Allgemeine Informationen alle Kriege und Auseinandersetzungen > Schlachten, Schlachtfelder der Kriege.

Vormarsch Raum Gomel - 1941.

<< < (2/2)

Landser162:
Danke Werner. Useful info  :)). Grusse. Landser  8)

md11:
Hallo Landser162!
Hab hier für Dich den Bericht von 1941,Gomel:

In den Tagen, da die 45. I.D. die Säuberung der letzten Sumpfgebiete südlich der Beresina beendete, leitete die Panzergruppe 2 bereits die Operationen zur Kesselschlacht ein. Von Potschep aus trat sie in südlicher Richtung zum Angriff an und strebte zunächst dem Ostufer der Dessna westlich von Gluchow zu, wo stärkere russische Kräfte festgestellt waren. Nach Beseitigung dieser Flankenbedrohung stießen die Panzer auf Konotop vor und erreichten diesen wichtigen Bahnknotenpunkt am 26. August. Beim südlichen Hebelarm fiel am 28. August Tscherkassy. Zur gleichen Zeit begannen auch die Infanteriekräfte der 2. Armee ihre Bewegungen südwärts.

Die 45. I.D. zog in den letzten Augusttagen vom Dnjepr weg zunächst ostwärts bis Gomel. Unsere AufklAbt. jedoch wurde am Dnjepr für Aufklärungs- und Sicherungszwecke eingesetzt. Erst nach beinahe drei Wochen kam sie wieder in den Verband der Division zurück. Knapp südlich von Gomel ging die Division auf einer Pionierbrücke über den Ssosh-Fluß und gliederte sich in die allgemeine Südbewegung ein. Am Snow, einem stellenweise versumpften Nebenflüßchen der Dessna, stieß die Division auf die ersten stärkeren Feindgruppen im Rahmen des neuen Unternehmens. Es waren Teile des geschlagenen Gegners aus dem Raume von Gomel, die infolge des raschen Vorgehens der Panzereinheiten den Rückzug nach Osten bereits verpaßt hatten.

Am 1. September vormittags gruppierte sich die Division zum Angriff. Links, längs des Snow, bezog I.R. 135 seine Ausgangsstellung, anschließend I.R. 130 und rechts I.R.. 133. Nach starker Artillerie-Vorbereitung führten die Regimenter ihren Stoß zunächst nach Osten, schwenkten aber nach Zerbrechen des ersten feindlichen Widerstandes nach Süden ein, da auch der Gegner, dem ein weiteres Zurückgehen nach Osten durch die Panzerformationen verlegt war, nach Süden auszuweichen versuchte. Im einzelnen stieß I.R. 135 zu Beginn der Operation über Jelino hinaus, verlor aber schon ab Gutka Studenezkaja die Feindberührung und marschierte über Ochramejewitschi südwärts. Das benachbarte I.R. 130 hatte seinen Angriff etwa aus dem Raume Besuglowka über das Bahnknie hinweggetragen, bog bei Sslobodka-Tichanowitschi nach Süden ab und kämpfte sich über Naumowka durch das Waldgelände des Bretschiza-Flüßchens auf Karjubowka zu. I.R. 133 trat etwa aus dem Raume Turja-Iwanowka an, drang über I,osowkaAndroniki-Schischki bis zum Bahnhof von Nisowka vor und hatte dort noch östlich davon schwere Zusammenstöße mit den Russen. Sehr ungünstig auf die Bewegungen wirkte sich das verheerende Gelände aus: weite Strecken waren vollständig versumpft, dazwischen gab es eine Menge kleiner Wasserläufe und Bäche. Stellenweise mußten Knüppeldämme angelegt werden, um mit Fahrzeugen und Geschützen nachkommen zu können. Fünf Tage lang blieb die Division hier am Snow gebunden und verlor dabei über vierzig Tote, die wir in den größeren Orten des Kampfgebietes, vornehmlich beim Hauptverbandplatz an der Schule in Losowka beerdigten.

Westlich von uns kämpften sich inzwischen starke Teile der 2. Armee an Tschernigow heran und besetzten es am 7. September. Die 45. Division rückte nun am Ostrand dieses Schlachtfeldes auf die Dessna zu und überschritt den Fluß unter lebhafter russischer Fliegertätigkeit am 9. September. Östlich der Bahn Tschernigow-Njeshin lebte abermals Gefechtslärm auf, und zwar beim I.R. 133 um die Ortschaften Shukowka -Weressotsch, bei I.R. 130 um Dremailowka und Smolesh, bei I.R. 135 besonders am Waldrand von Komaschinskago und im Raume von Sanjki. Wieder mußten wir zwei Offiziere und dreiundzwanzig Mann in der Zeit zwischen dem 9. und 13. September in fremde Erde zu betten.

Den Russen war in der abgelaufenen Woche ein mächtiger Bundesgenosse zu Hilfe gekommen: es regnete in Strömen, der Straßenzustand stellte alles Bisherige weit in den Schatten; die Tatsache, daß motorisierte und bespannte Einheiten bisweilen nicht mehr als vier bis viereinhalb Kilometer Tagesleistung aufzuweisen hatten, illustriert reichlich die Situation.

