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Luftwaffen des 2. Weltkrieges

Begonnen von BlackWolf, Fr, 19. Mai 2006, 20:00

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BlackWolf

Da Munfrosch und ich dieses Thema zusammen machen habe ich mich entschlossen erstmal die Royal Air Force der Briten zunehmen:

Geschichte der RAF

Als Vorläuferorganisation der Royal Air Force wurde am 13. Mai 1912 durch königliche Anordnung das Royal Flying Corps (RFC) gegründet, das an die Stelle des Flugstabes der Royal Engineers trat. Der Royal Naval Air Service (RNAS) wurde kurz nach dem ersten Weltkrieg als Marineflieger Einheit mit Personal der Luftwaffe und der Marine gegründet. Am 1. April 1918 wurde die RAF durch den Zusammenschluss des Royal Flying Corps und des RNAS unter dem Befehl des Luftfahrtministeriums gebildet - die erste Luftwaffe (als selbständige Teilstreitkraft) der Welt. Zwischen den Weltkriegen war die RAF auch verantwortlich für die Postzustellung und den Gütertransport. Sie wurde kaum für militärische Operationen eingesetzt. Zum ersten Mal wurde 1928 eine Evakuierung von Zivilisten aus Afghanistan durch die Luftunterstützung begonnen.

Die Royal Air Force hat - im Gegensatz zu fast allen anderen Luftstreitkräften - ein ureigenes System von Rangbezeichnungen entwickelt, welches sich an den Bezeichnungen der Einheiten (Staffel, Gruppe, Geschwader) orientiert. Normalerweise (Bundesluftwaffe, USAF) werden die Ränge des Heeres übernommen.

BlackWolf

#1
Hier eine Maschine der RAF:
eine Spitfire Mk. XVIII :
Technische Daten:
*Besatzung
o 1 Pilot
*Erstflug
o 5. März 1936
*Im Dienst ab    August 1938
*Abmessungen
Länge über alles
o 9,12 m
*Spannweite
o 11,23 m
*Höhe über alles
o 3,86 m
*Gewichte
o Leergewicht
-2.313 kg
o Maximales Startgewicht
-3.078 kg
*Antrieb
o Motor
-1 Rolls-Royce Merlin 45
o Leistung    1.470 PS
*Leistung
o Höchstgeschwindigkeit
-602 km/h (auf 4000 Metern Höhe)
*Kampfreichweite
o 756 km
*Dienstgipfelhöhe
o 11.280 m (35.000 Fuß)
*Bewaffnung
o Geschütze
-2 x 20 mm Kanonen
-4 x 7,7 mm Maschinengewehre
o Bomben  
-1 x 230-kg-Bombe

BlackWolf

#2
Und hier ein Bomber der RAF:
Die Wellington war am Anfang des Zweiten Weltkrieges der wichtigste schwere Bomber der Royal Air Force. Sie kam in den verschiedensten Rollen bis zum Ende des Krieges zum Einsatz.

Anfang der 1930er Jahre gab das Air Ministry die Spezifikation B.9/32 über einen neuen schweren Bomber heraus. Die Firma Vickers mit ihrem Chefkonstrukteur Barnes Wallis plante daraufhin einen zweimotorigen Mitteldecker mit der patentierten geodätischen Rumpf- und Flügelstruktur. Bei dieser Bauweise werden Stäbe aus Leichtmetall diagonal zu einer Gitterstruktur verbunden und anschliessend mit Stoff bespannt. Das ergibt eine sehr steife und robuste Struktur, bei der Schäden durch Explosivstoffe nur die Bespannung zerstören, aber der Stabilität des Flugwerks, außer bei einem direkten Treffer, nichts anhaben können. Nebenbei ist diese Bauweise sehr leicht aber auch arbeitszeitintensiv und damit teuer. Der grundsätzliche Aufbau war aber sehr konventionell mit einem Standardleitwerk und motorisierten Abwehrkanzeln vorne und hinten sowie einem Einziehfahrwerk.

