Autor Thema: Sewastopol !  (Gelesen 5342 mal)

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Offline Hantsch

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Sewastopol
« Antwort #10 am: Sa, 21. April 2007, 18:19 »
Danke Dir josef ich schau heute abend noch ma rein oder morgen denne... Muß Grill anzünden ...


LG Micha
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Offline md11

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Sewastopol
« Antwort #11 am: Sa, 21. April 2007, 18:23 »
Hallo Arnold,
hast vielleicht auch paar Bilder über diesen Friedhof!
Wäre Dir sehr Dankbar.
Grüße
Josef

Offline weers

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Sewastopol
« Antwort #12 am: Sa, 21. April 2007, 19:18 »
Sorry,
habe ich nicht. Es ist einer dieser VDK-Sammelfriedhöfe, die jetzt angelegt werden. Vielleicht hilft der VDK?

Gruß,
Arnold

Offline md11

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Sewastopol
« Antwort #13 am: Sa, 21. April 2007, 23:37 »
Hallo Michael,
Dem Korps wurden für die Operation am Südflügel der Krim die 28.Jäg.Division,50.I.D.,132.I.D. und 170.I.D. zur Verfügung gestellt sowie die 22.I.D.
Das XXXXII.A.K.(General d.Infanterie Mattenklott) hatte mit der angeschlagenen 46.I.D.,der neu hinzugeführten 4.Geb.Division und dem VII. rumänischen AK.(zwei Infanteriedivisionen) den Nordteil der Halbinsel zu decken und die sowjetischen Truppen durch frontale Angriffe zu binden.

Hier noch eine Karte dazu vom September-Dezember 1941
Quelle-Kampf um die Krim 1941-1944 (W.Tieke)
« Letzte Änderung: Di, 22. Juni 2010, 21:29 von six.darkness »

Offline md11

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Sewastopol
« Antwort #14 am: Sa, 21. April 2007, 23:42 »
hier gehts weiter mit einen Auszug vom 2.3.1942

Am 2.3, berichtet das KTB des XXXXII.AK: "Nur ein größerer Feindangriff in Divisionsstärke zwischen Bahn und Korpetsch, der liegen bleibt... Vor Division Sander verhielt sich der Feind ruhig." Das ist die letzte auslaufende Welle des russ.Großangriffs. In vier Tagen des Großkampfes hat allein die 46.ID 38 Angriffe abgeschlagen und dabei 41 Panzer vernichtet. Die Gesamtverluste der 51.Armee betragen ca.4.000 Tote und 66 Panzer.

In dieser Zeit ist auch die russ.44.Armee im Südabschnitt nicht untätig geblieben. In einem vom Generalkommando herausgegebenen Bericht über die Stellungskämpfe des XXX.AK vom 20.1. - 7.5.1942 heißt es:

"Die Stellungen des XXX.AK wurden gegenüber den bis 2.3. währenden Angriffen von 3 Schützendivisionen (63.Geb.-, 404. und 157.Schützen-Division), die von etwa 60 Panzern, 22 Batterien aller Kaliber und starken Luftstreitkräften unterstützt wurden, von einer einzigen deutschen Division (132.ID) gehalten. Unter blutigen Verlusten für den Feind wurden alle Angriffe abgewiesen."

Deutscherseits besteht laut KTB XXXXII.AK vom 5.3. die Absicht, "zunächst den vorspringenden Bogen am Siwasch wieder zurückzuerobern und die Höhen zwischen den Höhen 28,2 - 19,8 - Siwaschküste wieder in Besitz zu nehmen. Am Siwasch sollen Teile der rum.8.Kav.Brigade und die 6./"Brandenburg" den Feind fesseln. Die 46.ID soll mit Unterstützung von 2 Batterien der Stu.Gesch.Abt.197 die Höhe 28,2 und Tulumtschak zurückerobern. Division Sander mit Unterstützung von drei Sturmgeschützen soll gleichzeitig nach Osten angreifen und die Höhe 19,8 nehmen." Der geplante Angriff wird mehrmals verschoben.

