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Die Invasion der Alliierten in Italien

Begonnen von BlackWolf, Mo, 15. Mai 2006, 19:56

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BlackWolf

1943 berieten die Allierten über eine Invasion in Europa. Die sowjetische Front sollte entlastet werden. Mittels einer List lockte man die Deutschen nach Griechenland, aber die Invasion sollte in Italien stattfinden. Am 10.6.1943 kam es, mit General Montgomery und General Patton, zu einer alliierten Landung auf Sizilien. Dennoch wurde auch Sizilien von deutschen und italienischen Truppen verteidigt. Nach dieser Landung wurde Benito Mussolini durch seine eigenen Anhänger entmachtet. Er wurde gefangen gehalten. Schon bald wurde er jedoch von Hitler befreit. Die neue italienische Regierung kapitulierte, aber sie wartete damit, denn man wollte möglichst gute Bedingungen erhalten. Weitere alliierte Angriffe zwangen jedoch zur bedingungslosen Kapitulation. Deutschland besetzte jedoch sofort Italien und damit kam es hier auch weiterhin zum Widerstand. Dennoch kam die alliierte Invasion voran und erreichte bis Oktober 1943 beträchtliche Gewinne. Am 13.10.1943 erklärte Italien Deutschland den Krieg. Nun wollte Deutschland die Alliierten in den Apennien stoppen. Im Mittelpunkt stand hier der Berg Monte Cassino mit einem alten Kloster. Um nach Norden zu gelangen musste man hier vorbei. Lange Zeit dauerte diese Schlacht an, wobei viele Soldaten auf beiden Seiten starben. Anfang 1944 wurde das Kloster bombardiert, aber auch in den Ruinen konnten sich die Deutschen verstecken. Erst einige Monate später gelang hier ein alliierter Sieg. Am 4.6.1944 eroberten die Alliierten Rom. Die Deutschen mussten sich somit weiter zurückziehen. Langsam bauten die Alliierten eine Regierung in Italien auf und versuchten die Infrastruktur wiederherzustellen. Italiener die nun zusammen mit den Alliierten kämpften wurden, wenn man sie in deutschen Gebieten fand, hingerichtet. Z. T. wurden ganze Dörfer ausgelöscht oder verbrannt. Im Winter 1944/1945 wurde der alliierte Vormarsch eingestellt, aber Italiener sabotieren weiterhin die deutsche Wehrmacht. Im April 1945 marschierten die Alliierten weiter und zusammen mit den Italienern hatten sie immer mehr Erfolge. Am 2.5.1945 kapitulierte die Wehrmacht in Italien. Mussolini versuchte nun mit seiner Geliebten in die Schweiz zu fliehen. In einem Dorf wurden sie jedoch von Italienern hingerichtet. Hundertausende Soldaten starben bei diesem Feldzug.

md11

#1
Noch vor der endgültigen Katastrophe der Achse in Tunis entschied Eisenhower, das von den Italienern propagandistisch groß herausgestellte ,,Anti-Malta", die 85 qkm große und bis 850 m steil aus dem Meer emporragende Insel Pantelleria, einzunehmen. Die auf halbem Wege zwischen Tunesien und Sizilien gelegene Vulkaninsel bietet mit ihrer felsigen Küste sehr schlechte Landungsmöglichkeiten.

Eisenhower verfolgte mit der Inbesitznahme Pantellerias zwei Ziele:

1. Ausschaltung der Funkpeilstationen und Beobachtungsstellen,

2. die Flugplätze der Insel sollten der alliierten Jagdluftwaffe als vorgeschobene Basis dienen, von wo sie in die Landungsoperationen an der Süd- und Ostküste Siziliens eingreifen konnten.

Die scheinbar uneinnehmbare Insel wurde ab Mitte Mai 1943 von einer fast undurchdringlichen Seeblockade umgeben, und die North West African Air Forces begannen mit pausenlosen Luftangriffen, in deren Verlauf über 6.000 t Bomben geworfen wurden.  Am 11. 6. 1943 näherte sich ein alliierter Flottenverband, dem u. a. 5 Kreuzer und 3 Zerstörer angehörten, der Insel. Noch bevor die Landungsboote im Bereich des Hafens von Pantelleria waren, ergab sich die Besatzung. Wassermangel soll angeblich die Übergabe erforderlich gemacht haben. Es bleibt jedoch festzuhalten, daß nur 2 von 45 Küstenbatterien ausfielen, und die Besatzung aufgrund der physiogeographischen Struktur der Insel in den Felshöhlen erstklassigen Schutz gegen Luftwaffen- und Seebeschuß fand. Kesselring bezeichnete den Fall von Pantelleria lakonisch als ,,ein besonders trauriges Kapitel der damaligen italienischen Führung."

