• Willkommen im Forum „Die neue Gedenk-tafel - das Informationsportal“.

Bombenfund in Regensburg

Begonnen von Hubert, So, 07. Juni 2015, 11:41

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Hubert

Ein Artikel der MZ vom 06.06.2015

Grüße Hubert

Gefährlicher Fund in Schwabelweis

Bauarbeiter entdeckten eine 250-Kilo-Bombe. Der Stadtteil wurde evakuiert. Erst dann konnte die Entschärfung beginnen.

Regensburg.Wieder einmal sorgt der Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg für Aufregung. Gegen 8.15 Uhr am Morgen stößt ein Baggerfahrer bei Bauarbeiten in der Michelerstraße auf einen schweren Gegenstand. Schnell steht fest: Das rund 1,20 lange und 32 Zentimeter breite Monstrum ist eine Bombe, die vor 70 Jahren ihre verheerende Wirkung verfehlte. Eilig machen sich Sprengstoffexperten aus München auf den Weg. Als sie eintreffen und die rund 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe in Augenschein nehmen, ist klar: Ein großer Teil von Schwabelweis muss evakuiert werden, bevor der Sprengtrupp versuchen kann, den hochgefährlichen Fund zu entschärfen. Die Polizei ruft den Bereitschaftsdienst zur Unterstützung herbei, nicht einfach an einem Tag, an dem 17 000 Polizisten beim G7-Gipfel in Elmau im Einsatz sind.

Polizisten gehen von Tür zu Tür

Rund 50 Polizeibeamte und 20 Feuerwehr- und Rettungskräfte werden schließlich am frühen Nachmittag zusammengezogen. Ab 13.40 Uhr fordern sie die Schwabelweiser im Radius von 500 Metern rund um den Bomben-Fundort auf, ihre Wohnungen und den Sperrbereich zu verlassen. Laut Polizeieinsatzleiter Peter Karl sind rund 350 Personen betroffen – sofern sie denn zuhause sind. Während die Feuerwehr Lautsprecher-Durchsagen macht und die Bewohner über die Maßnahmen informiert, gehen Polizisten von Tür zu Tür.

Einsatzkräfte besprechen sich vor der Evakuierung.

Die Evakuierung zieht sich unerwartet in die Länge. Während ein Großteil der Schwabelweiser anstandslos die Häuser verlässt, zum Beispiel, um sich den sommerlichen Nachmittag ,,notgedrungen" im Biergarten oder im Freibad zu vertreiben, wehren sich vereinzelt Bewohner. Sie wollen ihr Hab und Gut nicht verlassen. Die Polizisten überzeugen schließlich auch sie. Rund 70 Personen werden in die Donau-Arena gebracht, wo die Stadt Regensburg kurzfristig ein Lager eingerichtet hat.
In der Donau-Arena wurden die Schwabelweiser versorgt.

Die Sprengkraft der amerikanischen Fliegerbombe, die im Zweiten Weltkrieg in der Einflugschneise zum Hafen auf Schwabelweis fiel, ist riesig. In ihr befinden sich 120 Kilogramm Sprengstoff.

Nicht nur die Schwabelweiser müssen das Sperrgebiet verlassen. Auch die Donauschifffahrt muss im gefährdeten Bereich eingestellt werden. Mehrere Fahrgastschiffe werden gestoppt. Sie müssen vorläufig außerhalb des Gefahrenbereichs anlegen. Mit knapp einer Stunde Verspätung, um 15.55 Uhr, melden die Einsatzkräfte: Der bei einer ungeplanten Explosion gefährdete Bereich ist komplett evakuiert. Auch die Retter ziehen sich zurück. Zuguterletzt wird der Odessa-Ring für den Verkehr gesperrt. Dann machen sich die beiden Sprengmeister Martin Tietjen und Martin Radons gemeinsam ans Werk. Hochkonzentriert, aber routiniert schrauben sie den Zünder der US-Fliegerbombe, die 1945 nicht detonierte, ab.
Banges Warten an den Funkgeräten

Unterdessen laufen spannende Minuten in der provisorischen Einsatzzentrale unterhalb des Walhalla-Kalkwerks ab. Die Einsatzkräfte warten aufgeregt. Immer im Blick: ihre Smartphones und Funkgeräte.

Um 16.24 Uhr, eine Viertelstunde nachdem die beiden Sprengmeister mit ihrer gefährlichen Arbeit begonnen haben, meldet Einsatzleiter Peter Karl schließlich: ,,Die Fliegerbombe ist entschärft und verladen. Die Sperrungen können aufgehoben werden."

