Leipzig 1995)

Hitze,Frost und Pulverdampf/Der Schicksalsweg der 20. Panzer-Division von Rolf Hinze (Bochum 1981)

Grüße
Josef

Grüß dich Josef!
Na klar kenn ich das alles   8)

Da liefer ich doch gleich mal Teil 1, kam mir doch so bekannt vor!
Eine großartige Arbeit von E.Berndt!


Die Kämpfe um Weißenberg und Bautzen im April 1945

Deutsche Abwehrmaßnahmen

Die Kämpfe in Ostsachsen im April 1945, die sowohl von deutscher als auch sowjetischer Seite mit äußerster Erbitterung geführt wurden, waren Gefechte in einer Nebenrichtung mit hohem Manövercharakter und schnellen Lageveränderungen. Obwohl beide Seiten über reiche Gefechtspraxis verfügten, führten falsche Lagebeurteilungen zu komplizierten und verlustreichen Kampfhandlungen.
Nachdem die kräftemäßig unterlegene 4. deutsche Panzerarmee(General der Panzertruppen Gräser) sich Ende Februar 1945 am Westufer der Neiße festgesetzt hatte, blieb die Front bis Mitte April unverändert. Die Armee unterstand der Heeresgruppe Mitte (Generalfeldmarschall Schörner) und deckte die Dresdener Richtung aus dem Abschnitt östlich Görlitz und der Neißemündung.
In knapp drei Monaten wurde eine tiefgestaffelte Verteidigung mit dem Hauptverteidigungsstreifen an der Neiße sowie am Weißem Schöps und der Spree geschaffen, die später aber nicht die hochgesteckten Erwartungen erfüllte.
Städte wie Weißenberg und Bautzen wurden zu Ortsstützpunkten unter einem Kampfkommandanten der Wehrmacht ausgebaut. Sie sollten bei feindlichen Durchbrüchen in der Tiefe der Kampfzone zäh verteidigt werden. Durch ihre Einbeziehung in die Hauptkampflinie sollten sie Rückhalt der Abwehr und bei Einbrüchen die Eckpfeiler der Front sowie Ausgangspunkte für Gegenangriffe bilden.
Um Bautzen wurde ein äußerer Verteidigungsring angelegt, der in seiner östlichen Begrenzung über Burk, den Schafberg, Rabitz und weiter nach Süden über Oberkaina und Preuschwitz verlief. Im Norden waren Feldbefestigungen entlang der Spree, am Abgottfelsen und an der Fichteschule entstanden. Die Stadtrandstellung verlief über die Kant-, die König-Albert-, die Artillerie- und die Husarenkaserne, die zu Stützpunkten ausgebaut wurden. Der Innenring stützte sich auf die alte Stadtbefestigungsanlage. Auf den Einfall- und den Straßen des Innenrings wurden Panzersperren angelegt. Wichtige Gebäude, Türme und besonders Eckhäuser wurden in Widerstandsnester umgewandelt. Zu bedeutenden Stützpunkten wurden der Postplatz, der Schützenplatz sowie die Landesstrafanstalt ausgebaut.
Kampfkommandant von Bautzen war Oberst Hoepke, der vor dem Krieg Taktiklehrer der Kriegsschule Dresden war. Zu Beginn des Russlandfeldzuges wurde er als Führer des IR 371 schwer am Knie verwundet. Hoepke konnte nur mit Hilfe eines Stockes laufen. Am dritten Tag des anglo-amerikanischen Luftangriffs auf Dresden meldete er sich wieder freiwillig.
Die Sicherheitsbesatzung des Ortsstützpunktes Bautzen dürfte weniger als 3000 Mann betragen haben. Dazu gehörten die beiden Volkssturmbataillone 27/32 (Mj. Schober) und 27/33 (Mj. Ohland). Sie bestanden aus Stab, Stabskompanie und drei Volkssturmkompanien. Die Volkssturmmänner waren überwiegend mit dem französischen Beutegewehr 07 und je Kompanie mit vier MG 34 bewaffnet. Relativ gut waren sie mit Panzerfäusten und italienischen Eierhandgranaten mit Aufschlagzünder ausgerüstet. Für das Beutegewehr standen pro Mann aber nur fünf bis 25 Patronen zur Verfügung. Dem Vst.Btl. 27/33 wurde noch als 4. Kompanie das Panzerjagdkommando Zeller angegliedert. Das Anfang April aufgestellte Vst.Btl. 27/34 sowie das Vst.-Ersatz-Btl. 704 E(Mj.Rohr) wurden teilweise auf die vorhandenen Bataillone aufgeteilt. Eine Volkssturmreiterschwadron (Lt. Pötschke-Schneider) besetzte die Kreckwitzer Höhen und sicherte somit den Burker Berg. Ebenfalls gehörten die Landesschützenbataillone 992 und 393 mit Teilen zur Besatzung. Die 7. schwere Flak-Abteilung 521 stand am Ortsausgang von Neupurschwitz und deckte die Weißenberger Landstraße. Bei Rabtiz sicherte die 4. schwere Flak-Abteilung 658 die damalige Reichsstraße 6. Eine 3,7 cm-Batterie bezog auf dem Burker Berg Stellung. Die Batterien wiederum wurden vom Stab der Falk-Abteilung 383 geführt. Von 150 Hitlerjungen des Wehrertüchtigungslagers Bautzen wurden allein 10 bei einem Luftangriff am 16. April getötet, so dass letztlich 70 noch zum Kampfeinsatz kamen.
In Weißenberg war der Kampfkommandant (Hptm. Schwarz) schon am 16.4. mit seiner Einheit abgezogen worden. So blieb zur Verteidigung nur noch die Volkssturmkompanie des Ortes, die ebenfalls mit französischen Beutegewehren ausgerüstet war.
Am Morgen des 16.April, um 5.15 Uhr deutscher Sommerzeit, durchbrach dumpfes Grollen wie ein fernes Gewitter die Stille. Das war die Artillerievorbereitung zum Auftakt der Berliner Operation der 1. Ukrainischen Front (Marschall Konew), der letzten und entscheidenden Schlacht des 2. Weltkrieges auf deutschem Boden. Während Konjews Hauptkräfte zwischen Forst und Bad Muskau durchbrechen und später auf Berlin eindrehen sollten, hatte das sowjetische Hauptquartier einen Nebenschlag auf Dresden geplant. Ziel dieser Operation war die Sicherung der Flanke der Hauptkräfte der Front, die Einnahme von Dresden und die Verbindungsaufnahme zu den Amerikanern, die zu diesem Zeitpunkt vor Chemnitz standen.
