Autor Thema: K.B.9.Infanterie-Regiment \  (Gelesen 1831 mal)

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K.B.9.Infanterie-Regiment \
« am: Di, 20. Juni 2006, 23:33 »
Eine besonders starke fränkische Ttradition bestand in diesem Regiment,
das auch während der längsten Zeit seines Bestehens in Franken beheimatet war.
Am 21.März 1803 wurde in Bamberg aus dem bayerischen Infanterie-Regiment Ysenburg u.dem fürstbischöflich-bambergischen Infanterie-Bataillon ein neues Regiment formiert,das im folgenden Jahr die Nummer 9 erhalten sollte.Damit lebt in ihm ein Teil jener fränkischen Kreistruppen weiter,die schon am Dreißigjährigen Krieg,an den Türkenkriegen oder am Spanischen Erbfolgekrieg Anteil hatte.
Zwei Jahre nach der Errichtung begann eine lange Kriegsperiode,die-von wenigen Jahren des Friedens unterbrochen-bis 1815 dauern sollte.Die "Ysenburger"nahmen 1805 an dem Feldzug gegen Österreich teil,im Verlauf des Krieges gegen Preußen kamen sie bis an die Ostsee u.bildeten zeitweillig die Besatzung von Rügen.1809 zeichneten sich die "9er" bei Landshut,aber auch in Tirol aus,was umso höher zu bewerten ist,als Kampf im Gebirge in der bayerischen Armee nicht geübt wurde.
Krankheiten u.schlechte Ernährung dezimierten das Regiment schon zu Beginn  des Russlandfeldzuges,bevor man überhaupt den Gegner gesehen hatte.Obwohl schon stark geschwächt,bewährte sich das Regiment Ysenburg in der blutigen Schlacht von Polozk in hohen Maße,wobei es auch das Hauptquartier des gegnerischen Heerführeres erstürmte.Am Ende des Jahres 1812 aber hatten Hunger,Krankheit u.die Kälte des Winters ihre Wirkung getan:Von den Soldaten lebte kaum einer mehr.Leider ist die Quellenlage etwas dürftig,doch wissen wir sicher,daß von den Offizieren nur zwei der Katastrophe entkamen.
Das neu formierte Regiment nahm dann 1813/14 an dem Krieg gegen Frankreich teil,es kämpfte bei Hanau,Brienne u.Bar sur Aube.
Die folgende lange Friedenszeit brachte bedauerlicherweise auch eine Vernachlässigung der Armee mit sich,wofür man 1866 teuer bezahlen mußte.1831 wurde Generalfeldmarschall Karl Phillip Fürst von Wrede (1767-1838) Inhaber des Regiments,es sollte seinen Namen für immer führen.1849 verlegte das 9.Regiment aus der Pfalz nach Würzburg,die schöne Stadt am Main sollte bis zur Auflösung Heimat bleiben.1866 fochten die "9er"bei Rossdorf,Kissingen u.Rossbrunn,Teile gehörten zu der Besatzung der Veste Marienberg.
Waren auch noch nicht alle eingeleiteten Reformen voll wirksam geworden,so schien es 1870/71 eine ganze andere Armee zu sein.Das
9.Regiment kämpfte erfolgreich bei Weißenburg,Wörth und nahm an den Belagerungen von Toul und Paris teil.
Nachdem am 1.August 1814 die Mobilmachung befohlen worden war,mußten die "9er"bereits am folgenden Tage Würzburg verlassen,da sie zum Grenzschutz in Lothringen bestimmt waren.Bis in den letzten Kriegstage sollte das Regiment an der Westfront bleiben:Namen wie  Schlacht in Lothringen,Ypern,Flandern,Somme oder Kemmel sind mit treuer Pflichterfüllung,aber auch mit ungeheuren Verlusten verbunden.
Auch unser Regiment wurde in den letzten Kriegstagen zum Grenzschutz nach Tirol beordert,bevor es in der Zeit vom 30.November bis 2. Dezember 1918 wieder in Würzburg einzog.Insgesamt hatten die "9er"im 1. Weltkrieg über 4200 Tote und über 14.000 Verwundete zu beklagen.
Gruß
Josef
« Letzte Änderung: Mo, 21. Juni 2010, 14:50 von Adjutant »

 


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