• Willkommen im Forum „Die neue Gedenk-tafel - das Informationsportal“.

Der Überfall auf Pearl Harbor und der Kriegseintritt der USA

Begonnen von BlackWolf, Mo, 15. Mai 2006, 19:53

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

BlackWolf

Es ist wichtig, dass man sich zuerst einmal die Vorgeschichte ansieht. Japan hat im Jahre 1910 Korea annektiert, im 1931 die Mandschurei besetzt und im Jahre 1937 Teile Nordchinas besetzt. Dadurch erhöhten sich die politischen Spannungen zwischen den USA und Japan. Den Höhepunkt erreicht Japan 1940 als es Indochina (Kambodscha, Laos und Vietnam) besetzte. Daraufhin legte der amerikanische Präsident Franklin Delano Roosevelt ein Ölembargo über Japan und machte es Japan unmöglich an seine Guthaben in den USA heran zukommen. Die Spannungen verschärften sich immer mehr und ein zukünftiger Krieg war sicher. Die Japaner wiesen die USA mehrmals darauf hin, dass ein Überfall auf den pazifischen Luftwaffenstützpunkt der Amerikaner, Pearl Harbor auf Hawaii, nicht unmöglich sei. Auch die USA rechneten mit diesen Überfall aber nicht nach so kurzer Zeit. Aus diesem Grunde war es auch eine böse Überraschung für sie als am 07.12.1941 japanische Kampfflugzeuge Pearl Harbor beschossen und bombardierten. Der ganze Angriff dauerte 3 Stunden, 3300 Amerikaner starben und es wurden sehr viele amerikanische Flugzeuge und Schiffe zerstört. Der Leiter dieses Angriffs hieß Admiral Isoroku Yamamoto und war der Oberfehlshaber der japanischen Flotte. Nach diesem Angriff war Japan hocherfreut, denn Japan hatte vor den USA einen Vorsprung von zwei Jahren. Zu dieser Zeit hatte Japan eine viel größere Flotte als die USA und es besaß das größte Schlachtschiff der Welt, die Yamato. Der einzige der etwas skeptisch war, war Admiral Yamamoto, denn er war ein Mann der realistisch dachte und der wußte, dass die USA eine Weltmacht sind und, dass Japan jetzt, trotz dieses Vorsprungs, schnell weitere Gebiete erobern müßte. So wie Hitler ein riesiges Deutsches Reich in Europa aufbauen wollte und Mussolini das alte Römische Reich im Mittelmeeraum wiederherstellen wollte, so wollte auch Japan ein Imperium in Asien aufbauen. Die Japaner wollten ihren Lebensraum erweitern und Zugang zu mehr Ressourcen haben. Für die USA war Pearl Harbor wirklich ein Desaster gewesen, denn die Schäden waren riesig. Hinter dem Krieg gegen Nationen die Kolonien in Asien hatten stand der japanische Minsiterpräsident General Hideki Tojo. Am 7.12.1941 nach dem Angriff auf Pearl Harbor erklärte der amerikanische Präsident Roosevelt Japan den Krieg. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor marschierten die Japaner über Thailand auf der Halbinsel Malakka ein die britisch war. Britische Schiffe kamen zu Hilfe, aber sie konnten von den Japanern versenkt werden. Im Februar 1942 mussten die Briten die gesamte Halbinsel Malakka räumen, samt Singapur. Auch Hongkong wurde von den Japanern eingenommen. Am 22.12.1941 begann die japanische Invasion auf den Philipinnen. General Douglas MacArthur verteidige Manila (Hauptstadt der Phillipinen) nicht und so konnten die Japaner sie besetzen. Er zog sich stattdessen in eine philippinische Festung zurück. 1942 erhielt er den Befehl die Phillipinen zu verlassen doch er wollte zurückkommen. Diese phillipinische Festung fiel schließlich auch in die Hände Japaner. Die Japaner behandelten die Kriegsgefangene nicht gut, denn sie waren der Ansicht, dass Kriegsgefangene Selbstmord begehen sollten. Traditionelle Japaner begingen Selbstmord ("Harakiri") wenn sie gefangen genommen wurden.

md11

#1
Hallo an Alle,
ich wollte dieses Datum wieder in Erinnerung hier bringen den 7.Dezember 1941.