Die auf der rechten Flanke des Nebenschlages angreifende 2. polnische Armee stand vor einer komplizierten Aufgabe. Sie führte ihre erste Operation relativ gut bewaffnet mit 291 Panzern und 135 SFL durch. Weiter südlich griff die kampferfahrene 52. sowjetische Armee an. Im Gegensatz zu den Polen war sie weniger materiell und personell aufgefüllt worden. Sie hatte die schwierige Aufgabe, mit dem rechten Flügel in Richtung Dresden anzugreifen, während ihr 100 km langer linker Flügel in Verteidigung blieb. Im Verlaufe der Operation sollten einzelne Verbände dieser Armee u.a. durch Truppen aus Ostpreußen abgelöst und als Flankensicherung eingeschoben werden. Hier lag der Schwachpunkt der Operationsplanung.
Das 7. mechanisierte Gardekorps (Generalleutnant Kortschagin) –Hauptstoßkraft der 52. Armee- sollte in den erreichten Durchbruch der Schützenverbände eingeführt werden und über Weißenberg auf Bautzen angreifen.
Noch am Nachmittag des 16.4. hatte Adolf Hitler auf seiner falschen Auffassung zu den Angriffszielen der sowjetischen Operation beharrt. Er nahm an, dass die Rote Armee einen Doppelschlag führen würde: Schukow's Truppen sollten auf Berlin und Konews über die Reichenberger Senke auf Prag vorgehen. Vorsorglich waren einige Verbände in diesem Raum disloziert worden. Nur allmählich und zu spät korrigierte Hitler diese Entscheidung. So wurde die 10.SS-Panzerdivision am 16.4. im mot. Marsch aus dem Raum ostwärts von Görlitz über Bautzen in den Raum Spremberg verlegt, wo sich der sowjetische Hauptschlag abzeichnete. Einzelne Teile blieben aus Benzinmangel im Raum Bautzen liegen.
Am Morgen des 18.4. zeigte sich, dass die 4. deutsche Panzerarmee (V.AK,Pz.K.GD,LVII.Pz.K.,Korpsgruppe Moser) in drei Teile aufgespalten worden war. Im Durchbruchsabschnitt beiderseits von Rothenburg wurde die Panzergrenadierdivision ,,Brandenburg" mit ihrem Jägerregiment 1 nach Norden und mit dem Jägerregiment 2 nach Süden abgedrängt. Durch die entstandene Lücke bei Jänkendorf stieß das 7. mech. Gardekorps in die operative Tiefe auf Weißenberg. Nachdem um 9 Uhr Buchholz durch die 26. mech. Brigade eingenommen worden war, drangen überraschend die ersten Panzer über Wasserkretscham bis zum Weißenberger Schützenhaus vor. Die Volkssturmkompanie des Ortes nahm den Kampf auf und konnte einen T 34 abschießen und einen weiteren beschädigen. Zu diesem Zeitpunkt war Weißenberg aber schon von allen Seiten durch die Vorauskräfte der sowjetischen Brigaden umfasst. Der Volkssturmkompanie blieb, kurzzeitig von einer Flak-Bedienung mit ihrem 8,8 cm-Geschütz unterstützt, nur noch der schnelle Rückzug. Um 9.30 Uhr stand die sowjetische Infanterie auf dem Marktplatz. Gegen 9.45 Uhr wurde die Brücke über das Löbauer Wasser gesprengt. Sowjetische Pioniere fanden wenige hundert Meter weiter nördlich eine schon zu Napoleons Zeiten bekannte Furt. Gerade als einige T 34 am gegenüberliegenden Ufer ihren Vormarsch fortsetzen wollten, wurden sie von Ju-87 G-Panzerjägern des Oberst Rudel angegriffen. Aus dem Weißenberger Pfarrhaus konnte man deutlich das Mündungsfeuer der 3,7 cm-Bordbewaffnung beobachten und einige Panzer brennen sehen. Das Panzerjagdkommando Zeller , das die Weißenberger Landstraße bei Nechern deckte, meldete um 10.20 Uhr an den Kampfkommandanten, Oberst Hoepke: "Eigene Luftwaffe bekämpft Feindpanzer im Raum Gröditz-Weißenberg-Gebelzig. Von 12 Feindpanzern 6 zerstört und 3 bewegungsunfähig geschossen".
Nach Umgruppierung handelten eine Vorausabteilung der 26.mech.Brigade entlang der Autobahn und eine der 24.mech.Brigade entlang der Weißenberger Chaussee. Im Verlauf des frühen Nachmittags trafen in Bautzen Meldungen ein, dass sich sowjetische Panzer und fünf LKW mit Infanterie Gröditz näherten. Daraufhin wurde gegen 16 Uhr die Autobahnbrücke bei Oehna gesprengt. Infolge der Zuspitzung der Lage war Oberst Hoepke gezwungen, seinen
Gefechtsstand auf die Ortenburg zu verlegen. Der Kommandant des Flugplatzes Litten erhielt den Befehl, den Flugplatz zu halten, sich im Falle einer Aufgabe zum Schafberg zurückzuziehen und den Batterien der Flak-Abteilung 383 infanteristischen Schutz zu gewähren. Das Panzerjagdkommando Zeller zog sich nach Neupurschwitz zurück, nachdem es zwei Panzer abgeschossen hatte. Gegen 18 Uhr wurden das Munitionslager und die große Flugzeughalle des Flugplatzes gesprengt. Es entbrannten kurzfristige Kämpfe um den Flugplatz, in die auch die Flak-Batterie eingriff, die ostwärts Neupurschwitz stand. Nach sowjetischen Angaben wurden 3 Zugmaschinen mit angehängten Flak-Geschützen vernichtet.
Der Flugplatzkommandant, Major Schüler, war unter den Toten.
In den Abendstunden überschlugen sich die Befehle im Ortsstützpunkt Bautzen. Etwa um 22 Uhr erreichten die Panzer des 13. Gardepanzerregiments der 24. mech.Brigade mit aufgesessener Infanterie den Schafberg, wo sie auf organisiertes Feuer trafen. Im Stadtgebiet setzte Störfeuer mit Panzergranaten ein.
