Da ein Teil meiner Vorfahren von Helgoland stammen
werde ich hier so nach und nach Daten zusammentragen.
Vorab ein paar Bilder
Gruß
Michael
Hallo Michael,
hab heut bei mir noch die beiden Zeitschriften Ausschnitte gefunden !Aus:Der Stern vom 16.4.1950 und vom 9.3.1952.
Gruß
Josef
Hallo Michael
habe auch noch etwas ausgegraben über Helgoland.
24.Januar 1915
Vor Helgoland findet eine Seeschlacht zwischen deutschen und britischen Flotteneinheiten statt. Die Kriegsmarineleitung verfügt nach der Schlacht , das die Helgoländer,sprich die Inselbewohner den roten Felsen verlassen müssen.
Die Insel wird zu einer Marinefestung ausgebaut.
2300 Helgoländer werden auf Staatskosten in Hamburg und Altona einqaurtiert. Sie erhalten zudem auch noch eine Unterstützung vom Staat. Der Bürgermeister von Helgoland residiert in Altona.
Zweimal im Jahr dürfen die Helgoländer mit Erlaubnis der Marine einen Kurzurlaub auf der Insel machen um zu schauen ob alles in Ordnung ist mit ihren Häusern und den Grundstücken.
Gruss Conny
100 Jahr Feiern anläßlich der Eingliederung der Insel in´s damalige Deutsche Reich.
Sie fanden im Zeitraum zwischen April und Oktober 1990 statt.
Deutschland´s einzige Hochseeinsel wurde am 10. August 1890 gegen die Insel Sansibar eingetauscht, welche dem damaligen Deutschen Reich zugehörig war.
Durch ein Gesetz wurde die Insel (Helgoland) am 15. Dezember 1890 dem Reich einverleibt.
Hier ein Zeitungsausschnitt aus einer Zeitung aus dem Raum Braunschweig zu diesem Anlass:
Gruß
Michael
Chronik der Jahre 1945 - 1952
1945
Am 18. April greifen 1000 Bombenflugzeuge von 12 Uhr Mittags 102 Minuten lang in mehreren Wellen Helgoland und die Düne an und zerstören die Stadt und die Festung vollkommen.
Die Bevölkerung hat etwa 20 Todesopfer, die Besatzung der militärischen Einheiten über 100 zu beklagen.
Die Bevölkerung wird am 19. noch in den Bunkern gelassen und ab 20. April nach und nach zum Festland gebracht, wo sie in Cuxhaven, in Brunsbüttel und in Wedel an Land gesetzt wird und sich nach und nach in mehr als 1000 Zufluchtsorte verteilt. Am 11. Mai wird Helgoland durch das Regiment Schottische Garde besetzt, die auf deutschen Räumbooten die in Cuxhaven erbeutet worden sind und noch mit deutscher Besatzung fahren, zur Insel gebracht wird.
1946
Im August erklärt die Royal Navy, daß Helgoland nicht mehr Bestandteil des Kreises Pinneberg, sondern der Navy direkt unterstellt sei. Im November steht in der deutschen Presse, daß die Rückführung der Helgoländer auf ihre Insel hoffnungs- und aussichtslos sei und sie sich auf der Elbinsel Pagensand ansiedeln wollten, die zum zollfreien Ausland erklärt werden würde.
1947
Am 12. Februar begibt sich eine Helgoländer Abordnung zum englischen Gouverneur der Militärregierung von Schleswig-Holstein nach Kiel und bittet ihn darum, die Insel Helgoland nicht zu zerstören, sondern zu erhalten. Die deutsche Regierung von Schleswig-Holstein in Kiel will die United Nations bitten, die Treuhänderschaft über die Insel Helgoland zu übernehmen. Dieses Gesuch geht am 17. Februar nach Lake Success ab. Im Februar erklärt daraufhin der Generalsekretär des Verbandes der Opfer der Nürnberger Gesetze, die Insel Helgoland müsse die neue Heimstätte für 10.000 Juden werden. Der englische Deutschland-Minister Hynd besucht am 15. März die Insel. Vierzig deutsche, englische und ausländische Pressevertreter besuchen die Insel Helgoland, die am 18. April in die Luft gesprengt werden soll. Mit in monatelanger Arbeit in das Innere von Helgoland eingelagerten 6700 Tonnen Munition aller Art und Pulver zur Hauptsache aus England herangeschafft, wird am 18. April, zwei Jahre nach dem 1000-Bomber-Angriff, die Insel Helgoland von einem Zerstörer "Lassoo" aus mittels Zündkabel in die Luft gejagt. Trotz schwerer Zerstörungen an der Südspitze , im Norden und in den unterirdischen Anlagen und im Hafenbecken ist die Insel in ihrem Kernbestand erhalten geblieben und nicht "unter Wasser gegangen". Am 23. April spricht Lindley Fraser im britischen Rundfunk über den 18. April und die Zerstörung Helgolands. Die am 18. April übriggebliebene Spirale, ein Verbindung der Bunker mit dem Oberland in Nordost der Insel, wird am 16. Oktober noch nachträglich gesprengt.
1948
Am 9. März wendet sich ein in Cuxhaven aus eigener Machtvollkommenheit entstandener, also nicht gewählter Ältestenrat der Helgoländer, an die UNO, um UNO-Hilfe für Helgoland zu erbitten. Im Juni gibt die Regierung von Schleswig-Holstein bekannt, daß das Betreten von Helgoland allen, auch den Fischern, ausdrücklich verboten sei. Der Pinneberger Kreistag wählt im Juli einen Helgoland-Ausschuß, der ihn in Fragen der Insel beraten soll. "Helgoland steht ganz unten auf der Dringlichkeitsliste des Wiederaufbaues", erklärt im Oktober eine Besatzungsdienststelle, die eine Presseanfrage beantwortet. Am 4. Juli wird bekannt gegeben, daß bei Bombenabwürfen, die ab sofort wieder aufgenommen werden sollen, keine vorherigen Warnungen mehr stattfinden werden.