Der Erstflug des Prototypen (K4049) erfolgte am 15 Juni 1936. Außer einer vergrößerten Seitenflosse mussten keine größeren Änderungen vorgenommen werden. Schon im August 1936 wurden die ersten Serienmaschinen bestellt. Die ersten Wellington Mk I hatten Bristol Pegasus XVIII Sternmotoren mit 1000 PS und kamen im Oktober 1938 zur No. 9 Squadron.

Bei Kriegsausbruch 1939 bestand die Masse der Bomber des Bomber Command aus Wellingtons. Schon der erste große Einsatz gegen die deutsche Flotte in Wilhelmshaven am 18 Dezember 1939 war ein Fiasko. An diesem Tag starb der Mythos, dass ein massiver Bomberangriff, bei dem sich die Flugzeuge mit ihren Abwehrwaffen gegenseitig deckten, immer "durchkam". Die Luftwaffe wurde durch ihre Funkmessgeräte (Radar) frühzeitig gewarnt und konnte darum ihre Bf 109 und Bf 110 in die Luft bringen, um die anfliegenden 24 Wellington abzufangen. Das Ergebnis der Luftschlacht in der Deutschen Bucht waren 10 abgeschossene und 3 schwer beschädigte Wellington. Danach hat die RAF bis 1945 nur noch bei Nacht angegriffen. Die Wellington kam am Anfang noch viele Male nach Deutschland, bis die neuen viermotorigen Bomber (Short Stirling, Handley Page Halifax, Avro Lancaster) ihre Neuklassifizierung zum mittelschweren Bomber erforderten. Trotzdem war die Wellington auch beim ersten Tausend-Bomber-Angriff auf Köln am 30 Mai 1942 noch dabei. Die Wellington wurde in vielen Varianten gebaut, die meisten Änderungen betrafen neue Motoren. Es wurden dabei statt des Pegasus auch Bristol Hercules, Rolls-Royce Merlin und auch Pratt&Withney Twin Wasp eingebaut. Auch eine Höhenbomber-Version, die Mk V mit Druckkabine wurde erprobt, aber 9.145 m Höhe waren unzureichend, und nur eine Squadron wurde 1941 mit diesem Typ ausgestattet. Die Wellington kamen auch in Nordafrika und im Fernen Osten sehr erfolgreich zum Einsatz. Nach 1941 war aber das Coastal Command der größte Nutzer. Hier kam sie als U-Boot-Jäger, Minenleger und auch zum Minenräumen mit einem Magnetring zum Einsatz. Außerdem wurde sie zum Schleppen von Lastenseglern und dem Absetzen von Agenten mit dem Fallschirm genutzt. Sogar zum Transport von Truppen und Material wurde die Wellingtom, nach Ausbau der Abwehrstände, verwendet. Die Produktion endete erst nach neunjähriger Fertigung am 25. Oktober 1945. Mit 11.461 Exemplaren war sie der meistgebaute britische Bomber. Und selbst nach dem Krieg wurde sie noch als fliegender Prüfstand für die ersten Strahltriebwerke und Turboprops verwendet .
Technische Daten:
* Triebwerke: 2 x Bristol Hercules VII/XVI 14-Zylinder-Doppelsternmotor mit 1585 PS
* Spannweite: 26,30 m
* Länge: 19,70 m
* Höhe: 5,35 m
* Leergewicht: 11.500 kg
* Fluggewicht: 14.300 kg
* Besatzung: 6 Mann
* Höchstgeschwindigkeit: 408 km/h
* Dienstgipfelhöhe: 7325 m
* Reichweite: 2125 km
* Bewaffnung:
-6 x 7,7 mm Browning MG;
-Bombenzuladung max. 2720 kg

Munfrosch

so nun die deutsche Luftwaffe:

Weil es Deutschland unter den Voraussetzungen des Vertrags von Versailles verboten war, einen militärischen Luftdienst zu unterhalten, wurden deutsche Militärpiloten unter Geheimhaltung ausgebildet. Zuerst wurden die Flugschüler in leichten Schulflugzeugen bei den zivilen Ausbildungsstätten in Deutschland geschult. Um den Piloten die Gelegenheit zu geben, Flugerfahrung in Jagd- und Kampfflugzeugen zu sammeln, ersuchte Deutschlands Reichswehr die Hilfe der UdSSR. Ein geheimer Ausbildungsfliegerhorst wurde 1924 in der Nähe der russischen Stadt Lipezk eingerichtet und bis 1933 betrieben. Insgesamt benutzte diese Schule eine Anzahl niederländischer, russischer und auch deutscher Flugzeuge.