Für die Ermittelung der Stärke der Kampfbesatzung von Bautzen fehlen zahlenmäßige Angaben. Es gilt als sicher, dass neben den im Stadtgebiet liegen gebliebenen Teilen der SS-Division ,,Frundsberg", die aber kaum eine Stärke von 200 Mann überschritten., noch weitere Splittereinheiten in den Ortsstützpunkt Bautzen eingegliedert wurden. Zu diesem Zeitpunkt müssen Teile des Bataillons 831 der Wolga-Tatarischen Legion, der Sturmflak-Abteilung 96, des Flak-Regiments 47 und der Bewährungskompanie der 4.Panzerarmee einbezogen werden. Selbst Reste einer Kompanie des I.Btl./Grenadierregiment 1244, das bei Rothenburg der Division ,,Brandenburg" unterstand, gelangte in den Ortsstützpunkt.
Um den Schafberg entbrannte zwischen der Vorausabteilung der 24. Brigade und der Bewährungskompanie der 4.Panzerarmee ein verbissenes geführtes Nachtgefecht. Aus sowjetischen Berichten geht hervor, dass die Verteidiger des Schafsberges nicht zurückgingen und sich nicht ergaben, sondern im Grabensystem niedergekämpft wurden. Der Schafberg wurde nach 23 Uhr vollständig eingenommen. Die Vorauskräfte der 24.mech.Gardebrigade besetzten Nadelwitz und erreichten die Straßengabel am Carolagarten. Um den Einbruch in den äußeren Verteidigungsring abzuriegeln, wurden rasch zusammengefasste Einheiten, Stäbe, Schreibstubenpersonal und HJ vorgezogen.
Der Entschluss Generalleutnant Kortschagins für den Angriff auf Bautzen sah vor, mit der 26.mech.Gardebrigade entlang der Autobahn über Burk, Teichnitz und Seidau den westlichen Stadtrand anzugreifen. Die 24.mech.Gardebrigade hatte den Hauptstoß aus Richtung Weißenberger Chaussee auf das Zentrum der Stadt bis zur Ortenburg zu führen. Die später eintreffenden Schützenregimenter Nr. 929, 933 und 936 der 254.Schützendivision hatten den Angriff im Zentrum zu unterstützen. Die 25.mech.Gardebrigade sollte gemeinsam mit der 57.Gardepanzerbrigade am linken Flügel in das Gefecht eingeführt werden und den Angriff auf den Südteil von Bautzen entwickeln. Ziel der Handlungen war es, bei frontaler Bindung eine beiderseitige Umfassung durchzuführen, Brückenköpfe über die Spree zu bilden und die deutsche Besatzung vollständig einzuschließen.
Am 19.4. um 4 Uhr eröffneten sowjetische Batterien das Feuer auf den Ostteil der Stadt. Der Feuerüberfall dauerte 15 Minuten. Dann schoben sich 10 T 34 des 13.Gardepanzerregiments vorwärts. Mit den Panzer-MGs wurden die Volkssturmmänner der 3./Vst.Btl. 32 im Verbindungsgraben zwischen Nadelwitz und der Kant-Kaserne niedergehalten. Sofort nachsetzende sowjetische Infanterie rollte den Graben auf. Etwa 30 Volkssturmmänner wurden gefangen genommen, nur wenige konnten sich zur Kaserne retten.
Am inneren Graben der Kaserne gelang es Angehörigen eines Flak-Abteilungsstabes und Splittereinheiten - insgesamt 105 Mann- den Angriff aufzufangen.
Die Vorausabteilung der 26.Brigade ging zum Burker Berg vor, blieb aber im Feuer der 3,7 cm-Batterie liegen. Dem 215. Panzerregiment gelang es, in Niederkaina einzubrechen und die Flak-Batterie niederzuhalten. Daraufhin konnten die MPi-Schützen der Vorausabteilung den Burker Berg besetzen, zwei Flak-Geschütze erbeuten und zur Spree vorzustoßen.
Um 9 Uhr erreichten die Kräfte der 24.Brigade das Gebiet des Proviantamtes (Löbauer Str.) und gingen zum Straßenkampf über. Teile der König-Albert-Kaserne wurden aus der Bewegung heraus genommen, andere blockiert.
Um 10.15 Uhr wurde der Angriff auf die Kantkaserne wieder aufgenommen.
Das starke Feuer von Panzern, Artillerie und Granatwerfern ließ die Verteidiger der Kant-Kaserne auf die Hälfte zusammenschmelzen. Etwa gegen 12 Uhr zog sich die deutsche Infanterie, vermutlich eine Kompanie des Festungs-Infanteriebataillons 1459 zurück. Sie hatte erst um 10 Uhr die Stellung bezogen. Die Flak-Soldaten verschanzten sich in den Kasernenblöcken. Zwei Stunden später zogen sie sich unter Beschuss sowjetischer Scharfschützen zum Taucherfriedhof zurück. Es waren noch 5 Offiziere und 20 Mann übrig geblieben, die sich sofort einem Gegenangriff einer Kompanie des Festungs-Infanteriebataillons 1461 anschlossen, der aber im sowjetischen Artilleriefeuer liegen blieb. Die Kräfte der beiden Festungs-Infanterieeinheiten gehörten zum Bestand der Festung Görlitz und waren am Morgen mit 4 LKW im überschlagenden Einsatz über Cunewalde herangeführt und sofort in den Kampf geworfen worden.
Im Verlaufe des Tages erhöhte sich der Druck durch die Einführung von Teilen der 25. mech. Gardebrigade und der 57.Gardepanzerbrigade auch im Süden der Stadt. Sowjetische Panzer fuhren mit hoher Geschwindigkeit über den Standortübungsplatz der Wehrmacht, den Güterbahnhof und erreichten den Bahnhof sowie die Neusalzaer Straße. Durch einen Gegenangriff von infanteristisch eingesetzten Kanonieren des Flak-Regiments 54 (Oberstleutnant Tödt) wurden die sowjetischen Angriffsspitzen noch einmal kurzfristig von der Straße abgedrängt.
