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Titel: Kein Gedicht doch---- Gnade un Barmherzigkeit
Beitrag von: Dieco in Sa, 13. Dezember 2008, 16:37
Gnade un Barmherzigkeit

Dat was dei " Leipen Tied " kort nao denn Kriege. Ätensaoken gew dat bloß up Marken tou koppen un dat was dann uck noch minne noug. Wecke noch´n biiken Land har, was d´r natürlick noch wat bäter anne.
Kupers Linao har eine lütke Weide, wor sei twei Schoape hüllt. Dei Schoape schullen dann toun Winter schlächtet weern.Man sowiet köm dat nich.
Nich wiet van Kupers aowe waohnde ein Flüchtling ut denn Osten. As eines nachts dei Hunger tou grot wüdd, güng hei nao Kupers Schaopstall. As hei weer in sien Flüchtlingsheim trüggeköhm was dei Fraide grot: Twei fette Schaope har hei in´n Tau achter sück her trocken. Nu gew dat Dag für Dag heller wat achter dei Kusen.
Korte Tied dornao stünd use Flüchtling in Cloppenburg vör´t Gericht. Hei schull bi Kupers Linao twei Schaope klaut hebben.
Worüm hei dann forts twei Schaope mitnaohmen har und nich bloß eine för den Dodhunger, wull dei Richter gerne wäten. " Ganz einfach " , sä dei Angeklaogte: As hei dat eine Schaop jüs in´t Tau krägen un ut denn Stall trocken har, was dat ännere Schaop up Maol so gräsig anfangen tou bläken. Dat Deiert har mit ahle Gewalt nich alleine bliewen wullt. Dat Blaren was usen " Scheper" so tou Harte gaohn, dat hei uck forts dat tweide Schaop mitnaohmen har, ut " Gnade un Barmherzigkeit " sotouseggen.
Man van " Gnade un Barmherzigkeit " wull dei Richter nicks wäten. Use " Scheper" möß in Vechta im Gefängnis eine tiedlang Tüten kläwen, ganz aohne " Gnade un Barmherzigkeit " !!!!!!


Quelle Heimatblatt

Conny