Autor Thema: Der Überfall auf Polen  (Gelesen 727 mal)

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Der Überfall auf Polen
« am: Mo, 15. Mai 2006, 19:50 »
Am 1.9.1939 um 4.45 Uhr beginnt das Schiff "Schleswig-Holstein" die Westerplatte in Danzig zu beschießen. Diesem Angriff geht keine Kriegserklärung voraus. Das Hauptaugenmerk liegt auf Danzig und dem Landstreifen zwischen Deutschland und ostpreußen der seit 1919 zu Polen gehört. Hier beginnt zum ersten mal der Blitzkrieg. Dabei handelt es sich um einen schnellen Angriff mit sehr viel Kriegsgerät der schnell zum Sieg führt. Dabei erfolgen viele Angriffe mit Panzern (Panzerkampfwagen I, II und III) und den sogenannten Ju-87 Stukas (Sturzkampfbomber). Diese können im Sturzflug sehr tief herunterkommen und dadurch ihre Bombem zielsicher abwerfen. Diese haben damit angefangen strategische Sachen wie Brücken und Eisenbahnschienen zu bombardieren. Hitler war bei diesem Angriff durch den Nichtangriffspakt mit Stalin abgesichert, so dass er eine Intervention der Sowjetunion nicht führten musste. Die deutsche Bevölkerung ging in diesen Krieg jedoch nicht so zufrieden wie in den 1. Weltkrieg. Polen hatte im Vergleich dazu nur altes Kriegsgerät das dem deutschen nicht standhalten konnte und die Verteidigung war über die ganze Grenze zu Deutschland weit verstreut und konnte daher nicht gegen diesen Angriff tun. Die Grenze wurde durchbrochen und ganz Polen wurde nun von deutschen Panzern überrollt. Großbritannien und Frankreich waren geschockt, aber Chamberlain wollte mit Hitler dennoch ein weiteres Abkommen schließen doch diesem wurde nicht zugestimmt. Am 3.9.1939 bekam Deutschland von Großbritannien ein Ultimatum zum Abzug der deutschen Truppen aus Polen und dass es ansonsten eine Kriegserklärung gibt. Innerhalb der nächsten Stunden gab es keine Antwort und so traten Großbritannien und Frankreich in den Krieg ein. Die bereits besetzten Gebiete Polens wurde nun von der SS aufgesucht, um alle möglichen Personengruppen die dem NS-Regime im Weg standen brutal zu liquidieren. Neben Juden handelte es sich vor allem um Intellektuelle. Polen leistete starken Widerstand trotz der Tatsache, dass es über keine Panzer verfügte. Neben Infanteristen hatte polen soagr noch Kavallerie. Trotz all dieser Bemühungen fällt Ende September 1939 Warschau (Hauptstadt Polens). Die Alliierten kommen Polen nicht zu Hilfe, obwohl Frankreich vorher schon versucht hat im Westen Deutschland in einen Krieg zu verwickeln doch dieser Versuch ging schnell zu Ende. Tausende polnische Zivilisten und Soldaten starben bei diesem Überfall und noch mehr wurden gefangen genommen. Ebenfalls im September fiel auch die Sowjetunion in Polen ein, denn Hitler und Stalin waren sich darin einig, dass es ein Polen wie es seit dem Versailler Vertrag existierte nicht mehr geben sollte. Am 30.9.1939 floh General Sikorski mit tausenden polnischen Soldaten in den Westen um dort eine Exilregierung zu bilden. Außerdem kämpften diese Soldaten später zusammen mit den Alliierten. Deutschland und die Sowejtunion teilten Polen auf. Für polnische Juden errichteten die Nazis Ghettos, wie z. B. das bekannte Warschauer Ghetto. Viele Polen wurden nach Deutschland in Zwangslager deportiert. Auch Stalin ließ tausende Polen in die Sowjetunion in Arbeitslager deportieren. Im Wald von Katyn ließ er mehrer tausend polnische Offiziere töten. Nach diesem Sieg in Polen war Hitler sehr zuversichtlich


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« Letzte Änderung: Fr, 02. Juli 2010, 00:01 von Ulla »

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Der Überfall auf Polen
« Antwort #1 am: Sa, 05. Mai 2007, 21:36 »
Polenfeldzug 1939

Mit dem Polenfeldzug der deutschen Wehrmacht begann der Zweite Weltkrieg in Europa. Unter dem Decknamen Fall Weiß griffen deutsche Truppen am 1. September 1939 ohne vorherige Kriegserklärung Polen an. Dieser Angriffskrieg wird oft als Überfall auf Polen, seltener auch als Septemberfeldzug bezeichnet. Frankreich und Großbritannien reagierten am 3. September mit Kriegserklärungen an das Deutsche Reich. Gemäß dem geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt marschierten am 17. September 1939 sowjetische Truppen in Ostpolen ein, so dass Deutschland und die Sowjetunion das Land bis Anfang Oktober 1939 besetzten und unter sich aufteilten.

Mit den Massenmorden deutscher „Einsatzgruppen“ an Juden, polnischen Intellektuellen, Geistlichen und als Partisanen verdächtigten oder denunzierten Personen in den von der Wehrmacht besetzten Teilen Polens ging das Deutsche Reich einen weiteren Schritt zum Holocaust.