Gruß
Michael
Fortsetzung
1949
Am 12. Mai richten die Helgoländer einen Appell an die ganze Welt, die RAF endlich abzustoppen und den Helgoländern, die jetzt in mehr als 150 Festlandszufluchtsorten zerstreut seien, die Rückkehr auf den Heimatfelsen zu erlauben. Das erste große Wiedersehenstreffen der Helgoländer in Cuxhaven wird am 21. Mai durchgeführt, es kamen Teilnehmer dazu aus der Ostzone und aus den entlegensten Orten der drei Westzonen. Die britische Lizenzbehörde untersagt am 29. Juni der Deutschen Dokumentarfilmgesellschaft in Hamburg die Weiterarbeit an dem von ihr begonnenen Kulturfilm über Helgoland. Im Oktober fordert die Bundestagsfraktion der Deutschen Partei, dass das Haus beschließen möge, die Wiederbesiedelung der Insel Helgoland von den Besatzungsmächten zu fordern. Landrat Schinkel vom Landkreis Pinneberg hält sich vier Wochen in England und London auf und hat dort Gelegenheit, mit den englischen Regierungsstellen über die Frage Helgoland zu sprechen. Am 14. November ist eine Unterhausdebatte über Helgoland, der Unterstaatssekretär Mayhew gibt nur ausweichende Antworten auf die ihm gestellten Fragen.
1950
Am 8. Februar ergeht eine englische Anordnung aus dem Büro des Gouverneurs von Schleswig Holstein, dass selbst Fischer, die Helgoland anlaufen und es ohne Erlaubnis betreten, dies nur auf eigene Gefahr tun. Nach den ununterbrochenen Protesten der deutschen Presse besichtigt im April eine deutsch-englische Kommission die Insel Helgoland und besonders den Friedhof. Als unmittelbare Folge dieser Besichtigung kommt Helgoland wieder vors Unterhaus, in dem am 3. Mai die Mitteilung gemacht wird, dass bei zukünftigen Bombenabwürfen der Friedhof "ausgespart " werde. Der Friedhof hat eine ungefähre Größe von einem preußischen Morgen, also 2500 m², für diese Antwort hat die deutsche Presse nur ironische Quittungen. Das große Helgoländertreffen in Wedel-Schulau am 6. Mai vereint fast 1000 heimatvertriebene Inselbewohner. Am 8. Mai geht ein Protest der Helgoländer an den britischen Ministerpräsidenten Attlee ab. Die Antwort kommt diesmal fast unmittelbar darauf. Staatssekretär für die Luftfahrt Crawley erklärt vor dem Unterhaus, dass er und die RAF auf Helgoland als Bombenziel nicht verzichten könnten. Trotzdem geht die Arbeit für Helgoland unentwegt weiter. Am 31. Mai bittet der Landtag des Landes Schleswig Holstein die Landesregierung, alles für den Wiederaufbau der Insel Helgoland vorzubereiten. Am 17. Juni übergibt ferner ein Helgoländer dem Bischof Erwin von Osnabrück, in dessen Amtsbereich Helgoland geographisch liegt, einen lateinischen Brief an den Papst, in dem dieser gebeten wird, sich bei den Besatzungsmächten für die Freigabe der Insel unmittelbar einzusetzen. In einem Orkan geht an den Helgoländer Klippen am 23. Juni eine Nachbildung eines alten Wikingerschiffes " Ormen Friske ", die " Kräftige Schlange " aus Schweden, mit 16 schwedischen Studenten unter, die sogar nach Zeugenaussagen in den letzten Stunden ihres Kampfes mit dem Sturm, auch in einen Bombenangriff der RAF hineingeraten sein solle. Rickmer Bock, der Vormann des jetzt in Cuxhaven liegenden Helgoländer Rettungsbootes, stirbt am 17. September, nur 57 Jahre alt. Am 23. Oktober gibt der Papst auf dem Wege über den Bischof Berning den Helgoländern eine freundliche, nach Lage der Dinge aber nichtssagende Antwort, dass er die an ihn gerichtete Bitte wunschgemäß weitergeleitet habe und den Helgoländern die Erfüllung ihrer Bitte wünsche. Um für alle Fälle gerüstet zu sein und die wachsende Flut von Briefen besser erledigen zu können, beschließt der Landkreis Pinneberg die Einrichtung eines ständigen Büros für die Helgoland Frage. Die Leitung wird dem Helgoländer Referendar Henry Peter Rickmers übertragen. Erneut forderte der Landtag des Landes Schleswig Holstein auf seiner Tagung am 19. Dezember in Kiel die Freigabe der Insel zum Wiederaufbau der Heimstätte von 2500 Menschen. Die erste " Invasion " Helgolands zur Erzwingung einer friedlichen Rückgabe wird am 20. Dezember von zwei Studenten aus Heidelberg eingeleitet. Sie wird zeitweilig durch die große Kälte unterbrochen, die beiden Studenten kehren aber kurz vor dem Jahresende erneut auf die Insel zurück. Das europäische Echo ist ungeheuer, die ganze Weltpresse beschäftigt sich mit ihrem Vorhaben.
wird fortgesetzt
Gruß
Michael
Am 23. 2. 2008 um 20:15 Uhr gibt es bei Phoenix einen Bericht
über die Nachkriegszeit der Insel Helgoland.
Titel: Bomben auf Helgoland
Hier der TV-Tipp: Bomben auf Helgoland (http://www.gedenk-tafel.de/forum/index.php?topic=4384.new#new)
Ich werde mir den anschauen und auch aufzeichnen.
