Ausbildung für den Stellungskrieg.
Beim Eintreffen in Frankreich wurde offenbar,daß das Alpenkorps,eine Division aus dem Bewegungskrieg im Mittelgebirge,für die Form des Kampfes an der Westfront nicht geeignet war.Dies sollte in einem Kurzlehrgang bei Schloß Harzillemont bei Charleville gebessert werden.
Die nächste Zeit sollte der Vorbereitung u.eingehenden Übung der Technik des Angriffs auf befestigte Stellungen gewidmet sein,so lautete ein Befehl vom 1.Mai 1916.Infanterie u.Pioniere übten das
Handgranatenwerfen u.die Überwindung von Hindernissen auf der Hindernisbahn.Die Gebirgs-Artillerie begleitete die Infanterie mit einzelnen Geschützen,während die Feldartillerie Rahmenübungen im Vorverlegen des Feuers nach Beobachtung der Infanterie abhielt.Überwinden von Grablinien,Kampf um Ortschaften u.Stellungswechsel der Batterien ergänzten das Progamm.Dabei wurde erprobt,was man bereits wußte:die völlige Unterlegenheit der 7,5 cm Gebirgskanone im flachen Land u.ihre geringe Eignung als Grabenschütz.
Im Unterricht sollten französische Verteidigungsgrundsätze sowie das Vorgehen gegen feindliche Maschinengewehre,Blockhäuser,Stollen-und Tunneleingänge gelehrt werden.Als Unterrichtsunterlage diente u.a.die Studie das Capitaine Laffargue vom 153.Infanterie-Regiment,die nach
einem Angriff am 25.September 1915 gefunden worden war und die
das Generalkommando des VIII.Reservekorps herausgegeben hatte.
Der französische Offizier beklagte sich neben dem Mangel an Minenwerfern über die Wirkung der deutschen Maschinengewehre.
"Die schwersten Verluste erleidet die Infanterie durch die Maschinengewehre,die sich plötzlich entschleiren u.in wenigen Sekunden die Stürmenden in ganzen Reihen hinstrecken".Und in der Tat kam auch die Manneszucht mit Gamaschendienst und Verwaltung zu ihrem Recht.Bei den abschließenden Gefechtsübungen der Jäger-
Brigade Nr.1 am 17.Mai spielten Fragen des Flurschadens u.dessen Finanzierung keine geringe Rolle.Ende Mai 1916 stand das Alpenkorps-
wie sich herausstellt,nicht schlecht ausgebildet-für den Kampf um Verdun bereit:
-bayerische Jäger-Brigade Nr.1 mit dem bayerischen Jäger-Regiment 1
(1.und 2.Jägerbataillon.2.Reserve-Jägerbataillon)u.dem bayerischen
Infanterie-Leibregiment (3 Bataillone)
-Jäger-Brigade Nr.2 mit dem Jäger-Regiment 2 (14.Reserve-Jägerbataillon, 10.Reserve-Jägerbataillon,10.Jägerbataillon)und dem Jäger-Regiment Nr.3 (4 Bataillone zu je 3 Kompanien)
-3.Eskadron/4. Chevaulegers-Regiment,4 Gebirgs-Maschinengewehr-
Abteilungen
-preußischer Luftabwehrkanonen-Zug 11
-bayerische Gebirgs-Kanonen-Abteilung 2
-preußisches Garde-Feldartillerie-Regiment 204 (3 Abteilungen)
-Gebirgs-Minenwerfer-Kompagnie 170,Scheinwerferzüge 101,102
-Pionier-Kompagnien 102,105
-großherzoglich hessische Sanitäts-Kompagnie 201
-Signaltrupps 340-342
-preußische Gebirgs-Fernsprech-Abteilung 29
-Leichte Funkenstation 27
-Staffelstab 142 (1 Infanterie-Munitionskolonne,4 Artillerie-Munitionskolonnen)
-bayerischer staffelstab 143 (4 Proviantkolonnen,3 Feldlazarette,3 Pferdelazarette,1 Feldbäckereikolonne).
mfg
Josef