Die 41.Sowjet-Armee trifft neu auf der Halbinsel Kertsch ein. Die angeschlagenen Verbände der 51.Armee werden aufgefüllt. Bis Mitte März stehen 13 Schtz.Divisionen, 1.Kav.Division und 3 Schützen- und 4 Panzer-Brigaden unter Befehl der 44., 47. und 51.Armee zum erneuten Großangriff bereit.

Der auf den 11.3. angesetzte Angriff des XXXXII.AK zur Wiedergewinnung der alten HKL muß wegen Regen um 48 Stunden verschoben werden. In dieser Zeit beginnt der 2.russ. Großangriff mit dem vorläufigen Ziel, den deutschen Frontbogen bei Kiet zu zertrümmern.

Am Morgen des 13.März liegt schwerstes Artilleriefeuer auf den Stellungen des XXXXII.AK. Gegen 7.30 Uhr greifen russ.Schützenverbände entlang des Siwasch die Gruppe Daniel an. Zwei Wellen werden zu Boden gezwungen. Dann wird ein fdl.Funkspruch aufgefangen: "Panzer antreten" Sofort wird ein Zug der 1./Stu.Gesch.Abt.'97 hinter dem linken Flügel der Gruppe Hitzfeld herangezogen. Bevor die Sturmgeschütze ihre Bereitstellung erreichen, greifen 30 Feindpanzer die Höhe 25,3 an und werfen das I./IR 213 zurück. Die Sowjets drehen nach Süden und Südwesten ein, um die deutsche Front aufzurollen. In dieser Situation sind die deutschen Sturmgeschütze da und schießen 5 fdl. Panzer ab. Im Gegenstoß wird der größte Teil der deutschen HKL wieder erreicht und gehalten.

Auch bei der Gruppe Daniel toben die Kämpfe. Hier wollen die Russen nördlich von Kiet vorbei und dann nach Süden einschwenken. Das in Seit Assan in Korpsreserve stehende II./IR 72 kommt heran, mit dessen Hilfe die Front bei Kiet gehalten wird. Im Abschnitt Hitzfeld/Daniel werden 24 fdl.Panzer abgeschossen. Das IR 72 wird zum Schutz von Appak Dshankoj und der nach Westen führenden Bahnlinie eingesetzt.

Die 46.ID behauptet in schweren Kämpfen die Höhe 26,7, nördlich von Wladislawowka.

Am 14.3. setzen die Sowjets ihre Angriffe fort. Wieder geht es um Kiet. Diese Front wird von der Gruppe Daniel gehalten. Daraufhin verlagert sich der Schwerpunkt zur Gruppe Hitzfeld. Sie erhält durch die neu eintreffende und zum 1.Mal im Einsatz stehende Sturmgeschütz-Abteilung 249 starken Rückhalt. Ostwärts Seit Assan entbrennen heftige Kämpfe. Der mit Panzerunterstützung vorgetragene russ. Angriff wird von der Stu.Gesch.Abt.249, unter Führung von Oberstleutnant Schäff, zusammengeschossen. Hierbei wird der Chef der 3.Bttr., Oltn.Buchholz, schwer verwundet. Besonders erfolgreich ist der Sturmgeschützzug des Ltn.Spielmann am linken Flügel der Gruppe Hitzfeld (I./IR 213), der 9 russ.Panzer abschießt.

Im Abschnitt der 46.ID wird die Höhe 26,7 gehalten. Korpetsch geht an die Russen verloren. Nun ist Lwows Falschmeldung nach Moskau doch noch revidiert worden. In diese Kämpfe greift dann auch noch der Sturmgeschützzug Spielmann erfolgreich ein.

Um den Nordflügel des XXXXII.Armeekorps zu verstärken, werden die AA 22 (Maj.von Mannstein), die 2./Stu.Gesch.Abt.249 und 5 schwere Pak der Pz.Jg.Abt.28 in den Raum Appak Dshankoj - Seit Assan herangezogen.