Gruß
Michael
Wieder ein Paar Zeitungsauschnitte aus vergangenen Tagen:
1. Bild = Zeitungsausschnitt
2. - 5. Bild = diese Ausschnitte gehören zusammen, ich weiß, ist ein bißchen schwer zu lesen da man von Bild 2 auf 3 immer umblenden muss, krieg das aber nicht anders gescannt:
6. Bild = aus einem Buch
Gruß
Michael
es geht weiter:
1951
Die friedliche "Invasion "löst eine dringende Kabinettssitzung der schleswig-holsteinischen Regierung in Kiel am 2. Januar aus. Auch in London ist der Eindruck groß, im Außenministerium verkündet am 4. Januar ein Sprecher, dass "eines Tages die Insel freigegeben werde ". Oberbaurat Richter vom Kreisbauamt des Landkreises Pinneberg gibt am 13. Januar erste Pläne des Wiederaufbaues der Insel Helgoland bekannt. Der gesamte Bundestag faßt am 14. Februar eine Entschließung zur Freigabe der Insel Helgoland und fordert einmütig die sofortige Rückgabe der Insel. Der britische Vizeluftmarschall Witley fährt mit sechs Offizieren nach Helgoland, um die Wirkung der bisherigen Abwürfe festzustellen. Der Bundesinnenminister Lehr spricht sich scharf gegen weitere Helgoland-Invasionen aus, um die nun eingeleiteten direkten Gespräche mit England nicht wieder zu stören. Die Veröffentlichung seiner Äußerungen erfolgt am 20. Februar. Am 26. Februar landen als Antwort darauf jugendliche Kommunisten erneut auf der inzwischen unbesetzten Insel. Am gleichen Tage, vollkommen unabhängig von der ihm bis dahin wahrscheinlich auch noch unbekannten Kommunistenlandung, verkündet der englische Hohe Kommissar Kirkpatrick, dass Helgoland spätestens am 1. März 1952 freigegeben werde, wenn es nicht gelänge, noch vorher Ersatzziele an Stelle von Helgoland für die R. A. F. zur Verfügung zu stellen. Aber noch am 6. März erklärt die RAF, sie habe noch keine Ersatzziele und es seien ihr auch noch keine angeboten worden. Eine Erklärung von in Cuxhaven lebenden Helgoländern fordert am 9. März schon jetzt die Wahl eines Gemeinderates für die zukünftige Gemeinde Helgoland. Am Ostermontag, dem 26. März, wird die Insel ausdrücklich von der Besatzungsmacht und der RAF für einen Besuch durch Regierungsvertreter der Landesregierung Schleswig-Holsteins freigegeben. Die Schleswig-Holsteinische Regierung stellt am 6. April fest, dass für den Wiederaufbau und die Freigabe der Insel ein Landesgesetz notwendig sei, damit alles sich "in der nötigen Ordnung "vollziehe. Am 11. April wird bekannt, dass sich alle 11 Ministerpräsidenten der Länder des Bundes bereiterklärt haben, einem Kuratorium anzugehören, dass die Bevölkerung Deutschlands zu einer Helgoland-Wiederaufbauspende aufrufen werden. Der Bundespräsident hat den ihm angetragenen Vorsitz des Helgoland-Spenden-Kuratoriums angenommen. Am 5. Mai treffen sich erneut die Helgoländer aus ganz Deutschland in Cuxhaven; es sind wieder viele Hundert aus allen vier Zonen. Den ganzen Mai und Juni über beschäftigen sich die Zeitungen mit den Auseinandersetzungen über die Ausweichziele, die nicht gefunden werden können. Um erneut die Bewegung für die Freigabe der Insel in Gang zu bringen, fahren in zwanzig Helgoländer Fischerbooten rund 100 Helgoländer zu ihrer Insel, die sie friedlich am 1. Juni betreten. Am 4. Juni wird bekannt gegeben, dass die Oberkommissare der Regierung in Bonn die von Ihnen ausgesuchten Ersatzziele demnächst mitteilen würden. Die Arbeiten der Landesregierung und auch die Vorbereitungen im Landkreis Pinneberg gehen trotz aller Erschwernisse ungehindert weiter voran. Am 13. Juni erfolgt die feierliche Amtseinweisung des neugebildeten Helgoland-Ausschusses im zuständigen Landratsamts zu Pinneberg durch einen Regierungsvertreter aus Kiel. Der Ausschuss soll in allen Helgoländer Fragen gehört werden und hat das Recht, Vorschläge zu machen. Als Erleichterung bei den an sich fortdauernden Bombardierungen der Insel, wird angeordnet, dass über das Wochenende vom Freitag bis zum Montag mit den Bombenwürfen ausgesetzt und in dieser Zeit stillschweigend die Anwesenheit von Fischern geduldet werde. Britische Stellen in Pinneberg geben nocheinmal am 4. Juli den Deutschen Stellen amtlich bekannt, dass die Insel am 1.3.1952 freigegeben werde. Um vor aller Welt ihr Recht auf die Heimat zu unterstreichen, fährt der Helgoland-Ausschuß auf dem Regierungsdampfer "Kapitän Meyer " zur Insel und hält auf dem Schiff und an Land eine Sitzung ab. Am 16. Juli untersuchen 20 Wissenschaftler die Insel und ihren Zustand, die Ornithologen erklären am 18. August, dass sich die Lummen auf ihrem Felsen behauptet haben und dass auch sonst die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Forschungsarbeit am Vogelzug bald wieder geschaffen werden könnten. Man schätzt die Gesamtkosten für den Wiederaufbau, je nachdem, was ausgebaut werden soll, auf 30 bis 50 Millionen DM. Am 9. September fahren über 400 Helgoländer mit dem Hapag-Dampfer " Vorwärts " zur Insel, die sie aber nicht betreten dürfen, dagegen stellen sich ihnen weit über ein Dutzend Helgoländer Fischerboote zu einer Inselrundfahrt zur Verfügung. Das Pressoecho dieser Fahrt der Helgoländer ist