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Der Überfall auf Polen
« Antwort #2 am: Sa, 05. Mai 2007, 21:43 »
Vorgeschichte

Streitfragen und Verhandlungen

Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges waren der junge Staat Polen und das Deutsche Reich Gegner. Die Polen fühlten sich nach der Erfahrung von drei Teilungen sowohl von einem starken Deutschland im Westen als auch von der Sowjetunion im Osten bedroht. Zwischen diesen Ländern herrschten Streitigkeiten über die jeweiligen Grenzverläufe, die durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages entstanden waren. Auch in Deutschland fühlte sich die politische, vor allem aber die militärische Führung durch die militärisch miteinander verbündeten Länder Frankreich und Polen aus zwei Richtungen bedrängt. Der Verlust Westpreußens, des „polnischen Korridors“, und die benachteiligende Behandlung des dortigen deutschen Bevölkerungsteils sorgte zusätzlich für eine kritische und ablehnende Haltung gegenüber Polen.

Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler kam jedoch 1934 ein Nichtangriffspakt zwischen Polen und dem Deutschen Reich zustande. Zu diesem Zeitpunkt sah die polnische Führung unter Marschall Józef PiBsudski in Hitler noch einen Mann, der im Gegensatz zur preußischen Militärführung und den „ostelbischen Junkern“ eine gemäßigte Haltung zu Polen einnahm. Außerdem wollte man in Warschau die sich verschlechternden Beziehungen Berlins zur UdSSR für sich nutzen. Der Hauptgrund lag aber vor allem darin, dass Polen das Vertrauen in Frankreich, das sich als Garantiemacht der territorialen Ordnung nach dem Ersten Weltkrieg verstand, verloren hatte.

In den folgenden Jahren intensivierte sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder, und die Regierungen standen sich wohlwollend gegenüber. Noch während der Sudetenkrise 1938 hatte die polnische Regierung die Gelegenheit genutzt, um den tschechischen Teil der Stadt Cieszyn (Teschen) zu besetzen. Im Oktober 1938 begannen auf Initiative der deutschen Regierung Verhandlungen zur „Lösung” aller strittigen Fragen zwischen Polen und dem Deutschen Reich. Diese Verhandlungen zogen sich fast sechs Monate hin.

Hitler ging es dabei vor allem um die Wiedereingliederung der Freien Stadt Danzig in das Deutsche Reich. Die Stadt war nach dem Ersten Weltkrieg unter Verwaltung des Völkerbundes gestellt worden, in dem jedoch Polen ihre Interessen vertrat. Des Weiteren sollten eine Autobahn und ein Schienenweg durch den polnischen Korridor die Landverbindung zur Provinz Ostpreußen herstellen. Außerdem sollte Polen dem Antikominternpakt beitreten. Im Gegenzug stellte Hitler die Anerkennung der übrigen deutsch-polnischen Grenzen in Aussicht sowie eine Verlängerung des Nichtangriffspakts um 25 Jahre. Weitere Verhandlungsthemen waren die diskriminierende Behandlung der deutschen Minderheit in Westpolen und die Zustimmung des Deutschen Reiches zu territorialen Veränderungen zugunsten Polens in der Karpatoukraine.

Die polnische Seite ging auf die meisten Angebote aus Berlin nicht ein und stellte nur Verhandlungen über graduelle Veränderungen in Aussicht. Ihre Weigerung lag vor allem darin begründet, dass der Besitz Danzigs und damit der Weichselmündung dem Deutschen Reich eine dominierende Stellung gegenüber den polnischen Industriegebieten verschafft hätte. Der Beitritt zum Antikominternpakt hätte Komplikationen sowohl mit der UdSSR als auch mit den Westmächten nach sich gezogen. Auch hätte eine exterritoriale Eisenbahnverbindung dem Deutschen Reich im Konfliktfall ermöglicht, strategische Ressourcen und Truppen in das ansonsten isolierte Ostpreußen zu verschieben. Die polnische Regierung fürchtete, Polen könne damit zu einem deutschen Satellitenstaat werden.

Daraufhin verstärkte das Deutsche Reich den Druck auf Polen. Hierbei vertraute das NS-Regime auch auf seine internationalen Erfolge. Nach der Besetzung Tschechiens am 14. März 1939, mit dem sich Deutschland über das Münchner Abkommen hinwegsetzte, sank das Vertrauen in diplomatische Lösungen bei allen Beteiligten erheblich.

Entschluss zum Krieg

Am 23. März 1939 lehnte Polen die deutschen Forderungen offiziell ab und leitete erste Maßnahmen zur Mobilmachung der polnischen Armee ein. Dies lag zum einen darin begründet, dass nunmehr auch die Slowakei durch einen Schutzvertrag unter deutschen Einfluss geraten war und sich Polen so auch im Süden durch das Deutsche Reich bedroht sah. Zum anderen wurde nur zwei Wochen später ein unter starkem politischem Druck zustandegekommener Vertrag zwischen Litauen und dem Deutschen Reich abgeschlossen, der die Rückgabe des nach dem Ersten Weltkrieg abgetrennten Memellandes regelte, woraufhin deutsche Truppen im Memelland stationiert wurden.

Einem ähnlichen, handstreichartigen Vorgehen Deutschlands auf Danzig wollte Polen deshalb durch militärische Vorbereitungen zuvorkommen. Warschau stellte klar, dass es jede einseitige territoriale Veränderung als Casus belli (Kriegsgrund) behandeln würde. Die Weigerung der polnischen Regierung, den Forderungen Hitlers entgegenzukommen, wurde durch die Haltung Großbritanniens und Frankreichs unterstützt. Beide Staaten ließen erkennen, dass sie im Fall eines bewaffneten Konflikts Polen zur Seite stehen würden. Hitler kündigte daraufhin den Nichtangriffspakt und befahl der Wehrmacht am 4. April, Angriffspläne vorzubereiten.

