K.B.14.Infanterie-Regiment "Hartmann"
Garnison:Nürnberg
Als Aschaffenburg 1814 zu Bayern kam,wurde am 15.August dieses Jahres aus den zwei Aschaffenburger Bataillonen des Großherzoglich Frankfurtischen Infanterie-Regiments Zweyer und aus dem K.B.6.Leichten Infanterie-Bataillon das 14.Linien-Infanterie-Regiment formiert.Die Stammtruppenteile hatten in den Napoleonischen Kriegen in Tirol,in Norddeutschland,aber auch in Spanien und in Rußland gekämpft.
Bereits 1815 mußten die "14er" am letzten Feldzug gegen Frankreich,dieser an Kriegen reichen Epoche teilnehmen,doch waren hier hauptsächlich anstrengende Märsche zu bestehen,nachdem die militärische Entscheidung bei Waterloo bereits gefallen war.Ausgerechnet in der Zeit der Revolution von 1848/49 war das regiment in der unruhigen Pflalz stationiert,doch blieb es loyal und alle Bemühungen,die Soldaten zur Fahnenflucht zu verleiten,waren erfolglos.
1851 wurde Nürnberg neue Garnison und wenn es auch noch gelegentliche Detachierungen einzelner Bataillone-so u.a.nach Fürth-gab,
so darf man doch feststellen,daß die "14er" nun das "Hausregiment"der Noris wurden und Tausende von Nürnbergern im Regiment dienten.
Als besonderer Ehrentag im Feldzug von 1866 wurde das Gefecht bei Hammelburg betrachtet,in dem das I.Bataillon die Hauptlast des Kampfes trug und vier Stunden zähen Widerstand leistete,bevor 13 preußische Bataillone im Zusammenwirken mit einer überlegenen Artillerie die Räumung der schwach besetzten Stellungen erzwangen.
Der Krieg von 1870/71 sah die "14er" bei Weißenburg und Wörth,während der Schlacht von Sedan hatten sie den verlustreichen Kampf um Balan zu bestehen.Nicht dabei war hier das III.Bataillon,welches Schloß und Park Bellevue zu besetzen hatte.Dafür wurde es auch Zeuge der historischen Begegnung von König Wilhelm I.von Preußen mit Kaiser Napoleon III.nach der entscheidenden Schlacht.Die 11.Kompanie war sogar mit der Bataillonsfahne vor dem Schloß aufgezogen,um als Ehrenkompanie zu dienen.
Schließlich hatte das Regiment Anteil an der Einschließung und Belagerung von Pais,wobei es "14er" waren,welche jenes wichtige Erdwerk erstürmten,das bald darauf den Ehrennamen "Bayernschanze" erhielt.Während dieses Krieges gehörte das Regiment zum II.Korps,dessen kommandierender General,Ritter von Hartmann (1795-1873),seit 1867 Inhaber der "14er" war und dessen Name das Regiment ab 1895 endgültig führen sollte.
17.000 ehemalige Regimentsangehörige waren im Juli 1914 nach Nürnberg gekommen,um das 100-jährige Bestehen der "14er" zu feiern,wenige Wochen später war die Hälfte des aktiven Regiments tot oder verwundet.
Dieser ungeheure Verlust war fast ausschließlich in einer Nacht eingetreten und das Geschehen vom 4.auf den 5.September 1914 in der Schlacht vor Nancy-Epinal.
Auch unser Nürnberger regiment sollte nun vier Jahre lang ausschließlich an der Westfront bleiben,wobei es in den Kämpfen zwischen Maas und Mosel sowie im Bois Brule 1914,in der Herbstschlacht in der Champagne 1915 und nicht zuletzt an der Somme 1916 noch einmal besonders hohe Verluste hinnehmen mußte.Bis zum bitteren Ende haben die "14er" aber ihre Pflicht getan.Als das Regiment Anfang Dezember 1918 in Nürnberg eintraf,hatte es über 3.400 Tote zu beklagen und waren über 11.000 Verwundete gezählt worden.
Quelle-Die fränkischen Infanterie-Regimenter der Königlich Bayerischen Armee.
Gruß
Josef