Trotz massierter Artillerie- und Luftwaffenunterstützung gewinnen die Russen am 15.3. keinen Boden. Bei den Kämpfen fallen der Führer des III./IR 213, O1tn.Schauer, und der Chef der 2./Stu.Gesch.Abt.249, Oltn. Nottebrock. In der Nacht zum 16.3. wird die AA 22 in den Raum Kiet verlegt, um die stark mitgenommene Gruppe Daniel zu stützen. Die 2./Stu.Gesch.Abt.249, nunmehr unter Oltn.Engelke, tritt zur 46.Infanteriedivision.

Offline md11

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Sewastopol
« Antwort #15 am: So, 22. April 2007, 08:34 »
Die 4./AA 22 wird der Gruppe Daniel unterstellt. Auf dem Gefechtsstand Daniel in Kiet wird der Schwadronschef, Oltn.Schreiber, eingewiesen. Die 4./AA 22 soll gleichzeitig mit der Ablösung einer Fronteinheit einen begrenzten Vorstoß unternehmen, um die HKL am Siwaschausläufer zu verbessern. Der Vorstoß, frühzeitig vom Feind erkannt, mißlingt. Ihren Hauptauftrag, Ablösung der Infanterie auf dem Höhengelände ostwärts Biet, kann die Schwadron nicht mehr erfüllen. Der Schwadronschef bricht den nächtlichen Kampf ab und befiehlt den Rückzug in die Vorpostenstellung der Infanterie. Dann sammelt die Schwadron in Kiet und löst danach die Infanterie wie vorgesehen ab. Beim Nachtgefecht hat die 4./AA 22 17 Gefallene und 45 Verwundete. Unter den Gefallenen ist Ltn.Wilfried von Stumm.

Am 16.3. erfolgen Teilangriffe gegen die Division Sander. Die neu eingeschobene AA 22 wehrt ostwärts von Kiet mehrere Feindangriffe ab.
Südwestlich von Tulumtschak wird eine russ.Panzerbereitstellung von deutschen Stuka bekämpft. Die Panzer greifen jedoch die 46.ID an. Schwerpunkt ist wieder die Höhe 26,7.In den ersten 4 Tagen des Großkampfes werden im Abschnitt des XXXXII.Armeekorps 136 russ.Panzer abgeschossen.

Auch am 17. und 18.3. liegt der Schwerpunkt bei der 46.ID. Bis zum 18.3. wehrt diese Division den Ansturm von 5 Schützendivisionen und 2 Schützen- und 5 Panzer-Brigaden ab. Insgesamt 138 Angriffe in Bataillons- bis Regimentsstärke. 126 Panzerwracks und ca. 10.000 russ.Gefallene liegen vor dem Abschnitt der fränkisch-sudetendeutschen 46.Infanteriedivision. Aber auch die eignen Verluste sind hoch.

Am 19.3. greift die 83.Schützenbrigade mit Unterstützung der 40.Panzerbrigade (40 Panzer) die Höhe 26,7 an. Dabei werden 15 Panzer durch deutsche Artillerie, Sturmgeschütze und Pak abgeschossen. Der letzte Angriff, die letzte Welle des russ.Großangriffs, bricht zusammen und läuft aus.

Tulumtschak, Korpetsch, Kiet und die Höhen 25,3, 26,7 und 28,2 sind Namen, die die hier eingesetzten und überlebenden deutschen und russischen Soldaten nie vergessen werden.

Während der Kämpfe im Nordteil der Parpatschfront hat das im Süden stehende XXX.AK zahlreiche Entlastungsangriffe der 44.Armee abgewehrt. In einer vom Armeekorps herausgegebenen Zusammenfassung heißt es:

"Unerschütterlich hat die 132.ID gegen den Ansturm von drei durch etwa 60 leichte und mittlere Panzer und 28 Batterien unterstützte fdl.Divisionen die Stellungen gehalten und die Angriffe unter blutigen Verlusten für den Feind abgewehrt. 3'I Panzer wurden vor dem Abschnitt des Korps abgeschossen." Diese Angriffe gegen die 132.ID wurden durch vorbeilaufende Einheiten der Schwarzmeerflotte unterstützt.