Die Eroberung Pantellerias gab den alliierten Geleitzügen in der Sizilischen Straße ein Höchstmaß an Sicherheit. Die Besetzung Pantellerias war für die Alliierten ein erstklassiger Auftakt für das Unternehmen ,,Husky", das sich am 9. bzw. 10. 7. 1943 anschließen sollte.

Durch die Haltung der Italiener hätten die Alliierten erkennen müssen, daß ihnen bei dem Angriff gegen Sizilien ebenfalls nicht viel Widerstand entgegengebracht wird. Trotzdem ließen sie sich von ihren einmel gefaßten Plänen nicht abbringen.

Von den Flughäfen El Djem und Kairouan starteten am 9. 7. 1943 die erste britische und 82. amerikanische Luftlandedivision. Die Briten sollten die in der Nähe von Siracusa über den Anapo führende Brücke Ponte Grande nehmen, um den Vormarsch der 8.brit.Armee nach Norden zu ermöglichen. Die Amerikaner hatten den Auftrag, sechs Meilen östlich von Gela einen die weitere Umgebung beherrschenden Höhenrücken und eine wichtige Straßenkreuzung zu besetzen. Dieses Vorhaben konnten sie trotz hoher Verluste lösen. Nach Schaffung eines gemeinsamen Brückenkopfes, in dem beide alliierten Armeen bei Ragusa Anschluß aneinander gewinnen sollten, wollte man durch ein Vorgehen beiderseits des Ätna rasch die Eroberung von Ost-Sizilien abschließen. Diesem schnellen Vorgehen widersprach der gebirgige und teils hochgebirgige Charakter der Insel. Der Einsatz von motorisierten Einheiten konnte nur auf sehr engen und kurvenreichen Straßen, die schnell zu blockieren waren, durchgeführt werden. Der gewaltige Materialeinsatz kam hier im Gebirgskampf nicht so entscheidend zur Auswirkung wie im Flachland.

Die Verbände der beiden alliierten Armeen erreichten fast alle ihre ersten Angriffsziele. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Die italienische Küstenverteidigung versagte total, und funkgeleitetes Schiffsartilleriefeuer unterstützte die Landeoperationen der Heeresverbände nachhaltig. Die Gegenangriffe der Achsentruppen liefen erst viel später an, als die Alliierten sich schon aus der bei jeder Landung gefährdeten Strandzone weiter ins Innere entfernt hatten.

Nur bei Gela hätte die Pz.Div. ,,Hermann Göring" den Gegner beinahe ins Meer zurückwerfen können. Örtlich mußten die Amerikaner sogar wieder in ihre Schiffe zurück. Ein vollständiger Erfolg blieb nicht nur wegen des verspäteten Einsatzbefehles aus, sondern die schweren Tigerpanzer hatten Mühe, sich durch die engen Gassen mehrerer Dörfer hindurchzuwinden, um den eigentlichen Kampfplatz zu erreichen. Das terrassenförmige Gelände wirkte sich ebenfalls nachteilig aus. Die Pz.Div. hatte viel erreicht; einen auf einer Breite von 150 km gelandeten Gegner ins Meer zurückzuwerfen, ging über ihre Kraft . Nachdem die Achsenführung erkannte, da die Landung der Alliierten auf den Südostteil der Insel beschränkt blieb, wurden alle Reserven der Insel in dem bedrohten Südostraum zusammengezogen.

Die Amerikaner beschäftigten sich über nahezu drei Wochen in immer weitausholenden Bewegungen, Westsizilien zu besetzen. Ende Juli traten sie vor Nicosia und San Stefano in Erscheinung. Dagegen mußte sich Montgomery auf die Konsolidierung und Erweiterung seines Landekopfes beschränken. Er konnte Siracusa besetzen und bei Ragusa die Verbindung zu den Amerikanern herstellen. Der erst spät einsetzende Nachschub von Kraftfahrzeugen führte bei den nur zu Fuß operierenden Briten in der sengenden Julihitze zu vielen Ausfällen und Ermüdungserscheinungen. Die deutsch-italienische Armee hatte zwar nicht die Kraft zu großangelegten Gegenangriffen, es gelang ihr aber, die wenigen brauchbaren Vormarschstraßen zu sperren.

Die Briten wollten mit einem Armeekorps östlich des Ätna parallel zur Küste nach Norden durchstoßen, während ein zweites Armeekorps westlich über Leonforte in Richtung Messina vorstoßen sollte. Durch Fallschirmjägerabsprung an der Brücke, die südlich Catania über den unteren Simeto führt, mußte der Weg nach Catania freigekämpft werden.

Die deutsche Front konnte durch den Einsatz der 29.Pz.Grenadier-Div. weiter gefestigt und die Stellungen von San Stefano-Nicosia-Leonforte-Agira nach Catania gehalten werden. Eine zweite Stellungslinie, die von San Fratello über Troina nach Acireale lief, war im Ausbau begriffen. Der für die Verteidigung erstklassige, gebirgige Raum erforderte nicht einmal den Ausbau von tiefen Stellungssystemen. Erst durch das gemeinsame Vorgehen der 7.USArmee und der 8.brit.Armee wurde der Druck gegen die deutschen Stellungen so stark, daß trotz der deutschen Geländevorteile die Materialüberlegenheit der Alliierten nicht mehr ausgeglichen werden konnte, und der Rückzug notwendig wurde: Durch überholende Landungen an der Nordküste kamen die Amerikaner in ihrem Vormarsch zügig voran und eroberten dabei Terranova und Brolo. Am 13. 8. 1943 trafen sich am Nordhang des Ätna bei Randazzo die inneren Flügel der alliierten Armeen.

Um ein Chaos wie bei Tunis zu vermeiden, mußte sich der OB-Süd zum Rückzug auf Messina entschließen. Die parallel an der Küste entlangführenden, mit sehr vielen Kunstbauten durchsetzten Straßen, wurden so intensiv zerstört, daß die Alliierten nie sofort nachstoßen und die Achsenstreitkräfte in Etappen bei Messina mit ihrem Gerät nach Kalabrien übersetzen konnten. Die Straße von Messina wurde durch starke Flakabteilungen wirkungsvoll geschützt. Durch den 38 Tage dauernden sizilianischen Feldzug konnten die Alliierten so wirkungsvoll aufgehalten werden, bis genügend starke deutsche Kräfte in Süditalien bereitgestellt waren, die einer Landung der Alliierten begegnen konnten.

Quelle-Der Nordafrikanisch-italienische Kampfraum 1943-1945 (R.Mennel)

Gruß
Josef

md11

Die den Raum Kalabriens und Apuliens verteidigende 10. Armee erhielt den Auftrag, gegen die am 3. 9. 1943 zwischen Reggio und Villa San Giovanni gelandeten Briten hinhaltend zu operieren, um für den Stellungsbau in Mittelitalien Zeit zu gewinnen. Ferner mußte sie darauf bedacht sein, ihre Hauptkräfte nach Möglichkeit ungeschwächt in den Raum südlich von Rom zurückzuverlegen. Die Briten stießen am Anfang ins Leere, denn die Deutschen setzten berechtigterweise kein Vertrauen mehr in die italienischen Küstenschutzdivisionen und zogen sich schon nach Bekanntwerden der Versammlung des britischen Exepeditionskorps in den ostsizilianischen Häfen zurück, um dem Bombardement in dem zum größten Teil ungeschützten kalabrischen Küstenraum an der Straße von Messina zu entgehen.

