Die Entstehung

Begonnen von Ulla, Sa, 20. November 2010, 20:33

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ulla

1918 liegen die meisten deutschen Kriegsgräber außerhalb des Reichsgebietes, nahezu unerreichbar für die Hinterbliebenen.
Der von der Armee begonnene Ausbau von Soldatenfriedhöfen wird mit dem Abzug der Truppen abgebrochen, die Organisation
für die Gräberfürsorge wird aufgelöst. Lediglich das dem preußischen Kriegsministerium, dann dem Reichsinnenministerium unterstehende
"Zentral-Nachweise-Amt für Kriegsverluste und Kriegsgräber" besteht weiter. Der Versailler Vertrag bestimmt unter anderem, daß die jeweiligen Länder
für alle auf ihrem Territorium liegenden Kriegsgräber verantwortlich sind. Das bedeutet, daß der Reichsregierung jeder Einfluß auf die Kriegsgräber
im Ausland entzogen ist.
In dieser Situation entsteht in Berlin der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Am 10.September 1919 beschließen acht Männer die Gründung
einer privaten Organisation, die dem am Boden liegenden Staat bei dieser schwierigen Aufgabe helfen soll. Sie finden in kurzer Zeit viele gleichgesinnte
Mitbürger, darunter viele namhafte Persönlichkeiten und wichtige gesellschaftliche Organisationen.
Andere Vereinigungen mit ähnlicher Zielsetzung schließen sich bald dem Volksbundan, der bis heute in Deutschland als einzige Organisation für
die Aufgabe der Kriegsgräberfürsorge staatlich legitimiert ist.
92 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterzeichnen den Aufruf zur Unterstützung des Volksbundes, darunter Personen, deren Namen noch heute
ein Begriff sind:  Dr.Konrad Adenauer, Gerhart Hauptmann, Prof.Dr.Max Liebermann, Paul von Hindenburg, Dr.Walther Rathenau.

Der Volksbund in Hamburg wurde von Frauen gegründet: Amanda Fera, Dr.Almuth Hartmann und Thekla Haerlin.

Das Signet des Volksbundes ist heute  die Anordnung von 5 Kreuzen.



Gruß Ulla

"Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges mal gegeben......" (N.Ostrowski)

adrian

Hallo Ulla,

es ist toll, dass Ihr dem VDK eine Rubrik gewidmet habt. Ich weiß aus der Vergangenheit, wie schwierig manches manchmal ist,
aber bei aller Problematik finde ich das Engagement des Volksbundes in der ganzen Welt vorbildlich. Viele alte Veteranen, die diesem Bund angehörten,
sind inzwischen zur großen Armee heimgerufen worden und der Mitgliedsschwund auf Grund des Alters macht sich doch in vielen Ortsbereichen bemerkbar.
Deshalb sollte man, wenn man dem Andenken unserer Väter, Großväter, Brüder, Ehemännern, Freunden, Kameraden etc. etwas Bleibendes zugestehen will, diese
Arbeit unterstützen. Sie ist eine völkerverständigende und wichtige Aktivität in einer Zeit, in der das Morden auf allen Kontinenten weitergeht, so als habe
man aus den sinnlosen Kriegen der Vergangenheit nichts gelernt. Der VDK braucht junge Mitglieder, es entstehen in vielen Gegenden neue VDK-Gruppen.
Ich selbst bin meiner hier an der Ostseeküste beigetreten und hoffe auf weiteren Zuspruch.

Gruß
Werner
Suche alles zur 60. Inf.Div. (mot.) (Danziger Division) bis Stalingrad