Bei der 11.Armee treffen Truppenverstärkungen ein. Nach dem Zusammenbruch der russ.Großangriffe beabsichtigt das AOK 11, nunmehr durch Gegenangriff die Frontbeule bei Kiet einzudrücken und die Parpatsch-Stellung in der gesamten Länge wiederzugewinnen.

Um welche Truppen handelt es sich?

Im Sommer und Herbst 1941 begann die Neuaufstellung der 22. und 23.Panzerdivision (PD) in Frankreich unter großen Materialschwierigkeiten. Die 22.PD wurde mit tschechischen Panzern (38 To.) ausgerüstet. Die Aufstellung wurde vom Wehrkreis XII, Wiesbaden, durchgeführt. Die Stämme kamen von verschiedenen Regimentern und wurden durch Auffüllung zu neuen Regimentern formiert. Die 22.PD setzt sich nun aus dem Panzerregiment 204, den Schützenregimentern 129 und 140 (ab Herbst 1942 Panzergrenadierregimenter), dem Panzer-Artillerieregiment 140, dem Kradschützenbataillon 24, dem Pz.Pionierbataillon 50 und den Divisionseinheiten mit der Nr. 140 zusammen.

Auf Grund der fortdauernden "Stalinoffensive" auf der Krim, hatte das AOK 11. die Zuführung einer schnellen Division als Reserve vom OKH gefordert und erreicht, daß die 22.PanzerDivision aus Frankreich der 11.Armee zugeführt wurde. Die Transporte liefen im Februar/März 1942 an und trafen nach und nach auf der Krim ein.

Obwohl die 22.PD Mitte März noch nicht vollzählig auf der Krim versammelt ist, und noch keine größeren Verbandsübungen durchführen konnte, soll sie - entgegen der Auffassung des Divisionskommandeurs Generalmajor von Apell - sofort zum Gegenangriff eingesetzt werden. Der für den 19.3. vorgesehene Angriff wird auf den 20.3. verschoben. Der Plan sieht vor:

22.l.D. stößt aus dem Frontvorsprung der 46.ID bei 26,7 zwischen Korpetsch und Tulumtschak nach Norden und erobert - die Höhe 19,8.

46.I.D nimmt im Anschluß an 22.P.D.Korpetsch und Höhe 28,2.Division Sander greift mit Gruppe Hitzfeld unter Ausnutzung des Angriffs der 22.PD Tulumtschak an, nimmt es in Besitz und stößt nach Norden durch.

Über den Angriff der 22.PD liegt vom Kdr. des I./Pz.Gr.Rgt. 129, Hptm. Sauer-Nordendorf folgender Bericht vor (Zeitschrift ALTE KAMERADEN, März 1975):

"Am 19. März am Nachmittag erfolgt die Erkundung durch die Kompanieführer. In der Nacht geht es bei dichtem Nebel
nach vorn. Die 46.ID hat keine ortskundigen Führer gestellt. Trotzdem erreichen stärkere Teile der beiden Angriffsgruppen den Bereitstellungsraum. Über ein Drittel der Truppe hat sich verlaufen.

Am 20.3., um 4.45 Uhr treten die SPW-Gruppe mit einigen Panzern und im Anschluß daran die vorhandenen Teile der Regimenter 129 und 140 zu Fuß zum Angriff an. Der Nebel ist äußerst dicht, die Truppe reißt auseinander. Plötzlich hebt sich der Nebel, weit vor uns liegt die Höhe 28,2, um uns ist deckungsloses Gelände mit gefrorenem Boden.

Zuerst setzt Flankenfeuer ein und kurz darauf schwerstes, konzentriertes Sperrfeuer. Keine Deckung! Keine Möglichkeit, die Truppe zu verschieben. Vor uns sind die gut eingebauten MG-Nester und Granatwerfer der Russen.

