Autor Thema: K.B.2.Jäger-Bataillon Garnison:Aschaffenburg  (Gelesen 3168 mal)

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K.B.2.Jäger-Bataillon Garnison:Aschaffenburg
« am: Sa, 24. Juni 2006, 22:58 »
Am 1.Dezember 1825 wurde in Ingolstadt aus dem 5.Bataillon des zur Auflösung bestimmten 16.Linien-Infanterie-Regiments das I.Jäger-Bataillon formiert.In ihm lebte damit sogar eine ältere tradition der leichten Infanterie weiter,der Stammtruppentei hatte schon im Siebenjährigen Krieg gekämpft u.nahm an den Koalitionskriegen gegen Frankreich (1792-1800)sowie an den Napoleonischen Kriegen (1805-1815)hervorragenden Anteil.
Erster Einsatz für das 3.Jäger-Bataillon war die Expedition gegen Aufständischen in Hessen u.Baden im Jahre 1849,wofür es von König Maximillian II.in einem Armeebefehl belobt wurde.Im Kriege 1866 zeichneten sich die mittlerweile in Eichstätt beheimateten Jäger im Gefecht von Roßbrunn durch einen erfolgreichen Angriff gegen die preußische Infanterie aus,wodurch gezeigt wurde,daß bei Ausnützung günstiger Gelelgenheit auch gegen einen mit Hinterladern bewaffneten Gegner ein Erfolg möglich war.
Im Kriege von 1870/71 erhielt das Bataillon in der schlacht von Sedan die Feuertaufe und kämpfte ebenfalls mit Erfolg bei der Einschließung u.Belagerung von Paris.
Zwischen 1878 u.1890 verloren bedauerlicherweise die meisten bayerischen Jäger-Bataillone ihre Selbstständigkeit und gingen in neu aufgestellten Infanterie-Regimentern auf.Unser Bataillon blieb erhalten u.erhielt 1890 die Nummer "2".Ab 1891 wurde Aschaffenburg die endgültige Garnison.
Im 1.Weltkrieg hatten die Jäger die Schlacht in Lothringen sowie schwere Kämpfe in Nordfrankreich zu bestehen.Der drohende Kriegseintritt Italiens führte zu einer einschneidenden Reorganisation in der Armee:Die Selbsttändigkeit der Jäger-Bataillone fand ein Ende und so gingen 1915 die "2er Jäger"im neuaufgestellten K.B. Jäger-Regiment Nr.1 auf.Die mit dem Deutschen Alpenkorps nunmehr entstehende Gebirgstruppe hatte somit durch die Aschaffenburger Jäger auch einen fränkischen Stammtruppenteil.
Dadurch sollte den Jägern auch der ständige Einsatz an der Westfront erspart bleiben.Sie kämpften 1915 in den Dolomiten und nahmen im selben Jahr an dem Feldzug gegen Serbien teil.Allerdings wurde das Alpenkorps auch bei Verdun eingesetzt und wenn hier die Einnahme des Zwischenwerks Thiaumont ein spektakulärer Erfolg war,so mußte die Teilnahme an der blutigen Schlacht mit vielen toten u.verwundeten Jägern bezahlt werden.
Es folgten der Feldzug in Siebenbürgen und Rumänien,anschließend wurde an den Isonzo verlegt,wo die Jäger an dem großen Durchbruch von Flitsch-Tolmein Anteil hatten.1918 kamen erneute Einsätze in Franfreich,so bei den Kämpfen um den Kemmelberg und in den großen Abwehrschlachten.Als das verbündete Bulgarien einen Waffenstillstand schloß,wurden die Jäger Anfang Oktober 1918 in aller Eile nach Serbien beordert,damit eine neue Front aufgebaut werden konnte.Doch gegen Kriegsende überstürzten sich die Ereignisse,so daß sich die Jäger auf wirklich abenteuerliche Weise durch das Gebiet der zusammengebrochenen Donaumonarchie in die Heimat durchschlagen mußten.
Ende November 1918 trafen die "2er Jäger" wieder in Aschaffenburg ein,fast 1500 Tote waren zu beklagen,außerdem hatte das Bataillon in rund vier Jahren 3700 Verletzte.
Quelle Die fränkischen Infanterie-Regimenter der Königlich Bayerischen Armee.
Gruß
Josef
« Letzte Änderung: So, 20. Juni 2010, 19:00 von Adjutant »

 


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