unter der Überschrift "Kreuzzug " ungeheuer. Bischof D. Halfmann und andere Kirchenvertreter besuchen am 6. Oktober die Insel, um sich klar zu werden, wo die neue Kirche und der neue Friedhof liegen sollen. Oberbaurat Dr. M. Bahr aus Töning kann berichten, dass die Ersatzfeuer seit dem 16. Oktober in Brunsbüttel fertig liegen und sofort in den bisherigen Flakturm eingebaut werden könnten, wenn Helgoland frei sei. Der Flakturm wird bis zum Bau eines neuen Leuchtturms diesen "vertreten ". Die gesamten Wiederaufbaukosten für die Insel Helgoland werden außer den notwendigen Transportkosten, die als verlorener Zuschuss gelten, vom Kreisbaurat Oberbaurat Richter in Pinneberg auf 64 Millionen DM geschätzt, wie am 31. Oktober bekannt gegeben wird. Die Deutsche Partei teilt am 9. November mit, dass sie den Bundestag bitten wolle, die Bundesregierung zu fragen, was sie ihrerseits für den Wiederaufbau Helgolands nach dessen Freigabe am 1.3.1952 zu tun gedenke. Eine Kommission der Zollbehörden besucht am 15. November die Insel. Am 29. November wird bekannt, dass der Wiederaufbau Helgolands in einem Fünfjahresplan mit zwei Bauabschnitten zusammengefasst sei, die zunächst Kosten von 47 Millionen DM verursachen würden. Alle genannten Summen sind immer auf der Grundlage der Preise berechnet, die an den Tagen der Mitteilung gelten. Der so genannte Helgoland Wettbewerb, ein Preisausschreiben für den Wiederaufbau der Insel, wird am 1. Dezember veröffentlicht. Am 19. Dezember wird bekannt, dass der Aufruf zur Helgoland Spende unmittelbar nach der Freigabe der Insel an das deutsche Volk ergehen werde. Über 250 Architekten fahren am 21. und 22. Dezember, jedes Mal in fünf verschiedenen kleineren Regierungsfahrzeugen, zur Insel, um diese im Zusammenhang mit dem Wettbewerb für den Wiederaufbau gründlich zu besichtigen. Das Kabinett in Bonn beschließt das sogenannte Helgoland Gesetz, das nach der Freigabe der Insel fünf Jahre lang das Land Schleswig-Holstein die Erlaubnis zu geben habe, wer auf die Insel ziehen dürfte, und wer davon in den ersten fünf Jahren ausgeschlossen bleiben müsse. Das Land Schleswig-Holstein wird zu diesem Bundesgesetz über Helgoland ein Landes-Ausführungsgesetz erlassen.
Es folgt 1952....
Gruß
Michael
.... und der Rest:
1952
Das schleswig-holsteinische Kabinett in Kiel billigt am 4. Januar das neue Helgoland-Gesetz, dass die Freizügigkeit der zuziehenden Bewohner der Insel beschränken soll. Die erste Lesung des Gesetzes soll am 21. Januar stattfinden. Eine Gemeindevertretung soll erst gewählt werden, wenn die Zahl der auf Helgoland zur Gemeindevertretung wahlberechtigten Personen 500 erreicht. Besonders in Büsum werden heftige Proteste der Fischer ausgelöst, als bekannt wird, dass die RAF vom 19. Januar bis zum 21. Januar Bombenabwürfe durchzuführen beabsichtige. Die Büsumer veröffentlichen ihren Protest am 14. Januar in der deutschen Presse. Am 15. Januar ist große Aufregung beim Ostafrikanischen Verein in Hamburg, weil bekannt wird, dass im Wiederaufbauplan der Insel die Neuaufstellung des Denkmals von Dr. Carl Peters nicht vorgesehen sei. Aus Regierungskreisen in Bonn wird am 16. Januar bekannt, dass man beabsichtige, im Frühsommer auf dem Oberland von Helgoland, dass dazu erst hergerichtet werden muss, einen feierlichen Staatsakt durchzuführen, in dessen Rahmen die Insel Helgoland wieder in den Verband des Bundes aufgenommen werden soll. Der Bundespräsident, der Bundeskanzler, das gesamte Kabinett haben ihre Teilnahme zugesagt, man erwartet ebenso das ganze Kabinett des Landes Schleswig-Holstein, Vertreter der Länder, besonders Hamburgs, Bremens, Niedersachsens, der Volksvertretungen von Bund und Ländern und einen Riesenstab an Journalisten, Rundfunk- und Kameramännern. Erneut gibt ein englischer Sprecher aus London am 17. Januar bekannt, dass die britische Regierung an der Zusage festhalte, Helgoland den deutschen Behörden am 1. März zu übergeben. Die Landkreisverwaltung Pinneberg lässt durch das Kreisbauamt bekannt geben, dass die Preisverteilung bei dem ausgeschriebenen Ideenwettbewerb frühestens im Mai stattfinden könne. Auch wird noch einmal betont, dass die Entwürfe zum Wettbewerb bis zum 15. März eingereicht werden müssten und dass an eine Fristverlängerung unter gar keinen Umständen zu denken sei. Der britische Landeskommissar für das Land Schleswig-Holstein in Kiel, Luce, gibt bekannt, dass er es bedaure, dass am 19. Januar für drei Tage die Insel Helgoland bis zum 21. Januar wieder Ziel eines schweren Übungs-Bombenangriff der RAF sei, aber er habe weder die Bekanntgabe früher erwirken, noch die Absicht der RAF umstimmen können. Die britischen Dienststellen geben bekannt, dass das britische Patrouillenboot, dass bei der Insel Helgoland stationiert sei, mit den 31. Januar endgültig eingezogen werde. Das bedeute jedoch nicht, dass nach dem 31. Januar keine Bombenabwürfe auf die Insel mehr durchgeführt werden würden, sie stünde nach wie vor bis zum 29. Februar der RAF für ihre Absichten und Pläne zur Verfügung. Das Wasser- und Schiffahrtsamt Tönning