Am Bomben-Fundort warten die beiden – trotz aller Routine – sichtlich erleichterten Kampfmittelräumer Tietjen und Radons. In ihrem VW-Transporter liegt die 250-Kilo-Bombe und wartet auf den Abtransport – entschärft und mit Spanngurten festgeschnallt.

Wie gefährlich das Überbleibsel aus der NS-Zeit hätte sein können, zeigt Martin Radons. In der Hand hält er den unversehrten, funktionsfähigen Zünder. Auf ihm ist noch deutlich der eingeprägte Produktionsmonat erkennbar: ,,1 – 45".
MORTUI VIVENTES OBLIGANT "Die Toten verpflichten die Lebenden"

Hubert


Aus der MZ-Regensburg vom 23.09.2015

Grüße Hubert


Fliegerbombe in Regensburg entschärft

Gegen 23 Uhr am Dienstagabend ist die Gefahr gebannt. 1400 Menschen aus dem Stadtosten, die evakuiert wurden, kehren zurück.

Regensburg.Einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten erlebten die Bewohner des Hohen Kreuzes und angrenzender Straßen am Dienstagabend nach einem Bombenfund. 1400 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und wurden von RVV-Bussen in die Donau-Arena gebracht. Bauarbeiter waren am Nachmittag im sogenannten Gleisdreieck zwischen Straubinger Straße und ,,An der Irler Höhe" auf eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen.

Von der Evakuierung betroffen waren die Bewohner des Ostheims, der ,,Irler Höhe", der Liebigstraße, des Hohen-Kreuz-Wegs und eines Teils der Straubinger Straße. Fachleute aus Feucht entschärften den gefährlichen Sprengsatz um 23.15 Uhr.

Die Evakuierung im Stadtosten hatte gegen 19.30 Uhr begonnen. 74 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Wehren, 35 Ehrenamtliche der Rettungsdienste und 30 Polizeibeamte wirkten mit. Sie informierten die Menschen, brachten Senioren zu den Bussen, überzeugten sich, dass niemand zurückblieb.
Der Hund musste noch ins Auto

Die Bürger reagierten besonnen. Dagmar Willhalm aus dem Ostheim etwa kümmerte sich um ihre betagte Nachbarin und pendelte mit dem Auto mehrmals zur Donau-Arena. Ein älteres Ehepaar aus dem Ostheim packte noch den Familienhund ins Auto und brach zur Wohnung des Sohnes auf. Eine Gruppe junger Migranten hatte sich gerade Pizzas geholt, als die Feuerwehr sie bat, in den Bus einzusteigen. Sie wollten genau wissen, warum. Doch die Feuerwehrleute konnten nicht alle Details auf englisch erläutern. Weil am Hohen Kreuz viele Menschen mit Migrations-Hintergrund leben, waren etliche Sprachen zu hören. Auch das Restaurant ,,Bosporus" wurde evakuiert. Der Wirt zeigte Verständnis, die Gäste an drei Tischen konnten ihr Mahl noch beenden.
Am Hohen Kreuz evakuierte die Feuerwehr ab 20.15 Uhr.

Polizeisprecher Albert Brück vom Präsidium kündigte die Entschärfung der US-Bombe mit 112,5 Kilo Sprengstoff für 21 Uhr an. Doch die Evakuierung zog sich länger hin, weil einige Leute Hilfe brauchten und ein paar ihre Wohnungen nicht verlassen wollten. Jedenfalls saß das Trio vom Kampfmittelräumdienst aus Feucht bei Nürnberg um 22 Uhr noch in der provisorischen Einsatzzentrale im Vereinsheim des Anglerbunds, Belgrader Straße, und stärkte sich mit Wurstsemmeln.

Rückkehr kurz vor Mitternacht

Leiter Michael Weiß hatte die zum Teil noch im Erdreich steckende Bombe unter die Lupe genommen. Er gehe davon aus, dass es sich nicht um einen gefährlichen Langzeitzünder handle, sondern um einen Aufschlagzünder, sagte er. Die 250-Kilo-Bombe könne wohl entschärft werden.

Gegen 23.15 gelang es den drei Spezialisten vom Kampfmittelräumdienst, Michael Weiß, Bettina Jurga und Michael Filips, den US-Sprengsatz zu entschärfen. Die Bewohner konnten in ihre Häuser zurückkehren. Weiß lobte im Gespräch mit der MZ ausdrücklich die hervorragende Zusammenarbeit von Feuerwehr, Rettungskräften und der Stadt, die die Donau-Arena zur Verfügung gestellt hatte.