hier die Seite über das Pearl Harbor Memorial Museum:

Pearl Harbor Memorial Museum

und hier Fotos der US-Marine mit detaillierter Beschreibung (auf englisch)

Fotos US-Marine


mfg
Josef

md11

Start bei Sonnenaufgang

Es war genau fünf Uhr dreißig; als gleichzeitig zwei Katapultflugzeuge auf den Kreuzern »Tone« und »Chikuma« gestartet wurden. Zu dieser Zeit dampfte der japanische Angriffsverband mit äußerster Kraft südwärts. Er war nicht mehr ganz 250 Seemeilen von Oahu entfernt. Admiral Nagumo schickte die beiden Aufklärungsflugzeuge voraus zu einer letzten Besichtigung des Schauplatzes, an dem sich der heimtückische Überfall in weniger als zwei Stunden abspielen sollte.

Entgegen den Befürchtungen der Katapultmannschaften verliefen die beiden Starts trotz der 5chlingerbewegungen der Schiffe reibungslos. Die beiden Flugzeuge beschrieben noch einen Kreis über dem Flottenverband und verschwanden dann schnell südwärts. Zur selben Zeit trafen die Besatzungen auf den Flugzeugträgern ihre letzten Vorbereitungen. Die Startmannschaften - sie waren eine Stunde früher geweckt worden als die Piloten der Flugzeuge - kontrollierten ein letztes Mal die Maschinen unter Deck, prüften den Ölstand und die Elektroaggregate, die Torpedo und Bombenaufhängungen sowie die Funkgeräte. Sie entfernten die Kartonscheibchen, die bis jetzt die Gebertasten blockiert hatten, und als alles getan war, wurden die Maschinen an Deck gebracht. Die abgeklappten Tragflächen wurden eingeklinkt, die Motoren angewärmt. Alles verlief nach einem bis zum letzten Handgriff methodisch geordneten System, das Ganze glich einer Übung.   

Unter Deck schlüpften die Piloten in ihre sorgfältig gereinigten und geplätteten Uniformen. Die meisten von ihnen hatten bereits die beschrifteten Stirnbänder, die Hashamakis, angelegt. Grüppchenweise versammelten sie sich um die kleinen Shinto-Altäre und beteten ein letztes Mal für den Sieg. Andere tranken noch vor dem Frühstück ein paar Gläser Sake. Man verwehrte es ihnen nicht, obgleich es während der Ausbildung außerordentlich strenge Vorschriften über den Alkoholgenuß gegeben hatte.

Das Frühstück war eine angenehme Überraschung. Statt der sonst üblichen Portion eines Gemisches von Reis und Graupen, zu dem eingesalzene Makrelen gereicht wurden, gab es heute Sekihan. Diese wohlschmeckende Speise, die aus Reis und kleinen, bräunlichen Bohnen zubereitet wird, gab es nur bei feierlichen Anlässen. Admiral Nagumo hatte angeordnet, daß es heute Sekihan geben sollte. Die Bedeutung der Stunde sollte sich für jeden Beteiligten schon beim Frühstück ankündigen.

Kleine Pakete mit Reiseproviant lagen neben den Reisschalen, in denen das Frühstück serviert wurde. Sie enthielten eine Notmahlzeit aus Reis und sauer eingelegten Pflaumen, Keks, Schokolade und Wachhaltetabletten.

Nach dem Frühstück wurde die letzte Einweisung, gegeben. Auf einer großen Wandtafel war noch einmal die Lage der Schiffe in Pearl Harbor dargestellt. Die Darstellung war erst am Vorabend um zweiundzwanzig Uhr dreißig durch letzte Meldungen vervollständigt worden. Windgeschwindigkeit und Wetterbedingungen wurden verlesen. Zum letzten mal wurde die genaue Zeit des Hin- und des Rückflugs berechnet. Zuletzt wurde befohlen, daß keiner der Flieger sein Funkgerät benutzen durfte, bevor der Angriff begann. Die einzige Ausnahme davon machte Kapitän Fuchida. Ihm war es als einzigem erlaubt, knappe Anweisungen an die anderen Maschinen zu geben, wenn die Situation es erforderte. Auf den Flugdecks der Träger traten die Besatzungen noch einmal k,urz an, um eine Ansprache des jeweiligen Kommandanten zu hören, der sie anfeuerte, ihre Pflicht ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben vorbildlich zu erfüllen und den amerikanischen Barbaren einen Schlag zu versetzen, von dem sie sich nie wieder erholen sollten. Auf dem Flugdeck der »Akagi« hielt Admiral Nagumo selbst die Ansprache. In wenigen Minuten war alles vorbei, und die Piloten liefen zu ihren Maschinen. Sie kletterten in die Kabinen, winkten noch einmal zurück. Dann begann der Start.

