Hallo,
hab Gestern diesen Bericht gefunden und hab gedacht denn muß ich hier rein schreiben.
Ein Gehöft im Weiler Gantenwald bei Bühlerzell diente ab 1943 als Bewhr-und ab Juni 1944 auch als Entbindungsanstalt für Kinder osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen.Die Säuglinge und Kinder wurden an diesem Ort zusammengefasst,um den "volkspolitischen Gefahren"entgegenzuwirken,die die NS-Rassenideologen in einem gemeinsamen Aufwachsen mit deutschen Kinder erblickten.Auch glaubte man,die Arbeitsleistung der Mütter erhöhen zu können,wenn man sie kurz nach der Geburt von ihren Kindern trennte und sie nicht weiter um sie zu kümmern brauchten.
Zwischen Juni 1944 und April 1945 wurden in Gantenwald mindestens 52 Kinder geboren.Aufgrund absolut unzureichender Ernährung und
katastrophaler hygienischer Bedingungen-die Säuglinge blieben weitgehend sich selbst überlassen-sind davon nachweislich mindestens 20 gestorben.Wenigstens drei weitere Kinder von Zwangsarbeiterinnen,die aus anderen Orten nach Gatenwald gebracht worden,sind hier ebenfalls umgekommen.
Die Leichen der Kinder wurden in einiger Entfernung zum Gehöft am Waldrand vergraben.Das Gräberfeld,das sich in einem völlig verwahrlosten Zustand befand,wurde Anfang der 1980er Jahre "wiederendeckt".Trotz großer Widerstände erreichte das Komitee Gedenkstätte Gantenwald,dass die Grabstätte vom Landkreis als Friedhof wieder hergerichtet wurde und 1988 als Gedenkstätte eingeweiht werden konnte.Ein Mahnmal erinnert die Geschichte und 14 schwarze Grabplatten markieren die Gräber der in Gantenwald umgekommenen Kleinkinder und einer Mutter,Eugenia Rossamacha,die bei der Geburt ihres Sohnes verblutete.
Gedenkstätte Friedhof Gde.Bühlerzell
Teilgemeinde Gantenwald
74426 Bühlerzell
Gruß
Josef