MORTUI VIVENTES OBLIGANT "Die Toten verpflichten die Lebenden"

Hubert

Wieder ein Bombenfund in Regensburg, es mussten ca. 4500 Leute und Patienten des nahegelegenen Krankenhauses evakuiert werden.Regensburg.




Die Bombe in Regensburg ist entschärft


Weder von einem gestauchten und daher besonders gefährlichen Zünder, noch von einem Wasserrohrbruch an der Fundstelle der Fliegerbombe hat sich das Bombenräumkommando am Sonntag beirren lassen. Um 15.28 Uhr kam die erlösende Nachricht aus der Dornierstraße: ,,Die Bombe ist entschärft." Sprengmeister Michael Weiß vom Kampfmittelräumdienst Tauber zog ein ganz kurzes Fazit: ,,Wir sind noch da. Das ist das Wichtigste."

Komplettes Krankenhaus zog um

Tagelang hatte sich die ganze Stadt auf die Aktion vorbereitet. 5300 Anwohner mussten das Sperrgebiet mit einem Radius von 500 Metern rund um den Fundort des Blindgängers verlassen. Von einer Mammut-Evakuierung war die Rede, weil auch das Krankenhaus Barmherzige Brüder, mit 733 Betten immerhin die größte Klinik in der Oberpfalz, komplett geräumt werden musste. Schon am Samstag waren fast alle Patienten in Sicherheit gebracht worden. Am Sonntagvormittag wurden noch die Intensivpatienten in die Hedwigsklinik transportiert. Unmittelbar nach der Entwarnung erfolgte der Rücktransport der Patienten. Schon am frühen Abend nahm auch das Notfallzentrum der Barmherzigen Brüder wieder den Betrieb auf.

Oberbürgermeister Joachim Wolbergs war es ein großes Anliegen, allen Einsatzkräften von ganzem Herzen zu danken. Es mache ihn stolz, zu sehen, wie die Menschen in so einer Ausnahmesituation zusammenstehen, sagte das Stadtoberhaupt. Den Verlauf des Großeinsatzes beschrieben Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten mit einem Wort: reibungslos. Mehr als 500 Helfer, darunter auch viele Ehrenamtliche waren im Einsatz. Großen Respekt zollten alle Beteiligten den Vertretern des Krankenhauses, die die Evakuierung ihrer Klinik ,,optimal geplant" hatten. Bemerkenswert war auch die Besonnenheit der Anwohner im Stadtwesten, die ihre Wohnungen und Häuser mit großer Ruhe verlassen hätten, wie es hieß. Bürgermeister Wolbergs sagte: ,,Bei allen Nachteilen, die die lange Vorbereitungszeit hatte, war es ein großer Vorteil, dass die Anwohner so lange Zeit hatten, um sich vorzubereiten.

Zünder war stark gestaucht


Bei der Entschärfung der 225-Kilo-Bombe erwies sich die Demontage der Zünder als schwierig, wie Sprengmeister Weiß erläuterte. Ein Zünderkopf wurde beim Aufprall in dem heutigen Wohngebiet stark gestaucht. Deshalb ließ sich der Zünder nicht ohne Weiteres herausdrehen. Verzögert hatte die Entschärfung am frühen Nachmittag ein Wasserrohrbruch. Ein Bagger hatte bei Vorbereitungsarbeiten eine Leitung beschädigt. Das für die Tieferlegung der Bombe vorgesehene Loch lief mit Wasser voll, welches erst wieder abgepumpt werden musste. Nach einer halben Stunde Verzögerung konnten die Entschärfer ihre Arbeit fortsetzen.

Vor Ort mussten die Zünder der Bombe amerikanischer Bauart aus Sicherheitsgründen gesprengt werden. Eine übliche Vorgehensweise. Dermaßen unschädlich gemacht, konnte die Bombe in die Zentrale der bayerischen Kampfmittelbeseitigung in Ingolstadt gebracht werden. Dort wird die Bombe zerlegt



MORTUI VIVENTES OBLIGANT "Die Toten verpflichten die Lebenden"

Hubert



Habe ich heute in der MZ gefunden......

Grüße Hubert


Bombe in Regensburg ist entschärft

Um 23.13 Uhr meldeten die Sprengmeister die gute Nachricht: Alle im Stadtwesten evakuierten Anwohner können nach Hause.

    Diese beiden entschärften die Bombe am Dienstagabend: Tom Kohues und Michael Filips.

Regensburg.Um 23.13 Uhr kam die erlösende Nachricht: ,,Die Bombe ist entschärft". Damit konnten die Bewohner von mehreren evakuierten Straßenzügen im Inneren Westen wieder in ihre Häuser zurück. Am späten Nachmittag waren auf der Baustelle an der Ladehofstraße, wo gerade ein neues Stadtviertel entsteht, bei einer routinemäßigen Untersuchung des Geländes auf Kampfmittelreste Teile einer 250-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurden.

Der Sprengsatz wurde damals beim Aufprall zertrümmert. Wohl deshalb mussten die Spezialisten der Kampfmittelbeseitigung Tauber die Teile nach der Entschärfung sofort in eine Spezialhülle einwickeln. Anders als bei der Entschärfung der Fliegerbombe, die Ende Oktober 2015 im Inneren Westen gefunden wurden, wollten die Experten diesmal sofort handeln. ,,Der Sprengmeister hat entschieden, er möchte die Bombe heute noch entschärfen", teilte Stefan Dillinger von der Polizeiinspektion Süd gegen 19.45 Uhr mit. Daraufhin lief ein Großeinsatz an: Ab kurz nach 21 Uhr baten Feuerwehrleute die Anwohner im 300-Meter-Radius um die Friedrich-Niedermayer-Straße, wie die ehemalige Ladehofstraße jetzt heißt, ihre Wohnungen zu verlassen. Etwa 1000 Menschen sind dort gemeldet.

Feuerwehrleute klingelten

Feuerwehrleute gingen in den Straßen nördlich des ehemaligen Schenker-Geländes von Tür zu Tür, in der Von-Brettreich-Straße und der Thurmayer-Straße, die zur Entschärfung komplett menschenleer sein sollten, außerdem in der Liskircher Straße, Wilhelmstraße und Hoppestraße, wo nur Teile betroffen waren. Das Evakuierungsgebiet reichte bis über die Bahnlinie zur Kirchmeierstraße. Wohl wegen des trüben Wetters und der Kurzfristigkeit der Maßnahme überraschten die Einsatzkräfte viele Bewohner zu Hause, so etwa Familienvater Felix Greifenegger aus der Thurmayerstraße. Genau erkundigte er sich bei dem Feuerwehrmann, der bei ihm klingelte, ob die Wohnung der Verwandten in der Innenstadt außerhalb des Evakuierungsgebiet liege. ,,Wir haben zwei schlafende Kinder unterzubringen", erklärte er. Beunruhigt klang er jedoch nicht: Angesichts der vielen Baustellen müsse man mit einem Fund wie diesen ,,fast rechnen". Die Feuerwehrleute und die Polizisten, die an den Absperrungen postiert waren, hörten von den Betroffenen immer wieder dieselbe Frage: ,,Wie lange dauert das noch?" Und immer wieder hörten sie dieselbe Antwort: ,,Wir wissen es nicht genau."


Fliegerbombe im Regensburger Westen

Doch letztlich konnten die Einsatzkräfte fast ihren am früheren Abend ausgegebenen Zeitplan einhalten, ein paar Minuten länger als das anvisierte Zeitfenster ,,bis 22 Uhr" brauchten sie für die Räumung. ,,Die Evakuierung ist zügig gelaufen. Mir sind keine Probleme zu Ohren gekommen", lautete dazu die Bilanz von Polizeisprecher Dillinger. Die Sammelstelle in der Aula des St-Marien-Gymnasiums für Menschen, die nicht wussten, wohin, nahmen nur wenige in Anspruch.

Die Bombe wurde auf dem ehemaligen Schenker-Gelände gefunden.

Der Bahnverkehr wurde gestoppt, als gegen 22.15 Uhr alle Häuser evakuiert waren und zunächst mit der Verlegung der Bombe begonnen wurde. Die Sprengmeister transportierten sie 150 Meter weiter in Richtung Westen. So rückte die Justizvollzugsanstalt außerhalb des 300-Meter-Radius – sie musste damit nicht evakuiert werden.

Die Einsatzleitung koordinierte der Arbeit der 110 Kräfte vom St.-Marien-Gymnasium aus. Johannes Buchhauser, Chef der Berufsfeuerwehr, äußerte sich begeistert darüber, wie sie dort aufgenommen wurde und dankte dafür der stellvertretenden Schulleiterin Dr. Lydia Schieth.