Gegen 21 Uhr zogen sich Teile des Vst.Btl. 27/32 aus den Kasernen in Richtung Bahnhof zurück. Alle Garnisonskasernen wurden von sowjetischen Einheiten blockiert, umgangen und danach eingenommen. Etwa 120 Gefangene aus diesen Kämpfen gelangten im Fußmarsch noch bis nach Weigersdorf. Nachdem sie von polnischer Bewachung übernommen worden waren, kam es kurz vor Einnahme des Ortes durch die Division "Brandenburg" am Abend des 21.4. zu einem Massaker in einer Scheune . Von 48 auf dem Dorffriedhof bestatteten Opfern konnten nur vier identifiziert werden.
Im Verlaufe des Tages war die 3.polnische Panzerbrigade nördlich an Bautzen vorbeigestoßen und hatte am Abend mit Vorauskräften das Dorf Döbschke besetzt. Damit war die Autobahn Bautzen-Dresden unterbrochen und die Besatzung Bautzens auch im Rücken bedroht.
Am 20.April, kurz nach Mitternacht, musste Oberst Hoekpe die Besatzung auf den inneren Verteidigungsring zurücknehmen.
Gegen 4 Uhr hatte die Infanterie der 26.Brigade Teichnitz mit Artillerieunterstützung genommen. Gleichzeitig lag der Graben der 3.Kompanie Vst.Btl. 27/33 an der Fichteschule unter Granatwerferfeuer. Nachdem in der Nacht eine Übersetzstelle an der Spree für Panzer eingerichtet worden war, konnte die gesamte 26.Brigade übersetzen. Danach ging sie im Raum der Autobahnauffahrt Bautzen-West zur Verteidigung über. Man beschränkte sich darauf, die Volkssturmmänner an der Fichteschule mit Scharfschützen niederzuhalten.
Die Einheiten der 24.Brigade setzten am Morgen den Angriff im Ostteil der Stadt fort. Kämpfe mit großer Hartnäckigkeit wurden besonders um die Sperren am Holzmarkt und an der Post geführt. Sowjetische Panzer wurden vorgezogen, um Breschen in Mauern zu schießen und die Sperren zu zerstören. Einer sowjetischen Einheit gelang es, in das Postgebäude einzudringen. Die gegenüberliegende Lessingschule blieb in deutscher Hand. Angriffe und Gegenangriffe wechselten einander ab.
Die 57.Gardepanzerbrigade erhielt die Aufgabe, Übersetzstellen auch im Süden einzunehmen, die Eisenbahnlinie und die Reichsstraße 6 abzuschneiden. Die Waggonfabrik konnte eingenommen werden. Aber erst nach dem Vorziehen von Flak-Geschützen gelang es der Brigade, einen Brückenkopf zu bilden. Um 12 Uhr setzten die Panzer auf das Westufer über und gingen in Richtung Stiebitz vor. Ein Zeitzeuge beobachtete, wie einzelne T 34 mit großem Abstand den Viadukt überquerten.
In der ,,Kurzlage Ostfront" vom 20.4. 14.30 Uhr beurteilte die deutsche Führung die Kampfhandlungen im Raum Bautzen: "Feind vom Osten in der Stadt eingedrungen. Bahnhof(Südteil) besetzt. Dort laufende Feindverstärkung. Wahrscheinlich Absicht Stadt von Süden zu nehmen". Es begannen harte und wechselvolle Kämpfe um die Brauerei. Die sowjetischen Einheiten zogen den Ring um die Stadt immer enger. Nachdem der Gebäudekomplex des Krankenhauses mit 400 Verwundeten eingenommen worden war, gelang es die Landesstrafanstalt abzuschneiden. Der Stützpunkt Schützenplatz lag ab dem 20.4. unter schwerem Granatwerferbeschuss, der Verluste verursachte. Erste Infanterieangriffe konnten abgewehrt werden. Die Besatzung des Stützpunktes bestand aus je einem Drittel Landesschützen, Volkssturm sowie HJ und betrug weniger als 100 Mann.
Um 19.15 Uhr wurde die Kronprinzenbrücke gesprengt. Damit waren der Verkehr nach Westen und der Nachschub unterbrochen. Verwundete konnten nun nicht mehr abtransportiert werden. Noch bevor der Ring sich endgültig schloss, waren Kräfte der Wehrmacht herausgeführt worden. Dazu gehörten auch die Männer der 10.SS-Panzerdivision, deren Fahrzeuge aus Treibstoffmangel liegengeblieben waren. Auch ein Teil des Volkssturmes hatte sich selbständig angeschlossen.
Um den Angriff in die Dresdner Richtung schnell wieder aufnehmen zu können, schickte das 7.mech.Gardekorps je ein verstärktes Bataillon nach Bischofswerda und Niederputzkau. Am Abend nahm das 26. polnische Infanterieregiment Göda und schnitt die Reichstraße 6 ab.
Die 3./Vst.Btl. 27/33 zog sich aus den Gräben an der Fichteschule unter geringen Verlusten über die Spree zur Ortenburg zurück, nachdem sie von einer polnischen Einheit angegriffen worden war.
In der Nacht gelang es sowjetischen Truppen, am Holzmarkt und am Postplatz fast gleichzeitig durchzubrechen. In die Breschen drangen Sturmgruppen ein. Das typische Bild des Straßenkampfes entstand. Um jeden Straßenzug, jedes Gebäude, jede Etage wurde erbittert gekämpft. Die Front verlief häufig zwischen den Etagen. Für beide Seiten waren diese Kämpfe äußerst verlustreich. Oberst Hoepke befahl im Verlaufe des Vormittags des 21.4. die Zurücknahme der Verteidigungsstellungen auf die Linie Lauengraben, Kornmarkt, Wendischer Graben und Seidau. Zwischen 7 und 8 Uhr kam es zu Übergabeverhandlungen um den Hauptverbandsplatz in der Lutherschule. Die Verwundeten wurden von den sowjetischen Truppen übernommen und relativ gut versorgt.
Um ein Nachstoßen der sowjetischen Einheiten zu verzögern, wurden zuvor die Lessingschule, das Bockelmannsche Kaufhaus und andere wichtige Gebäude, z.B. Eckhäuser in Brand gesteckt. Mit dem Erreichen der neuen Verteidigungslinie wurden wieder die sowjetischen Panzer vorgezogen. Ihr Beschuss führte zu hohen Verlusten. Die Verzweifelung bei den deutschen Verteidigern wuchs, da keine schweren Waffen zur Verfügung standen und die Panzerfäuste zur Neige gingen.