Kapitän Fuchida bestieg die Maschine des Verbandsführers der ersten Welle. Sie trug am Heck, kurz vor dem Leitwerk, einen roteri und einen gelben Streifen. Bevor Fuchida den Bomber bestieg, händigte ihm sein Monteur noch einen Hashamaki aus, ein Andenken von dem zurückbleibenden Betreuer der Maschine.

Gemäß dem Plan Nagumos wurde der Angriff in zwei Wellen geführt. Als erste Welle starteten pünktlich um sechs Uhr 40 Torpedoflugzeuge, 49 Bombenflugzeuge, 51 Sturzkampfflugzeuge sowie 43 Jagdflugzeuge, die den Begleitschutz übernahmen und Tiefangriffe führen sollten. Die zweite Welle startete sieben Uhr fünfzehn: 80 Sturzkampfflugzeuge, 54 Bombenflugzeuge und 36 Jagdflugzeuge. Bei dieser Einteilung blieben noch 39 Jagdflugzeuge auf den Trägern zurück, die zum Einsatz kommen sollten, wenn die Amerikaner wider Erwarten zurückschlugen und den Angriffsverband bedrohten.

Alle Augen waren auf die »Akagi« gerichtet. Von ihr würde das Signal zum Start kommen. Gleichzeitig drehten die Träger in den Wind. Er kam von Osten und war ideal für den Start. Weniger ideal war der Seegang, der die Träger bis zu fünfzehn Grad schlingern ließ. Aber jetzt durfte nicht mehr gezögert werden. Was tat es, wenn die eine oder andere Maschine ins Wasser stürzte?

Es wurde sechs Uhr. Der Trägerverband stand genau 230 Seemeilen nordöstlich von Oahu. In diesem Augenblick stiegen die Signalflaggen am Mast der »Akagi« hoch und wurden sofort wieder eingeholt. Das war das Startzeichen.

Die Motoren heulten auf. Qualm strömte aus den Auspuffstutzen. Schreiend und jubelnd vor Freude warfen die Monteure und Matrosen die Arme in die Luft. Eine Maschine nach der anderen hob von den Trägerdecks ab und zog auf Kurs. Es begannen die Bombenflugzeuge und die Jäger, ihnen folgten die Torpedoflugzeuge und die Sturzkampfflugzeuge. Kapitän Fuchida beobachtete aus der Kabine seines Flugzeugs das Manöver, bis er sah, daß alle hundertdreiundachtzig Maschinen sicher in der Luft waren.

Eine Viertelstunde später formierte sich der Verband. Fuchida setzte sich an die Spitze. Es lagen knapp zwei Stunden Flugzeit vor ihnen.

Um sieben Uhr vierzig, eine Stunde und vierzig Minuten später, überzeugte sich Fuchida noch einmal, daß der Verband wohlgeordnet hinter ihm war. Es war alles in Ordnung. Die übrigen achtundvierzig Bombenflugzeuge folgten ihm auf gleicher Höhe. Links von der Bombergruppe, etwas höher, flogen die einundfünfzig Sturzkampfflugzeuge, von Leutnant Takahashi angeführt. Rechts, ein wenig tiefer als die Bomber, schwebten die vierzig Torpedoflugzeuge des Leutnants Murata. Und hoch oben tummelten sich Leutnant Shigeru Itayas dreiundvierzig Jäger.