Am 6. April erklärte Großbritannien offiziell, Warschau im Falle eines Krieges beizustehen, was auch von Frankreich unterstützt wurde. Erstmals zeigte sich London wieder bereit, auf dem europäischen Festland direkte Verantwortung zu übernehmen, da man sich über Hitlers aggressiven Kurs keine Illusionen mehr machte (siehe Appeasement). Am 29. August 1939 versuchte die britische Regierung, zwischen den Parteien zu vermitteln, um einen Krieg zu vermeiden. Durch die Garantieerklärung und das Vertrauen in die eigenen Streitkräfte bestärkt, sah die polnische Führung allerdings keinen Grund mehr für weitere diplomatische Bemühungen. Auch der mit Hitler verbündete italienische Duce Benito Mussolini versuchte (sogar noch nach Ausbruch des Krieges) zu vermitteln.

Hitler allerdings hatte inzwischen in der polnischen Weigerung eine Möglichkeit gefunden, seine weitreichenden territorialen Pläne zur Eroberung von „Lebensraum im Osten“ in Angriff zu nehmen, weshalb er seit April an einem Ausgleich mit der polnischen Regierung nicht mehr interessiert war. Bis in den August hinein erweckte er trotz Abschluss der militärischen Vorbereitungen den Anschein, Verhandlungen anzustreben. Diese dienten fast nur noch dazu, England und Frankreich aus dem kommenden Krieg herauszuhalten. Die Verständigung mit der UdSSR im deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23. August 1939 verschaffte Hitler Gelegenheit, den polnischen Staat zu zerschlagen, nachdem bereits mehrere bewaffnete und teils fingierte Grenzzwischenfälle propagandistisch ausgeschlachtet worden waren (siehe: Überfall auf den Sender Gleiwitz). Am 29. August leitete die polnische Regierung die Generalmobilmachung ein.

Die polnische Verteidigungsplanung

Das polnische Oberkommando war sich bewusst, dass die Verbände der deutschen Wehrmacht den polnischen Streitkräften materiell überlegen waren. Polen verfügte über 39 Infanteriedivisionen, elf Kavalleriebrigaden, zwei motorisierte Brigaden und einige Truppen des Grenzkorps (umgerechnet etwa 44 Divisionen), denen etwa 57 deutsche Divisionen gegenüberstanden. Bei einem Vergleich von Ausrüstung und Bewaffnung verschlechterte sich das Bild weiter zuungunsten der Polen: 3200 deutschen Panzern standen nur circa 800 qualitativ unterlegene und technisch überholte (Renault FT-17) leichte polnische Panzer (Tanketten) gegenüber – Panzerdivisionen nach deutschem Muster gab es bis auf eine motorisierte Brigade nicht; den deutschen Luftflotten 1 und 4 mit zusammen 1929 einsatzbereiten Flugzeugen, zum Teil modernster Art, konnten die Polen lediglich 842 Maschinen der Typen PZL P.7, PZL P.11, PZL.23 Kara[ und einige ältere Modelle entgegenstellen.

Doch in den Verträgen mit den Westmächten hatte Frankreich der polnischen Regierung versichert, dass es spätestens 10 Tage nach der Kriegseröffnung mit dem Großteil seiner Divisionen Deutschland angreifen würde. Dementsprechend kam es für die polnische Armee darauf an, dem Angreifer zunächst vier Wochen lang hinhaltenden Widerstand zu leisten, bis die französische Offensive Polen entlasten würde. Danach plante man, in einer zweiten Phase zum Gegenangriff überzugehen. Die günstigste Verteidigungslinie für diesen Zweck verlief entlang der Flüsse Narew-Bug-Weichsel-San mitten durch Polen, doch es bestand das Problem, dass die meisten Reservisten und die unersetzliche Rüstungsindustrie zum größten Teil westlich dieser Linie in Oberschlesien und Posen lagen. Der polnische Generalstab fasste daher den Entschluss, den deutschen Angriff schon an den Grenzen zu empfangen und sich erst später auf die eigentliche Verteidigungslinie zurückzuziehen. So hoffte er Westpolen möglichst lange zu behaupten.

Wegen der Aufgabe, bereits die Grenzen des Landes zu verteidigen, wurden die polnischen Streitkräfte regelrecht verzettelt. Am äußersten rechten Flügel stand die Operationsgruppe Narew, um nach Beginn eines deutschen Angriffs sofort Ostpreußen bedrohen zu können und die polnischen Grenzen gegen Litauen zu sichern. Daran schloss sich die Armee Modlin an, die in ausgebauten Befestigungen, der Mlawa-Stellung, stand, um einen nördlichen Angriff auf Warschau abzuwehren. Im polnischen Korridor stand die Armee Pomerellen und südlich davon die Armee Posen. An der schlesischen Grenze stand mit der Armee Lodz und Armee Krakau die Masse des polnischen Heeres. Aufgrund der feindlichen Haltung der Slowakei musste später noch im Süden die Karpatenarmee aufgestellt werden. Im Hinterland marschierten die Reserve-Verbände auf.

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Der Überfall auf Polen
« Antwort #3 am: Sa, 05. Mai 2007, 21:43 »
Die deutschen Angriffsvorbereitungen

Die Planungen des Oberkommandos des Heeres waren bis zum 15. Juni 1939 abgeschlossen. Die Mobilisierung und der Aufmarsch der Truppen erfolgte ohne offizielle Generalmobilmachung unter Vorwänden (Manöverübungen, Bau von Grenzbefestigungen) und in möglichst anderer verdeckter Weise. So sollte in Ostpreußen die 25-Jahr-Feier der Schlacht bei Tannenberg unter großer militärischer Anteilnahme durch Abordnung einer Infanterie- und Panzerdivision aus dem Reich begangen werden.