[...] Teil 2 (siehe oben)

Falls jmd noch die Scanns und Fotos zu Teil 1 einstellt wäre das trotzdem nicht verkehrt!

PS. hat jemand von euch dieses Buch:

Werner Kortenhaus
21.Panzerdivision 1943-1945

606 Seiten auf Hochglanzpapier
ISBN 978-3-935107-11-2
Verlag Wolfgang Schneider/ Uelzen

Darin befinden sich 1-2 Seiten über die 21.PD (bzw. eine Reste/Kpfgrp) während der Kämpfe in Ostsachsen welche ich gern einmal lesen würde. Da ich aber weder den genauen Inhalt weiß und mich nicht die komplette Chronik interessiert würde ich es mir ungern zulegen wollen, da es doch nicht billig ist.
Würde mich freuen. Kann dafür gern auch anderes tauschen was mit dem Kampfgebiet Ostsachsen zu tun hat!!

MfG
SG
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in Do, 21. August 2008, 22:29
Hallo SG,
Danke daß Du den 1.Teil hier reingeschrieben hast.Wirklich ein toller und ein interessanter Bericht!Hast Du vielleicht noch eine andere Karte dazu?
Leider hab ich das Buch nicht über die 21.PzD.

Grüße
Josef
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Stahlgewitter in Fr, 22. August 2008, 14:35
Grüß dich,

eine Karte. Nun ja, da mußt du mir mal verraten von welchem Tag und Kampfabschnitt.

MfG
SG
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in So, 24. August 2008, 21:25
Hakko SG,
sicherlich kennst dieses Buch auch schon von Wolfgang Fleischer "Das Kriegsende in Sachsen 1945" (160 Seiten).
Wenn ja,ist die Schlacht auch beschrieben?

Grüße
Josef

Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Stahlgewitter in Mo, 25. August 2008, 15:04
Hallo Josef,

ja das Buch habe ich. Die Kämpfe um Weißenberg/Bautzen sind dort enthalten, ja!
Aber zusätzliche Informationen zu dem obrigen Text von E.Berndt wirst du dort nicht finden, da Fleischer fast genau das selbe schreibt oder das Manuskript von Berndt verwenden durfte.

MfG
SG
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in Mo, 25. August 2008, 20:19
Ich danke Dir für Deine Info Stahlgewitter!
hab hier einen kurzen Auszug von der 10.SS-Panzer-Division "Frundsberg":

Gleichzeitig wird der Nordflügel der Heeresgruppe Mitte, die im Abschnitt Forst-Görlitz stehende 4. Panzerarmee des Generals Graeser, angegriffen. Schwerpunkt ist der russische Brückenkopf zwischen Forst und Muskau; hier konnte die 1. Ukrainische Front mit der 13. Armee, der 5. Garde- und 4. Garde-Panzerarmee die deutsche Front bereits am ersten Tag in 26 km Breite und 13 km Tiefe aufbrechen. Das bei Forst stehende deutsche V. Armeekorps wird von der Heeresgruppe Weichsel getrennt und der Heeresgruppe Mitte unterstellt. Das V. Armeekorps und das südlich anschließende Panzerkorps ,,Großdeutschland" werden nach tapferen Abwehrkämpfen zerschlagen. Die wenigen noch haltenden Verteidigungsinseln werden umgangen. Zwischen Cottbus und Spremberg streben drei feindliche Armeen nach Westen.