meldete am 22. Januar, dass der Tonnenleger "Kapitän Meyer " für die Fahrt in der Nacht zum 1. März mit den ersten Seezeichen und Feuern der Insel Helgoland bereit liege. Am 23. Januar befasst sich der Bundestag mit der Freigabe der Insel und der Bestimmung des Großen Knechtsandes vor dem Wurstenlande zum Ausweichziel. Die erste Beratung des Gesetzentwurfes über die Beschränkung der Freizügigkeit für den Raum der Insel während der ersten fünf Jahre des Aufbaues steht im Vordergrund der Sitzung. Das gleich lautende Gesetz des Landes Schleswig-Holstein mit den Ausführungsbestimmungen wird zur gleichen Zeit in Kiel beraten. Die KPD-Fraktion des Bundestages lehnt bei der Aussprache in Bonn das Helgoland-Gesetz ab. Sie fordert sofortige Rückführung der ganzen Bevölkerung auf die Insel und verlangt gleichzeitig, dass bei der Rückgliederung der Insel kostspielige Feiern unterbleiben. Am 24. Januar wird aus Cuxhaven bekannt, dass das Seenotrettungsboot "Rickmer Bock " unter seinem Helgoländer Fuhrmann Paul Denker nach dem 1. März von Cuxhaven nach Helgoland verlegt wird. Am 25. Januar schreibt das Wasser-und Schiffahrtsamt Tönning die kurzfristige Lieferung von zwei wetterfesten Wohnbaracken, einerr Wirtschaftsbaracke und einer Werkstatt- und Lagerbaracke. Am gleichen Tage fahren von Büsum aus die Mitglieder des Pinneberger Preisrichterkollegiums zu ihrer Unterrichtung zur Insel. Die zweite deutsche Minenräumflottille, die in Bremerhaven unter amerikanischem Befehl arbeitet, beginnet, den Zufahrtsweg zur Insel bis zum 1. März so minensicher wie möglich, zu räumen. Für die Dauer der auf drei Wochen angesetzten Arbeit unterstehen die deutschen Boote wieder englischem Kommando. Ein Kommando der Bundespost wird am 1. März auf der Insel eine Sprechfunkanlage einrichten als provisorische Verbindung zum Festland zum Ersatz für die durch Kabeldiebstahl unterbrochene Verbindung, teilte am 25. Januar ein Sprecher der Post mit. Landrat Schinkel gibt am 1. Februar auf einer Pressekonferenz bekannt, dass man den Bitten der Wettbewerbsteilnehmer stattgegeben und die Frist für den Ideenwettbewerb bis zum 15. April verlängert habe. Am gleichen Tage fahren von Büsum aus die Vertreter von etwa 12 Baufirmen zur Insel, um sich dort über den Umfang der Trümmerräumung klar zu werden, mit der sie ab 1. März beginnen sollen. Das Kreisbauamt in Pinneberg schreibt am 1. Februar die Lieferung von Wohn- und Lagerbaracken sowie von Einrichtungsgegenständen für die erste Großbaustelle auf Helgoland aus. In Herford beginnt am 5. Februar die Verhandlung vor einem britischen Gericht über die Schadensersatzansprüche der Helgoländer, die diese für die Zerstörungen durch Bombenwürfe auf die Insel nach dem Mai 1945 gefordert haben. Am gleichen Tag wird der bundeseigene Eisbrecher "Wal " von 668 BRT und 1200 PS als Nachschubfahrzeug für den Wiederaufbau der Insel und die Trinkwasserversorgung während der Aufbauzeit bestimmt. Der im Frühjahr 1814 von dem Helgoländer Pastor Casimir Ingwersen im Pastoratsgarten gepflanzte Maulbeerbaum wird am 7. Februar noch grünend angefunden. Pinneberg gibt am 11. Februar bekannt, dass in der ersten Zeit wegen des "rauhen Klimas " in den Bautrupps, Kantinen und Büros keine Frauen verwendet werden sollen. Aus Bonn erfährt man am 14. Februar, dass der feierliche Staatsakt der Bundes-und Landesregierungen bei der Rückgliederung der Insel Helgoland in die deutsche Oberhoheit am Sonntag, dem 1. Juni stattfinden soll, nachdem die räumlichen und Sicherheitsvoraussetzungen geschaffen worden sind. Der Hapag-Seebäder-Dienst lässt am 16. Februar bekannt geben, dass die Schiffe, die ab 21. Juni bis zum 7. September Hamburg über Cuxhaven mit Amrum auf Sylt verbinden, auf jeder Fahrt Helgoland anlaufen werden. Am 19. Februar gründen der Bürgerverein der Hamburger Altstadt und die " Hallunner Moats" eine "Vereinigung der Freunde Helgoland ", die sich unter anderem die Aufgabe stellt, ein Altersheim für 50 Helgoländer Veteranen zu bauen. Aus Bad Oldesloe, dem Standort eines höheren Polizeikommandos, wird am 20. Februar bekannt, dass am 22. Februar von Tönning aus das erste deutsche Polizeikommando wieder ständig auf der Insel eingesetzt werden soll. Die zuständige Stelle im Kreis Pinneberg gibt den beiden Helgoländern Franz Siemens und Peter Reimers Konzessionen für den Betrieb von Baukantinen auf der Insel. Gegen zwei Stimmen der KPD nimmt am 20. Februar der Bundestag in zweiter und dritter Lesung das Helgolandgesetz an. Am 21. Februar wird Helgoland erneut bombardiert. Als erstes deutsches Polizeiboot soll nach einer Meldung aus Tönning, der "Saturn " an die Insel Helgoland verlegt werden 17 Privatfirmen haben sich um die Enttrümmerung der Insel beworben; die Angaben über die Trümmerschuttmengen schwanken in der Presse zwischen 650.000 und 2.000.000 m³. Am 22. Februar wird bekannt gegeben, dass die RAF ihre letzten Bombenabwürfe auf die Inseln vom 26. bis 28. Februar durchzuführen wünsche. Die Sammlung für den Wiederaufbau Helgolands durch den Verkauf von 2 Millionen Stück Ansteckplaketten