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Der Rückzug aus Südfrankreich Juli bis Oktober 1944

Begonnen von Gast, Do, 26. April 2007, 09:28

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Gast

Ich finde, dass dieses Thema nicht fehlen sollte. Bin gestern durch Josefs Suche darauf gestoßen worden. ...

adrian

#1
Hallo Gast,

wo steht es denn? Hast Du Hinweise oder einen Text. Musst ihn doch bitte gleich mit einfügen oder sollen wir etwas dazu tun?

Gruß Werner
Suche alles zur 60. Inf.Div. (mot.) (Danziger Division) bis Stalingrad

md11

Auffrischung in Südfrankreich und Rhonetalfeldzug.
Mai 1944 bis 15. September 1944

Im Raum Bordeaux-Angouleme-Perigueux-Bergerac-Marmande erfolgt die Auffrischung der Division, der hierzu die 273. ReservePanzer-Division zur Verfügung steht. Zu diesem Verband gehören Ersatztruppenteile, die aus dem sogenannten Heimatkriegsgebiet nach Frankreich verlegt wurden, als dieses Land durch den Abzug von Felddivisionen an die Ostfront wegen der dort immer angespannteren Lage weitgehend entblößt werden mußte. Neben der Ausbildung obliegt diesen Ersatzeinheiten die Sicherung des Gebietes gegen die immer stärker werdende "Maquis-Bewegung" - mehr durch ihre bloße Existenz als durch aktiven Einsatz!

Der französische Widerstand setzte sich aus Patrioten zusammen, die aus dem Rückhalt bewaldeter Berge - daher der Name "Maquis" - heraus operierten. Ein Zusammenhang ihrer Aktionen war selten zu erkennen: einheitliche Führung fehlte, es gab aus unserer Sicht kommunistisch wie nationalistisch geprägte Maquis, d. h. eine abgeklärte Motivation fehlte. Zu dieser mehr geistigen Schwäche kamen Versorgungsschwierigkeiten, denen u. a. auch durch Abwurf aus Flugzeugen begegnet wurde, die nachts aus den Basen der französischen Streitkräfte in Nordafrika starteten. Die Abstimmung dieser Versorgungsdurchführung erfolgte über Funkverkehr, den wir bisweilen mithören und damit unsere eigene Versorgung aufbessern konnten.

Relativ wenig jedoch wird der Tagesablauf der Verbände der Division durch die Maquis gestört. Im Blick auf die zu erwartenden Ereignisse stehen auf unserer Seite Ausbildung und organisatorische Maßnahmen im Vordergrund, während der französische Widerstand sich für Aktionen nach einer Landung der alliierten Verbände im Rücken unserer Front offensichtlich vorbereitet.
Auf der Grundlage der kampferprobten und aufeinander eingespielten alten Angehörigen wird die personelle wie materielle Auffüllung in Angriff genommen. Personell kann dabei aus dem vollen geschöpft werden, da aus den Truppenteilen der 273. Reserve-Panzer-Division auf die qualifiziertesten Soldaten aller Dienstgrade zurückgegriffen wird.

Diese einmalige Situation erlaubt die überplanmäßige Aufstellung der folgenden Truppenteile:

III./Panzer-Grandier-Regiment 110

eine Schützen-Kompanie/Pz.-Aufkl.-Abt. 11

eine schwere Granatwerfer-Batterie bei Pz.-Art.-Rgt. 119
erhebliche Verstärkung der Div.-Begleitkompanie.


Später soll es sich als besonders positiv erweisen, daß die Division in dieser Phase auf ihre Versorgungstruppen wie üblich wieder entscheidenden Wert gelegt hat.

Materiell sieht es erheblich ungünstiger aus, zumal ein Teil des schweren Geräts im Osten verbleiben mußte. Zu Ausbildungszwecken sind bei der 273. Res.-Pz.-Div. nur wenige schwere Waffen, Panzer, Schützenpanzer usw. vorhanden, die Beweglichkeit erfolgt durch Holzgas-Lkw, die natürlich für einen feldmäßigen Einsatz nicht oder nur sehr bedingt geeignet sind.

Die Zuführung von Waffen und Gerät aus der Heimat ist sehr schleppend, die Geschütze der Heeres-Flak-Abteilung 277 sollen sogar erst während des Einsatzes im Rhonetal eintreffen!

Quelle-Der Weg der 11.Panzer-Division (1939-1945)

Gruß
Josef