Am 17. April 1945 erreichen die beweglichen Teile der SS-Pz.AA 10 den Raum Cottbus, andere Teile der 10. SS-Panzerdivision den Raum Spremberg und übernachten im Wald. Hier stößt auch der von Berlin kommende Divisionskommandeur Harmel wieder zur Division und meldet sich beim dB der 4. Panzerarmee, General Graeser. Nach der Lageeinweisung erhält Brigadeführer Harmel den Befehl, die entstandene Lücke zwischen Cottbus und Spremberg durch Gegenangriffe zu schließen.

Am 18. April wird der Gefechtsstand der 10. SS-Panzerdivision ,,Frundsberg" in Roitz, hart westlich von Spremberg, errichtet. Hier meldet sich auch der Führer der Divisions-Nachschubtruppen, Sturmbannführer Rösch, -der seinen Versorgungs- und Nachschubeinheiten zum Befehlsempfang vorausgefahren ist.

Teile der Division ,,Frundsberg" werden bereits im Raum Groß Osning von starken russischen Angriffskräften berannt und gehen nach Süden zurück. Ein Gegenangriff von Teilen des SS-Pz.Rgt. 10 und des I./SSPz.Gr.Rgt. 21 (SPW-Btl.) schlägt nach Norden nicht durch.

Über den Einsatz und das Schicksal der IV. Abteilung des SS-Pz.Art. Rgt. 10 geben uns Auszüge aus dem Kriegstagebuch der Abteilung Auskunft, die den Verlag auf vielen Umwegen erreichten. Sie stehen stellvertretend für den Kampf und Untergang vieler Einheiten der ,,Frundsber,' ", die in keinem KTB oder in sonstigen Aufzeichnungen festgehalten sind. Am 18. April erfährt der Abteilungs-Kommandeur, Hauptsturmführer Menze, beim Regiment erstmals die genaue Feindlage. Nach Rückkehr auf den Abteilungsgefechtsstand, der von Madlow nach Slamen verlegt wurde, erhält Menze vom VB der 11. Batterie die Meldung, daß Einheiten des Heeres zurückgehen; nördlich Spremberg sollen die Russen die Spree überschritten haben. Der VB fragt an, ob er zur Feuerstellung zurück kann. Wenig später meldet Obersturmführer Bültemeier, dessen 10. Batterie artilleristisch den Raum südlich von Spremberg überwacht, daß Feindpanzer mit aufgesessener Infanterie rudelweise südlich Spremberg vorbeistoßen. Daraufhin verlegt der Abteilungsgefechtsstand nach Heinrichsdorf. Die 11. Batterie erhält den Befehl, bei Kochsdorf (westlich Spremberg) neue Stellung zu beziehen und sich zur Rundumverteidigung einzurichten. Vom Regimentsstab erfährt man, daß Untersturmführer Kutzner gefallen ist.

Indessen bemüht sich am 19. April die 10. SS-Pz.-Division weiterhin, durch Teilangriffe entlang der Straße Spremberg-Cottbus eine neue Verteidigung aufzubauen. Es gelingt nicht. Ohnmächtig müssen die ,,Frundsberger" mit ansehen, wie weit überlegene russische Kräfte unbeeindruckt nach Westen ziehen. Am Nachmittag wird der Divisionsgefechtsstand in Roitz von russischen Kräften angegriffen, die jedoch im Gegenangriff von der Divisions-Begleitkompanie zurückgeworfen werden. Hart südlich von Cottbus steht Sturmbannführer Brinkmann mit Teilen seiner SS-Pz.AA 10 im Kampf.

Damit ist die 10. SS-Pz.Div. ,,Frundsberg" in drei Teile gespalten: Südlich Cottbus die beweglichen Teile der SS-Pz.AA 10; nördlich und westlich von Spremberg das Gros der Kampfeinheiten; im Raum Bautzen die Trosse und die wegen Betriebsstoffmangel festliegenden Teile des SS-Pz.Rgt.10, des SS-Pz.Art.Rgt.10 und der SS-Pz.AA 10.

Am 19. April beginnt sich der Kessel von Spremberg zu schließen, die 10. SS-Pz.Div., die 344 Inf.Div. (Generalmajor Jolasse) und die Führer-Begleit-Division (Generalmajor Remer) sitzen in der Falle.

Hierzu wieder der Bericht nach dem KTB der IV./SS-Pz.Art.Rgt. 10: Am 19. 4. 45 starker Gefechtslärm westlich Spremberg. Hauptsturmführer Menze erfährt von einem Kurier, daß die Division Remer, andere Heereseinheiten und Teile der ,,Frundsberg" eingekesselt sind. Der Adjutant, Untersturmführer Sierks, ruft alle Führer zur Beratung zusammen. Befehl: ,,Sofort Truppe informieren, defektes Gerät zerstören, Personalunterlagen vernichten, sich auf Panzer- und Infanterieangriffe einrichten. Um jede Batterie Einmann-Deckungslöchergraben. Truppe mit Panzerfaust vertraut machen." Die Stimmung auf dem Abteilungsgefechtsstand ist zuversichtlich.

Am 20. April 1945 verlegen die 10. und 11. Batterie nach Jessen, der Abteilungsgefechtsstand nach Gosda, Ortsteil ,,Alte Buden" (5 km WSW Roitz). Der Gefechtsstand der Division Reiner liegt im Gutshof Gosda. Hier erhält Hauptsturmführer Menze die Orientierung, daß sich die Division unter Generalmajor Reiner zurückziehen wird, um südostwärts von Berlin neue Stellungen zu beziehen.

Untersturmführer Schwetschke von der 11. Batterie meldet, daß russische Infanterie sich aus Richtung Terpe durch den Forst auf Jessen (3 km westlich Roitz) vorarbeitet, und auch auf Gosda (2 km westlich Jessen). Die Bahnlinie südlich der Orte ist durch Volkssturm besetzt. Divisionsbefehl ,,Frundsberg": Am 21. 4. 1945 die Stellungen räumen. Die Division versammelt sich im Raum Neu-Petershain. Hauptsturmführer Menze und Untersturmführer Lax ziehen mit der Stabsbatterie zurück. Untersturmführer Sierks hatte sich erst in den Morgenstunden ins Bett gelegt und vor Übermüdung den Abzug der Stabsbatterie verpaßt. Er wacht auf, als die Russen schießend in die Häuser von ,,Alte Buden" eindringen und entkommt mit Sturmmann Meier in dem aufgeregten Durcheinander.

Am Morgen des 20. April sind alle drei Divisionsreste in einem kleinen Kessel nordwestlich von Spremberg von einer russischen Übermacht zusammengedrängt und eingeschlossen. Jede Divisions-Kampfgruppe verteidigt ein Drittel des Kessels. Wegen der geringen Schußentfernung schießen die wenigen noch einsatzbereiten Batterien über den Kessel hinweg vor die Front des Nachbarn Sperrfeuer; ein Fall, der nur selten im Kriege auftrat.

Im Laufe des 20. April 1945 treffen auf dem Gefechtsstand der 10. SS-Panzerdivision ,,Frundsberg" auf Schloß Roitz zwei Funkbefehle gleichen Inhalts ein, einer von Himmler aus dem Führerbunker, unterzeichnet von Hitler, und einer von Schörner:

,,Die in Ihrem Abschnitt entstandene Frontlücke zwischen Spremberg und Cottbus ist durch sofortigen Angriff nach Norden zu schließen. Für die Durchführung dieses Befehls sind Sie mir persönlich verantwortlich. Sie haben den Angriff siegreich zu führen oder mit Ihrer Division zu fallen."

Die Funkbefehle sind ausdrücklich an die 10. SS-Panzerdivision gerichtet. Damit muß Harmel alle Konsequenzen ziehen, die sich aus der Nichtbefolgung des ausdrücklichen Befehls ergeben. Aber der erfahrene Divisionskommandeur weiß die Lage richtig einzuschätzen und ist bereit, selbständig zu handeln - auch gegen ausdrückliche Befehle - und alle Verantwortung zu tragen. Er bespricht sich mit seinem Ia, Stolley, der ebenfalls den Befehl für undurchführbar hält, und geht dann nacheinander zu Generalmajor Remer, Kommandeur der Führer-Begleit-Division, und zu Generalmajor Jolasse, Kommandeur der 344.Infanteriedivision, um diese um Rat zu fragen, stehen sie doch alle jetzt eng nebeneinander.

Die Generale wägen noch einmal alle Möglichkeiten ab. Für Harmel und Remer gibt es in dieser aussichtslosen Lage nichts mehr zu überlegen, sie wollen nach Westen ausbrechen und Anschluß an eigene Truppen suchen. Generalmajor Jolasse steht noch im Widerspruch von Gewissen und Befehl, er macht auf alle eventuellen nachteiligen Folgen - auch Sippenhaft - aufmerksam. Aber was bedeutet ein Befehl, der nicht durchzuführen ist? In einem weiteren Funkbefehl wird Generalmajor Jolasse zum Generalleutnant befördert und ist damit Ranghöchster im Kessel, aber das hindert die beiden anderen nicht, an ihrem Entschluß, in der kommenden Nacht mit ihren Divisionsresten auszubrechen, festzuhalten.

Grüße
Josef
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Stahlgewitter in Mo, 25. August 2008, 22:25
Nabends Josef!

Vielen Dank, woher hast du den Text? Ich habe noch 5-6 Seiten zur Frundsberg die ähnliches beschreiben.

Die Frage die in meinen Interessenbereich fällt,

ZitatDamit ist die 10. SS-Pz.Div. ,,Frundsberg" in drei Teile gespalten: Südlich Cottbus die beweglichen Teile der SS-Pz.AA 10; nördlich und westlich von Spremberg das Gros der Kampfeinheiten; im Raum Bautzen die Trosse und die wegen Betriebsstoffmangel festliegenden Teile des SS-Pz.Rgt.10, des SS-Pz.Art.Rgt.10 und der SS-Pz.AA 10.

Was genau zählt nun unter "Teile" des SS-Pz.Rgt.10, des SS-Pz.Art.Rgt.10 und der SS-Pz.AA???

Fakt ist das die letzten Frundsberg'er die Stadt Bautzen am 18.04.1945 verließen. Aber wohin und unter wessen Kommando, in welcher Stärke und mit welchem Material, inklusive Trosse????

Berndt spricht von "nicht mehr als 200 Frundsberg'er" und Teile davon sollen dann auch beim Entsatz von Bautzen aus südwestlicher Richtung mit angegriffen haben.