Am 10. September besetzte Guderians Panzergruppe Romny und stieß in der Folge ohne nennenswerten Aufenthalt über Lochwiza nach Süden weiter, der Panzergruppe Kleist entgegen. Schon bahnten sich ganz große Entscheidungen an, und es mußte alles darangesetzt werden, die gesteckten Ziele so bald wie möglich zu erreichen. Der Oberbefehlshaber der 2. Armee wies in einem eigenen Truppenbefehl auf die Bedeutung der nächsten Tage hin:

... Harter Widerstand des Feindes, schlechteste Wege und anhaltender Regen haben Euch nicht aufzuhalten vermocht ... Mit diesem Angriff habt Ihr die Voraussetzung zu einer Vernichtungsschlacht größten Außmaßes geschaffen, die in diesen Tagen beginnt. Von allen Seiten her wird der Feind von uns eingeschlossen und vernichtet werden ...
Ich weiß wohl, daß Ihr nach diesen schweren Kämpfen Ruhe wahrhaftig verdient habt. Jetzt aber hängt der Erfolg dieser Schlacht davon ab, daß die Infanteriedivisionen der 2. Armee den vor ihnen noch haltenden Feind rasch durchbrechen, zurückwerfen und vernichten. Jede Stunde ist kostbar, entscheidet über das Ausmaß des Sieges: Unter Anspannung der letzten Kraft muß diese Schlacht geschlagen werden ...


In Eilmärschen erreichte die 45. I.D. am 17./18. September den Raum von Priluki, etwa 120 Kilometer östlich von Kiew. Die beiden Panzergruppen am äußeren Rand des Kessels konnten am 17. September die Verbindung untereinander herstellen. Damit war der große Kreis im Osten geschlossen. Es ist verständlich, daß der Feind noch einmal alle Anstrengungen machte, um aus der Umklammerung herauszukommen, und zwar von innen ebenso wie von außen. Die deutsche Luftaufklärung stellte neue Antransporte aus dem Osten fest, die sich energisch bemühten, von außen her ein Loch aufzureißen. So standen unsere Panzereinheiten gleichzeitig in schweren Abwehrkämpfen auch gegen Osten. Am 17. September z. B. tobten heftige Kämpfe mit russischen Panzerkräften im Raume von Konotop, tags darauf mußten russische Kavallerie- und Panzerangriffe bei Romny abgewiesen werden, am 21. September bei Gluchow.

Die Masse der eingeschlossenen russischen Streitkräfte konzentrierte sich auf immer engerem Raume zu beiden Seiten der Bahnlinie Kiew-Poltawa. Zur Zeit unseres Eintreffens bei Priluki war der Kessel bereits bis zu einem Durchmesser von rund vierzig Kilometer eingedrückt und erstreckte sich zwischen den Orten Krupol im Norden, Baryschewka im Westen, Ferejasslawl im Süden und Jagotin im Osten. Die Bahn lief ziemlich genau in der Mitte durch. Die so bedeutende Verkürzung der Einschließungsfront machte den größten Teil der bisher beteiligten Truppen frei. Im Wesen blieb diese letzte Phase der Schlacht nunmehr der 6. Armee vorbehalten. Während unsere 2. Armee in ihren zuständigen Mittelabschnitt zurückging, wurde die 45. I.D. aus ihrem Verbande herausgelöst und im Rahmen des LI. A.K. der 6. Armee und damit auch der Heeresgruppe „Süd" zugeteilt. Schließlich waren es acht Infanterie-Divisionen, denen die schwere Aufgabe übertragen wurde, den dicht massierten Feind in beispiellos blutigem und härtestem Ringen zur Kapitulation zu zwingen.

Am 20. September nachmittag bekam die Division den Befehl, beschleunigt die Enge von Jagotin zu erreichen, da sich dort sehr starke Feindkräfte versammelten, um an diesem östlichsten Punkt des Kessels mit aller Kraft einen Ausbruch zu erzwingen. Jagotin selbst ist ein mittelgroßer Marktflecken mit einem halbverfallenen Schloß, das malerisch an einem See liegt; das Wasser liefert der Szupoj-Bach, der sich träge durch ausgedehnte Sumpfniederungen zum Dnjepr schlängelt. Hier war eben die SS-Div. „Das Reich" herausgezogen worden, um mit anderen Panzer- und mot. Divisionen an den äußeren Ostrand dirigiert zu werden, wo weiterhin frische russische Kräfte eintrafen, die mit unverminderter Energie ihre Entlastungsversuche fortsetzten. In dem Zusammenhang wurde auch unsere AufklAbt. 45 längs der Bahnlinie Priluki-Pirjatin eingesetzt. Bei Linowizy, wenige Kilometer südlich von Priluki, hatte sie bereits am 17. September Feindzusammenstöße. Kämpfend drang die Abteilung südwärts bis Pirjatin, das sie am 20. September erobern konnte. Diese Aktionen waren sehr wichtig, um den am inneren Kessel stehenden Divisionen den Rücken zu sichern.
Quelle:Mein Weg mit der 45.Inf.Division (Dr.R.Gschöpf)

Liebe Grüße
Josef

Landser162:
Danke für ihre hilfe Josef  8o. Gruß. Landser  8)

md11:
Hallo,
hab hier ne pdf Liste gefunden über die Kriegsverluste der 45.Inf.Div. von 1939-1944

pdf-Liste

Grüße
Josef

Landser162:
Hallo leute  :]; superb Josef, vielen dank   :wink:.  Gruße. Raúl M  8).   

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln