Autor Thema: Sprengplatz ist gefährlicher als gedacht  (Gelesen 142 mal)

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Offline Hubert

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Sprengplatz ist gefährlicher als gedacht
« am: Di, 29. September 2015, 19:06 »


Heute aus der MZ-Regensburg vom 29.09.2015

Wenn ich Bedenke da suchen ich schon seit 40 Jahren nach "Schwammerl", ok mir ist noch nix passiert und wenn ich eine Granate finden würde sofort die Polize anrufen , fertig.

Grüße Hubert

Sprengplatz ist gefährlicher als gedacht
Jahrzehnte alte Kampfmittelreste werden explosiver. Eine Untersuchung soll klären, wie groß die Gefahr in Hainsacker ist.

Hainsacker.Der alte Sprengplatz bei Hainsacker (Markt Lappersdorf) birgt offenbar mehr Gefahrenpotenzial, als bisher angenommen. Darauf hat ein Experte für Kampfmittelbeseitigung bei der jüngsten Sitzung der im Dezember 2014 gegründeten Projektgruppe, die sich mit der Aufarbeitung der Altlasten im Boden befasst, hingewiesen. Bedingt durch Zersetzungsprozesse bei den im Boden lagernden Kampfmitteln, die seit Jahrzehnten andauern, verstärke sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch geringe äußere Einwirkungen Folgen haben könnten, gab Thomas Hennicke (Weimar) vom gleichnamigen Ingenieurbüro zu bedenken. Dies könne seiner Einschätzung zufolge etwa der Fall sein, „wenn Forstarbeiten durchgeführt werden oder es zu starken Erschütterungen kommt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts vom Montag.
Im schlimmsten Fall eine Explosion

Im schlimmsten Fall könne es sich dabei auch um eine Explosion handeln, bestätigte das Landratsamt auf Nachfrage der MZ. Ob und wie konkret diese Gefahr droht, stehe noch nicht fest. Das staatliche Forstamt, ebenfalls Mitglied der Projektgruppe, hat deshalb für den von ihm verwalteten Teil der Waldflächen Konsequenzen gezogen und die Forstarbeiten vorerst ausgesetzt. Der Markt Lappersdorf hat die Eigentümer der forst- und landwirtschaftlichen Flächen um die ehemaligen Sprengflächen über die neuen Erkenntnisse informiert, auch über die vom Staatsforst ausgesetzten Arbeiten.

Als Folge der neuen Entwicklung fand eine Besprechung von Landratsamt und Markt Lappersdorf mit der Regierung der Oberpfalz statt. Die Regierung empfahl, eine Fachfirma mit der Erstellung einer Gefährdungsabschätzung zu beauftragen. Dabei soll untersucht werden, ob und wenn ja, innerhalb welchen räumlichen Umgriffs mit Gefahren zu rechnen ist. Sollte dieses Gutachten eine erhebliche Gefahr bestätigen, werden nach Angaben des Landratsamts gegebenenfalls sicherheitsrechtliche Konsequenzen zu ziehen sein. So könnte der Markt Lappersdorf etwa das Betreten des Gefährdungsbereichs untersagen.

Die neue Situation könnte für Lappersdorf noch andere Folgen haben. Bisher gingen die Behörden immer davon aus, dass der Boden im Bereich des ehemaligen Sprengplatzes saniert werden muss. Die Kosten für eine solche Sanierung stehen bisher nicht fest, nach ersten vorsichtigen Schätzungen waren Kosten von weit über zehn Millionen Euro im Gespräch. Zuständig wäre grundsätzlich der Freistaat Bayern. Sofern die geplante Einschätzung zu einer erheblichen Gefahr aufgrund von Kampfmitteln kommt, werden die Behörden prüfen müssen, ob eine Kampfmittelräumung notwendig ist. Dafür wäre nach Angaben des Landratsamts der Markt Lappersdorf zuständig.

Wie Bürgermeister Christian Hauner der MZ sagte, sind zum jetzigen Zeitpunkt dazu aber noch keine konkreten Aussagen möglich. Bisher sei weder klar, ob eine Kampfmittelräumung überhaupt notwendig werden kann, noch, wer in diesem Fall die Kosten übernehmen müsste. Wegen der unklaren Situation haben sich Landratsamt und Markt Lappersdorf dazu entschlossen, Besucher des Geländes, seien es Spaziergänger, Pilzesammler, Radfahrer etc., zur Vorsicht anzuhalten.

Lappersdorf wird laut Hauner zusätzliche Schilder anbringen, die vor den von Kampfmitteln ausgehenden Gefahren warnen. Zwei solche Schilder hat der Markt – unabhängig von dem zu beauftragenden Gutachten und den sich daraus ergebenden Konsequenzen – bereits vor gut einem Jahr an den beiden Wandererparkplätzen im Bereich des ehemaligen Sprengplatzes angebracht. Die weiteren Schilder sollen an den verschiedenen Zugangswegen zu dem Gelände aufgestellt werden. Hauner kündigte zudem an, das Thema in der nächsten Sitzung des Marktgemeinderats anzusprechen.
Keine Gegenstände ausgraben

Das Landratsamt und der Markt Lappersdorf warnen ausdrücklich davor, im Bereich des ehemaligen Sprengplatzes Gegenstände auszugraben oder in die Hand zu nehmen. Wer einen verdächtigen Gegenstand findet, soll unverzüglich die nächste Polizeidienststelle oder den Markt Lappersdorf benachrichtigen.

Die Projektgruppe „Rüstungsaltlast Hainsacker“ befasst sich regelmäßig mit der Aufarbeitung der Altlasten. Der Gruppe gehören das Landratsamt als für den Bodenschutz zuständige Behörde, der Markt Lappersdorf als zuständige Sicherheitsbehörde, das Wasserwirtschaftsamt, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie die REWAG KG an. Sie hatte in der Nähe des Sprengplatzes zwei Trinkwasserbrunnen geplant, das Projekt aber wegen der Gefährdung durch Sprengstoffrückstände im Grundwasser aufgegeben.

Nach Schätzungen des Landratsamts lagern im Bereich des Sprengplatzes heute noch etwa 1,2 Tonnen Sprengstoffe wie TNT oder Hexogen und deren Abbauprodukte im Boden. Eine Sanierung würde nach ersten Schätzungen ca. 66500 Kubikmeter Boden betreffen.

MORTUI VIVENTES OBLIGANT "Die Toten verpflichten die Lebenden"

 


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