Die SPW-Gruppe ist weit rechts bis zum Panzergraben gelangt (Anmerkung des Verfassers: Der Panzergraben ist von der deutschen Aufklärung nicht erfaßt worden) und kann noch eine fdl.Bereitstellung zerschlagen, wird dann aber abgeschmiert. Bittre Verluste von SPW und Panzern sind das Ergebnis. Die Panzergrenadiere liegen im gut eingesehenen Sperrfeuerraum des Gegners, jede Bewegung wird mit Artillerielagen verhindert.

Die eigene Artillerie schweigt vollkommen. Die der Division ist erst im Anmarsch, die der 46.ID und des Korps fallen wegen Munitionsmangel aus. Eine Unterstützung aus den hinter uns liegenden Infanterielinien fehlt ebenfalls.

« Letzte Änderung: So, 13. Mai 2007, 12:32 von md11 »

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Sewastopol
« Antwort #16 am: So, 22. April 2007, 08:54 »
So liegen wir Stunden schutzlos auf der Pläne. Die Verluste steigen rapide. Erst in der Dunkelheit können wir uns vom Feind lösen und die eigene Linie wieder erreichen. Über ein Drittel der Stärke der Kampftruppe betragen die Verluste, besonders stark an Führern und Unterführern."

General von Manstein schreibt hierzu in seinem Buch "Verlorene Siege": "Der Angriff mißlang. Es zeigte sich, daß es ein Fehler des AOK war, diese neu aufgestellte 22.P.D. ohne vorherige Erprobung und Übungen im Verbande in einen Großkampf zu werfen. Während hier ihr Angriff, obwohl er auf ein verhältnismäßig enges Ziel begrenzt war, scheiterte, hat die 22.PD wenige Wochen später, nachdem sie Verbandsübungen durchgeführt hatte, die auf sie gesetzten Erwartungen voll erfüllt."

In der Nacht zum 21.3. werden umfangreiche Umgruppierungen durchgeführt. Erste Teile der neu eintreffenden schlesischen 28.leichten Division lösen stark mitgenommene Bataillone ab; so das Jägerregiment 83 das IR 213, das Korpsreserve wird.

Das fränkische IR 213 hat entscheidenden Anteil an der Meisterung der Krise im Norden der Parpatschfront. Vom 17.2.-21.3.1942 betragen die Ausfälle des ohnehin schwachen Regimentes 697 Soldaten. Im Abschnitt des Regiments schoß der Sturmgeschützzug des Ltn.Spielmann 49 russ.Panzer ab. Spielmann wurde hierfür mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

Die 22.PD wird in das rückwärtige Frontgebiet verlegt, um in Verbandsübungen die volle Einsatzbereitschaft zu erlangen.

Der deutsche Wehrmachtsbericht vom 21.3.1942 meldet u.a.: "Die fränkische 46.ID hat seit Anfang Februar zahlreiche Angriffe weit überlegener Kräfte unter hohen blutigen Verlusten für den Feind abgewehrt und in 11 Tagen 162 Panzer vernichtet." Schon vorher hieß es in einem Tagesbefehl der Heeresgruppe Süd an die 46.ID: "Ich spreche der 46.I.D. für die seit Januar hervorragenden Leistungen bei den Abwehrkämpfen in der Landenge von Parpatsch meine ganz besondere Anerkennung aus und sehe entsprechenden Vorschlägen für Beförderungen und Auszeichnungen entgegen. - v.Bock, Generalfeldmarschall." - Die 46.I.D.war damit voll rehabilitiert. Ihre Ehre hatte sie ohnehin nie verloren.

Der 20.3. brachte dem XXXXII.Ag mit 53 Offizieren und 1359 Unteroffizieren und Mannschaften die höchsten Verluste während der Abwehrschlachten in der Parpatsch-Enge.

Am 26.3. erfolgt noch ein erfolgloser Angriff von 4 russ. Divisionen. Auch die russ.Verbände sind ausgeblutet.

Anfang April stehen beim XXXXII.A.K. auf 24,5 km Frontbreite noch 7870 Kämpfer mit 1080 Mann in Reserve, dazu 111 Rohre Artillerie. Die 46.ID wird am 5.4. vollständig von der 28. le.Division abgelöst.