In der Erwartung, deutsche Kräfte noch abschneiden zu können, war das Primärziel der Briten die Landenge von Catanzaro. Die 5. Div. führte den Hauptstoß an der Nordküste entlang auf der Straße nach Pizzo, während die 1. kanadische Div. auf der Straße San Stefano-Cittanova vorrückte. Zwei überholende alliierte Landungen bei Bagnara und Pizzo brachten nicht den ersehnten Erfolg, es sei denn, ihre Pioniere konnten rechtzeitig tätig werden, um die zahlreichen Beschädigungen des Verkehrsnetzes auszubessern. Erst am 10. 9. erreichten die alliierten Verbände die Linie Catanzaro-Nicastro. Aufgrund des Nachschubmangels, des wenigen Transportraumes in der Straße von Messina und der Zerstörungen der Verkehrswege mußte eine längere Pause eingelegt werden. Die durch Tunnel und über eine Unzahl von Brücken und Viadukten führenden Straßen boten den deutschen Pionieren unbegrenzte Möglichkeiten an Zerstörungen.

,,Beim Schienennetz wurde jede Schiene weggesprengt, die Schwellen wurden herausgerissen und das Schienenbett noch mit einer besonderen Maschine aufgerissen. Überall, wo das Gelände keine Umgehungen zuließ, und das ist in Kalabrien laufend der Fall, wurden die Zerstörungen systematisch durchgeführt. Eine britische LLDiv. ging am 9. 9. 1943 bei Tarent an Land. Sie wollte in zwei Stoßkeilen gegen Bari und Salerno vorgehen, wo ebenfalls am 9. 9. die 5. US Armee gelandet war. Das zaghafte Vorrücken der Briten gegen die zahlenmäßig weit unterlegene 1. Fj. Div. brachte nur wenig Raumgewinn, und eine gute Woche konnten die Briten im Raum Ginosa-Bari von den Deutschen gehalten werden. Die Briten drängten aus der Tarent umgebenden Ebene heraus, während die deutschen Fj. von dem die Ebene umsäumenden Hügelkranz gute Verteidigungspositionen besaßen. Erst durch die Landung starker Kräfte der Briten bei Bari mußten die Deutschen hinter den Ofanto ausweichen.
Im Raum Crotone errichteten die Briten Flugplätze für die Desert Air Force, die von dort aus die Alliierten bei Salerno wirkungsvoll unterstützen konnte. Das andere Ziel, die Bindung der Deutschen in Kalabrien, erreichten sie aber nicht. Kesselring konnte zwei Div. abziehen und dem Landungsraum Salerno zuführen.

Das dringendste Problem beim Vordringen der 8. britischen Armee in Richtung Foggia bildete die Logistik. Von Kalabrien aus mußte Montgomery seine Nachschubachse nach Tarent, Brindisi und Bari verlegen. Neben Neapel war Foggia eines der Hauptziele der Alliierten. Am 27. 9. 1943 mußte es seitens der Deutschen aufgegeben werden, und in den Hügeln nördlich und westlich der Ebene von Foggia begann der Ausbau deutscher Stellungen, die auch nur dem Zwecke der Verzögerung des britischen Vormarsches dienen konnten. Mit Ausnahme des luftstrategisch schweren Verlustes der Flugbasen von Foggia festigte sich deutscherseits die Lage, wenn man von den überholenden Landungen der Briten bei Termoli absieht, die einen starken Brückenkopf bilden konnten. Die 16. Pz. Div. wurde umgehend über eine Distanz von 150 km, die zum größten Teil durch Gebirge führte, in Marsch gesetzt. Das Gebirge ist kein Panzer-Marschgelände, viele Ausfälle verhinderten ein rechtzeitiges Eintreffen der Div. Das verzettelte und kleckerweise bzw. verspätete Hineinwerfen der Pz. Div. in den Raum Termoli mußte zum Mißerfolg führen. Die Faktoren Zeit und Kraft wurden hier von den Deutschen unterschätzt, aber sie lernten aus den bitteren Erfahrungen von Termoli, das am 7. 10. 1943 aufgegeben werden mußte, was sich bei den Landungen von Anzio und Nettuno zeigen sollte.

