Autor Thema: "Endlich hat mein Vater ein richtiges und würdiges Grab"  (Gelesen 1570 mal)

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Offline _PsYcO_

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"Endlich hat mein Vater ein richtiges und würdiges Grab"
« am: Sa, 06. Dezember 2008, 20:31 »
Folgenden Zeitungsbericht habe ich in der SUPERIllu vom 27.11.2008 gefunden:

"Endlich hat mein Vater ein richtiges und würdiges Grab"

NACH 63 JAHREN Erst heute werden viele der im zweiten Weltkrieg Gefallenen geborgen.
SUPERIllu war im Kaukasus, wo jetzt Angehörige Abschied nahmen


Zu DDR-Zeiten war es ein TabuThema: die Kriegsvermissten. Mehr als drei Millionen deutsche Männer kame alleine an der Ost-Front um.
Die meisten wurden hastig verscharrt.Oder blieben einfach da liegen, wo sie starben.
Weder die DDR noch andere kommunistische Regimes unternahmen Anstrengungen, de Toten ein würdiges Grab zu geben.
Erst nach Ende der Sowjetunion wurde es möglich, auch auf einstigem Ostblock-Gebiet nach den Toten zu suchen.

Eines der Grabungsteams des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge, stationiert in Wolograd, dem einstigen Stalingrad,
arbeitet unter der Leitung des Dresdners Matthias Gurski (46). Er ist schon seit 1992 hier im Einsatz, konnte mit seinen russischen Mitarbeitern im Raum Stalingrad und im Kaukasus bisher 60000 Tote bergen (siehe unten).
Insgesamt wurden in Osteuropa bisher 540000 Kriegsvermisste gefunden und auf neu angelegte deutsche Soldatenfriedhöfe umgebettet.
Viele Schicksale konnten so geklärt werden.
,
Wie das von dem Vater von Klaus Joachim Goßlau (65) aus Stralsund. Er fiel 1943 in Russland. Genau an seinem eigenem 65.Geburtstag bekam Goßlau die Nachricht, dass die Gebeine auf einem russischen Acker gefunden wurden.Und nun zum neuen deutschen Soldtenfriedhof Apscheronsk im Kaukasus gebract werden. Im Herbst 2008 fuhr er zur Einweihung dieses Friedhofs, auf dem neben seinem Papa auch 6000 andere tote deutsche Soldaten liegen:
"Endlich hat mein Vater ein richtiges und würdiges Grab."

Auch Heini Ebert (78) reiste aus Zwickau in den Kaukasus. "Ich war 12 als mein Vater gefallen ist. Ich habe ihn sehr vermisst.Ich habe die Reise auf mich genommen, um ihn zu ehren."

Zur Einweihung kamen auch russischeSoldaten und sogar ein General aus Moskau.
Die Suche nach den Toten wird überwiegend aus Spenden finanziert.
Infos: www.volkbund.de

www.super-illu.de

Video: SUPERillu-Chefrepoter Gerald Praschel in Russland



INTERWIEW: EIN DRESDNER, DER IM EINSTIGEN STALINGRAD GEFALLENE BIRGT

Ist das nicht sehr belastend, tagein,tagaus Kriegstote zu bergen?
Nein.Für uns ist das ein rein technischer Vorgang. Anders ist das natürlich, wenn wir Kontakt mit den Angehörigen bekommen. Bis zu 80 Prozent der Toten können wir ja identifizieren.Dann wird einem bewusst,das hinter diesen toten Gebeinen Schicksale stehen. Das belastet,macht aber auch klar, wie wichtig unsere Arbeit ist.

Wie reagieren die Menschen in Russland auf Ihre Arbeit?
Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen und haben auch viele russische Mitarbeiter. Viele ältere Einheimische helfen uns die verborgenen Toten zu finden. Und natürlich helfen wir auch, russische Gefallene zu bergen.