Am 26. Februar 1935 befahl Adolf Hitler seinem Luftfahrtminister und ehemaligen Jagdflieger des Ersten Weltkriegs, Hermann Göring, trotz des noch bestehenden Verbots des Versailler Vertrags von 1919, eine Luftwaffe für das neue nationalsozialistische Deutschland aufzubauen. Deutschland brach somit die Bedingungen des Vertrags ohne offizielle Genehmigung Frankreichs, Großbritanniens oder des Völkerbundes. Aus Angst vor einem neuen Weltkrieg hinderten weder Frankreich noch Großbritannien Deutschland an dieser und anderen Handlungen, die nach den Verträgen nicht zulässig waren. Diese Nationen wollten das Kriegsrisiko nicht verstärken. Obwohl die neue Luftwaffe unabhängig vom Reichsheer befehligt wurde, blieb die Luftwaffe doch in deren Tradition. In diesem Fall gab man den Offizieren und Männern noch Armeedienstgrade, anstatt neue Bezeichnungen für die Luftwaffe zu schaffen. Das ist jedoch eine Tradition, die sowohl von der heutigen deutschen Luftwaffe als auch von vielen anderen Luftwaffen der Welt, die USAF eingeschlossen, beibehalten worden ist.

Der ,,Deutscher Luftsportverband" (DLV), war in Wirklichkeit nichts anderes als ein vormilitärischer Luftverband, der erst später als Luftwaffe – mit Ernst Udet als ihrem Oberbefehlshaber - präsentiert wurde. Die Mitglieder des DLV trugen dieselbe Uniform und dieselben Gliederabzeichen der späteren Luftwaffe. Man gab den DLV-,,Gliedern" Sondernamen, um Außenstehenden vorzutäuschen, dass der Verband eher einer Zivilflugverein als eine mit der Reichswehr verbundene Organisation wäre.
Nichts im Leben gibts umsonst, das hat man dir oft gesagt.
Es tut nur weh wenn es Freunde mit dem Leben bezahln...

Munfrosch

#4
Bf 110 C-4 (1940/1941)

   * Einsatzzweck: Zerstörer/Langstreckenbegleitjäger
   * Besatzung: 2 Mann
   * Spannweite: 16,29 m
   * Länge: 12,11 m
   * Höhe: 3,51 m
   * Tragfläche: 38,36 m²
   * Tragflächenbelastung: 176 kg/m²
   * Motoren: zwei Daimler-Benz DB 601 B-1 [1] mit je 1.020 PS in 4.500 m Höhe, Startleistung 990 PS
   * Flugmasse: 6.750 kg
   * Höchstgeschwindigkeit: 560 km/h
   * Gipfelhöhe: 10.000 m
   * Steigfähigkeit: ca. 11 m/s
   * Reichweite: 1.300 km
   * Bewaffnung: Vier 7,92 mm-MG 17 und zwei 20 mm-MG FF/M in der Nase, ein bewegliches 7,92 mm-MG 15 im Kanzelheck
Nichts im Leben gibts umsonst, das hat man dir oft gesagt.
Es tut nur weh wenn es Freunde mit dem Leben bezahln...

Munfrosch

#5
Ju 88 A-4

   * Einsatzzweck: sturzflugfähiger Bomber
   * Spannweite: 20,08 m
   * Länge: 14,40 m
   * Höhe: 4,85 m
   * Tragfläche: 54,5 m²
   * Triebwerk: zwei Junkers Jumo 211 J V12-Motoren mit je 1.410 PS Startleistung
   * Höchstgeschwindigkeit: 470 km/h
   * Dienstgipfelhöhe: 8.200 m
   * Reichweite: 2.730 km (ohne Bomben)
   * Max. Startgewicht: 14.000 kg
   * Besatzung: vier
   * Bewaffnung:
         o Fünf 7,92 mm MG 81 Maschinengewehre
         o Ein 13 mm MG 131 Maschinengewehr
         o Bis zu 500 kg Bombenlast intern (zehn 50 kg-Bomben)
         o Bis zu 3.000 kg Bombenlast extern :
               + Vier Flügelträger für bis zu 1.000 kg (Innere) und 500 kg (Äußere) schwere Bomben
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BlackWolf

#6
Kommen wir nun zu der US Air Force:

Geschichte der USAF:
Am 1. August 1907 stellte das US Army Signal Corps eine Abteilung für Luftfahrt auf. Seit dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs im Jahre 1865 bestand die Ausrüstung aus zehn Ballons.