Fuchida wartete auf einen Funkspruch der ausgeschickten Beobachtungsflugzeuge, aber diese hatten noch nichts von sich hören lassen. Unruhig blickte er in die Runde. Dann schaltete er das Radio ein.Die amerikanische Station auf Oahu brachte Morgenmusik. Plötzlich wurde die Sendung unterbrochen. Fuchida stellte den Sender deutlicher ein. Er atmete erleichtert auf, als der Ansager den Wetterbericht für den Sonntag durchgab: »Warm und regenfrei, über den Gebirgen teilweise bewölkt, sonst klar. Gute Sichtverhältnisse.«

Er schaltete ab. Eine Weile später überlegte er sich, daß es unter den gegebenen Wetterbedingungen für den Verband besser wäre, aus westlicher oder südwestlicher Richtung anzufliegen. Die Wolken über den Gebirgen machten den Anflug gefährlich. Er änderte leicht den Kurs, und bald löste sich die Wolkenschicht unter ihm nach und nach auf. Unter den anfliegenden Maschinen lag das grüne, idyllisch anmutende Land mit seinen ,Palmenwäldern und Lavagebirgen, mit den winzigen, bunten Häusern und der schäumenden Brandung an den Küsten. Fuchida konnte sich nicht satt sehen an diesem Anblick.

Für den Angriff waren zwei Varianten vereinbart worden. Falls es gelang, die Amerikaner zu überraschen, dann sollten die Torpedoflugzeuge zuerst angreifen, nach ihnen die Bomber und zuletzt die Sturzkampfflugzeuge. Auf diese Weise würden die Torpedoflugzeuge nicht durch Rauch und Explosionen beim Anfliegen ihrer Ziele beeinträchtigt werden. Erst nachdem sie ihre Torpedos ins Ziel gebracht hatten, sollten die Bomber mit ihrem Werk beginnen. Für den Fall hingegen, daß die Amerikaner noch im letzten Augenblick gewarnt würden, mußten sich die Bomber und Jagdflugzeuge sofort auf die amerikanischen Flugplätze stürzen und die Luftverteidigung lahmlegen. Erst dann sollten die Torpedoflugzeuge angreifen. Zwei Signale waren von Fuchida mit den Piloten vereinbart worden. Feuerte er seine Leuchtpistole einmal ab, so hieß das, der Angriff konnte nach der ersten Variante geflogen werden. Feuerte er sie jedoch zweimal ab, so trat die zweite Variante in Aktion. Als es sieben Uhr vierzig wurde, hatte Fuchida noch keine Gewißheit, ob die Amerikaner gewarnt waren oder nicht. Die Aufklärungsflugzeuge hatten nichts von sich hören lassen. Hatten die Amerikaner sie abgeschossen, und war der Angriff schon entdeckt?   

Er stellte das Radio an. Aber die Morgenmusik ging weiter. Niemand gab hastige Warnsprüche durch. Fuchida entschied sich daraufhin für die erste Variante des Angriffsplanes. Er schob das Kabinenfenster etwas zurück und hielt seine Signalpistole hinaus. Die Piloten der Sturzkampfflugzeuge sahen seine Leuchtkugel. Sie gingen sofort auf größere Höhe. Auch die Bombenflugzeuge und die Torpedoflugzeuge reagierten auf das Signal und gingen auf die für sie vorgesehenen Höhen. Nur die Jäger des Leutnants Itaya reagierten nicht. Ein paar Minuten wartete Fuchida. Und dann beging er in seiner Ungeduld einen Fehler, der Verwirrung anrichtete. Er feuerte die Signalpistole nochmals ab. Diesmal bemerkten die Jäger das Signal! Alle anderen Gruppen,jedoch nahmen an, Fuchida hätte ihnen signalisiert, die zweite Variante zu fliegen. Sie wechselten nochmals ihre Positionen und bereiteten sich auf starkes Abwehrfeuer vor. Das Resultat war, daß die Torpedo- und Sturzkampfflugzeuge gleichzeitig ihren Angriff ausführen würden.

Es blieb keine Zeit mehr, den Fehler zu korrigieren. Der Verband war bereits so nahe am. Ziel, daß die Piloten Pearl Harbor sehen konnten. Die Flugzeuge stürzten sich auf ihr Ziel. Fuchida, der mit den Bombern leicht hinter den Torpedo- und Sturzkampfflugzeugen zurückblieb, funkte schnell seine Meldung an Admiral Nagumo: »Angriff beginnt!« Fuchida wußte, daß nun nichts mehr die sich herabstürzenden Metallvögel aufhalten konnte.

Quelle:Pearl Harbor (H.Thürk)

mfg
Josef