Die deutsche Absetzbewegung endete am Trigno. Von nun an hatten die Alliierten außer den Deutschen noch zwei weitere Feinde: das Wetter und das Gelände Mittelitaliens, das sich hervorragend zur Verteidigung eignet. Bewegungen konnten nur noch auf Straßen durchgeführt werden, da die Truppen abseits der Verkehrswege im Schlamm steckenblieben. Bergbäche mit ungeregelter Wasserführung hinderten die Pioniere am Bau von Notbrücken. Wegen der tiefhängenden Wolken und des häufigen Nebels mußten Aktionen der Air Force auf ein Minimum reduziert werden. Erst am 23. 10. 1943 gelang es den Briten, den Trigno au überschreiten, an dessen Südufer sich das Gelände steil zu einer Klippe neigt, die die überquerung erschwert; auf der Nordseite führt eine ca. 2 Meilen breite Fläche zur Anhöhe von San Salvo, an die sich die deutschen Stellungen anlehnten.  Der Vormarsch der Briten wurde durch heftige Regenfälle, die das Gelände in Schlammfelder verwandelten, stark behindert. Die massiv gebauten Häuser der in Akropolislage befindlichen Dörfer erleichterten die deutsche Verteidigung. Sie waren fast uneinnehmbar. Auf ihrem Rückzug sprengten die Deutschen die Häuser der Dörfer und legten den angreifenden Verbänden Hindernisse in den Weg, so daß diese bei der herrschenden Kälte und Nässe keinerlei Schutz fanden.

Bei diesen ersten von britischer Seite getragenen Kampfhandlungen zeigte sich, daß das beste Mittel, um die Deutschen wegzutreiben, in der Einkreisung beträchtlicher Verbände durch ,,seaborne hook", d. h. Vorpreschen der überlegenen Navy und im Rücken der Deutschen landen, bestand. (Bari, Termoli u. a.).

md11

Die Kampfführung der an Zahl immer unterlegenen Deutschen stand unter dem Druck der personellen und materiellen Überlegenheit der Alliierten. Der zeitlich begrenzte, immer bewegliche und hinhaltende Abwehrkampf wurde deshalb zur Regel. Der Ausgleich mußte in der Bewegung gesucht werden. Gut gangbares, offenes Gelände mußte für Feindbegegnungen und Operationen gemieden werden. (Ebene von Foggia, Raum Crotone, Tarent usw.). Die Widerstandskraft der Deutschen wurde dagegen durch das zum Teil bedeckte, aber auf alle Fälle schlecht gangbare Gelände erhöht. (Auch ungepanzerte, kleine Verbände hatten hier eine Chance). Die Schwerpunkte des Widerstandes mußten bei einem mechanisierten Gegner (hier Briten) wegen der Gefahr der Einkreisung rechtzeitig aufgelöst werden. Auch mit kleinsten Kräften konnte der Gegner beunruhigt werden. Feuerüberfälle kamen nur dann zur Anwendung, wenn vernichtende Wirkung zu erzielen war oder das sichere, gedeckte Absetzen gewährleistet wurde. Daher erfolgte die schnelle Räumung der Stiefelspitze wegen Gefahr ständiger überholender Landung. Die nachhaltig mit Feuer überwachten Sperren (Kunstbauten usw.) und Hindernisse zeigten sich als gute Verzögerungsmittel. Bei alliierter Lufthoheit und im schwierigen Gelände erwiesen sich mehrere kleinere Reserven zweckmäßiger als eine starke. Die Erhaltung der Kräfte war weitaus wichtiger als das Halten von Geländestreifen, die nicht zum Kerngelände zählen. Der Absetzzeitpunkt konnte bei Luftüberlegenheit nur in der Dunkelheit erfolgen. Alle Arten der Tarnung, Täuschung, Verschleierung und der beweglichen Kampfführung mul3ten zur Anwendung gebracht werden. Die bewegliche Kampfführung der Deutschen litt zwar oft unter Betriebsstoffmangel, erwies sich insgesamt jedoch angesichts der personellen und materiellen Überlegenheit der Alliierten als außerordentlich wirksam. Das Vorrücken der Vorausabteilungen der 8.brit.Armee von der Küste Kalabriens bis Lagonegro erforderte zwölf Tage (Luftlinie ca. 250 km, Straßenlänge ca. 370 km), während eine andere britische Division erst im Raum Castrovillari (60 km südöstlich von Lago
negro) stand. Die Spitzen der britischen Streitkräfte, die bei Tarent italienischen Boden betraten, benötigten sechs Tage, um in den Raum Salerno zu gelangen. Vier Tage erforderte der Marsch der 26.deutschen Panzer-Division, um mit ihrer Masse im Landungsraum Salerno eingreifen zu können.

Gruß
Josef