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Sainte-Mere-Eglise 6.Juni 1944

Begonnen von md11, Mi, 11. Juli 2007, 19:32

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md11

Hallo an Alle,
Der D-Day Tag ist vorbei aber ich wollte ihn bischen wieder hier erinnern.Deswegen schreibe ich mal über diesen Ort was am 6.Juni 1944 dort geschehen ist.

Am frühen Morgen des D-Day, dem 6. Juni 1944, landeten die alliierten Fallschirmjäger, um 4.00 Uhr (nach anderen Angaben 5.00 Uhr) Amerikaner der 82. US-Luftlandedivision (82nd Airborne) in Sainte-Mère-Église. Die Übernahme des Ortes gelang der 82. US-Luftlandedivision, bei der auch viele Springer der 101. US-Luftlandedivision wegen eines Absprungfehlers teilnahmen.

Der Kommandeur eines Fallschirmjägerinfanterieregiments, der Brigadegeneral James M. Gavin, landete am D-Day mit einigen anderen Fallschirmjägern westlich des Merderet auf Sumpfgelände, wobei viele der Fallschirmjäger ertranken. Gavin sammelte dort eine hundert Mann starke Einheit, mit der es ihm gelang, das kleine Dorf La Fière zu halten, das daraufhin der Außenposten von Sainte-Mère-Église wurde.

In Sainte-Mère Eglise geschah dem amerikanischen Fallschirmspringer John Steele vom 505. Fallschirmjägerregiment der 82. US-Luftlandedivision ein Missgeschick: Er blieb mit seinem Fallschirm an einem der Ecktürme des Kirchturms hängen und konnte sich nicht befreien, da der Kirchplatz heftig umkämpft war. Außer ihm blieb noch ein zweiter Soldat, der 17-Jährige Ken Russell, an der Kirche hängen. Von dort oben mussten sie mit ansehen, wie ihre Kameraden erschossen wurden. Russell berichtete später, dass der Sergeant John Ray sie retten wollte, als er bemerkte, dass es ein deutscher Soldat auf sie abgesehen hatte. Der deutsche Soldat schoss Ray in den Bauch, der, als er zu Boden fiel, dem deutschen Soldaten in den Hinterkopf schoss und somit die Leben der beiden Fallschirmjäger Steele und Russell rettete.

Hier eine Seite über das Airborne Museum Sainte-Mere-Eglise

http://www.airborne-museum.org/

Bild1.-zum Gedenken an den unplanmäßigen Landeort Steeles hängt heute eine Puppe am Kirchturm von Sainte-Mere-Eglise

Bild 2.-Der Kirchturm von heute

Quelle- Sie kommen (P.Carell) und Wikipedia
Den Aufkleber hab ich von einen Freund geschenkt bekommen er war dort.


Gruß
Josef

md11

Hier dazu einen Auszug!

Am ganzen D-Day und in der Nacht danach war die 101. Division, deren Kampfstärke nicht einmal der eines Regiments entsprach, nicht nur von ihren versprengten Einheiten getrennt, sondern wußte auch nicht, was aus der 82. Division geworden war.

Die Geschichte der 82. Division ist rasch erzählt. Zwei ihrer Regimenter, die den Auftrag hatten, das Gebiet westlich des Merderets und im Winkel der Douve zu säubern, kamen überhaupt nicht dazu, in den Kampf einzugreifen. So blieb es einem Regiment überlassen, die Kastanien aus dem Feuer zu holen und in dem einzigen Gefecht siegreich zu bleiben, in das die amerikanischen Luftlandetruppen an diesem Tag verwickelt wurden. Während Hunderte von Männern in den Sümpfen am Merderet festsaßen und Mühe hatten, den Bahndamm und damit festes Land zu erreichen, war das dritte Regiment verhältnismäßig geschlossen nordwestlich von Ste.-Mere-Eglise abgesetzt worden. Das war kein Zufall, sondern der Entschlossenheit der Piloten, ihre Absetzpunkte zu erreichen, zuzuschreiben gewesen. Lange vor Tagesanbruch stieß ein Bataillonskommandeur mit etwa einem Viertel seines Bataillons nach Ste.-Mere-Eglise vor, anstatt auf Verstärkung zu warten oder mühsam ein Haus nach dem anderen zu nehmen. Mit diesem Überraschungsangriff sicherte er den Invasionstruppen einen äußerst wertvollen Stützpunkt.

Am Nachmittag befand die Stadt sich fest in amerikanischer Hand, und in der näheren Umgebung kam es zu vier Einzelgefechten - abgesehen von etwa zwei Dutzend Scharmützeln in der Wildnis westlich des Merderets.

Die 82. Division war am Rande des Bereitstellungsraums der deutschen 91. Division abgesetzt worden und befand sich deshalb von Anfang an in gefährlicherer Lage als die 101. Division. Selbst kleinste Gruppen befanden sich sofort inmitten des Feindes und mußten schon Minuten nach der Landung um ihr Leben kämpfen. Kleinere Kampfgruppen von 50 bis 60 Mann kämpften den ganzen Tag zwischen Gräben und Hecken und waren unter Umständen keinen Kilometer von anderen entfernt, mit denen sie trotzdem keine Verbindung aufnehmen konnten. Oft wußten sie nicht einmal, daß ganz in der Nähe Kameraden kämpften. Unterdessen suchte General Gavin, der stellvertretende Divisionskommandeur, auf Feldern und in Sümpfen Männer, Waffen und Gerät zusammen und stieß dann mit einer größeren Kampfgruppe entlang der Bahnstrecke nach Süden vor, um von Osten her in den Kampf um La Fiere einzugreifen.

Unterdessen stieß im Nordwesten von Ste.-Mere-Eglise ein Zug Amerikaner mit 42 Mann, zwei 5,7-cmPak und einigen Bazookas auf der Straße Carentan-Montebourg unbehelligt durch Neuville vor und erreichte das etwas höhere Gelände im Norden. Die Fallschirmjäger waren kaum in Stellung gegangen, als der Gegner von Norden her angriff. Trotz schwersten Granatwerferfeuers und wiederholter Sturmangriffe durch die mindestens fünffach überlegenen Deutschen hielten die Amerikaner ihre Stellungen. Gegen Abend zogen sich dann 16 Mann langsam durch Neuville zurück, während 26 ihrer Kameraden tot auf dem Hügel liegenblieben. Der Zug hatte Ste.-Mere-Eglise acht Stunden vor einem Gegenangriff aus Norden geschützt.

Die Leistungen der 82. und 101. Luftlandedivision am Invasionstag müssen an solchen bruchstückhaften Einzelerfolgen gemessen werden. Die durch ihre weitverstreuten Landungen hervorgerufene Verwirrung bei den Deutschen war vielleicht wirkungsvoller, als ihre Angriffe gewesen wären, wenn alles nach Plan geklappt hätte. Abends hatten die beiden Divisionen noch keine Verbindung zueinander. Beide mußten glauben, etwa zwei Drittel ihrer Stärke verloren zu haben, konnten mit dem Erreichten nicht recht zufrieden sein und wußten nicht, was um sie herum vorging. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als auf den Morgen zu warten.

In Wirklichkeit kam die Verwirrung beim Gegner einem fast völligen Zusammenbruch gleich. Durch unaufhörliche Luftangriffe zermürbt, wegen einer zufällig in Rennes stattfindenden Besprechung der Divisionskommandeure behindert, durch zerstörte Nachrichtenverbindungen gelähmt und offenbar von schlimmen Vorahnungen beseelt, leisteten die Verteidiger nur wenig Widerstand. Viele ergaben sich fast kampflos.

Major von der Heydte, Kommandeur des 6. Fallschirmjägerregiments, der wahrscheinlich besten deutschen Truppe im Raume Carentan, hat berichtet, wie schwierig es war, Einsatzbefehle von seinen Vorgesetzten zu erhalten. Von dem Kirchturm in St.-Come-du- Mont aus konnte er die Invasionsflotte selbst beobachten. Die Armada erschien ihm seltsam irreal, beinahe friedlich. Die Mittagssonne brannte herab, und die ganze Szene erinnerte ihn an ,,einen Sommertag am Wannsee". Der riesigen Invasionsflotte mit ihren unzähligen Landungsfahrzeugen und den am Horizont verschwimmenden Kriegsschiffen fehlte seiner Ansicht nach der realistische Schlachtenlärm.

