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Offline bücherwurm

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Museum zum Bombenkrieg in Kufstein geplant
« am: Do, 26. Mai 2011, 12:18 »
Aus der aktuellen Tiroler Tageszeitung:

Zitat
   

Museum im Festungsberg geplant

Die Top City Kufstein sucht Zeitzeugen der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg für ein geplantes Museum im Stollen im Festungsberg. 200 Meter des alten Systems sollen für die Besucher ab 2012 begehbar sein.
   
      

Von Wolfgang Otter

Kufstein – Es ist ein leidvoller Abschnitt in der jüngeren Geschichte der Stadt Kufstein: Mit dem Zweiten Weltkrieg kamen die Bomber und die ließen ihre tödliche Last auch über die Städte fallen. Schutz suchte die Bevölkerung in Luftschutzkellern, in Kufstein gab es einen davon im Festungsberg. Ein Teil der Stollenanlage dürften lange vor dem Zweiten Weltkrieg gegraben worden sein und wird jetzt nach den Plänen von Top-City-Manager Gottfried Preindl ab dem nächsten Jahr ein Museum beherbergen. Eine Dauerausstellung soll den Besuchern jene dramatischen Stunden während der Luftangriffe im Schutzkeller vor Augen führen.

„Es hat auch schon Überlegungen gegeben, etwas anderes im Stollen zu machen, aber diese Zeit und der Luftschutzkeller gehört zur Kufsteiner Geschichte, passt also genau in unser Konzept“, erklärt Preindl.

Zur Umsetzung der Ausstellung sucht nun die Top City Zeitzeugen. „Leider sind nur wenige Dokumente erhalten“, weiß Preindl. Zumindest eine Verordnung aus jener Zeit habe sich im Stadtarchiv noch gefunden. „Darin ist zu lesen: Ruhe bewahren, nicht jammern und nicht rauchen“, erzählt der Chef der städtischen Gesellschaft.

Um nun eine repräsentative Ausstellung über den Luftschutzkeller und die Vorgänge darin zusammenzustellen, hoffen die Top-City-Mitarbeiter und Preindl, dass sich möglichst viele Personen in ihrem Büro melden, um mit ihren Schilderungen zur Umsetzung beizutragen. „Wir brauchen alte Fotos, Dokumente, aber auch Menschen, die Geschichten über diese Zeit im Luftschutzkeller erzählen können“, sagt Preindl. Er habe bereits eine Begebenheit gehört. „Zum Beispiel soll im Luftschutzkeller sogar unterrichtet worden sein.“ Alle Interviews, Fotos, Filme und Gegenstände, die zusammengetragen werden können, verarbeitet ein Könner seines Faches zu einer interessanten Präsentation: Hans M. Heger, Bühnenbildner aus Graz, wurde von Preindl für diese Aufgabe gewonnen. Er hat bereits mehrere museale Einrichtungen auf der Festung, u. a. das Heimatmuseum, umgesetzt. Um möglichst die Atmosphäre der damaligen Zeit wiederzugeben, ist laut Preindl auch keine Klimatisierung geplant. „Die Besucher sollen spüren, wie das damals war, dass das keine Gaudi war.“ Geplant ist, die Stollen auf rund 200 Metern begehbar zu machen. „Der Eingang soll über den Festungsneuhof möglich sein. Das Stollensystem kann auch unabhängig von den anderen Einrichtungen besichtigt werden“, erklärt Preindl. „Vom Denkmalamt gibt es bereits generell grünes Licht“, fügt der Top-City-Chef noch an.

Die neue Attraktion wird, wenn alles nach Plan läuft, 2012 eröffnet, die Top City erwartet an die 30.000 Besucher jährlich in den Stollen.

Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Do, 26.05.2011

Quelle: http://tt.com/csp/cms/sites/tt/Tirol/2797788-2/museum-im-festungsberg-geplant.csp

 


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