und durch Haus- und Straßenlisten soll durch die Jugendverbände und die Schulkinder durchgeführt werden. Der schleswig-holsteinische Landtag beschließt auf seiner Sitzung vom 23. Februar in Kiel, dass der Helgoland Ausschuss nicht durch ein besonderes Verfahren neu zu bilden, sondern durch den Landtag selbst zu bestätigen sei. Der frühere Chefarzt des Helgoländer Krankenhauses, Dr. Kropatschek, wird als erster Arzt der Insel angefordert. Ministerpräsident Lübke drückt dem Landeskommissar der Besatzungsmacht, Brigadier Hume in Kiel, sein Bedauern darüber aus, dass die RAF noch in der letzten Woche vor der Freigabe, die Insel bombardieren wollen. Am 26. Februar veröffentlicht das Landratsamt in Pinneberg den Wortlaut einer Polizeiverordnung über das Verbot des Betretens der Insel Helgoland. Ministerpräsident Lübke ordnet am 27. Februar an, dass Schleswig-Holstein am 1. März zu Ehren des "heimgekehten Helgolands " flaggen solle. Auch in Hamburg werden am 1. März die öffentlichen Gebäude flaggen. Am Abend des 28. Februar spricht von Bonn aus Bundeskanzler Dr. Adenauer zum deutschen Volk über den Rundfunk zu der bevorstehenden Freigabe der Insel. Es wird amtlich bekannt gegeben, das Helgoland Zollausland bleibt. Am 28. Februar wird der Aufruf des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers und der Chefs der Länderregierungen zur Helgolandspende veröffentlicht. Am 29. Februar lässt das britische Luftfahrtministerium bekannt machen, dass alle noch geplanten Übungswürfe auf die Insel nicht mehr ausgeführt werden. Die Abwürfe am 21. Februar sind daher die letzten gewesen, die die Insel getroffen haben. Zum ersten Mal seit fast sieben Jahren wird Helgoland am 29. Februar wieder mit seiner Wetterlage im Seewetterbericht erwähnt. Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss lehnte es ab, das vor 111 Jahren auf Helgoland gedichtete Deutschlandlied aus Anlass der Freigabe der Insel wieder zur Nationalhymne zu erklären, da die Zeit dazu noch nicht bereit sei. In der Nacht vom 29. Februar zum 1. März zünden die schon auf der Insel gelandeten Helgoländer Fischer Dutzende von grünen, roten und weißen Fackelfeuern an. Am 1. März teilt der Hohe Kommissar der Interalliierten Kontrollkommission für die britische Besatzungszone, Sir Ivone Kirkpatrick, dem Bundeskanzler mit, dass die britische Verordnung 224 aufgehoben sei, die das Betreten der Insel Helgoland verbot. Um 6:30 Uhr fahren von Büsum aus auf drei Regierungsfahrzeugen Ministerpräsident Lübke, seine Gäste und Behördenvertreter von Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen sowie Vertreter des Helgolandausschusses zur Insel, um dort zusammen mit den Helgoländern, die von Cuxhaven, von Wilhelmshaven, von Tönning, Husum und vielen anderen Nordseehäfen aus zur Insel geeilt sind, in einer Weihestunde die Insel in die Gemeinschaft des deutschen Volkes zurückzunehmen. Um 12:25 Uhr übergibt der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein dem Vorsitzenden des Helgolandausschusses Hans Heisecke die Insel. In der Kreuzkirche zu Altona, dem gleichen Gotteshaus, in dem am 10.8.1915 die auch damals inselvertriebenen Helgoländer ihre fünfundzwanzigjährige Zugehörigkeit zum deutschen Reich festlich begehen, versammeln sich am 2. März die "Halluner Moats" zu einem Dankgottesdienst, bei dem der Kriegspfarrer der Insel, Superintendent Stünkel aus Beversen, die Predigt hält.
Quelle: Helgoland ruft, 1952, Ludwig Schultheis Verlag - Hamburg
Herausgegeben, im Auftrage des Helgolandausschusses, Dr. James Packroß und Peter Rickmers
166 Abbildungen
Der Reinerlös fließt dem Wiederaufbau der Insel zu
Gruß
Michael
Helgoland (niederdeutsch, für Heiliges Land)
Früheste Kulturspuren auf Helgoland reichen bis in die Jungsteinzeit zurück; auf dem Oberland sind mehrere Hügelgräber nachgewiesen. Eine früher bestehende Landverbindung zum Festland ist aufgrund des nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstiegs schon vor 4000 v. Chr. abgebrochen.
Aus der Antike sind uns nur wenige Nachrichten über Nordeuropa überliefert worden. Aber in der Naturgeschichte Plinius d. Älteren wird mehrfach der heute nicht mehr erhaltene Reisebericht des Pytheas von Massilia (325 v. Chr.) zitiert. In folgender Textstelle ist offenbar von Helgoland die Rede:
,,Pytheas gibt an, ein germanisches Volk, die Guionen, wohne an einer Versumpfung des Ozeans, ... eine Tagesreise von da liege die Insel Abalus; dorthin werde der Bernstein im Frühling von den Wellen getrieben und sei eigentlich eine geronnene Ausscheidung der See; die Anwohner gebrauchten ihn statt Holz zum Feuer und verkauften ihn an die benachbarten Teutonen. Timaeus stimmt ihm darin bei, nennt aber die Insel Basileia."
Im 7. Jahrhundert war Helgoland von Friesen bewohnt. 700 gab es einen Bericht über einen Aufenthalt des Friesenherrschers Radbod auf Helgoland in der Heiligenlegende des Bischofs Willibrord von Utrecht, in der er über die friesische Gottheit Forseti berichtet. Willibrord versuchte zwischen 690 und 714 vergeblich, die Helgoländer Friesen zu missionieren.