Am 9.4.erfolgt ein neuer Großangriff der Sowjets,dieses Mal mit Schwerpunkt beim XXX.AK.8 Schützendivisionen und 4.Pz.Brigaden stürmen unter starker Artillerie-und Luftwaffenunterstützung bis zum 12.4.erfolglos an.Gefangene sagen aus,dass das Tagesziel für den 9.4.Feodosia gewesen
sei. Allein die 132.ID wehrte den Ansturm von 4 Schtz.Divisionen und 2 Pz.Brigaden ab und vernichtete 53 Panzer.

Im Abschnitt des XXXXII.AK beginnt der Angriff am 9.4. um 5 Uhr mit Zerstörungsfeuer auf die Stellungen der 28.1e. Division. Der Schwerpunkt ist bei Koj Assan. Um 6.30 Uhr stürmt die russ.Infanterie mit Unterstützung von 160 Panzern. Ein Einbruch wird wieder geschlossen, durchgebrochene Panzer im Hinterland vernichtet. Neue fdl.Bereitstellungen werden am Nachmittag von der Artillerie und der Luftwaffe zerschlagen. Die Artillerie des XXXXII.AK verfeuert an diesem Tage 30.000 Granaten. 46 fdl.Panzer werden abgeschossen.

Nach einem ruhigen 10.April rennen die Sowjets am 11.4. noch einmal erfolglos gegen die deutsche Front an.

Trotz Niederlagen und vergeblicher Opfer hält die sowjet. Führung an ihrem Offensivplan fest. Von Kaukasien kommen die 156. und 271.Schtz.Division heran. Die Artillerie vor dem XXX.AK wird auf 37 Batterien verstärkt. Am 1.Mai soll ein neuer Großangriff losbrechen, der jedoch in Erwartung eines deutschen Gegenangriffs unterbleibt. Am 6.5. treffen Teile der 40.Kav.Division aus Sewastopol in Kertsch ein. Allen weiteren Angriffsabsichten kommt jedoch der deutsche Großangriff am 8.Mai 1942 zuvor.

Nach einer Aufstellung des XXX.AK verloren die Russen während der dreieinhalbmonatigen Kämpfe:

                          an gesamter Front:   /                           vor XXX.AK:
Gefangene         rund 4000      /                                         1225
Panzer                         497   /                                            130
Geschütze                12     /                                                   3
Pak                             7    /                                                 2
MG und Granatwerfer   157   /                                               32

"In heldenhaften Kämpfen gegen eine erdrückende Übermacht und gegen eine noch nie dagewesene Massierung von Panzern wurde der Plan zur Zurückeroberung der Krim endgültig zerschlagen und somit die Vorbedingungen für den ersten deutschen Großangriff im Frühjahr 1942 geschaffen."

In der Zusammenfassung des XXX.AK heißt es weiter, daß die Gründe, warum der von russ.Seite vorgesehene neue Angriff am 1.5. ausgeblieben ist, nicht bekannt sind. Spätere Gefangenenvernehmungen geben darüber Auskunft: Nach dem alle russ.Kertschverbände im April 1942 zur "Krimfront" zusammengeschlossen worden sind, soll am 11. oder 12.Mai 1942 der 5. russ.Großangriff beginnen. Abermals wird der Schwerpunkt in den Frontsack von Kiet verlegt und hier die 51. und 47.Armee konzentriert. Und gerade diese Truppenmassierung im Norden der Parpatschfront veranlaßten das AOK 11 zu einem genialen Plan, der die Abschnürung und Einschließung dieser Kräfte zum Ziele hat. Im AOK 11 laufen die Planungen für "Trappenjagd" zur Wiedereroberung der Halbinsel Kertsch auf vollen Touren.

Quelle-Kampf um die Krim 1941-1944 (W.Tieke)

Grüße
Josef

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Sewastopol
« Antwort #17 am: So, 22. April 2007, 16:39 »
Danke Dir Josef war sehr ausführlich ... ich werd mal sehen das eine Anfrage zu Wast geht.. muß nur noch einverständnisserklärungen zusammen holen.