Von der Heydte schickte seine drei Bataillone ins Gefecht: eines nach Norden, wo es Ste.-Mere-Eglise angreifen sollte, eines nach Nordosten, um es den Raum um Ste.-Marie-du-Mont verteidigen zu lassen, und das dritte in Richtung Carentan. Die organisierte Verteidigung an der Westflanke war wie die Mauern von Jericho zusammengebrochen.

Quelle-Die Invasion (R.W.Thompson)

Gruß
Josef

six.darkness

es gibt ein buch geschrieben von Freiherr von Keusgen und heist WN 62. sehr zu empfehlen.
jedes jahr macht der autor anfang september eine D-Day führung die 4 tage lang ist. ich werde dieses jahr dabei sein in der normandie.

Josef,das buch ist gestern rausgegangen,war leider nicht früher in deutschland.

gruss

Roman
Niemand sollte Vergangenes mit dem Maßstab von Heute beurteilen.

md11

Hallo Roman,
erst mal Danke für die Info hier.Wollte auch gerne dabei sein aber dieses Jahr schaffe ich es nicht leider.
Das Buch ist heute angekommen,ich Danke Dir sehr Roman.

Grüße
Josef

PS.Wenn es möglich wäre mach paar Bilder dazu wenn Du dort bist.Danke

six.darkness

schade das du dieses jahr nicht dabei sein kannst.stell mir gerade vor wir hätten uns dort getroffen und irgendwann mal gemerkt das wir uns von hier "kennen". :]
ich freu mich darauf.
Niemand sollte Vergangenes mit dem Maßstab von Heute beurteilen.

adrian

#5
Hallo Roman,

habe gerade das Buch von Paul Carell , Sie kommen, angefangen zu lesen. Nimm Deinen Fotoapparat mit
und fotografiere, was das Zeug hält. Und stell uns hier einige Deiner Fotos zur Verfügung. Wir freuen uns drauf.

Gruß Werner
Suche alles zur 60. Inf.Div. (mot.) (Danziger Division) bis Stalingrad

six.darkness

hallo Werner,

werd ich machen und eine ausführlicher reisebericht wird hier folgen. danke für deine mail,ich werde dir morgen in ruhe antworten.
bin wieder zurück vom u-boot archiv und das gespräch mit einem u-boot fahrer ist was ganz feines. :))

Niemand sollte Vergangenes mit dem Maßstab von Heute beurteilen.

adrian

Hallo Roman,

Du bist hoffe ich aus dem Frankreich-Urlaub zurück. Wir sind schon sehr gespannt auf Deinen
Reisebericht und die Fotos. Die tolle und lesenswerte Chronik des D-Day von Paul Carell habe
durch und vieles erfahren, was mir so gar nicht bewusst war. Nun warte ich auf Deine Informationen.
Gruß nach Norwegen.

Werner
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six.darkness

hallo Werner,

bin vor einer stunde heimgekommen und ich werde so schnell wie møglich die bilder bearbeiten und selbstverstændlich folgt ein reisebericht. nur soviel für heute-es war sehr schøn,lohnenswert und ich werde næchstes jahr wieder daran teilnehmen.

bis morgen

Roman
Niemand sollte Vergangenes mit dem Maßstab von Heute beurteilen.

adrian

Hallo Roman,

ich weiß, wie schwierig es ist, nach großen Erlebnissen, diese in Worte zu kleiden.
Du hattest uns einen Bericht angekündigt, es wäre toll, wenn Du bei Gelegenheit ein paar Worte hierzu sagen könntest.
Ich hatte eben auch überlegt, so eine Tour zu machen. Erzähl doch einfach mal, ich würde mich freuen.

Gruß
Werner
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