Foto: SUPERillu Nr. 49  27.11.2008
« Letzte Änderung: Mo, 28. Juni 2010, 15:04 von Ulla »
Anders zusein ist ganz schön schwer,doch ich werde von Tag zu Tag besser

Offline Hummel42

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Re: "Endlich hat mein Vater ein richtiges und würdiges Grab"
« Antwort #1 am: Di, 30. Dezember 2008, 12:14 »
ich kenne mehreren Leute aus Volskbund.
Und habe Freunde dort.
Zur Zeit sie arbeiten um Rostov-Don Kreis.
Sie sind Profi,arbeit ist schwer...
In Russland es gibt Russiche Vereine,sie suchen Russiche Soldaten.
ich habe auch es gemacht.
ist interessant aber schwer manchmal,sonst am Sommer denn es ist an Felde und Hitze.
Jeder mal,Verein zuviele Soldaten finden. 50-100-150 für 7-15 Tage.
Zu leider ich habe kein foto,aber wenn ich frage bei Freunde werde etwas zeigen!

Offline adrian

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Re: "Endlich hat mein Vater ein richtiges und würdiges Grab"
« Antwort #2 am: Di, 30. Dezember 2008, 12:25 »
Hallo Freunde,

es ist gut, wenn man nicht nur nach den EKM sondelt und andere militärische Gegenstände herausholt.
Jede so weggenommene EKM ist ein ungeklärtes Schicksal, von dem es noch Millionen gibt. Deshalb ist die
Arbeit derer, die sich dieser Suche auch aus Berufung annehmen, sehr hoch zu bewerten. Auch die freiwilligen Helfer,
die Geld und Urlaub dafür opfern gehören dazu. Ich denke hier auch besonders an die Deutschen Vereine, die sich
intensiv bemühen, noch Schicksale zu klären. Manchmal auch von den russischen Behörden unterstützt.
Natürlich gilt auch allen russischen Freiwilligen hierfür Dank, die sich uneigennützig dieser Sache stellen. Nur wer mit dem
Tod der vielen Tausenden von Soldaten sein Geschäft machen will, gehört in die Sparte der Straffälligen. Viele Familien
in Deutschland und Russland, in Ungarn, Rumänien, in Italien oder weiteren Ländern Europas warten heute noch auf eine
Information zu ihren Vermissten oder Gefallenen. Daran sollte man immer wieder erinnern.
Danke für die Einstellung dieses Beitrags.

Gruß Werner
Suche alles zur 60. Inf.Div. (mot.) (Danziger Division) bis Stalingrad

Offline Hummel42

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Re: "Endlich hat mein Vater ein richtiges und würdiges Grab"
« Antwort #3 am: Di, 30. Dezember 2008, 15:15 »
http://www.volksbund.de/presse/im_blickpunkt/?id=171&sort=3580

Baustein für Versöhnung

Mit dem Bau eines Informationsgebäudes, beginnt ein weiteres Kapitel in der Geschichte dieser einzigartigen Kriegsgräberstätte Rossoschka. „Jeder Stein des Hauses in Rossoschka ist
ein Baustein für Versöhnung und Frieden,“ sagt Volksbund-Generalsekretär Rainer Ruff. Das 16 mal 12 Meter große Gebäude wird etwa 160 000 Euro kosten. Dort wird es künftig einen Besucherraum, eine Auslage für die Namenbücher und einen offenen Innenhof zur Andacht geben. Von dem Informationsgebäude wird ein Weg direkt zur Kriegsgräberstätte führen, deren Konzept durch den neuen Anbau abgerundet wird. Das Haus für Rossoschka wird voraussichtlich schon im April 2009 fertig sein. Bitte helfen Sie dem Volksbund mit Ihrer Spende, diese Projekte zu verwirklichen.


Ich sah, wie das Gebäude.Bald in Rossochka wird klein Stadt.
Wie reagieren Sie auf es?

 


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