LG Michael
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Impuls

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Re: Sewastopol
« Antwort #18 am: So, 13. Mai 2007, 11:38 »
Hier eine Karte zum Kampfverlauf Unternehmen "Störfang" (Kampf um Sewastopol vom 7.6.-4.7.1942)
« Letzte Änderung: Di, 22. Juni 2010, 21:29 von six.darkness »

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Re: Sewastopol
« Antwort #19 am: So, 13. Mai 2007, 12:30 »
Der sowjetische großangriff auf die Krim und der Rückzug der deutschen Truppen auf die Festung Sewastopol 8.-16.April 1944

Im Zuge einer Umbesetzung der Heeresgruppenkommandos an der Ostfront wurde am 30.März 1944 auch der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A,Generalfeldmarschall v.Kleist,abgelöst und durch Generaloberst Schörner ersetzt.Neuer Chef des Generalstabes der Heersgruppe wurde anstelle von Generalleutnant Röttiger Generalmajor Wenck. Schörner und Wenck trafen am 3. April beim Heeresgruppenstab in Galatz ein und übernahmen die Führung derHeeresgruppe A, die mit Wirkung vom 7. April 0.00 Uhr in„ Heeresgruppe Südukraine" umbenannt wurde. Um die Interessen des rumänischen Koalitionspartners gebührend zu berücksichtigen, wurden auf Vorschlag Marschall Antonescus der Heeresgruppe in Rumänien die Armeegruppe Dumitrescu (bestehend aus der rumänischen 3. Armee und der deutschen 6. Armee) an der Dnjestr-Front und die Armeegruppe Wöhler (bestehend aus der deutschen 8. Armee und der rumänischen 4. Armee) an der Front zwischen Dnjestr und Karpathen unterstellt .Die 13. Armee auf der Krim unterstand wie bisher direkt der Heeresgruppe.Dieser oblag nunmehr die doppelte Aufgabe, den Durchbruch der Roten Armee in das rumänische Kernland, besonders das Olgebiet von Ploesti, zu verhindern und wie bisher - trotz der verschärften Versorgungslage seit der Räumung Odessas am 10. April - die Halbinsel Krim zu halten. Wesentlich erschwert wurde diese Aufgabe durch die britisch-amerikanische Luftoffensive, die sich seit dem 4. April mit wachsender Stärke gegen das rumänische Ölgebiet, die Transportwege in Rumänien und Ungarn und den Schiffsverkehr auf der Donau richtete und nicht nur die Treibstoffversorgung Deutschlands bedrohte, sondern auch den Nachschub für die Heeresgruppe Südukraine und damit die 13. Armee auf der Krim erheblich beeinträchtigte.

Trotz diesen in den Anfängen bereits erkennbaren neuen Schwierigkeiten für seine gesamte Heeresgruppe meldete Schörner nach einem ersten kurzen Besuch auf der Krim am 7. April 21.35 Uhr leichtfertig und verantwortungslos, ohne jeden Einblick in die wirkliche Lage der 17. Armee, an den Chef des Gen,St.d.H., „daß dort alles in bester Ordnung sei. Nach seiner Überzeugung sei die Verteidigung auf der Krim auch auf längere Zeit gewährleistet. Die Verteidigung könne seines Erachtens im Gegensatz zu der teilweise vertretenen Auffassung auch offensiv geführt werden, wenn im Augenblick die Frage auch nicht praktisch sei. Er werde später darüber melden. Während Schörner diese optimistische, auf Grund einer sehr oberflächlichen Orientierung gewonnene Ansicht gegenüber dem Chef des Gen. St.d.H. vertrat, waren auf der Krim selbst bereits die ersten Anzeichen einer unmittelbar bevorstehenden sowjetischen Offensive erkennbar. Am späten Nachmittag des 7. April hatten am Siwasch-Brückenkopf sowjetische Kräfte in einer Stärke von 7-8 Bataillonen die Stellungen der 10. rum. I.D. angegriffen, während gleichzeitig lebhafter Verkehr über die vernebelten Siwasch-Übergänge beobachtet wurde. Bei der regen Fliegertätigkeit wurden an diesem Tage 20 sowjetische Flugzeuge durch deutsche Jäger, 9 durch Flak abgeschossen.