Bis zum 25. August befanden sich die Truppen in ihren Bereitstellungsräumen. Der für den 26. August befohlene Angriffsbeginn wurde kurzfristig wieder abgesagt, nachdem Hitler erfahren hatte, dass Italien für einen Krieg nicht zur Verfügung stand, und England und Polen ihre gegenseitigen Zusagen in einem schriftlichen Vertrag fixiert hatten. Am selben Tag wurde die stille (also nicht öffentliche) Mobilmachung im Deutschen Reich eingeleitet. Ein Kommandounternehmen gegen den nahe der tschechischen Grenze gelegenen Bahnhof von Mosty und einem Eisenbahntunnel dort konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig gestoppt werden. Nach anfänglichen Erfolgen der Kommandosoldaten mussten sie sich wieder über die Grenze zurückziehen.

Da das deutsche Hoheitsgebiet Polen von drei Seiten her umfasste, befanden sich die deutschen Streitkräfte in einer vorteilhaften Lage. Für den Angriff waren die deutschen Truppen in zwei Heeresgruppen unterteilt worden: Die Heeresgruppe Nord (630.000 Mann unter Generaloberst Fedor von Bock) mit der 4. Armee in Ostpommern und der 3. Armee in Ostpreußen sollte zunächst die polnischen Streitkräfte im „Korridor” zerschlagen, um eine Verbindung zwischen Ostpreußen und dem Hauptgebiet des Deutschen Reiches herzustellen. Danach sollte sie direkt auf Warschau vorstoßen, um damit den Hauptangriff, der im südlichen Polen stattfinden sollte, zu entlasten. Die Heeresgruppe Süd (886.000 Mann unter Generaloberst Gerd von Rundstedt) verfügte über drei Armeen. Die 14. Armee sollte von Schlesien und der Slowakei aus die polnischen Grenzbefestigungen in Ostoberschlesien einnehmen und danach die deutschen Operationen nach Galizien hin decken. Diese Aufgabe sollte sie angriffsweise erfüllen und auf den San vorgehen. Die 10. Armee, (mit 300.000 Mann und der Masse der Panzerdivisionen die stärkste Armee im Polenfeldzug) unter General der Artillerie Walter von Reichenau, sollte den Hauptangriff auf Warschau führen. Zu diesem Zweck waren ihr die Masse der motorisierten Verbände zugeteilt worden. Auf ihrer linken Flanke sollte die 8. Armee die Operationen nach Posen hin abschirmen. So hoffte die deutsche Führung, die Masse des polnischen Heeres noch westlich der Weichsel zu umfassen und zu vernichten.

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Der Überfall auf Polen
« Antwort #4 am: Sa, 05. Mai 2007, 21:45 »
Militärischer Verlauf

Nachdem der ursprünglich für den 26. August gegebene Angriffsbefehl wieder zurückgenommen worden war, begann der militärische Angriff in den Morgenstunden des 1. September 1939 mit Luftangriffen auf Wielun und dem Beschuss der Westerplatte in Danzig durch das deutsche Linienschiff Schleswig-Holstein. Die Freie Stadt selbst wurde, mit Ausnahme der Westerplatte, von lokalen SS-Verbänden besetzt (siehe: Besetzung von Danzig 1939). Hitler verkündete: „Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen [...] Von nun an wird Bombe mit Bombe vergolten.“ . (Der Angriff hatte allerdings schon gegen 4.45 Uhr begonnen.) Am Abend wurde der englischen Regierung von der deutschen Seite mitgeteilt: „Der Führer ist bereit, aus Polen wieder herauszugehen und Schadensersatz für bereits angerichtete Schäden anzubieten unter der Voraussetzung, dass wir Danzig und die Straße durch den Korridor erhalten, wenn England im deutsch-polnischen Konflikt die Vermittlung übernimmt.”  Frankreich und Großbritannien stellten ein Ultimatum an das Deutsche Reich, in dem sie den sofortigen Rückzug aller deutschen Truppen aus Polen forderten. Als Hitler dies ablehnte, erklärten beide Staaten dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Eine große Offensive der Westmächte blieb aber trotz der Zusagen gegenüber Polen aus und es kam an der Westgrenze Deutschlands zum sogenannten „Sitzkrieg“.

Die Entwicklung der Lage bis zum 6. September

Der Angriff der Heeresgruppe Nord kam in den ersten Tagen des Feldzuges zumindest im Bereich der 4. Armee planmäßig voran. Im Korridor wurden Teile der polnischen Armee Pomerellen während der Schlacht in der Tucheler Heide bei Graudenz eingeschlossen und zerschlagen. Nur zwei ihrer Divisionen entkamen der Niederlage und schlossen sich der Armee Posen an. Im Verlauf dieser Schlacht entstand auch der Mythos, dass polnische Kavallerie deutsche Panzer mit der Lanze angegriffen hätte. (siehe: Gefecht bei Krojanty) Gleichzeitig blieb der Angriff der 3. Armee vor der Mlawa-Stellung liegen. Die dort kämpfende Armee Modlin zog sich erst zurück, als die deutschen Kräfte ihre rechte Flanke umgangen hatten. Sie sammelte sich jedoch wieder in der Festung Modlin und am Bug. Die Armeen der Heeresgruppe Süd drängten unterdessen die polnischen Verbände in Richtung Warschau zurück. Allerdings gelang es ihnen nicht, die polnischen Truppen aufzureiben oder zu umfassen. Erst am 6. September gelang der 10. Armee ein tiefer Einbruch in die polnische Abwehrfront. Am gleichen Tag besetzte die 14. Armee Krakau. Das Ziel, die polnische Armee Krakau einzukreisen, gelang ihr jedoch nicht.