MfG
SG
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: oralu in Di, 01. November 2011, 18:00
Teile der Frundsberger sind nach Hohenleipisch weitergezogen. Dort befand sich die MUNA Hohenleipisch, die gesprengt wurde, bevor es weiter nach Böhmen ging.

Weis irgendwer etwas über die Ereignisse in Hohenleipisch beio Elsterwerda um den 24. April '45?


Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: md11 in Di, 01. November 2011, 19:51
Hallo oralu,
hab hier was gefunden vom 24.April 1945 aus dem Buch:Im Feuersturm letzter Kriegsjahre von W.Tieke

Gruß
Josef
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Hinnerk2005 in Sa, 04. August 2012, 14:08
Mein erster Forenbeitrag ist ein großes Dankeschön an euch. Habe in diesem Thread viel erfahren, was bisher für mich verborgen war. Mein Vater (Jahrgang '27) hatte sich im Spätsommer '44 freiwillig zur Division Hermann Göring gemeldet. Da er nichts zuhause über seine Kriegsteilnahme erzählte und leider bereits 1993 verstarb, versuchte ich in den letzten Jahren herauszufinden, wo er sich von Sommer '44 bis Mai '45 aufhielt.

Bisher ging ich insbesondere durch die Lektüre von Franz Kurowskis Buch "Fallschirmpanzerkorps HG" davon aus, dass er aus dem Heiligenbeiler Kessel über die Ostsee nach Schleswig-Holstein evakuiert wurde, wo er in englische Gefangenschaft geriet. Zumindest ist er am 18.7. von einer englischen Entlassungsstelle registriert worden. Dies bekam ich von der Deutschen Dienststelle heraus.

Erst kürzlich erfuhr ich von einem noch lebenden Freund meines Vaters, dass mein Vater ihm seine Erlebnisse nach dem Krieg aus der Schlacht um Bautzen im April '45 erzählte.

Ich gehe also davon aus, dass es ihm gelungen sein muss sich der Gefangennahme durch die Sowjets zu entziehen und so glücklicherweise dem furchtbaren Schicksal der meisten seiner Kameraden entgangen ist.

Bei seiner Registrierung durch die Engländer enthielt seine Erkennungsmarke folgende Truppenteilzugehörigkeit:

-58 - 3. Rekr. Fs. Pz. Gr. A. u. Ers. Rgt. Hermann Göring

(3. Kompanie Fallschirm Panzer Grenadier Ausbildungs und Ersatz Regiment Hermann Göring)

Nach Kurowski müsste er damit im I. Battalion des Fs. Pz....Regiments 1 der Div. HG gewesen sein.

Hat noch jemand Berichte über diese Einheit. Ich bin daran sehr interessiert.

Vielen Dank,

Hinnerk
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: AlterMann in Sa, 04. August 2012, 14:17
Hallo Hinnerk,

könntest du die WASt Auskunft mal einstellen (mit geschwärzter Anschrift und Bearbeiter)?
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Hinnerk2005 in Sa, 04. August 2012, 22:48
Ja gerne! (s. Anhang)

Habe auch gleich ein paar Fragen:

1. Wofür steht die 58 auf der Erkennungsmarke?
2. Warum gibt die Erkennungsmarke die 3. Kompanie (also I. Battallion) an während bei Truppenteil 9. Kompanie (also III. Battalion) angegeben ist? Vielleicht eine Art Tippfehler?

Ich bin bereit auch selbst zu recherchieren, brauche aber mal einen Hinweis wo. Das Buch "Der Kampf um Schlesien" habe ich bestellt. In den nächsten Tagen will ich auch den oben erwähnten Freund meines Vaters anrufen um noch mehr herauszubekommen.

Danke für eure Hilfe!

Hinnerk

Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: AlterMann in So, 05. August 2012, 10:20
Hallo Hinnerk,

Zitat1. Wofür steht die 58 auf der Erkennungsmarke?
Die 58 ist die Matrikelnummer (Persönliche Nummer) wie sie in der Erkennungsmarkenliste eingetragen ist und diese behielt der Soldat für immer.

Zitat2. Warum gibt die Erkennungsmarke die 3. Kompanie (also I. Batallion) an während bei Truppenteil 9. Kompanie (also III. Battalion) angegeben ist? Vielleicht eine Art Tippfehler?
Dein Vater wurde zu dieser Einheit  (3. Kompanie Rekruten-Fallschirm-Panzer-Grenadier-Ausbildungs-Ersatz-Regiment HG) einberufen und absolvierte dort seine Grundausbildung.

Danach wurde er in der 9. Kompanie III. Bataillon Grenadier-Regiment HG eingesetzt, möglicherweise ist er dann mit dieser Einheit in KG gegangen.

Hoffe Dir ein wenig weiter geholfen zu haben.
Titel: Re: weniger bekannt (Die Schlacht um Bautzen)
Beitrag von: Hinnerk2005 in So, 05. August 2012, 12:04
Ja, das hilft. Danke.

Habe mir inzwischen ein kleines PDF Dokument gebastelt, in dem ich die hier genannten Infos mit einem Auszug aus dem Buch "Die weißen Spiegel" von Alfred Otte verknüpft habe. Danach sind große Teile der Div. HG in russische Kriegsgefangenschaft geraten und dort wie Angehörige der Waffen-SS behandelt worden. Es gab kaum Rückkehrer.

Bleibt die Frage, wie mein Vater es geschafft haben muss der russischen Kriegsgefangenschaft zu entgehen und sich nach Westen durchzuschlagen. Informationen hierüber dürften nur von Beteiligten zu bekommen sein.

Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit ein noch lebende Augenzeugen zu finden, die das mitgemacht haben?

Gruß,

Hinnerk