Am 8. April 9.00 Uhr traten daraufhin die Verbände der 4. Ukrainischen Front (2. sowjetische Garde-Armee und 51. sowjetische Armee) unter Marschall Tolbuchin nach starker Artillerievorbereitung mit weit überlegenen Kräften (2 Panzerkorps, 18 Infanteriedivisionen) gegen die gesamte Siwasch-Front sowie die Perekop-Enge am Tatarenwall zum Großangriff an und erzielten bereits am ersten Tage im Bereich der 10. rum. I.D. tiefe Einbrüche. Während die 336. I.D. an der Westseite der Siwasch-Front alle Angriffe abwehren konnte, gelang den Sowjets bei der 50. I.D.  an der Perekop-Front eine Erweiterung des seit November 1943 bestehenden Einbruchs der Front am Tatarengraben in 7 km Breite und 2 km Tiefe in Richtung auf Armjansk. Am Abend des 8. April befand sich jedoch die 50. I.D., verstärkt durch einen Verband der 111. I.D., der der 50. I.D. als Reserve diente, sowie durch die Flakabteilung 86, im Gegenangriff.

Umso bedrohlicher wurde die Lage am folgenden Tage bei der 10. rum. I.D., so daß das AOK 17 am Abend dieses Tages (9. April) melden mußte, daß die 10. rum.I.D. „weitgehend zerschlagen und überall in schnellem Zurückgehen nach Süden" begriffen sei. Hier bahnte sich der entscheidende sowjetische Durchbruch an, während die 19. rum. I.D. an der Tschongary-Halbinsel und auf der Landzunge Arabat sowjetische Angriffe geringer Stärke abwies und die 336. I.D. erneut einen Abwehrerfolg erzielte, Sie ging dann aber mit Rücksicht auf die Entwicklung an den Nachbarfronten zurück, und auch die 50. I.D. mußte vom XXXXIX. (Geb.) A.K. in der Nacht zum 10. April auf den Ishun-Riegel zurückgenommen werden. In dieser gut ausgebauten Stellung hatte die Division endlich Reserven frei; doch konnte daraus kein unmittelbarer Nutzen mehr gezogen werden, da die Sowjets schon auf Dschankoj und Voinka, also in den Rücken des Ishun-Riegels, vorstießen. Die Krise entwickelte sich rasch in so bedrohlicher Weise, weil das AOK die Armeereserve, die Masse der 111.I. D., von der Nordfront auf die Halbinsel Kertsch zur Ablösung der 98. I.D. gefahren hatte. So standen die Reserven bei Kertsch und in der Parpatsch-Enge, als der sowjetische Angriff im Nordabschnitt losbrach. Auf Anforderung der Heeresgruppe teilte der Chef des Stabes des I. Fliegerkorps um 11.15 Uhr mit, daß zusätzlich auf die Krim 1 Jagdgruppe, 1 Stukagruppe und 1 Schlachtfliegergruppe gelegt werden sollten. An diesem zweiten Tage der Offensive wurden 14 sowjetische Flugzeuge und 11 Panzer vernichtet.

In einem Ferngespräch mit Generalmajor Wenck am 9. A p r i l um 11. 15 Uhr äußerte der Chef des Gen.St.d.H., Generaloberst Zeitzler, seine Sorge über die Entwicklung auf der Krim, nachdem Wenck gemeldet hatte, daß die Kampfkraft der Rumänen nicht mehr groß sei. Wenck versicherte zwar, daß die 17. Armee genügend Munition und auch „gewisse Reserven" habe, doch seien die Menschen „sehr knapp", da in der letzten Zeit „wenig nach drüben" gebracht werden konnte.

Fortsetzung folgt
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