Die Planung der polnischen Führung war in Anbetracht des schnellen Vorstoßes der deutschen Verbände überholt und so erteilte sie schon nach fünf Tagen den Befehl zum Rückzug hinter die Linie Narew-Bug-Weichsel-San. Die polnische Regierung selbst setzte sich nach Brest-Litowsk ab. Der Rückzugsbefehl war jedoch zu spät erteilt worden, denn es war unwahrscheinlich, dass die polnischen Infanterie-Verbände die Flüsse noch vor den Panzern der Wehrmacht erreichen würden. Auf der deutschen Seite hingegen kam man im OKH zu dem Schluss, dass es wohl nicht mehr gelingen würde, die Masse des polnischen Heeres westlich der Weichsel zu zerschlagen, weshalb nun Befehle an die 3. Armee und die 14. Armee ergingen, ihre Kräfte östlich der Weichsel für eine Umfassungsschlacht zu konzentrieren.

Die Entwicklung der Lage bis zum 17. September

Von Beginn an hatte die deutsche Luftwaffe die nahezu vollständige Luftüberlegenheit über Polen, die sie insbesondere für Bombenangriffe gegen Warschau nutzte; dies waren die ersten Flächenbombardements des Zweiten Weltkriegs. Die Heeresgruppe Süd nutzte ihren Durchbruch, um ein Panzerkorps auf die polnische Hauptstadt anzusetzen. Bereits am 8. September erreichte dieses Korps die Vorstädte von Warschau, doch da ein verlustreicher Häuserkampf vermieden werden sollte, stoppten die Panzer ihren Vormarsch, als sie auf starken Widerstand der polnischen Verteidiger trafen. Nur einen Tag später gelang dem rechten Flügel der 10. Armee das Überholen und Einkesseln von starken polnischen Kräften, die versuchten, sich über die Weichsel zurückzuziehen, woraus sich die Schlacht bei Radom entwickelte. Zeitgleich kam es auf dem linken deutschen Flügel bei der 8. Armee zu einer Krise. Unbemerkt von der deutschen Aufklärung war die polnische Armee Posen aus Westpolen herangekommen und dem deutschen Vormarsch nördlich von Kutno überraschend in die Flanke gefallen (siehe: Schlacht an der Bzura). Dies blieb der einzige polnische Gegenschlag des Feldzuges, der jedoch die Heeresgruppe Süd stark bedrängte, weil sie nun bei Radom, vor Warschau und an der Bzura gleichzeitig kämpfen musste. Der Angriff der Armee Posen konnte unter schweren Verlusten abgewehrt werden und die polnischen Truppen im Kessel bei Radom kapitulierten am 12. September (ca. 60.000 Gefangene). Mit den nun freigewordenen Verbänden konnte die Heeresgruppe Süd danach auch die Armee Posen einschließen und bis zum 17. September aufreiben (170.000 Gefangene). Am 13. September wurde die Kleinstadt Frampol nahe Lublin durch einen deutschen Luftangriff vollständig zerstört.

Die Führung der polnischen Armee befahl nach der Schlacht bei Radom am 12. September, allen Truppen, sich eigenständig nach Südosten zurückzuziehen. Man hoffte, sich in dem unwegsamen Gelände noch länger halten zu können, während man über Rumänien Nachschublieferungen der Westalliierten erwartete. In diesem Gebiet kämpfte bisher nur die deutsche 14. Armee, die allerdings nach Nordosten einschwenkte, um sich hinter dem Bug mit den Kräften der Heeresgruppe Nord zu vereinen. Gemäß dem Befehl des OKH zur Umfassung der polnischen Streitkräfte östlich der Weichsel musste die Heeresgruppe Nord, die bereits am Narew und am Bug stand, starke Kräfte (die Masse der 4. Armee) durch Ostpreußen an ihren linken Flügel verlegen, was einige Tage in Anspruch nahm. Danach aber schloss sie am 9. September die Festung Modlin und Warschau von Norden her ein. Östlich des Bug stießen starke Panzerkräfte nach Süden vor und vereinigten sich südlich von Brest-Litowsk am 18. September mit den Truppen der 14. Armee. Damit war die Masse der polnischen Kräfte umfasst worden. Die polnische Regierung war zuvor bereits nach Rumänien geflüchtet.

Die Entwicklung der Lage bis zum 6. Oktober

Am 17. September zerschlug sich die polnische Hoffnung, wenigstens den Osten des Landes verteidigen zu können. Entsprechend der Aufteilung im geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes erfolgte die sowjetische Besetzung Ostpolens, das außer dem Grenzschutz-Korps fast völlig von polnischen Truppen entblößt war.