Die Christianisierung gelang erst 100 Jahre später durch Bischof Liudger von Münster, der alle Heiligtümer Forsetis vernichten ließ und den Helgoländer Häuptlingssohn Landicius zum Priester weihte. Damit fanden auch die anderen Insulaner zum Christentum. So wurde Helgoland früher als angrenzende Regionen missioniert. Kunde vom frühmittelalterlichen Heiligland gibt auch Adam von Bremen in seinen res gestae aus dem Jahre 1076.
Häufig wird Helgoland auch mit der Piraterie in Verbindung gebracht. Es ist anzunehmen, dass Klaus Störtebeker und die Likedeeler die Insel als Stützpunkt nutzten, bis ein Hamburger Flottenverband 1401 in einer Seeschlacht in der Nähe von Helgoland Störtebeker gefangen nehmen konnte. Ob dieser die Insel je betreten hat, ist jedoch nicht belegt.
1231 im Erdbuch des Königs Waldemar II. von Dänemark erwähnt. Die Insel war damals in seiner Hand.
Mitte des folgenden Jahrhunderts befestigte der dänische Ritter Waldemar Zappi die Insel durch eine Schanze, wogegen die Hamburger 1356 Einspruch erhoben.
Um die Jahrhudertwende hatte die Likedeeler unter Störtebeker und Gödeke Micheels sich der Insel bemächtigt.
Sie wurden 1401 von den Hamburgern vernichtend geschlagen.
Die Kirche auf Helgoland war 1436 dem Bischoff von Schleswig zinspflichtig und damit scheint die Insel damals bereits zu Schleswig gehört zu haben.
Im Besitz der Herzöge von Schleswig befand sie sich dann bis in´s 18. Jahrhundert hinein.
Sie wurde zwar 1497 von den Hansestädten Hamburg, Stade und Bremen erobert, doch der Kommandant Jarrth Nielsen schlug den Angriff der Hanse im folgenden Jahr bereits ab.
1684 wurde Helgoland, welches 1539 zu einer Festung ausgebaut wurde, bei Erbauseinandersetzungen zwischen Dänemark und dem Hause Schleswig-Gottorp, von einem dänischen Geschwader von 4 Schiffen unter Oberst Richelieu in Besitz genommen, jedoch 1689 im Altonaer Vertrag wieder an die Herzöge von Schleswig-Gottorp zurück gegeben.
1714 kan es für längere Zeit wieder unter dänische Oberhoheit. Nach einem kurzen Bombardement wurde die Insel am 8. August 1714 von der dänischen Flotte zur Übergabe gezwungen.
Am 5. September 1807 wurde sie durch britische Schiffe erobert, nachdem sie für die Engländer als Stützpunkt gegen Napoleon bedeutsam wurde.
1814 wurde Helgoland dann im Kieler Vertrag von Dänemark an England abgegeben, sie blieb britische Kronkolonie bis zum Jahre 1890.
Am 9. und 10. August 1890 wurde Helgoland dem Deutschen Reich wieder einverleibt, die Insel wurde gegen Sansibar, welches damals zu Deutsch-Ostafrika gehörte, eingetauscht.
Bereits in vormaligen Zeiten, als Helgoland politisch zu Dänemark und England gehörte, hatte es schon immer unter deutschem Einfluss gestanden:
Für Hamburg und dessen Schiffahrt war die Insel schon immer von besonderer Bedeutung.
1670 bekem Hamburg von den Herzögen von Schleswig-Gottorf die Erlaubnis statt einer Laterne einen Feuerturm mit Kohlenfeuer, eine sogenannte Feuerblüse zu errichten.
1762 setzten die Hamburger südlich der Insel eine rote Tonne.
1782 wurde Helgoland durch das Hamburger Commerz-Collegium exakt vermessen.
1834 fuhr der erste Passagierdampfer zur Insel.
Bis zum 1.Juli 1866 betrieb der Hamburger Staat das Postwesen auf der Insel.
Am 18. Juli 1873 verlegte die Vereinigte Deutsche Telegraphen-Gesellschaft ein telegraphisches Kabel von Cuxhaven über Neuwerk und die Düne nach Helgoland. Es wurde am 1. April 1899 von der Deutschen Reichspost übernommen.
Verstärkt wurde der deutsche Einfluss auch durch Pastoren und Lehrer, die immer Deutsche waren.
Seit 1826, als Kirche und Schulen, und das Seebad Helgoland durch Jakob Andresen Siemens gegründet war, lief das so.
Ausschliesslich aus Deutschland, niemals aus England kamen im Sommer die Besucher, deren Zahl ständig stieg.
1829 und 1830 war Heinrich Heine zweimal auf der Insel, die er auch in Liedern besang.
1841 dichtete Heinrich Hoffmann von Fallersleben hier sein Lied: ,,Deutschland, Deutschland, über alles".
1853 weilten Wilhelm Jordan, Hebbel und Dingelstedt auf Helgoland.
1850, 1852, 1854 und 1855 war Anton Graf Auersbach zugegen, er schrieb: ,,Wenn ich noch zehn Mal in ein Seebad müßte, so ginge ich in keinen anderen Badeort als immer wieder nach Helgoland, welches in meinen Augen das erste und herrlichste aller Seebäder bleibt".
1850 Ehrenberg findet den Grund für das Meeresleuchten heraus.
1854 und 1865 Ernst Haeckel forscht im zoologischen Bereich.
1834, der Maler Rudolf Jordan mal: ,,Hochzeitsantrag auf Helgoland", 1838 das Gemälde: ,,Die Lotsensturmglocke auf Helgoland".
Viele, viele Menschen folgten, Namenlose und Menschen mit großem Namen.....
Im ersten Weltkrieg wurde Helgoland zur Festung ausgebaut, danach geschliffen....
Auch der zweite Weltkrieg brachte den Ausbau zur Festung und hinterher die völlige Zerstörung durch die Engländer. Einzig Teile der Bunker und der Flakturm blieben erhalten.
Erwähnen möchte ich hier noch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, die Männer dieser Gesellschaft haben seit 1890 bis zum Jahre 1945, ohne dass sie von staatlicher Seite Zuschüsse erhalten, bereits 454 Menschen aus Seenot gerettet. Dies allein vom Stützpunkt Helgoland aus. Bis zum heutigen Tage, ausschliesslich der Jahre 1945 bis 1952, besteht ein Stützpunkt der Seenotretter auf der Insel.
Es wird die friesische Sprache gesprochen.
Quellen: Helgoland in der Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Helgoland)
und
Helgoland ruft, 1952, Ludwig Schultheis Verlag - Hamburg
Herausgegeben, im Auftrage des Helgolandausschusses, Dr. James Packroß und Peter Rickmers
166 Abbildungen
Der Reinerlös fließt dem Wiederaufbau der Insel zu
Gruß
Michael
Der ehemalige Flak-Leitstand (Flakturm)
auf der Insel Helgoland im Jahr 2007.
Heute genutzt als Leucht- und Funkturm.
Das einzige Gebäude welches den Krieg und die Bombardierungen
und Sprengungen durch die Engländer fast schadlos überstand.
(http://www.bilderstapel.de/bilder2/tiger001.jpg)
Gruß
Michael
Hallo Michael,
hab hier einen kurzen Bericht von 1914
Grüße
Josef
1940
Die deutsche Reichspost bringt eine Sondermarke " Helgoland" heraus.
Zusätzlich zu den 6 Pfennig ist ein Zuschlag von 94 Pfennig zu zahlen. Dieser Zuschlag ist für den" Kulturfonds des Führers" bestimmt.
Helgoland: 11. Mai 1945 - Die Briten kommen
Robert Crabb ist einer der britischen Soldaten, die Helgoland besetzten. Der heute 88-Jährige lebt in einem Armee-Altersheim in London. Jahrzehnte war er bei den "Scots Guards". Als Soldat und Dudelsackpfeifer. Am 11. Mai 1945 machen sich die Scots Guards auf deutschen Minensuchern auf den Weg: "Deutsche Crews fuhren die Schiffe. Aber im Maschinenraum waren auch ein paar von uns, mit Gewehren und Schlagstöcken. Für den Fall, dass die Deutschen die Schiffe versenken wollten."
Kaum angekommen erhält Robert Crabb einen Befehl: "Der Kommandant sagte: Dudelsackpfeifer, spiel! Also habe ich sie vom Schiff runtergespielt. Ich spielte 'Das braunhaarige Mädchen', das war der Marsch unseres Kommandeurs und unserer Kompanie."
Damit war Helgoland in britischer Hand. Wenn auch die Soldaten nicht so recht wussten, was sie dort eigentlich sollten, wie Crabb erzählt: "Irgendwer hatte wohl befohlen: Ihr fahrt nach Helgoland. Ich weiß nicht warum. Das ist doch nur ein Pünktchen im Ozean. Warum sollte man denn da hinfahren? Ich hatte dort eine gute Zeit. Die werde ich nie vergessen. Wenn man dort runter ging in die Bunker, da war alles ganz schön und ordentlich, alle die Sachen von den Leuten waren noch da, mit Namen drauf. Wunderbar. Natürlich haben wir geplündert. Es sollte ja sowieso alles in die Luft gejagt werden. Eine Schande. Wenn der Krieg anständig geendet hätte, dann hätten doch die Leute alles zurückbekommen, die dort lebten. Ich würde gerne noch einmal dorthin fahren. Als Tourist. Um die Insel wiederzusehen."
Im Sommer 1945 müssen sich die Helgoländer nun in eine Welt von Trümmern einfinden. Sie reihen sich ein in das Heer der Ausgebombten, der Flüchtlinge und Vertriebenen. Die 3.000 Insulaner werden über ganz Norddeutschland verteilt, auf mehr als 100 Orte. Wer Glück hat, kann wenigstens Meeresluft schnuppern - auf Sylt, in Cuxhaven oder Otterndorf. Es gibt nun keine Helgoländer Bevölkerung mehr. Es gibt nur noch versprengte Familien ohne Kontakt untereinander, jede für sich – heimatlos - in den Elendsquartieren dieser Zeit, wie Anna Symicek erzählt: "Es war wirklich Not. Wir haben Not kennen gelernt. Wir haben gehungert, wir haben gefroren, wir hatten nichts anzuziehen, warme Sachen. Das war eigentlich extrem, was da passiert ist. Unser Wunsch war es, unser Traum war es, mal wieder auf Helgoland zu sein, wieder herkommen zu können und überhaupt den Felsen mal wieder zu sehen."
Die alten Helgoländer sind tot. In ihren Kindern aber lebt die Erinnerung. Eines von ihnen ist Olaf Ohlsen. Als Neunjähriger musste er mit seinen Eltern nach Cuxhaven. Für den Jungen von der Insel war die Stadt ein Abenteuer. Aber nicht für seine Eltern: "Da waren sie natürlich ganz schön traurig und total zerstört, dass das nun nicht mehr stattfinden sollte, dass man nicht mehr nach Helgoland sollte und durfte. Und der Opa meiner Frau, der ist damals in Hamburg vor Heimweh gestorben. Der konnte das nicht begreifen, dass er als älterer Helgoländer nicht mehr rübersollte und durfte. Der ist richtig vor Heimweh gestorben. Gerade den Älteren, denen fiel's besonders schwer."
Mit freundlicher Genehmigung vom Norddeutschen Rundfunk (NDR)
Grüße
Josef
Hallo,
neueste Nachricht vom 24 Juni 2011:Helgoland soll 300 000 Quadratmeter größer werden
mehr dazu hier:Artikel (http://www.derwesten.de/nachrichten/panorama/Helgoland-soll-groesser-werden-id4803212.html)
Gruß
Josef
Vor 70 Jahren bebte Helgoland
ein Bericht von Matthias Hoenig aus der Volksstimme vom 15.05.2017