Das erste Flugzeug wurde am 20. August 1908 getestet, der erste tödliche Unfall der Militärluftfahrt geschah am 17. September des selben Jahres, als Lt. Thomas E. Selfridge abstürzte. Am 2. August 1909 stellte das Signal Corps das erste Flugzeug offiziell in Dienst, eine Wright Model A, genannt Airplane No. 1. Ende Oktober 1912 gehörten neun einsatzfähige Luftfahrzeuge zum Bestand – Airplane No. 1 war zu diesem Zeitpunkt bereits an das Smithsonian-Museum abgegeben worden.

Die USAF im 2.WK.:
Im 2 Weltkrieg beschloss die Regierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt Anfang 1939, den Bestand auf 6.000 Maschinen aufzustocken. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 und seine Folgen ließ den Bedarf an Bombern, Jägern und Aufklärern in die Höhe schnellen: Bis 1945 stieg die Flugzeugstärke auf über 60.000 Stück; viele neue Stützpunkte wurden angelegt, um das Material und die Truppen unterbringen zu können.

Das USAAC ging am 20. Juni 1941 in den US Army Air Forces (USAAF) auf, die ab 1943 als eigenständiger Teil der US Army den gleichen Rang wie selbige und die US Navy erhielten.

Im Zweiten Weltkrieg flogen amerikanische Bomber viele Angriffe gegen Deutschland, hauptsächlich am Tage gegen industrielle Ziele von militärischer Bedeutung (siehe beispielsweise Operation Double Strike), aber auch gegen Städte wie Hamburg und Dresden. Ab 1944 erfolgten auch Einsätze gegen Japan, im August 1945 schließlich warfen B-29 Superfortress Atombomben über Hiroshima und Nagasaki ab.

Nach dem Krieg wurden die Streitkräfte neu organisiert und am 21. März 1946 drei neue Luftwaffenkommandos gegründet: Zur Unterstützung der Bodentruppen das Tactical Air Command, für die Reservestreitkräfte und Heimatverteidigung das Air Defense Command und für die strategischen Bomber und Aufklärer das Strategic Air Command, das in den Folgejahren zum mächtigsten Militärverband der westlichen Welt aufstieg.

Mit der Gründung der United States Air Force (USAF) durch den National Security Act am 26. Juli (in Kraft 18. September) 1947 erreichte die Luftwaffe schließlich ihre volle Unabhängigkeit.

BlackWolf

#7
Ein Bomber der USAF:
Der B17 Bomber:

Die Geschichte des B17 Bombers:
Der Prototyp Boeing Modell 299 flog am 28. Juli 1935 zum ersten Mal. Die Maschine ging bei einem Absturz, der durch einen Pilotenfehler verursacht wurde, verloren. Nach Anpassungen an das Militär startete der neue Prototyp Y1 B-17 im Januar 1937 zum Erstflug. Schließlich wurde die erste Serienmaschine B-17B am 20. Oktober 1939 an die US Army ausgeliefert. Als Antrieb hatte sie vier Wright R-1820-51 Sternmotoren mit je 1.000 PS. Es folgten 38 weitere Maschinen.

Am 21. Juli 1940 fand der Erstflug der B-17C statt, die neben erhöhter Abwehrbewaffnung eine Panzerung und selbstdichtende Tanks erhielt. Zudem hatten die Motoren nun 1.200 PS.

Mit der B-17E kamen 1941 die Waffenstände hinter dem Cockpit und unter dem Rumpf dazu, das Kaliber der bordlaffettierten MGs stieg teilweise auf nun einheitlich .50 Browning (12,7 mm) . Die Reichweite der B-17E betrug ohne Bomben 5.300 km; die Bombenlast betrug – im Vergleich zu späteren Versionen – relativ geringe 2.000 kg.

Ein Jahr später folgte die B-17F mit neuer Nase aus Plexiglas und mit 7.110 km Reichweite (ohne Bomben). Diese Maschine, von der 3.405 Exemplare gebaut wurden, konnte schon 4.700 kg Bomben mitführen.

Am 21. Mai 1943 war der Erstflug der letzten Serienversion - der B-17G. Sie hatte nun einen Kinnturm mit zwei MGs und wurde bis Mitte 1945 insgesamt 8.680 mal gebaut. Später wurden viele B-17 umgebaut und umgerüstet. Insgesamt sind 12.731 B-17 Maschinen von Boeing produziert worden - zu Spitzenzeiten waren es 16 Maschinen täglich.
 
Technische Daten
* Einsatzzweck: schwerer Höhenbomber, zehnsitziger strategischer schwerer Fernbomber
* Fertigungszahlen: 4.035 Maschinen bei Boeing in Seattle, 2.395 Maschinen bei Douglas in Tulsa und 2.250 Maschinen bei Lockheed in Burbank gebaut
* Besatzung: min. sechs Mann, im allgemeinen zehn Mann
* Triebwerke: vier Wright R-1820-97 Cyclone Neunzylinder-Sternmotoren mit je 1.200 PS bei 2300 U/min
* Länge: 22,80 m
* Spannweite: 31,63 m
* Höhe: 5,85 m
* Flügelfläche: 141,9 m²
* Leergewicht: 14,855 t
* Max. Startgewicht: 29,70 t
* Höchstgeschwindigkeit: 485 km/h
* Marschgeschwindigkeit: 296 km/h
* Dienstgipfelhöhe: 11.920 m
* Reichweite ohne Bombenlast: 6.034 km
* Reichweite mit Bombenlast: 2.897 km bei normaler Beladung, bzw. 1.760 km bei maximaler Beladung.
* Bewaffnung:
-13 Browning MGs (12,7 mm Zwilling-MGs im vorderen Kinnturm, vorderen Deckturm, mittlerer Bodenkanzel und im Heck; 12,7 mm Einzel-MGs an den seitlichen Bugfenstern, an den Seitenfenstern und auf dem Flugzeugrücken im Funkerstand)
-Ein Bombenschacht für maximal 5.800 kg Bombenzuladung (Standardbeladung = 2.724 kg)

BlackWolf

#8
Die P-51 Mustang:

Geschichte der P-51

Die Mustang entstand, als im Januar 1940 die für den Einkauf amerikanischer Waffen zuständige Britische Beschaffungskommission eine Anfrage an die North American Aviation Company richtete, ob sie die Curtiss P-40 für den britischen Bedarf in Lizenz produzieren würden. North American überzeugte die Briten, dass sie mit einem eigenen Jägerentwurf die mittelmäßigen Leistungen der P-40 übertreffen könnten, und erhielt so eine Bestellung über 320 Maschinen vom noch zu entwickelnden Typ NA-73. Diese Bestellung wurde später auf 620 Stück erweitert.

Die (wie die Curtiss P-40) von einem Allison V-1710 V-Motor angetriebene NA-73 machte ihren Erstflug am 26. Oktober 1940. Die NA-73 war mit einem Düsenkühler, der wesentlich weniger Luftwiderstand als der Kühler der P-40 erzeugte, und einem Laminarflügel ausgestattet, der den Widerstand noch weiter herabsetzte. Dementsprechend erwies sich die NA-73, die von der Royal Air Force Mustang genannt wurde, als das deutlich schnellere Flugzeug.

Trotzdem war die Mustang im Luftkrieg in Europa nicht wie geplant als Jagdflugzeug einzusetzen, weil der Allison-Motor die Höhenleistungen zu stark einschränkte. Die Mustang, deren erster scharfer Einsatz im Mai 1942 erfolgte, wurde daher ausschließlich als schneller Jagdbomber und als Aufklärungsflugzeug im niedrigen Höhen verwendet. Die USAAF bestellte ebenfalls P-51 und P-51A als Jagdflugzeuge sowie die A-36A Apache als Sturzkampfflugzeug.