Die Kämpfe konzentrierten sich nun auf das Gebiet zwischen Weichsel und Bug, wo die Reste des polnischen Heeres eingeschlossen waren. Im Südosten des Landes wurden polnische Truppen, die sich nach Rumänien zurückziehen wollten, in den Schlachten bei Lwow, Lemberg und Rawa Ruska aufgerieben. Nach der Kapitulation der Masse der verbleibenden polnischen Streitkräfte am 23. September nach der Schlacht bei Lublin endete der organisierte Widerstand der polnischen Armee. Die seit dem 9. September eingeschlossene polnische Hauptstadt wurde bis zum 28. September belagert (siehe: Belagerung von Warschau 1939). Die Stadt wurde heftig beschossen und bombardiert. Bis zu 26.000 Zivilisten kamen dabei ums Leben. Einen Tag später kapitulierte auch die Festung Modlin, gefolgt von der Besatzung der Halbinsel Hel am 1. Oktober. Die letzten Feldtruppen Polens kapitulierten am 6. Oktober nach der Schlacht bei Kock, was seither als das Ende des Polenfeldzuges gilt. Eine offizielle Kapitulation des polnischen Oberkommandos, Staates oder der Regierung hat es jedoch nie gegeben.

Der Seekrieg

Im Gegensatz zu den Landstreitkräften war die polnische Marine der deutschen Kriegsmarine auch zahlenmäßig stark unterlegen. Das polnische Marineoberkommando unter Konteradmiral Józef Unrug erkannte diese Tatsache an und evakuierte im Rahmen der Operation Peking schon Ende August drei Zerstörer nach Großbritannien. Bei Beginn der Kampfhandlungen standen zwei deutschen Linienschiffen, drei leichten Kreuzern, 10 Zerstörern, 4 Tendern, 30 Minensuchbooten, 10 U-Booten und diversen U-Jägern auf polnischer Seite lediglich ein Zerstörer, ein schwerer Minenleger, fünf U-Boote und mehrere kleinere Einheiten wie Kanonenboote und Minensucher entgegen. (siehe: Kräfteverhältnis der Seestreitkräfte zu Beginn des Krieges)

Zu ersten Kampfhandlungen kam es am 1. September, als deutsche Stuka die verbliebenen beiden großen polnischen Einheiten ORP Gryf und ORP Wicher in der Danziger Bucht angriffen. Das erste Seegefecht fand am 3. September vor Hel statt. Die Kriegsmarine musste dabei die beiden eingesetzten Zerstörer Z 1 Leberecht Maass und Z 9 Wolfgang Zenker zurückziehen, nachdem Z 1 durch einen Artillerietreffer einer Landbatterie beschädigt worden war. Am selben Tag wurden die Reste der polnischen Überwasserstreitkräfte im Hafen von Hel mehrfach bombardiert und vernichtet.

Alle 5 polnischen U-Boote konnten entkommen, erzielten aber, wenn man von einer erfolgreich verlegten Seemine des U-Bootes ORP {bik, auf die am 1. Oktober der deutsche Minensucher M 85 lief, absieht, keine Kampferfolge gegen feindliche Schiffe. Die zwei U-Boote ORP Wilk und ORP OrzeB konnten sich nach Großbritannien absetzen. Die restlichen drei U-Boote ließen sich in Schweden internieren. Die Marinebasis auf der Halbinsel Hel verteidigte sich noch bis zum 1. Oktober und fiel als eine der letzten polnischen Stellungen.

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« Antwort #5 am: Sa, 05. Mai 2007, 21:48 »
Verluste

Die Verluste der Wehrmacht im Polenfeldzug beliefen sich (nach zeitnahen wehrmachtsinternen Aufzeichnungen) auf 10.572 Gefallene, 3.409 Vermisste und 30.322 Verwundete. Als das OKW 1944 Nachforschungen anstellte, ergab sich die Zahl von 16.269 Toten (nur Heeresangehörige). Die Erhöhung ist damit begründet, dass vier Jahre nach dem Polenfeldzug die anfangs als „vermisst“ gemeldeten Soldaten nun größtenteils als „gefallen“ galten. Außerdem waren nach dem Ende der Kampfhandlungen Soldaten ihren im Polenfeldzug erlittenen Verwundungen erlegen.

Die Wehrmacht verlor außerdem ca. 30-40% der eingesetzten Panzer. Es zeigte sich schon in diesem Feldzug, dass die deutschen Panzermodelle veraltet waren. Für die Rote Armee wurden 737 Gefallene angegeben.
Genaue Zahlen der polnischen Verluste wurden nicht ermittelt. Die polnische Armee hatte ungefähr 70.000 Gefallene zu beklagen. 133.000 wurden verwundet. Als sicher gilt, dass 694.000 polnische Soldaten in deutsche und 217.000 in sowjetische Gefangenschaft gerieten. Unklar ist auch die Zahl der zivilen Opfer der Kampfhandlungen.

Kriegsverbrechen

Im Verlauf des Polenfeldzuges kam es zu mehreren deutschen und polnischen Kriegsverbrechen. Durch die andauernde Krise seit März 1939 hatten beide Parteien Zeit gehabt, ihre Propaganda-Maschinerie in Gang zu setzen. So kam es schon im Vorfeld des Krieges zu Ausschreitungen gegen die deutsche Minderheit in Polen, die anschließend von der NS-Propaganda benutzt wurden.

Während des Polenfeldzuges 1939 kam es dann auch zu Kriegsverbrechen der Wehrmacht gegen die polnische Zivilbevölkerung. Am 22. August 1939 erklärte Hitler in einer Ansprache vor Wehrmachtsgenerälen:

    „Ziel ist Beseitigung der lebenden Kräfte. Bei Beginn und Führung des Krieges kommt es nicht auf das Recht an, sondern auf den Sieg... brutales Vorgehen, größte Härte.“

So wurden, meist unter dem Vorwand der Partisanenbekämpfung, zahlreiche Zivilisten erschossen. Insgesamt haben nach polnischen Ermittlungen, die überwiegend auf Augenzeugenberichten beruhten, im September und Oktober 1939 in Polen 714 Erschießungen stattgefunden, bei denen 16.376 Menschen hingerichtet wurden (ca. 60 Prozent davon ausgeführt von der Wehrmacht). Hinzu kamen Massenerschießungen von polnischen Kriegsgefangenen. Die kriegsgerichtliche Untersuchung und Bestrafung der Täter blieb im wesentlichen aus. Auch Angehörige des sogenannten Selbstschutzes Westpreußen (später ein Teil der SS), des SD und der SS verübten derartige Verbrechen, wie zum Beispiel im Fall des Massakers von Przemy[l. Plünderungen durch Wehrmachtsangehörige waren ein Massenphänomen, und es kam zu Vergewaltigungen. Nach Jochen Böhler war dies

    „ohne Zweifel zugleich Ausdruck einer tiefen Verachtung für die slawische Bevölkerung und Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden, das man verursachte“ .

Nach Kriegsbeginn kam es von seiten der polnischen Bevölkerung zu Übergriffen auf die deutsche Minderheit. Der bekannteste Vorfall ereignete sich am 3. September in Bromberg, wobei zwischen 100 - 300, nach anderen Schätzungen bis zu 1500 Volksdeutsche getötet wurden (’ siehe: Bromberger Blutsonntag). Den folgenden „Vergeltungsmaßnahmen“ durch die Einsatzgruppe IV fielen zwischen dem 7. und 12. September nach Augenzeugenberichten 1306 Polen zum Opfer, darunter Geistliche, Juden, Frauen und Jugendliche. Insgesamt belief sich die Zahl der volksdeutschen Opfer auf mindestens 5.437 Tote. Nach Auffassung von Alfred M. DeZayas, dem Historiker des Bundesarchivs unkritische Verwendung von NS-Quellen vorwerfen, kam es auch auf polnischer Seite zu Erschießungen von deutschen Kriegsgefangenen, jedoch in weit geringerem Umfang als auf der deutschen Seite. Des Weiteren finden sich in den Kriegstagebüchern deutscher Einheiten sehr viele Berichte über Aktivitäten von „Banden“ und „Freischärlern“, die deutsche Trossabteilungen überfallen hätten. Dabei ist zu beachten, dass Wehrmachtseinheiten auch durch den schnellen deutschen Vormarsch abgeschnittene polnische Soldaten oft als Freischärler betrachteten.

An verschiedenen Stellen wurde Anfang September Lost-Gas verwendet. Die deutsche Luftwaffe warf versehentlich am 3. September 1939 mit Giftgas gefüllte Bomben auf Warschau ab. Am 8. September 1939 wurden bei JasBo 14 deutsche Soldaten bei der Beseitigung einer polnischen Brückensperre mit Lost vergiftet, zwei davon starben.

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Der Überfall auf Polen
« Antwort #6 am: Sa, 05. Mai 2007, 21:49 »
Am 8. Oktober teilten sich das Deutsche Reich und die Sowjetunion im Abkommen von Brest-Litowsk das polnische Gebiet durch eine Demarkationslinie – die Vierte Teilung Polens. Nicht nur die nach dem Versailler Vertrag abgetretenen Gebiete wurden wieder in das Reich eingegliedert, sondern darüber hinaus weite Bereiche Zentralpolens einschließlich der Stadt Aódz. Der Rest Polens wurde deutsches Generalgouvernement. Molotow äußerte sich am 31.Oktober 1939: „Ein einziger Schlag gegen Polen, erst seitens der deutschen, dann seitens der Roten Armee, und nichts blieb übrig von dieser Mißgeburt des Versailler Vertrags, die ihre Existenz der Unterdrückung nichtpolnischer Nationalitäten verdankt hatte“.

Schon wenige Tage nach Beginn des Feldzuges ernannte Hitler für die Teile Polens, die zur Eingliederung in das Reichsgebiet vorgesehen waren, neue Chefs der Zivilverwaltung (CdZ), Albert Forster für Danzig-Westpreußen und Arthur Greiser für Posen. Der Königsberger Gauleiter Erich Koch dehnte seine Dienststellen nach Südostpreußen aus. Die vom OKH bestimmten militärischen Verwaltungschefs wurden nach einer kurzen Übergangszeit überflüssig, als politische Amtsträger gefunden waren. Verwaltungschef in Krakau wurde Reichsminister Arthur Seyß-Inquart Verwaltungschef, in Aódz wurde es Reichsminister Hans Frank, der als Oberverwaltungschef Generaloberst Gerd von Rundstedt, dem Oberbefehlshaber Ost, unterstellt wurde und damit unter dem Befehl des Heeres stand. Hitler hatte damit die vollziehende Gewalt in Polen formal bei der Heeresführung belassen, deren Truppen die besetzten Gebiete sicherten. Faktisch aber war der Chef des Generalstabes fast nur mit der Operationsführung beschäftigt, und die Verwaltungsaufgaben wurden von der politischen Führung des Reiches gesteuert.

Die anschließende Besatzungszeit war von Repressalien der Deutschen und Sowjets gegen die Zivilbevölkerung geprägt. Es kam zu willkürlichen Massenerschießungen, insbesondere polnischer Juden - im deutschen - und politischer-gesellschaftlicher Gegner des Kommunismus - im sowjetischen Besatzungsgebiet. Im deutschen Besatzungsgebiet wurde ein ganzes Netzwerk von Zwangsarbeits- und Konzentrationslagern errichtet. Im weiteren Verlauf der deutschen Besatzung wurde das Gebiet Polens zum Zentrum des Holocaust. Im Zuge der Aktion Reinhardt im Jahre 1942 wurden im Süden und Osten Polens eine Reihe von Vernichtungslagern errichtet.

Die Masse der polnischen Kriegsgefangenen wurde von der Wehrmacht in die zivile Zwangsarbeit gepresst, womit sie den Schutz des Kriegsgefangenenstatus verloren. Nach Zeugenaussagen kam es schon während der Kämpfe zu Erschießungen jüdischer Soldaten der polnischen Armee nach ihrer Gefangennahme. Im Frühjahr 1940 wurden wie viele andere Gefangene auch die jüdischen Soldaten entlassen. Sie kehrten in das Gebiet des ehemaligen Polens zurück, wo sie als Juden registriert und in Ghettos eingewiesen wurden, wo sie später der „Endlösung“ zum Opfer fielen. Jüdische Offiziere wurden in speziellen Ghettoabteilungen der Gefangenenlager abgesondert (was nach deutscher Interpretation Artikel 9 der Genfer Konvention entsprach, nach dem Gefangene getrennt nach Rassen und Nation unterzubringen waren). Auf Verlangen der Gestapo wurden in einigen Fällen Gefangene an sie übergeben. Oft kehrten die betreffenden Offiziere nicht mehr zurück. Der Historiker Jörg Osterloh betont, dass mit dieser Zusammenarbeit das OKW nicht erst im Krieg gegen die Sowjetunion, sondern bereits im Polenfeldzug seine Bereitschaft zeigte, bei der rassistischen Vernichtungspolitik des NS-Regimes mitzuwirken.

Polen verlor im Zweiten Weltkrieg bei Kampfhandlungen und durch Maßnahmen der deutschen und sowjetischen Besatzungsmacht zwischen 4,5 und 6 Millionen Einwohner. Die größte Zahl der Opfer stellten hierbei die polnischen Juden mit weit mehr als 3 Millionen Opfern. Die slawische Mehrheit der Bevölkerung in Polen, galt den Nazis als rassisch minderwertige Untermenschen und war langfristig zur Vernichtung oder vollständigen Assimilation bestimmt. Angefangen hatte die Vernichtung bereits am Anfang der Besatzung Polens mit der gezielten Aussonderung und Ermordung der gebildeteren Schichten der Bevölkerung - bekannte Beispiele sind die Verhaftung und Erschießung der Professoren der Jagiellonen-Universität in Krakau (Sonderaktion Krakau) und der Katholischen Universität Lublin im November 1939. Die Sowjets verhafteten massenhaft die bürgerlichen „Klassenfeinde” und führten generell im großen Umfang Deportationen polnischer Bevölkerungsteile durch - zwischen 1939 und 1941 in Richtung Sibirien und Kasachstan. Im Wald von Katyn wurden über 25.000 Polen - Kriegsgefangene, Polizisten und Intellektuelle erschossen.

Nach der militärischen Niederlage, infolge der Unterdrückungspolitik der Besatzungsmächte, formierte sich in Polen ein breiter Widerstand gegen die Besatzungsmächte. Ein regelrechter „Untergrundstaat“ wurde geschaffen, der mit geheim hergestellter Presse und einem konspirativen System für höhere Bildung der rassistischen Besatzungspolitik der Deutschen entgegentrat. Die militärischen Bemühungen des polnischen Widerstandes gipfelten 1944, unter der Ägide der Exilregierung, im Warschauer Aufstand.

Rund 140.000 polnische Militärangehörige flüchteten nach Rumänien, Ungarn oder Litauen, wo sie interniert wurden. Vielen gelang es jedoch, weiter nach Frankreich zu fliehen. Dort befand sich auch die polnische Exilregierung, die aus den Soldaten neue Truppenverbände aufstellte, die an allen wichtigen Operationen des Zweiten Weltkrieges teilnahmen. Ein Teil derjenigen, die die sowjetischen Gulags überlebten, bildete 1941 während der zeitweisen Zusammenarbeit mit Stalin, (die auf Drängen Englands zustande kam), die Armee des General Anders. Auf dem Umweg über Persien und Palästina nahm diese Armee den Kampf gegen die Deutschen wieder auf. Sie wurde in Nordafrika und in Italien eingesetzt. Weitere Polen wurden ab 1943 in die von den Sowjets aufgestellte Armee des General Berling integriert und kämpften ab 1944 an der Ostfront.

Quelle:Wikipedia

Arturo

  • Gast
Der Überfall auf Polen
« Antwort #7 am: Sa, 05. Mai 2007, 22:57 »
Ich bin nicht ganz mit dem Eiverstanden, was hier geschriegen wird.

 Ueberfall ist wenn man ein ahnungsloses Land ueberfaellt.Polen war,
nicht ahnungslos.Gestaerkt durch die Garantie von England und
Frankreich,waren die Polen geruestet.sie verstaerkten ihre Militaer in
Danzig auf der Westerplatte und besetzten die polnische Post mit
Soldaten.sie bereiteten sich auf eine Besetzung Danzigs vor.Wer es nicht weiss, Danzig war Freistaat. Die Polen hatten  dort mit ihren Soldaten
nichts zu suchen.Sie fuhlten sich sicher und hetzten die Leute gegen
die Deutschsprachigen  Bewohner auf. Wenn ihr von Verbrechen  
der Deutschen gegen die Polen redet, so muesst ihr auch von den
Verbrechen der Polen an Deutsche, vor den Beginn des Krieges
veruebten  reden  Ich bin Danziger , und habe das Alles miterlebt.

 Arturo.

 


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