Autor Thema: Deutschneudorf - Gedenkstätte 9.Juni 1945  (Gelesen 2179 mal)

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Offline _PsYcO_

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Deutschneudorf - Gedenkstätte 9.Juni 1945
« am: Fr, 21. November 2008, 07:51 »
hier ein Link zur Gedenkstätte in Deutschneudorf


http://www.bernsteinzimmerdorf.de/61926.html

« Letzte Änderung: Mi, 28. März 2012, 21:06 von Ulla »
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Offline md11

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Re: Gedenkstätte 9.Juni 1945 - Deutschneudorf
« Antwort #1 am: Fr, 21. November 2008, 23:01 »
Hallo Anne,
Danke Dir für diese Seite über die Gedenkstätte hier.Jede Gedenkstätte ist hier Willkommen im Forum.
Hab hier noch was dazu gefunden über den Todesmarsch vom 9.Juni 1945:

Todesmarsch 9.Juni 1945

Grüße
Josef

Offline _PsYcO_

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Re: Gedenkstätte 9.Juni 1945 - Deutschneudorf
« Antwort #2 am: Sa, 22. November 2008, 09:36 »
Hallo Josef,

ich werde mal die Oma meines Mannes fragen,ob sie Lust und Kraft hat etwas darüber zu erzählen...sie war damals 14 Jahre alt und hat einiges hier im Dorf und in Dresden miterlebt....

LG Anne
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Offline md11

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Re: Gedenkstätte 9.Juni 1945 - Deutschneudorf
« Antwort #3 am: So, 23. November 2008, 20:20 »
Hallo Anne,
ich würde mich darüber sehr freuen!Bin für jede Info Dankbar hier.

Grüße
Josef

Offline _PsYcO_

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Re: Gedenkstätte 9.Juni 1945 - Deutschneudorf
« Antwort #4 am: Do, 27. November 2008, 14:08 »
Ich war heute mal mit der Kamera an unserer Gedenkstelle und habe die folgenden Bilder gemacht...

Inschrift der rechts Platte:   VERGAAS DEI HAAMIT NET        
-Anton Günter-                                
An die vielen Opfer des Todesmarsches deutscher Männer aus Komotau am
9.Jun 1945
von Komotau (jetzt Chomotov) über
Gebirgsneudorf (jetzt Nová ves Horách) in die
tschechischen Zwangsabeiterlager in
Maltheuren ( jetzt: Záluzi)

An die Toten der Massaker auf den
Jahnspielplätzen in Komotau und im ganzen Bezirk

An die gemarterten und zur Zwangsarbeit
verschleppten deutschen Frauen und Kinder, die
Ermordeten Deutschen im tschechischen KZ
Komotau-Glashütte und alle Opfer der Vertreibung
der Sudetendeutschen.

Errichtet aus Spenden vieler Landsleute und Freunde om
Förderverein Mittleres Erzebirge Komotauer Land E.V. im Heimatkreis Komotau
(Juni 2003)


In der Mitte befindet sich der große Stein mit dem bronze? Bild.


Die Platte auf der linken Seite beinhaltet folgende Inschrift:


GEWEIHTE ERDE VON
HAUPTFRIEDHOF UND
JAHNSPIELPLATZ IN
KOMOTAU (CHOMOTOV)

Gestiftet von Stanislav Déd
und Landsleuten
(Juni 2003)
« Letzte Änderung: Mo, 21. Juni 2010, 21:37 von Ulla »
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Offline magic11

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Re: Gedenkstätte 9.Juni 1945 - Deutschneudorf
« Antwort #5 am: Sa, 29. November 2008, 20:37 »
Hallo Anne,
Danke Dir für diese Seite über die Gedenkstätte hier.Jede Gedenkstätte ist hier Willkommen im Forum.
Hab hier noch was dazu gefunden über den Todesmarsch vom 9.Juni 1945:

Todesmarsch 9.Juni 1945

Grüße
Josef

Ich habe den Todesmarsch in Richtung Wien auf der Brünnerstraße (NÖ) als 7-Jähriger selbst gesehen und die zu Tode erschöpften und verängstigten Menschen mit ihren Karren erlebt.
Allerdings habe ich erst viel später verstanden, warum Menschen in dieser Zeit, wo bei uns auch Elend und Not herrschte (russische Besatzungszone) diese fürchterlichen Strapazen auf sich genommen haben.

Leider wiederholt sich dergleichen anderswo auch in der heutigen Zeit noch immer ...

Gruß Heinrich
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten. (Oscar Wilde)

Offline _PsYcO_

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Re: Gedenkstätte 9.Juni 1945 - Deutschneudorf
« Antwort #6 am: Di, 20. Januar 2009, 18:57 »

Todesmarsch der Komotauer Männer

Am 9. Juni 1945 mussten sich alle 8.000 Komotauer Männer zwischen 13 und 65 Jahren auf dem Jahnsportplatz sammeln.
Sie wurden aufgefordert, den Oberkörper zu entblößen, um feststellen zu können, ob unter ihrer Achsel die Blutgruppe tätowiert und sie damit alsAngehörige der SS ausgewiesen waren. Die so Gezeichneten mußten vortreten.Alle anderen hatten sich in einem großen Karree aufzustellen und mußten zusehen, wie die nackten SS Männer in bestialischer Weise von den Tschechen zu-
sammengeschlagen wurden. Wenn sie ohnmächtig in ihrem Blut lagen, wurde kaltes Wasser über sie gegossen oder Salz in die Wunden gestreut. Gegen Mittag fand dieses grausige Martyrium sein Ende. Bereits dort starben zwischen 12 und 20 Menschen.