Aufgrund der aerodynamischen Güte der Mustang wurden 1943 Versuche unternommen, sie durch Verwendung eines Hochleistungsmotors vom Typ Rolls-Royce Merlin zu einem konkurrenzfähigen Jagdflugzeug zu machen. Das Ergebnis war die P-51B, die zunächst mit dem von Packard in Lizenz gebauten V-1650-3 Rolls-Royce Merlin-Motor für große Höhen, dann den taktischen Erfordernissen angepasst mit dem V-1650-7 für mittlere Höhen ausgerüstet wurde. Die in Inglewood (im heutigen L.A. County) gebaute P-51B und die in Dallas (Texas) gebaute, identische, P-51C waren im Dezember 1943 die ersten Langstrecken-Begleitjäger der USAAF, die die schweren Bomber der 8th Air Force bis über Ziele tief im Deutschen Reich eskortieren konnten.

Mit den ausgezeichneten Flugleistungen der Merlin-Mustang, die in immer größerer Zahl eingesetzt wurde und die zuvor als Begleitjäger eingesetzte Lockheed P-38 und Republic P-47 fast völlig aus dieser Rolle verdrängte, konnten die deutschen Jagdflugzeuge erst Ende 1944 wieder gleichziehen. Hauptvorteile der Mustang waren große Reichweite, hohe Geschwindigkeit und gute Manövrierfähigkeit im Hochgeschwindigkeitsbereich und in großer Höhe. Bis Ende 1944 hatte die Mustang der deutschen Jagdwaffe bereits schwere Verluste zugefügt und so den Kampf um die Lufthoheit über dem Deutschen Reich zugunsten der Alliierten entschieden. Im 2. Weltkrieg wurde die Mustang fast ausschließlich als Jäger, Jagdbomber und Aufklärer, die A-36 auch als Sturzkampfflugzeug eingesetzt.

Auch für die Bombenangriffe der Boeing B-29 auf Japan wurde Mustangs als Begleitjäger eingesetzt, allerdings in geringer Zahl als über Deutschland. Die Einsätze dort waren noch länger. Gegenüber den in den üblichen großen Einsatzhöhen erheblich leistungsschwächeren japanischen Jagdflugzeugen verfügte die Mustang über eine erdrückende technische Überlegenheit.

Um die Reichweite der Mustang noch weiter zu steigern, konstruierte North American einen zweimotorigen Jäger, die Twin Mustang, als Doppelrumpfflugzeug, das durch Zusammensetzen zweier Mustang-Rümpfe entstand. Die zweimotorige, zweisitzige F-82 wurde später im Korea-Krieg als Langstrecken-Jäger und als Nachtjäger eingesetzt.

Mit Einführung des neues Klassifizierungssystems der 1947 als unabhängige Teilstreitkraft aus der USAAF entstandenen United States Air Force wurde die P-51 ("Pursuit", wörtlich übersetzt "Verfolgung[sflugzeug]") in F-51 ("Fighter", wörtlich "Kämpfer") umbenannt.

Für den Koreakrieg wurde die F-51 reaktiviert, weil sie als einziges Propellerflugzeug sofort und in großen Stückzahlen zur Verfügung stand. In Japan hatte die USAF noch mehr als hundert F-51 "auf Halde". Diese waren von Staffeln geflogen worden, die auf Lockheed F-80-Düsenjäger umgerüstet worden waren. Einige dieser Staffeln rüsteten jetzt wieder zurück um auf Propellerjäger. Eingesetzt wurde die Mustang zur Erdkampfunterstützung mit Bordwaffen, Napalm, Bomben und Raketen. Allerdings erlitten die Mustangs sehr hohe Verluste durch Flakfeuer.

Ähnliche Erfahrungen mußte auch die israelische Luftwaffe mit ihren Mustangs 1956 im Sinai während der Suezkrise machen, als sie innerhalb einer Woche sechzehn Maschinen verlor.

