Autor Thema: Gumbinnen u.Goldapp  (Gelesen 2152 mal)

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Offline Ulla

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Gumbinnen u.Goldapp
« am: So, 05. April 2009, 00:51 »
Königsberger Express vom 03.10.2006



   "Sie sind alle für ihre Heimat gefallen“
   
In Gussew (ehem. Gumbinnen) ist der Soldaten gedacht worden, die im 1. Weltkrieg bei Gumbinnen und Goldap auf beiden Seiten der Front gefallen waren.
„Sie sind alle für ihre Heimat gefallen“ steht auf dem riesigen Grabstein in der Siedlung Kubanowka (ehem. Brakupönen). Das Massengrab war seinerzeit von den Deutschen angelegt worden, wurde aber nach 1945 jahrzehntelang vernachlässigt und erst 1993 wieder hergerichtet. Ein ähnliches Massengrab gibt es auch in Majskoje (ehem. Malwischken). Es trägt unter einem in Granit gemeißelten orthodoxen Kreuz die Aufschrift: „20. August 1914. 80 russische Soldaten“.

„Im Unterschied zum Zweiten Weltkrieg finden die Schicksale unserer Soldaten im Ersten Weltkrieg nur wenig Beachtung. Ihre Gräber wurden nicht gepflegt, manchmal vergriffen sich Marodeure daran. Doch nach und nach setzt sich die Gerechtigkeit durch, die vorhandenen Soldatengräber werden erfasst und wieder in Ordnung gebracht“, stellt Konstantin Salnikow vom Verein für Geschichte des Hauses der Flottenoffiziere in einem Interview mit der Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ fest.

Im August 1914 drang die 1. russische Armee unter General Rennenkampf nach kurzzeitigen Kampfhandlungen an der Ostgrenze des Deutschen Reiches bis an den Landkreis Gumbinnen vor. Hier stand ihr die 8. deutsche Armee unter General Pritzwitz gegenüber. In der darauf folgenden Schlacht errangen die Russen einen so eindeutigen Sieg, dass Pritzwitz den Beschluss fasste, seine Truppen aus Ostpreußen abzuziehen. Winston Churchill bezeichnete später in seinen Memoiren die Schlacht bei Gumbinnen und Goldap als das wichtigste Ereignis der Anfangsphase des Ersten Weltkrieges.

Auf beiden Seiten waren 14.500 Opfer zu beklagen. Erwähnenswert ist, dass damals auch die Gefallenen der jeweils gegnerischen Armee mit militärischer Ehrenbezeigung beigesetzt wurden. Es kam sogar vor, dass Gefallene beider Seiten ihre letzte Ruhestätte in gemeinsamen Massengräbern fanden und so auf ewige Zeiten Frieden miteinander schlossen.
« Letzte Änderung: Fr, 18. Juni 2010, 22:03 von Adjutant »
Gruß Ulla

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