Danach mußten sich die Männer, es sollen weit mehr als viertausend gewesen sein, im Dauerlauf durch verschiedene Ortschaften Richtung Erzgebirgskamm laufen. Auf dem Weg dahin gingen die Represalien und Quälerein weiter.
Wer nicht folgen konnte, oder entkräftet in den Strassengraben viel, wurde erschlagen oder erschossen. Die Zahlen der auf diese Weise Ermordeten schwankt zwischen einhundert und dreihundert Männern.

Am Grenzübergang in Gebirgsneudorf setzte sich ein Militärauto mit tschechischen Offizieren an die Spitze des Zuges und überschritt mit den Gefangenen die Grenze. Am Dorfplatz in Deutschneudorf wurden sie vom Deutschneudorfer Bürgermeister Jacobi gestoppt und zur Rückkehr in die CSR aufgefordert. Als die Offiziere dieser Weisung nicht nachkamen, rüstete Bürgermeister Jacobi vier soeben aus dem Krieg heimgekehrte Deutschneudorfer Soldaten mit Gewehren und einem Maschinengewehr samt Munition aus. Die Soldaten
postierten sich auf einem vor der Sattlerei Bilz stehenden Leiterwagen und erklärten sofort zu schießen, wenn die Tschechen mit ihrem Leidenszug weiter vorrücken. Der Bürgermeister fuhr sofort zur russischen Kommandatur nach Purschcnstcin. Da der dortige Abschnittskommandant in Freiberg war, fuhr Jacobi unverzüglich dorthin. Die Hin- und Rückfahrt beanspruchte mehrere Stunden. Die
um den Deutschneudorfer Dorfplatz lebenden Familien wollten den völlig entkräfteten Männern Essen geben. Als die tschechischen Bewacher jeden Kontakt mit ihren Gefangenen verweigerten, drohten die vier Deutschneudorfer Wehrmänner die Offiziere zu erschießen, wenn sie die Verpflegung nicht zuließen. Die auf der sächsischen Seite stehenden Männer durften dann Essen
erhalten. Nach einigen Stunden kam Jacobi mit vier russischen Offizieren nach Deutschneudorf zuruck. Die Russen verweigerten die Überstellung nach Deutschland und zwangen die Tschechen nach längeren Verhandlungen am 12. Juni zur Rückkehr. Da wurden Sie nach Maltheuern ins Konzentrationslager 28 getrieben und zur Zwangsarbeit herangezogen.

Die Überlebenden mussten das zerbombte Hydrierwerk in Záluzí wieder aufbauen. Strecke: Komotau - Görkau - Schloss Rothenhaus - Kunnersdorf - Bartelsdorf - Eisenberg - Gebirgsneudorf - Deutschneudorf (Sachsen) - Nickelsdorf - Obergeorgenthal - Niedergeorgenthal - Maltheuern (= Záluzí).

Quelle:http://www.dg0mko.de/sudetenvertreibung/gedenkstaettedeutschneudorf/index.html
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Re: Gedenkstätte 9.Juni 1945 - Deutschneudorf
« Antwort #7 am: Mi, 24. Juni 2009, 14:48 »
"Es werden immer Narben bleiben"
Würdevolle Ehrung an der Gedenkstätte 9.Juni 1945

Deutschneudorf: Am 13.Juni 2009 hatten sich an der Gedenkstätte "9.Juni 1945" wieder zahlreiche Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet zusammengefunden,um den Opfern des Chomotover Todesmarsches zu gedenken.
Die Ansprache zum Tag hielt Hedwig Gemmrig, Vorsitzende des Fördervereins Chomotover Land e.V..
Sie ging nocheinmal auf das Geschehen in den blutigen Nachkriegswirren vor 64 Jahren ein, dabei aber auch auf den eingetretenen Sinneswandel eines Teil der tschechischen Behörden zum Thema Vertreibung.
Besondere dankesworte fanden in ihren Ausführungen Adolf Sachs,der Schöpfer des Denkmals,welcher kürzlich verstarb, sowie Eberhard Seemann,welcher die einmalige Gedenkstätte überhaupt erst durchsetzte,konnte erstmals nicht zugegen sein. 
Zu den weiteren Rednern gehörte auch der Bundestagsabgeordnete Heinz Peter Haustein. Der FDP-Politiker meinte unter anderem: " Es werden immer Narben bleiben - und das ist vielleicht auch gut so".
Angesichts der guten Beziehungen zwischen Deutschneudorf und den tschechischen Nachbargemeinden (Feuerwehr,Kita,Besuche) sagte Haustein weiter:
"... es ist besser,wir schauen mehr nach vorn,als zurück".
Mit dem stelvertretenden Landrat Andreas Haustein, CDU, war auch erstmals ein offizieller Vertreter des Kreises anwesend: " Als Satzunger bin ich im unmittelbaren abgeschotteten Grenzgebiet aufgewachsen. Die Nachkriegsgeschehnisse gegen Sudetendeutsche in der CSR wurden in der DDR absolut tabuisiert. Ich war schockiert, was nach der Wende alles rauskam."
Weitere Redner des Tages waren der Leiter des Sudetendeutschen Büros in Prag, Peter Barton, sowie Günter Thiel,Heimkreisbetreuer der Gemeinden des Bezirkes Brüx e.V..
Die Andacht zum Tag sprach Pasorin Dorothea Recknagel.
Musikalisch wurde der Nachmittag würdevoll vom Anton-Günther-Chor aus Seiffen umrahmt.


Quelle: Wochenspiegel Marienberg-Zschopau vom 24.Juni 2009
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Re:Deutschneudorf - Gedenkstätte 9.Juni 1945
« Antwort #8 am: Di, 11. Januar 2011, 18:24 »
Gewalt und Vertreibung
hier paar Berichte dazu:

Berichte

mfg
Josef

 


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