Für den Einsatz im Vietnamkrieg wurden von der Firma Cavalier Aircraft Corporation verschiedene Vorschläge für Jagdbomber mit Kolbenmotoren oder Propellerturbinen-Antrieb gemacht, die die USAF aber nicht aufgriff. Eine Propellermaschine war nach Ansicht des Militärs nicht mehr als Kampfflugzeug geeignet.

Trotzdem war die Mustang in zahllosen, vor allem lateinamerikanischen Ländern teilweise bis in die 1980er Jahre eingesetzt. Die letzten Mustangs wurden 1982 in der dominikanischen Republik ausrangiert. Sie waren 1960 ursprünglich an die Exilkubaner geliefert worden, aber in der Schweinebucht nicht eingesetzt worden. Diese letzten Überlebenden wurden alle von Museen und privaten Piloten aufgekauft.
Technische Daten:
*Länge   -9,82 m
*Flügelspannweite   -11,28 m
*Höhe    -4,16 m
*Antrieb    -Ein Rolls-Royce/Packard-Merlin V-1650-7
               -12-Zylinder-V-Motor mit 1.649 HP (1.671 PS)
*Höchstgeschwindigkeit    -703 km/h auf 25.000 ft (7.620 m)
*Reisegeschwindigkeit    -523 km/h auf 10.000 ft (3.048 m)
*Größte Reichweite    -3.307 km (mit Abwurftank)
*Besatzung    -1 Mann
*Dienstgipfelhöhe    -12.500 m
*Leergewicht    -3.450 kg
*Fluggewicht    -5.260 kg
*Bewaffnung    
-Sechs 0.50 Browning MG53-2,
-bis zu 907 kg-Bomben oder zehn 12,7 cm Raketen

Munfrosch

Die italienische Luftwaffe selbst wurde am 28. März 1923 unter dem Namen Regia Aeronautica ("Königliche Luftwaffe") gegründet. Im Wesentlichen handelte es sich um die Fusion der Fliegertruppen von Heer und Marine, denen danach eigene fliegende Einheiten verboten wurden. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen machte sich die Luftwaffe dank der Förderung durch das faschistische Regime Benito Mussolinis (der selbst auch Pilot war) und der Flugpioniere um Arturo Ferrarin, Francesco De Pinedo, Umberto Nobile und Italo Balbo einen Namen und stellte zahlreiche internationale Rekorde auf. Die Luftwaffe entwickelte sich in dieser Zeit von einer Teilstreitkraft zu einer Art "Sportverein", was man dann im Krieg bereute. Im spanischen Bürgerkrieg konnte die Regia Aeronautica von 1936 bis 1939 noch einmal voll überzeugen und avancierte in jenen Jahren noch vor der Aufrüstung Nazi-Deutschlands bis 1938 zur wahrscheinlich stärksten Luftwaffe der Welt. Im Zweiten Weltkrieg schlug sich die Luftwaffe von allen italienischen Teilstreitkräften noch am besten. Bei Kriegseintritt befand sich die Regia Aeronautica noch in einer Phase des Umbaus und der Modernisierung, die jedoch sehr langsam voranging, weswegen Italien 1940 mit zumeist veralteten Kräften in den Kampf ziehen mußte. Erst später konnten die Italiener mit dem Lizenzbau von deutschen Daimler-Benz-Flugmotoren modernere und leistungsfähigere Jagdflugzeuge bauen. Italienische Bomber flogen mehrfach spektakuläre Langstrecken-Einsätze, u.a. bis zum Persischen Golf. Besonders zeichneten sich die Torpedoflieger ("Aerosiluranti") aus, die trotz oft unmöglicher Umstände der britischen Flotte schweren Schaden zufügten.

Das Wappen der italienischen Luftwaffe zeigt neben einem gekrönten Adler und einem Spruchband mit der Aufschrift "Virtute Siderum Tenus" die Embleme der vier im ersten Weltkrieg erfolgreichsten Staffeln. Mit einer dieser Staffeln, der 87. "Squadriglia", flog Gabriele D'Annunzio am 9. August 1918 einen legendären Propagandaeinsatz über Wien (Abwurf von 400.000 Flugblättern).
Nichts im Leben gibts umsonst, das hat man dir oft gesagt.
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