Im vergangenen Jahr hielten mehrere Fliegerbomben die Domstadt in Atem. Sie wurden auf Baustellen in Regensburg gefunden. Aufsehen erregte vor allem ein Bombenfund im Stadtwesten, in der Dornierstraße. Im November 2015 musste sogar das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder evakuiert werden.
MORTUI VIVENTES OBLIGANT "Die Toten verpflichten die Lebenden"

Hubert


Aus MZ vom 08.04.2017

Grüße Hubert

19:51 Uhr: Die Bombe ist entschärft

Die Wohnungen von etwa 2000 Menschen wurden evakuiert. Die Lage des Blindgängers auf der Regensburger Baustelle war komplex.
Von Julia Ried und Katharina Eichinger, MZ


Regensburg.Bauarbeiter sind am Freitag auf der Großbaustelle in Regensburgs Innerem Westen, auf der derzeit ein neues Wohnquartier entsteht, erneut auf eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Damit die Sprengmeister sie entschärfen konnten, wurden nach Polizeiangaben die Wohnungen von etwa 2000 Menschen im Gebiet um den Fundort des 225 Kilogramm schweren und etwa 1,20 Meter langen Blindgängers verlassen. Sprengmeister Michael Weiß legte einen Sicherheitsbereich von 500 Metern fest. Erst ab 19.51 Uhr abends konnten die Anwohner wieder in ihre Wohnungen zurück.
Bombe wurde um elf Uhr gefunden

Die Polizei sondiert die Lage.

Die Fliegerbombe wurde gegen elf Uhr vormittags von Bauarbeitern gefunden, von der Kumpfmühler Straße aus betrachtet im hinteren Teil des Baugrunds, an der Ecke Wilhelmstraße/Friedrich-Niedermayer-Straße (ehemals Ladehofstraße). Von der Evakuierung war deshalb auch die viel befahrene Kirchmeierstraße, zwischen der Kumpfmühler Brücke und der Autowaschanlage weiter westlich, betroffen. Außerdem lagen mehrere Straßen im Inneren Westen, zwischen Hoppe- und Heitzerstraße, aber auch mehrere Straßen in Königswiesen, etwa der Königswiesenweg, zum Teil in der Sicherheitszone. Auch ein Teil der Kleingartenanlage in der Margaretenau lag im Sperrgebiet. Der Bahnverkehr entlang des Baugebiets musste von 18.55 Uhr bis 19.50 Uhr ebenfalls unterbrochen werden.

Evakuierung lief ab 16.45 Uhr an

Ab circa 16.45 Uhr baten Polizisten und Einsatzkräfte der Feuerwehr die Menschen, die sich innerhalb des Evakuierungsradius aufhielten, darum, ihre Wohnungen und Arbeitsplätze zu verlassen. Immer wieder zeigten sich Bewohner uneinsichtig und wollten in ihren Häusern bleiben. Im Goethe-Gymnasium und im Von-Müller-Gymnasium hatten die Einsatzkräfte für sie Anlaufstellen eingerichtet. Auch ein Bürgertelefon wurde eingerichtet. Selbst als die Entschärfung schon im Gang war, wollten Menschen noch immer Menschen die Absperrung passieren.

25 Minuten brauchte Sprengmeister Michael Weiß vom Kampfmittelräumdienst Tauber aus Nürnberg dann für die Entschärfung. ,,Der Fall war nicht so schwierig", sagt Weiß. ,,Was problematisch war, war die Lage, da die Bombe nah am Bahngleis und an der Bevölkerung lag." Deswegen waren so viele Menschen betroffen. Auch die Menge an Explosionsmasse, die noch im Inneren der Bombe war, war zu gefährlich, um nicht zu evakuieren. Bei dem Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelte es sich nach Angaben des Sprengmeisters um eine ,,GP 500 lbs".

Es handelt sich bereits um den dritten Bombenfund auf der Baustelle in diesem Jahr, um den vierten seit Beginn der Bauarbeiten auf diesem Areal – und um die Entschärfung mit dem bislang größten Evakuierungsradius auf diesem Gebiet. Am 13. Februar dieses Jahres waren Überreste eines ursprünglich 75 Kilogramm schweren Blindgängers auf Höhe der Friedrich-Niedermayer-Straße 26 kontrolliert gesprengt worden. In unmittelbarer Nähe stand aber nur ein Wohnhaus.

Am 15. März hatten wegen des Fundes eines Teils einer Fliegerbombe im westlichen Teil des Baugrunds drei Gebäude evakuiert werden müssen; etwa 50 Menschen waren betroffen. Im Jahr zuvor, am Abend des 31. Mai 2016, hatten Einsatzkräfte die Anwohner im 300-Meter-Radius um die Friedrich-Niedermayer-Straße gebeten, ihre Wohnungen zu verlassen. Etwa 1000 Menschen seien dort gemeldet, hieß es damals.

Vor gut vier Wochen, am 1. März 2017, war außerdem ein 125 Kilogramm schwerer Sprengkörper westlich des Unterislinger Weges, zwischen der Continental Arena und dem Ortsteil Oberisling, entschärft worden.


MORTUI VIVENTES OBLIGANT "Die Toten verpflichten die Lebenden"